Erster Sonntag in der Corona-Pause

Gestern hatte ich einen extrem entspannten Sonntag. Jedenfalls habe ich versucht ihn als solches zu sehen.

Gewöhnlich beginnt mein Wochenende erst Samstag Abend und nicht wie bei vielen Mitmenschen am Freitag Nachmittag. Gewöhnlich ist für uns Mitarbeiter im Einzelhandel der Samstag einer der stressigsten Arbeitstage.

Klar mir steht pro Monat ein freies Wochenende zu. Und in den meisten Monaten klappt es auch das ich mindestens einen Samstag und oft dann auch den Freitag oder Montag dazu frei bekomme. Doch für gewöhnlich verplane ich diese rare Freitzeit für Reisen, Ausflüge und Besuche. Es kommt also eher selten vor das ich mehrere Tage zu hause alleine in der Wohnung verbringe… Doch jetzt ist alles anders!

Diesmal hat das Wochenende schon am Mittwoch Vormittag begonnen. Klar die ersten Tage ist man erst mal mit putzen und aufräumen beschäftigt…

Ein bewusster Sonntag

Gestern war Sonntag und ich habe ihn ganz bewusst nicht genauso begangen wie die anderen Tage zuvor.

ca 7 Uhr aufstehen , das ist immer noch die Zeit in der ich von alleine wach werde und das versuche ich mir zu erhalten.

um 9 Uhr habe ich mich bereit gemacht auf meiner Couch mit dem Laptop den Gottesdienst meiner Gemeinde zu besuchen. Dabei hatte ich zwar noch immer den Schafanzug an und neben mir eine Tasse Kaffee… dennoch habe ich mich innerlich darauf vorbereitet.

Die Predigt hatte wie es kaum anders zu erwarten ist das Thema “Corona-Kriese”. Aber sie hat mir bewusst gemacht, das diese ganz Sache auch eine riesige Chance ist für jeden einzelnen, sich mit seinem Innenleben auseinander zu setzen.

Die Predigt kann man hier schauen: “die gewaltige Corona-Chance”

Danach habe ich beim Handarbeiten lange nachgedacht und reflektiert. Zugegeben ich kann manchmal besser denken wenn meine Hände etwas tun.

Gegen Mittag kam die Sonne raus, und ich mochte nicht mehr still sitzen. Aber einfach so raus gehen soll man ja eigentlich nicht… es sei denn für die “Sportausübung”. Also zog ich mir die alte Laufhose an, die ich früher regelmäßig zum Nordic Walking an hatte. Dazu sehr bequeme weiche Turnschuhe.

Mit etwas schlechtem Gewissen bin ich aus dem Haus. Darf ich das überhaupt? Was denken die Leute die mich sehen? Da waren ein paar wenige Passanten, und jeder sah das er möglichst weiten Abstand zu anderen hatte … irgendwie nimmt man jetzt in dieser Situation andere Personen ganz anders wahr… als Bedrohung!

Irgendwie als Alibi für diese anderen Leute und um mein eigenes Gewissen zu beruhigen, ging ich schon gleich vor dem Haus, im langsamen Joggingschritt los… ganz kleine Schritte, denn ich wollte ja keine weite Strecke zurück legen… nee eigentlich war mein Ziel dort am Ende der Straße wo der Park beginnt anzukommen ohne Atemlos zu sein.

Das erinnerte mich ganz stark an die Zeit meiner langen Fussverletzung im Herbst 2018. Damals war erst mit und dann später diese Strecke der Weg auf dem ich “wieder laufen gelernt habe”

Jetzt aber bin ich schon lange wieder fit und gesund! Und ging bis letzten Mittwoch ganz normal meiner Arbeit bei der ich viel Stehen und gehen muss nach… Aber das darf ich ja momentan nicht mehr tun.

Also lerne ich auf dieser Strecke jetzt das joggen! Vor etwa 20 Jahren hatte ich das schon mal versucht und es war sehr schief gegangen. Ich hatte regelmäßig beim Joggen einen Krampf im Fuss/Bein und schaffte selten bis nie mehr wie 500m am Stück.

Doch gestern war dies anders. Meine Motivation war vor allem ich möchte einmal am Tag mich richtig anstrengen und schwitzen, damit mein Kreislauf im Schwung kommt und ich gesund bleibe.

Gesund bleiben! Das ist doch momentan unser aller Ziel, in dieser Kriese.

Mein Ziel war einfach durchhalten, weiterlaufen…. Ich joggte nicht nur bis zum Park, sondern in diesem eine ganze Runde längs durch und dann die gleiche Straße wieder zurück. Entgegen meinen Erwartungen hab ich es geschafft… ohne anhalten, ohne stehenbleiben und ohne halben Kreislaufkolaps… klar ich war etwas verschwitzt und angestrengt aber nicht so das man es “außer Atem” nennen könnte.

Das erste Mal Joggen nach 15 Jahren oder mehr, einfach nur los ohne darüber nachzudenken wie lange und wie weit…

Danach bin ich erst mal unter die Dusche und hab intensive Körperpflege betrieben… soll heißen ich hab mir bei allem extrem viel Zeit gelassen.

Dann im Bademantel und mit Handtuch auf den nassen Haaren hatte ich plötzlich Lust zu kochen.

Ganz anders als sonst habe ich mir auch hier genüsslich Zeit genommen und was ich bisher wegen Zeitmangel nie probiert habe, die Steaks nach dem Anbraten im Backofen fertig gegart. Sie waren fantastisch lecker! Ich glaube das mach ich jetzt öfters so.

Mein Sonntagsessen

Das bar mein “Sonntagsbraten”. Es handelt sich hier um zwei “Wintersteaks” auf der Verpackt-Fleisch-Abteilung im Penny Markt. Jetzt werden paar von Euch argumentieren das dieses Fleisch evtl, nicht wirklich hochwertig ist.

Ja es handelt sich um billiges Schweinefleisch. Aber es ist das einzige Fleisch das ich für meine “Quaranäne”-Ernähung gekauft habe. Und ich habe es im nahen Lebensmitteldiscounter gekauft, weil ich in diesen Zeiten jeden weiteren Weg zu einem anderen Laden vermeiden will. Wenn ich jetzt raus gehe um einzukaufen, dann gehe ich in den nähesten Laden und hole dort was nötig ist und geh wieder heim.

Im Allgemeinen meide ich Schweinefleisch, aber ich verteufele es auch nicht. Sicher ist es nicht das gesündeste Fleisch für uns Menschen. Ich akzeptiere das viele Mitmenschen dieses Fleisch auf Glaubensgründen ablehnen.

Bezogen auf meinen persönlichen Glauben halte es eher damit : “nicht was in den Menschen hinein kommt macht ihn unrein, sondern das was auf ihm heraus kommt”. Deshalb denke ich nicht das mir ein Stück Fleisch mehr schadet als das was ich tue und sage.

Mehr zu dem Thema:

Selfie in der Quarantäne

Nach dem Essen habe ich ein kleines Sonnenbad genossen… Aber wo? Auf meinem Balkon scheint nur morgens sehr früh die Sonne hin. Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Ideen:

Auf diesem Foto liege ich auf einer Schaumstoffmatratze die notfalls als Gästebett gedacht ist, auf dem Fußboden in meinem Schlafzimmer… vor meinem Bett, denn nur dort stand gerade die Sonne. Im Grunde nur einen Meter von meiner gewohnten Schlafposition entfernt… aber hey, so ein Blickwinkel-Wechsel kann auch mal gut tun.

In der Augenblicklichen Situation haben viele von uns jetzt die Zeit auch mal was ungewohntes zu tun. So wie hier eine kleine Mittagsruhe am Boden vor dem Fenster…

Hoffentlich habe ich Dich mit meinem Artikel nicht gelangweilt und ich hoffe Du kommst wieder um bei mir zu lesen. Über Kommentare und Fragen freue ich mich immer! (Und momentan ganz besonders)

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