Viele Menschen die nicht oft mit dem Zug reisen haben Angst das ihnen schlecht werden könnte. Dabei gibt es einige Tricks gegen Übelkeit im Zug. Und mit den richtigen Vorkehrungen und Verhaltensweisen kann jeder eine Zugreise geniessen.
Wichtigste Tipps gegen Übelkeit im Zug
Sicher gibt es ein paar Menschen die die Fahrbewegungen in einem Zug nicht so gut vertragen, aber ich bin der Meinung das jeder der ohne ständig mit Übelkeit kämpfen muss in einem PKW mitfahren kann sich auch an das Zugfahren gewöhnen kann.

An das Zugfahren langsam gewöhnen
Wenn Du noch nie oder selten mit einem Zug gefahren bist, dann probier das nicht das erste Mal mit einer Marathon Strecke von Hamburg nach München, sondern beginne mit einer kurzen Strecke. Vielleicht ein Nahverkehrs Zug in die nächste Stadt zum Einkaufsbummel oder so.
Positive Erfahrung schaffen
Wenn Du noch nie oder nur sehr selten Zug gefahren bist, dann versuche deinen ersten Versuch mit etwas positiven zu verbinden. Ein Konzertbesuch, Zoo, Einkaufsbummel oder einfach mal ne entspannte Fahrt ins Grüne. Wichtig ist das Du im Unterbewusstsein Zugfahren nicht mit etwas schrecklichen verknüpfst.
Fahre am Anfang nicht ganz alleine
In der Clique mit Freunden kann Zugfahren richtig Spass machen. Ich habe kürzlich mit einer Seniorin gesprochen, die fast ihr ganzes Leben lang der Meinung war Zugfahren nicht zu vertragen. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie sich einem Wanderverein angeschlossen, die des öfteren gemeinsam irgendwo hin fahren, oder nach einer Wanderung zurück fahren. Somit war sie plötzlich doch gezwungen Zug zu fahren und siehe da, nach der zeiten Fahrt mit den Wanderkollegen war Zugfahren gar kein Problem mehr!
Zugwahl
Es ist doch total logisch das nicht alle Züge gleich “ruppig” oder rüttelnd fahren. Ein langsam fahrender Nahverkehrszug, der an jeder Gieskanne anhält muss logischerweise viel öfter Bremsen und Beschleunigen als ein IC oder ICE. Wo mehr Berge sind, sind auch mehr Kurven oder sogar Tunnels. Informiere Dich vor der Fahrt durch welche Art der Landschaft der Zug fährt. Vielleicht kennst Du jemand der die Strecke öfter fährt und der kann Dir bissel was über die Strecke erzählen.
Sitzplatzwahl
Ich persönlich bin ja der Meinung das es egal ist ob man vorwärts oder rückwärts fährt, aber die meisten “Wenig-Zugfahrer” meinen es sei besser in Fahrtrichtung zu sehen.
Sollte es allerdings zu einer Notbremsung kommen (extrem selten, ich hab noch keine selber erlebt!!!) ist man aber mit dem Rücken zur Fahrtrichtung besser dran. Denn die Fliehkraft der Vollbremsung presst einen in den Sitz. Schaut man in Fahrtrichtung haut es einen nach forne.
Ich selber habe nur einmal in einem Bus eine extreme Vollbremsung erlebt, und ich landete mit dem Kopf auf der Brust meines wildfremden Gegenübers. Laut Busfahrer war es aber ein extremer Sonderfall, es haben offensichtlich nur wenige Zentimeter zum Unfall gefehlt. Im Zug habe ich noch nie eine Notbremsung miterlebt
Aus dem Fenster gucken hilft gegen Übelkeit beim Zugfahren!
Schau aus dem Fenster! Setz Dich im Zug so hin das Du entspannt aus dem Fenster gucken kannst. Allerdings ohne den Kopf an die Scheibe oder Zugwand anzulehnen, denn das kann unangenehm werden, weil Teile des Zuges je man Geschwindigkeit vibrieren.
Sieh dabei nicht auf die Büsche nah der Gleise, das ist nur bei sehr langsamer Fahrt ratsam. Guck in die Ferne, auf Landschaften, Bäume, Berge und Wolken. Wolken beobachten kann sehr entspannend sein.
Selbst wenn Du mit Freunden unterwegs bist, werden die nicht beleidigt sein, wenn Du sie währen der Fahrt nicht ständig ansiehst wenn sie sprechen. Denn unterbewusst guckt jeder immer wieder mal aus dem Fenster, wir brauchen das um auch wirklich zu verstehen das wir uns bewegen und woher die Rüttelei kommt. Orientiere Dich grob in der Landschaft, Du musst nicht wissen wie das Dorf heist das gerade vorbei fliegt, aber es reicht schon wenn Du siehst, es geht jetzt bergab oder da forne kommt ein Berg.

Züge in den einem weniger leicht schlecht wird
Intercity (IC) und Intercityexpress (ICE) fahren schneller und halten seltener als Nahverkehrszüge (RE und RB). Denke jetzt aber nicht das das unangenehmer ist und einem leichter schlecht wird, im Gegenteil, ein schneller Zug, der länger ein und die selbe Geschwindigkeit fährt ist angenehmer als ein kleiner Dorfzuckelzug der ständig halten ausmuss.
Wenn Du S-Bahnen abkannst, und darin sogar Stehen bleiben kannst wenn sie abbremsen oder losfahren, dann schockiert Dich auch kein Zug mehr, denn die physikalischen Kräfte die da wirken sind im Grunde die selben.
Manche Regionalzug Strecken sind schlechter ausgebaut als ICE Trassen, also kann es mehr gerumpel und geschüttel geben. Du kannst fast nach gehen, je ländlicher die Gegend umso schlechter die Gleise. In Ballungszentren sind die Schienennetze meistens besser ausgebaut.
Was wirklich Übelkeit auslösen kann
Was wirklich die Übelkeit auslösen kann ist eigentlich nicht die Fahrbewegung selbst, sondern die ungewohnten Vibrationen die manche Wagons auslösen. Manchmal hilft es einfach den Wagen zu wechseln.
Um die Rüttelei des Zuges besser zu vertragen setz Dich bequem und entspannt hin. Viele Leute können sich hin lümmeln wie auf der Couch. Probier es aus wie es am angenehmsten für Dich ist. Dabei aber den Kopf nicht seitlich anlehnen, wenn dann hinten und oft hilft es schon einfach eine Jacke oder Pulli hinter den Kopf zu packen.
Manchmal können die Geräusche so nerven, das einem fast schlecht wird. Dagegen hilf auch Wagen wechseln oder mit dem Kopfhörer Musik hören.
Wenn es die Luft in einem Zug ist, die dir übel mitspielt… dann setz Dich um! niemand ist gezwungen direkt neben der Stinkenden Toilette oder Knoblauchessender Mitmenschen zu sitzen. Setz Dich um !
Wenn der Zug zu voll ist
Wenn de Zug richtig voll ist, und Dir die anderen Leute einfach zu nah sind geh an ein Ende des Zuges, dort sind meist weniger Leute. Wenn das nicht hilft such die erste Klasse. Das ist zwar nicht erlaubt, und kostet eventuell Strafe wenn Dir der Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle nicht glaubt, aber das ist besser als evtl den andern Fahrgästen etwas vorzukotzen.
Mir selber ist es in einem Zug erst einmal richtig übel geworden. Das war eine absolute Ausnahme Situation. Es herrschte Bahnstreik und es fuhren kaum noch Züge, wir befanden uns in Köln und speziell de Kölner Hauptbahnhof war von den Streikenden blockiert worden. Als dann endlich ein Zug fuhr war dieser logischweise überfüllt. Eine Freundin und ich fanden keine Sitzplätze mehr und setzten uns im Eingangsbereich der ersten Klasse auf den Boden. Sitzen ging dort ganz gut, wenn in der ersten Klasse befindet sich dort Teppich und der war auch jetzt sauber und erträglich. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne die Hochgeschwindigkeits Strecke gemacht. Bei über 250 km/h hielt ich es am Boden nicht mehr aus, die Vibrationen wurden zu stark, mir war schlagartig kotzübel. Dagegen geholfen hat dann auf zustehen und in dem überfüllten Grossraumwagen konzentriert aus dem Fenster zu starren. Später konnte ich einen normalen Sitzplatz kriegen und alles war wieder in Ordnung.
Was hilft gegen Nervösiät, Aufregung und Übelkeit?
Ablenkung! Nimm irgendwas mit womit Du Dich beschäftigst. Das Handy, etwas zu lesen oder etwas zu essen.
Essen beruhigt fast immer, das ist auch der Grund warum man im Flugzeug etwas zu essen bekommen. Also nimm Dir etwas zu essen mit. Was dafür geeignet ist habe ich bei Reiseproviant zusammengetragen.
Weitere Tipps für längere Fahrten habe ich hier.

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