Im Oktober habe ich mit meiner Mutter einen Ausflug auf den Schauinsland gemacht. Sie ist 80 Jahre alt und nicht mehr gut zu Fuß. Dennoch haben wir gemeinsam die beeindruckende Aussicht vom Schauinsland Gipfel genießen können.
Der “Schauinsland” ist der Hausberg von Freiburg im Breisgau und seinen Namen hat dieser 1284 m hohe Berg mehr als verdient. Von seinem Gipfel aus hat man einen wunderbaren Ausblick über das Rheintal bis hin zu den Vogesen in die ein Richtung oder in die andere Richtung auf ein beeindruckendes Schwarzwaldpanorama mit Feldberg und Belchen sowie viele andere Gipfel. Bei guter Fernsicht kann man die Schweizer Alpen sehen.
Das tolle ist, er ist nicht wirklich weit weg von der Freiburger Innenstadt. Mit Staßenbahn und Bus ist die Talstation der Schauinslandbahn sogar per öffentlicher Verkehrsmittel erreichbar. Alternativ kann man auch mit dem PKW anreisen, die Strecke ist sehr gut ausgeschildert.
In der Nähe der Schauinslandbahn gibt es zahlreiche Parkplätze die ebenfalls sehr gut beschildert sind. Nur an Wochenende mit extrem schönen Wetter kann es passieren das man etwas weiter weg parken muss weil die Parkplätze ausgelastet sind. Trotzdem gibt es die Möglichkeit Gehbehinderte oder nicht so fitte Personen direkt an der Bahn ab zu setzen und dann das Auto zu parken. Neben der Bushaltestelle hat es hierfür ausreichend Platz. Selbst Rollstühle ausladen ist kein Problem.
Das ist auch ein ganz großer Pluspunkt der schon seit 1930 verkehrenden Seilbahn, das alles so gut umgebaut ist das sie komplett Barrierefrei ist für Rollifahrer, Rollatoren oder Sehbehinderte.
Selbst Pflegeheime aus der Umgebung unternehmen regelmäßig Ausflüge mit ihren körperlich eingeschränkten Bewohnern.
Die Schauinslandbahn
Die Seilbahn, die übrigens die Längste dieser Bauart ist wurde bereits 1930 erbaut. Dennoch ist sie sehr modern und gepflegt. Einzig der altertümlich wirkende Fahrkartenschalter erinnert daran das dieses Bauwerk doch schon so alt ist.

Die Kabinen der Seilbahn schweben in der Talstation nur wenige cm über den Boden was den Einstieg für kleine Kinder oder nicht so ganz gehsichere Personen wie zum Beispiel Senioren erheblich erleichtert.
Auch mit einem Kinderwagen oder Buggy kommt man sehr leicht rein und raus, selbst ein Rollator ist kein Problem.
Für Rollstühle hält der Mitarbeiter der stets beim Einstieg dabei ist, eine kleine Klapprampe bereit, die er binnen Sekunden einsetzen kann. Diesen Mitarbeiter kann man auch um Hilfe bitten wenn man sich einfach nur unsicher fühlt. Die Kabinen fahren nicht übermäßig schnell, so das es beim Einstieg auch nicht ganz so hektisch zu geht wie zum Beispiel bei den Bahnen im Europa-Park.
… übrigens der Europa-Park ist nur 45 km entfernt. Man könnte einen Aufenthalt in einem der Hotels dort mit einer Fahrt auf dem Schauinsland kombinieren

Die Kabinen sind geräumig und man sitzt entweder in Fahrtrichtung oder mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Die beiden Bänke sind so breit das man zu dritt sitzen könnte, doch die Kabinen werden meistens nur mit 4 Personen belegt. Doch selbst zu sechst mit Kinderwagen würde man keine Platzangst bekommen.
Während der fahrt aufstehen und den Sitzplatz wechseln geht und die Gondel beginnt dann nicht zu stark zu wackeln. Dennoch sollte man das nicht übertreiben.
Fotografieren geht durch die nicht zerkratzen und kaum gewölbten Scheiben.
Die Fahrt mit der Seibahn dauert etwa 20 Minuten und die Kabinen schweben nicht sehr hoch. Die höchste Höhe beträgt 67, doch die meiste Strecke bewegt man sich etwa auf Bauwipfelhöhe. Dennoch kann man während der Fahrt schon sehr viel sehen.


Diese Aufnahme ist aus der fahrenden Seibahn gemacht, man erkennt es etwas an der Spiegelung. Hier kommt uns gerade eine Kabine entgegen.
Am Gipfel angekommen kann man direkt an der Bergstation die Aussicht geniessen, hier gibt es auch Regen und Windgeschützte Bereiche sowie Kaffee und Getränke.
Von hier aus kann man entweder zu Fuss zu Gipfel laufen, oder zu den Fahrradwegen. Das eigene Fahrrad darf in der Seilbahn mit hoch gebracht werden, ist aber Kostenpflichtig (10,50€)
Des weiteren gibt es eine Roller strecke! Auf der man mit dem geliehenen Tretroller hinunter fahren kann. Dies sollte man rechtzeitig an der Talstation anmelden, weitere Infos unter Downinsland.
Über das Tretrollerfahren habe ich schon mal geschrieben:
- Tretroller
- so war mein Tretroller Rennen
Einkehren an der Bergstation
Auf dem Schauinsland gibt es ein hochwertiges Gastronomie Angebot. Das ich jedoch noch nicht selbst in Anspruch genommen habe, da es sooo schönes Wetter war. Auf der Webseite kann man sich über das Angebot und die Öffnungszeiten informieren
Museumsbergwerk
Das Museumsbergwerk habe ich selbst noch nicht besucht, aber weitere Informationen gibt es hier:

Zu Fuß auf den Gipfel
Von der Bergstation bis zum Gipfel sind es noch etwa 2-3 km. Aber die Strecke ist nicht sehr steil. Hier sind auch viele Leute mit Kinderwagen oder kleinen Kindern an der Hand unterwegs und… auch viele Senioren und sogar Personen mit Unterarmstützen. Rollstühle sollte man schieben. Für Rollatoren kann ich den Weg nicht empfehlen da es durch den Wald geht und der Weg nicht geteert ist.
Mitten im Wald gibt es eine ausgeschilderte Abkürzung zum Gipfel, wo aber ausdrücklich gewarnt wird das es etwas steil wird… hier gibt es einige Stufen und mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist hier kein durchkommen. Aber der flachere aber weitere Weg ist durchaus akzeptabel.
Erst unmittelbar am Gipfel lichtet sich der Wald und man hat ein fast rundherum Aussicht auf den Schwarzwald und die Rheinebene. Bei schönem Wetter echt beeinduckend.
Aussichtsturm in ungewöhnlicher Bauweise

Der Turm auf dem Gipfel des Schauinsland ist an sich schon etwas besonderes, denn er ist in Fachwerkbauweise dreieckig gebaut. Das Holz für die Konstruktion stammt aus Freiburg. Die Treppe hat 85 Stufen und führt zu einer Überdachten Plattform. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Ausblick in alle Richtungen.
Dieser Gipfel ist fast für jeden erreichbar
Wie bereits erwähnt ich habe diesen Ausflug mit meiner Mutter gemacht die dieses Jahr 80 wird! Und sie läuft nicht mehr sehr gut, selbst in der Stadt hat sie stets zwei Wanderstöcke dabei. Mit diesen ist sie auch bis zum Turm gelaufen. Zwar musste sie hin und wieder stehen bleiben aber sie hat es geschafft.
Am Gipfel angekommen waren wir überrascht das wir dort noch ein paar ältere Personen gesehen haben… und eine Frau im Rollstuhl.
Auffällig fand ich das sehr viele Familien mit Kinderwagen unterwegs waren. Und man hörte alle möglichen Sprachen. (eine Gruppe aus Skandinavien), Franzosen und Italiener.
Allerdings nicht so viele Touristen aus sehr fernen Ländern wie man sie oft am Titisee oder in der Freiburger Innenstadt sieht.
Fazit:
Einen Ausflug auf den Schauinsland kann ich absolut empfehlen. Auch für Senioren oder kleine Kinder. Am besten fährt man schon am Vormittag hin damit man oben am Berg den Rundweg machen kann oder die Gastronomie geniessen. Auf jeden Fall daran denken das die Seilbahn nur bis 17 Uhr hinunter fährt.
Informationen zu Öffnungszeiten und Fahrpreise gibt es auf Schauinslandbahn.de