Dieser Blogpost gehört zu meiner Serie “Lockdown-Tagebuch” diese habe ich gestartet um mich zu motivieren die Zeit während des zweiten, dem sogenannten “harten Lockdown”, sinnvoll zu nutzen.
Schon zum zweiten Mal dieses Jahr befinde ich mich für die Nächsten Wochen in der Kurzarbeit Null. Statt wie gewohnt viel Bewegung und ständig mit Menschen zu tun haben sitze ich alleine zuhause herum. Zwar habe ich schon immer Hobbys die ich alleine und in Ruhe mache, so zum Beispiel Stricken,Häkeln und Nähen und dieses Jahr habe ich auch das Makramee für mich wieder entdeckt.
Unter normalen Umständen macht es mir nix aus mal ein bis zwei Tage keinen Menschen zu sehen und mich mit mir selbst zu beschäftigen. Aber während des ersten Shut-Down in diesem Frühjahr wurde mir das dann irgendwann zuviel! Ich verlor die Lust und die Motivation an allem und in Verbindung mit Angst vor den finanziellen Folgen wurde daraus eine dann schon fast depressive Stimmung!
Um wieder so etwas zu verhindern habe ich mir überlegt das ich Euch hier täglich darüber berichte was ich den ganzen Tag gemacht habe. Denn wenn ich im Hinterkopf habe das ich irgendwas berichtenswertes tun muss, schaffe ich es auch mich aufzuraffen etwas zu tun.
Der erste kleine Durchhänger
Heute war jetzt erst der dritte Tag und ich hatte heute Nachmittag schon so einen Durchhänger. Ich hatte zwar schon verschiedenes angefangen, das Bett abgezogen, einen Stapel Stoff für mindestens 8 paar Handstulpen fertig zugeschnitten, und eigentlich den Artikel über meinen Staubsauger, den ich vorgestern Euch angekündigt habe bereits angefangen…
Nach einem langen und eigentlich sehr netten und positiven Telefonat mit meiner Mutter war ich irgendwie komplett aus dem Flow. Ich hatte keinen Bock zum Nähen oder zum Bett machen, zum Kochen in Wahrheit auch nicht, aber ich hatte schon langsam Hunger… also musste ich mich erst mal um das Essen kümmern.
Habe ich schon mal erwähnt das ich Kochen eigentlich nicht gerne mache? Ich höre immer wieder Leute die sagen sie würden gerne kochen, sie fänden das kreativ oder entspannend oder sowas… ähm kann ich nicht so ganz teilen. Mich nervt das Kochen meistens. Es ist doch nur ein zusammenfügen und warten… oft wartet man lang um dann fest zu stellen “oh das war zu lang”. Und man macht doch irgendwie immer wieder das gleiche… gibt sich Mühe was ansehnliches und leckeres zusammen zu fummeln und dann… nach wenigen Minuten ist es zerstört und morgen kriegt man eh wieder Hunger.
Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf als ich die Spaghetti in das kochende Wasser warf. Heute gab es die kulinarische Meisterleistung : Spaghetti mit Kechup.
Keine Angst ich esse nicht immer so! Aber heute hatte ich wirklich Null Bock auf Kochen. Gefühlt hatte ich doch gerade erst den Teller von dem Frühstücksmüsli weg geräumt, und nun schon wieder Essenzubereitung… ausserdem hatte ich doch so viel Wichtigeres vor, ich wollte Kochen oder mein Bett beziehen…
Sorry aber mein Bett wartet noch immer auf die frische Bettwäsche, das kann ich ja nachher kurz vor dem Schlafengehen noch erledigen.
Da ist es schon wieder, das “das kann ich morgen noch machen”
Da ist es schon wieder dieses “ach das kann ich später machen, oder morgen, oder übermorgen… ” diese wiederwertige Aufschieberitis! Und dieser will ich mit diesen Texten hier nun entgegen treten.
Was habe ich heute geschafft?
Ich hab es dann endlich geschafft mich hin zu setzten und mit dem Armstulpen weiter zu machen. Und sobald das erste Paar fertig vor mir lag, hatte ich auch endlich wieder Bock weiter zu machen . Heute habe ich 5 Paare mit Daumenloch fertig gestellt.
Ich wollte die Stulpen aber nicht einfach so in der Tüte mit den anderen fertigen Handstulpen verschwinden lassen, ich wollte sie anständig “dokumentieren”… aber Fotos von beiden Händen kriege ich alleine nur sehr aufwändig hin.
Neulich hat ein Bekannter meine Hände fotografiert und die Bilder waren dann echt so gut das ich sie für meinen Blogpost mit der Nähanleitung sowie die Werbung dafür verwenden konnte. Ich werbe für meine Anleitungen bei Pinterest mit Bildern wie diesem:

Heute sollten am liebsten neue Bilder her, aber wer soll meine Hände fotografieren? Per Whatsapp hab ich den Bekannten gefragt ob er Zeit und Lust hat nochmal Bilder mit mir zu machen und er hat spontan eingewilligt! Also nix wie hin, solange noch genügend Tageslicht da ist.
Gefühlt ist es heute gar nicht richtig hell geworden, die ganze Zeit bedeckter Himmel. Vielleicht war das auch mit ein Grund für meinen Durchhänger heute. Ich hab mir angezogen, dick eingepackt und hab mich auf mein Fahrrad geschwungen. Ganz bewusst bin ich wieder nicht den kürzesten Weg gefahren, denn ich brauche ja meine Bewegung.
Die Bilder sind diesmal nicht ganz so perfekt geworden, vielleicht war es dann doch schon zu dunkel, obwohl es erst etwa 16 Uhr war…

Heute hatte ich irgendwie Lust mehr Farbe zu verarbeiten und so sind gleich 4 Paar Handstulpen mit Lila Jersey-Futter entstanden.

Morgen muss ich dann etwas mehr beim Nähen powern, denn über Weihnachten muss ich die Nähmaschine weg räumen. Weil wir den ersten Weihnachtsfeiertag bei mir essen wollen, da brauche ich den Esstisch. Vorher will ich aber möglichst viel nähen, denn ich kenne mich das dauert dann wieder viel zu lange bis ich die Nähmaschine wieder vor hole.
Jetzt wenn ich diesen Artikel fertig habe freue ich mich auf eine Warme Badewanne. Ich mach jetzt etwas Wellness mit Haarpflege und Fußpflege… und dann mal sehen ob ich noch was im TV guck oder früh schlafen gehe.
Bisherige Beiträge im Lockdown-Tagebuch:
Pingback: Lockdown-Tagebuch Tag 7 (23.12.2020) | Unterwegs ist das Ziel
Pingback: Lockdown-Tagebuch, Tag 5 | Unterwegs ist das Ziel