Bilder aus Müllheim

Fußweg nach Müllheim

Heute bin ich mit dem Zug nach Müllheim gefahren. Keine weite Reise. Im schönen Markgräflerland gelegen.In dieser Kleinstadt, etwa 30 km südlich bin ich aufgewachsen und ich habe dort meine Mutter besucht.In Müllheim liegt der Bahnhof etwas ausserhalb. Früher fast nur von Feldern umgeben, heute erstreckt sich das Industriegebiet drum herum.

Vom Bahnhof führt ein Radweg in die Stadt und auf Wegweiser ist eine Distanz von 3 Km ausgewiesen. Meine Mutter wohnt aber noch ein kleines Stück weiter als der Ortskern. Noch immer in dem gleichen Gebäude in dem ich aufgewachsen bin.

Als ich 1988 in Lörrach meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begonnen habe gab es eine Busverbindung die Badenweiler zum Müllheimer Bahnhof , leider führen damals in den Wintermonaten weniger Busse, weil es weniger Kurgäste in dem Kurort gab.Für mich als Pendler in Richtung Lörrach war das doppelt unpraktisch, denn die wenigen Busse die fuhren waren auf die Zugverbindung Richtung Freiburg getaktet weil es in die Richtung weit mehr Pendler gab.So kam es das ich diesen Fussweg vom Bahnhof in die Stadt und umgekehrt etwa 5 Jahre lang sehr oft gegangen bin. Und meistens in der kalten und dunklen Jahreszeit. Oft bin ich auch mit dem Fahrrad gefahren, doch dieses war nicht selten am Abend platt oder sonst beschädigt. Zweimal wurde es mir komplett geklaut. Das eine mal stand es am nächsten Tag wieder da. Folglich war dieser Fußweg vom Bahnhof hoch nicht gerade mit sehr positiven Erinnerungen besetzt.

Ich habe niemals gezählt wie oft ich hier lang gelaufen oder mit dem Rad gefahren bin. Morgens war ich immer in Eile und sehr oft angenervt vom Wetter, denn oft wenn zu hause in der Oberstadt die Sonne schon schien lag hier unten in der Rheinebene noch unangenehmer Nebel.

Abends nach der Arbeit und über 40 Minuten Zugfahrt nervt einen so ein Weg auch.

Dieser Blickwinkel war für mich Jahrzehntelang der Inbegriff für nach Hause kommen.

Im Hintergrund sehen wir den Blauen, der mit seinen 1165 m in und um Müllheim stets zu sehen ist. Meine gesamte Kindheit diente er mir als Orientierung. Wenn seine Silouette genau so aussieht, dann schaue ich direkt dort hin wo ich gewohnt habe.

Noch heute vermisse ich oft in fremden Städten so einen Orientierungspunkt. Ich frag mich immer noch wie ihr das im Flachland macht, ohne Berg am Horizont oder meinem Handy (Google Maps) verliere ich schnell die Orientierung.

Solch schicke Wegweiser wie oben im Bild gab es damals nicht. Wurde dieser Fußweg doch höchstens von regelmäßigen Pendlern benutzt. Viel los war auf der Strecke nie .Heute ist der Weg ein Teil eines gut ausgebauten Fahrradwegenetzes:

Auf diesem Bild sehen wir im unteren Teil wie toll der Weg heute ausgebaut ist. Zu der Zeit in der ich hier täglich geradelt bin, war es nur ein schmaler Kiesweg mit Pfützen und Gras an den Seiten.

Auch sonst hat sich an der Strecke bis zu meinem ehemaligen Zuhause extrem viel verändert. Ich finde es fast erschreckend wie viele neue Gebäude überall “dazwischen” gebaut wurden.

Klar viele große Gärten sind heute Wohnhäusern und Garagen gewichen. Aber eine Straße durch die ich bestimmt schon 20 Jahre nicht mehr gelaufen bin… ähm… ich habe zwei Gebäude wieder erkannt, alles andere ist neu gebaut! Und das im alten Ortskern von Müllheim.

Es ist schon erstaunlich wie viel sich in 30 Jahren verändert. Und zu weilen lustig welche Kleinigkeiten eben nicht.

Auf dem letzten Bild oben die Plantanenallee. Sie sieht noch fast genauso aus wie damals, nur das jetzt weniger Verkehr hindurch führt.

Unten: wieso kann man jetzt von der Mühlenstrasse aus die Martinskirche sehen? Bach, Kirche und Straße sind nach wie vor am gleichen Ort.

Ich nehme an das dazwischen ein paar große Bäume weg sind. Jedenfalls konnte ich mich an diesen Blick nicht erinnern.

Ich hoffe sehr liebe Blogbesucher, das ich Euch nicht zu sehr mit meinen Erinnerungen gelangweilt habe und freue mich wenn ihr wieder rein schaut.

2 Gedanken zu „Fußweg nach Müllheim

  1. Pingback: Verschiedene Rhythmen leben | Unterwegs ist das Ziel

  2. Onkel Juergen

    Diesen Weg bin ich in Richtung Bahnhof als Lehrling 1969 oefters gerannt, wenn ich den Bus verpasst hatte.

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