Der November hat mich kalt erwischt

Wie ich schon in meinem Beitrag “immer wieder im November” beschrieben habe ist der November nicht gerade mein Lieblingsmonat. Im Gegenteil ich bin froh wenn er rum ist.

Dieses Bild habe ich im Januar in Zell aufgenommen. Es passt irgendwie zu meiner Stimmung

Beruflich ist eigentlich der Dezember stressiger, und auch privat habe ich im Dezember extrem viele Termine und Verpflichtungen, das ich fast jedes Jahr denke ich packe es fast nicht. Aber der Dezember ist gefühlt viel kürzer. Denn alles muss bis zu 24.12. erledigt sein und danach gibts viele Feiertage…

Der November hingegen ist gefühlt sehr lang, anstrengend und emotional belastend.

Ich arbeite im Einzelhandel und seit Ende September verkaufen wir unter anderem Weihnachtsdekoration. Jedes Jahr wenn unser “Weihnachtsmarkt” aufgebaut wird reagieren die Kunden mit “ach das ist ja viel zu früh”… aber in der Woche vor dem ersten Advent rennen sie uns die Bude ein und jammern das viele Artikel schon ausverkauft sind. Manche Adventskranzkerzen gibt es keine 4 gleichen mehr, Adventskalender zum selber befüllen sind ausverkauft, usw… Die Kunden nörgeln mich dafür an! Dabei sind sie selber schuld das sie zu spät kommen.

Einem jungen Mann der mich gestern am 30.11. gefragt hat wo er denn sonst noch einen Adventskalender zum selber befüllen finden könnte habe ich folgendes gesagt: “Ein guter Einzelhändler hat so eingekauft das heute alles ausverkauft ist” “Wieso?” “weil so ein Adventskalender ab morgen total out ist und dann Monatelang im Lager rum liegt” Der Mann hat mich angeguckt als hätte er ein echtes Aha Erlebnis.

Die Menschen denken nicht mit, meinen dann wenn sie den Impuls haben einen Adventskranz zu machen müsste alles noch verfügbar sein. Auch wenn sie viel zu spät dran sind. Werden diese Leute vom ersten Advent überrascht? Kommt Weihnachten etwas plötzlich und unerwartet???

Zu meinem Beruf gehört es mit der Doofheit der Leute umzugehen, aber gerade dann wenn es mir emotional nicht so super geht fällt mir das dann etwas schwerer als sonst. Am liebsten würde ich in solchen Situationen den Menschen sagen für die bescheuert und blöd ich sie halte.

Dieser Tage fällt es mir einfach schwerer geduldig, nett und nachsichtig zu bleiben.

November der Monat der schlechten Nachrichten

Dieses Jahr war der November wieder etwas deprimierend für mich. Gleich mehrere Todesnachrichten aus meinem Bekanntenkreis.

Ein entfernter Verwandter von mir wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden nachdem seine Arbeitskollegen die Polizei gerufen haben weil er nicht auf der Arbeit erschienen ist… die fanden ihn erst nach Tagen… und mussten Familie und Verwandte erst suchen um sie zu informieren. Der Mann hatte offensichtlich keine privaten Kontakte oder Freundschaften und selbst zu seinem Bruder keinen Kontakt… Er war nur 10 Jahre älter wie ich. Die Todesursache ist mir nicht bekannt. Aber die Umstände, das er allein und unbemerkt sterben musste macht mich traurig.

Ich selber habe ihn vor über 30 Jahren bei einem Familienfest das letzte mal gesehen, hatte aber nie Kontakt mit ihm. Aber ich war dieses Jahr in der Stadt in der er gelebt hat… hätten wir Kontakt gehabt, hätten wir uns auf eine Tasse Kaffee treffen können oder so.

Die in meinem anderen Artikel erwähnte Krebskranke Freundin ist gestern verstorben. Wir haben damit gerechnet, dennoch macht mich die Nachricht von ihrem Tod sehr traurig.

Was tun gegen Traurigkeit?

Ich weis ja das man gegen drohende Depressive Stimmung schon vorher etwas tun kann. Und dieses Jahr habe ich auch bewusst viel in dieser Richtung unternommen.

Spaziergänge an frischer Luft, Bewegung, positive Ereignisse schaffen… alles das habe ich viel viel mehr gemacht als letztes Jahr wo ich wegen meinem gebrochenem Fuß kaum laufen konnte. Dennoch fand ich den November dieses Jahr viel “schwerer” als erwartet. Jetzt ist dieser Monat rum und ich hoffe das mein Dezember etwas heller und schöner wird. Auch wenn die kommenden Wochen sehr stressig werden.

Ich möchte einfach nicht in dieses Denkmuster “alles ist schlecht” und “alles hat keinen Sinn und ich habe nur Stress und Arbeit” hinein rutschen wie es mir vor ein paar Jahren ergangen ist.

Wenn Du mir Tipps geben kannst, wie man eine traurige und leicht depressive Stimmung verhindern oder bekämpfen kann, bitte schreib mir einen Kommentar oder eine E-mail.

Ein Gedanke zu „Der November hat mich kalt erwischt

  1. derwegistdasziel827814766

    Das mit der Traurigkeit ist echt ein Problem. Ich persönlich hasse den Februar. Suche dir vielleicht ein neues Hobby, geh unter Leute, an die frische Luft, schau lustige Filme oder nimm dir für den November ein bestimmtes Buch vor. Wenn mir noch was einfällt gebe ich dir Bescheid.

    Der Stress im Dezember ist mir bekannt. Ich arbeite zwar nicht im Einzelhandel sondern in der Anästhesie. Wir fahren einmal bis zweimal in der Woche in die plastische Chirurgie. Im Dezember aber vier Mal in der Woche. Da müssen alle möglichen Menschen noch an sich rumschnibbeln lassen. Besonders beliebt sind Brustvergrößerungen, bekommen die Damen höchstwahrscheinlich von ihren Männern zu Weihnachten.
    Ich wünsche dir „gute Besserung“ und lass den Kopf nicht hängen.

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