Herzlich willkommen zum 19.Tag in meinem Lockdown-Tagebuch. Ich muss mich beim Schreiben etwas beeilen, denn ich fange jetzt um kurz nach 20 Uhr erst damit an. Die vergangenen Tage habe ich meistens 1.5 -2 Stunden an einem Artikel geschrieben. Ich möchte Euch nicht bis 22 Uhr warten lassen also versuche ich diesmal etwas schnell zu sein.
Heute Vormittag hatte ich noch immer meinen Näh-Flow. Wer von Euch meine genähten Werke von gestern noch nicht gesehen hat sollte mal gucken gehen, es lohnt sich.
Gleich nach dem Frühstück hab ich mich hin gesetzt und konzentriert zwei Kissenhüllen für die zwei Füllungen die mir gestern in die Hand gefallen waren genäht. Ich hatte sie aus dem Schrank gebuddelt, weil ich die Kissen für meine Nichten fotografieren wollten und stellte fest… die sind gar nicht 40×40 sondern kleiner! Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie ich zu Kissenfüllungen in 35×35 cm komme. Ich war der Meinung ich hätte nur 40er.
Aber wenn man näht ist so ein Sondermaß kein Problem. Der fröhlich geblümte Stoff ist auch ein Gardinen-Rest und er hat genau nur für die beiden Kissen gereicht.

Was ich mit den Kissen genau mache, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht genau. Wenn Sich jemand von Euch in sie verliebt, melde Dich bei mir, vielleicht tauschen wir sie gegen ein Mittagessen oder sowas.
Das Thema Tasche lässt mich nicht los
Diesen tollen Rosenstoff habe ich auch beim aufräumen gefunden. Ich hatte sogar schon ein Schnittmuster aufgesteckt, aber schon seit mindestens 3 Jahren und heute hab ich entschieden das nun doch etwas anderes daraus wird!
Ich wollte wieder eine Tasche probieren. Dabei habe ich ein paar Details die mir an der Tasche von gestern noch nicht so gefallen verändert und ich hab mir echt mehr mühe gegeben.
Also richtig klassisch mit vor bügeln und vielen Stecknadeln. Dabei ist mir bewusst geworden das ich unter normalen Umständen für solche langwierige Vorbereitungen oft einfach zu ungeduldig bin. Wenn ich gestresst bin habe ich keinen Nerven dazu.
Begonnen habe ich mit den Griffen und den ersten Versuch habe ich gleich mal versemmelt. Ich wollte sie wie bei der Tasche von gestern einfach links auf links nähen und dann den Schlauch wenden… Die Rechnung habe ich aber ohne die Steife Stoffqualität gemacht. Dieser stabile Möbelstoff lies sich nicht wenden! Das Durchziehen klappte nicht mal 5 cm weit. Einfach zu Steif.
Also musste ich die Henkel erneut zuschneiden und dann schön akkurat umbügeln, zusammenstecken und 10 cm weise fest machen. Ohne Übertreibung ich brauchte wirklich alle 10-15 cm eine Stecknadel, denn der Stoff war so störrisch das er sich immer wieder aufgeklappt hat.
Aber meine Geduld hat sich gelohnt. Ich habe die Henkel gerade und ordentlich hin bekommen mit jeweils nur einer einzigen Naht… geht doch wenn man sich Zeit lässt!
Auch der Rest der Tasche ist mir gut gelungen. Ich denke das ich sonst immer nur zu ungeduldig war um es wirklich akkurat und schön zu machen.


Ich bin richtig verliebt in die Tasche, sie ist echt toll geworden. Und sie ist richtig groß, die beiden Sofakissen von oben stecken in ihr drin für die Fotos.
Von dem Stoff habe ich noch ein Stück, vielleicht gibt es noch eine etwas kleinere Version dieser Tasche… mal gucken.
Aber ich musste mich auch mal bewegen und an die Frische Luft
Eigentlich hatte ich wenig Lust überhaupt raus zu gehen, heute war zwar trockenes Wetter aber düster und kalt und ich hatte nicht wirklich Lust zum spazieren. Aber ich hatte ja noch ein paar Glückskekse und noch ein paar Namen auf meiner Liste wo ich noch welche verteilen wollte.
Also habe ich mich wieder dick eingepackt. Und bin mit dem Fahrrad los. Schon nach 500m war ich froh das ich raus bin, die frische Luft hat mir gut getan.
Mit dem Verteilen der Glückskekse war ich nicht so erfolgreich. Bei 3 Adressen hat keiner auf gemacht, eine habe ich immer noch nicht gefunden. Doch dann hatte ich die Idee ein Paar aus der Gemeinde in Haagen zu besuchen. Das sind Leute bei denen ich vermute das sie tagsüber zuhause sind. Also mit dem Rad wieder nach Haagen, ich wollte ja Bewegung.
Ich hatte recht, sie waren zuhause und baten mich herein. Bei Tee und Keksen haben wir uns angeregt unterhalten und etwas die Zeit verquatscht… ups jetzt war es schon dunkel. Und die Batterien meiner Fahrradlampe sind nicht mehr so gut…
Gruselige heimfahrt an der Wiese
Weil ich dachte so schlecht beleuchtet sollte ich nicht am Straßenverkehr teilnehmen, nahm ich den Fahrradweg entlang der Wiese (die Wiese ist ein Fluss, siehe auch Radtour an der Wiese).
Das war keine gute Idee, denn der Weg ist nur zum Teil beleuchtet und nach etwa 1km ging meine vordere Lampe ganz aus!!! Ich fuhr beinahe blind. Als mich dann auch noch ein entgegenkommender Radfahrer fast übersehen hat rief mir eine Passantin zu, ich solle doch die Handy-Taschenlampe nehmen.
Was ich auch tat. Allerdings habe ich keine Handyhalterung an dem Fahrrad und musste das Handy in der Hand halten. Das ging mehr schlecht als recht…
Nahe des Radweges wohnt ein Bekannter von mir, den ich dann kurzer Hand mit der Frage “Hast Du Mignon-Batterien im Haus” überfiel. Er reagierte echt nett und suchte nach geeigneten Batterien während ich einen heißen Tee bekam. Nach etwas Fummelei haben wir die Lampe dann auch endlich auf gekriegt und festgestellt da sind Mikro-Batterien drin… also noch mal suchen…
Bis ich dort weg kam war es schon 19:30 !!! Ab 20 Uhr ist Ausgangssperre, bis dahin wollte ich zuhause sein.
Um eine besser beleuchtete Strecke zu haben bin ich direkt durch die Fußgängerzone gefahren (ja ganz brav mit Mundschutz) da kam mir eine der Personen die ich die Tage nicht erreicht habe entgegen. Ich hielt kurz an. Gab ihr einen Glückskeks und dann verabschiedeten wir uns wieder denn wir wollten beide ganz schnell nach hause.
Um 19:58 Uhr war ich zuhause!
Morgen will die Regierung eine Entscheidung Treffen, ob der Lockdown zum 11.1. gelockert wird oder nicht. Ich gehe davon aus das wir morgen von meinem Arbeitgeber informiert werden wie es weiter geht. Es bleibt also spannend.
Vielen Dank fürs Lesen und bis Morgen
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