Willkommen zu meiner Artikelserie Lockdown-Tagebuch. Hier schreibe ich täglich wie es mir im harten Lockdown so ergeht und was ich erlebe.
Heute war ein typisch deutscher Wintertag, düster und regnerisch. Und so war zuerst auch meine Stimmung. Wenn es draußen nur nass kalt ist und es gar nicht richtig hell wird dann drückt mir das schon sehr auf meine Stimmung und meine Motivation irgendwas zu tun. An zu wenig Schlaf kann es jedenfalls nicht liegen, ich habe heute Nacht über 10 Stunden geschlafen!
Vielleicht empfinde ich dieses “Wetter drückt auf Stimmung” nur so stark weil ich es bisher in meinem Alltag gewohnt war immer im gleichen Licht und fast gleicher Temperatur zu arbeiten. Wenn ich normal zur Arbeit gehe ist mir das Wetter ziemlich egal, denn ich bin in weniger als 10 Minuten am Arbeitsplatz.
Heute hat es nur einmal geregnet… ständig
Den Vormittag habe ich komplett unproduktiv auf der Couch verbusselt. Ich hab bissel im Internet und am Handy gefummelt. Aber wirklich was sinnvolles ist nicht bei raus gekommen. Noch nicht mal irgendwo eine meiner Anleitungen beworben. Und das obwohl ich ja die letzten Tage genau damit gute Erfahrungen gemacht hab. Heute vormittags hatte ich Null Bock zu nix.
Erst um 12 Uhr habe ich mich aufgerafft und habe in der Küche an meinen Nähsachen probiert. Mein aktuelles Projekt sind gefütterte Fäustling Handschuhe. Boah… der Schnitt besteht aus drei Teilen, für das Futter genauso… und dann muss jedes Teil doppelt sein (zwei Handschuhe) aber natürlich gegengleich (rechts und links). Und das Futter genau umgekehrt. Heute Mittag hatte ich echt nicht genug Hirnschmalz um die Teile richtig zusammen zu bekommen. Dabei ist das ja eigentlich nicht so kompliziert…
Auch die Tatsache das ich die Handschuhe gerne fertig bekommen hätte um sie Euch hier zu präsentieren hat nicht geholfen das ich dran geblieben bin. Ein halbfertiger Handschuh ist liegen geblieben…
Ich will meine 10 000 Schritte schaffen… aber wie?
Ich hatte mir schon fest vorgenommen nach dem Mittagessen raus zu gehen, egal ob es regnet oder nicht. Aber wohin ich gehen wollte hatte ich noch keine zündende Idee.
Da mir gleich mehre Bekannte Bilder und Videos von dem Hochwasser an der Wiese (Fluss) geschickt hatten war mir klar das ich da nicht hin wollte. Es gibt schon viel zu viele Wunderfitzige Leute die dann genau da hin gehen wenn es gefährlich ist. Da halte ich mich lieber fern, von dummen Menschen halte ich lieber Abstand (auch schon vor Corona).
Tippfehler “die Kranke Krake”
Während dem Kochen erreichte mich die Nachricht einer Bekannten, ich hatte in dem Artikel von gestern. Einen peinlichen Tippfehler. Ich habe den Spielplatz in Lörrach Stetten versehentlich “Die Kranke” genannt. Korrekt ist natürlich “Die Krake”. Selbstverständlich hab ich das schon längst korrigiert.
Ich bin sehr dankbar für solche Hinweise, denn wenn ich einen von mir selbst geschriebenen Text Korrektur lese, überlese ich meine eigenen Fehler. Also wenn Du auch so etwas findest, dann schreib mich an, ich bin froh drum.
Die Bekannte hatte noch etwas das sie mir geben wollte und da wir gerade am schreiben waren meinte ich “ich komm es holen, ich brauche nen Grund zum rumlaufen” Sie hatte jedoch noch einen besseren Vorschlag. Wenn ich rechtzeitig kommen würde, könnte sie mich ein Stück mitnehmen. Ey gute Idee! Einen Spaziergang von woanders starten ist doch toll.
Startpunkt Haltestelle Waidhof

Hier hat mich die Bekannte aus dem Auto gelassen. Wo ich genau hin laufen wollte konnte ich ihr noch nicht beantworten. “mal sehen”…

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung
sagte ich mir und ging los in Richtung Wald. Das Wort zielstrebig kann ich hier nicht wirklich benutzen, denn ich wusste ja gar nicht genau wohin ich laufen würde. Ich wusste nur ich will mindestens 7km gehen. Also startet ich wieder meine Handy-App.
Im Wald kam ich an den “Eiserne Hand-Weg” , auf dem bin ich ja am Montag bereits gegangen, deshalb wählte ich die andere Richtung. Einer der Wegweiser zeigte nach Adelhausen und mir fiel ein das ich dort jemanden kenne. Ich könnte da hin laufen und wenn ich nicht mehr kann bei diesen Leuten klingeln und fragen ob sie mich heim fahren. Diese Idee habe ich dann aber schnell wieder verworfen.
Letztlich bin ich auf dem Mosweg und dem Steinenweg bis hin zum “Vitaparcours” gegangen. Dort habe ich mich entschieden diesem ein Stück zu folgen. Von dem wusste ich genau wo der Rundweg beginnt. Von dem Parkplatz aus würde ich mir einen Heimweg ohne weiteres zutrauen.
Irgendwann kam ich am “Siebenbannstein+ an. Der Grenzstein selbst ist gar nicht so beeindruckend. Dafür das Schild daneben und die Tatsache das hier ganz viele Wege Sternförmig abgehen… Ein Punkt zum überlegen wo man hin will.


Bitte entschuldige die schlechte Bildqualität, es war wohl für mein Handy zu duster. Und zu nass.
Unter GoogleMaps Siebenbannstein gibt es bessere Bilder und sogar ein Streetview Rundblick.
Da mir mein Handy schon sagte das ich die Hälfte geschafft hätte wählte ich den Weg nach Brombach. Dieser war angenehm zu gehen, nicht zu steil und nicht zu matschig. Nur an paar wenigen Stellen lag am Wegrand noch etwas Schnee. Die Spuren des Schneebruchs konnte ich vielerorts erkennen. An einer Stelle war ein quer über den Weg liegender Baum bereits beseitigt worden, dieser fallende Riese schien noch ein paar andere Bäume umgerissen zu haben. Die Spuren der Räumungsfahrzeuge waren überall zu erkennen.
Alleine im Wald unterwegs
Ganz alleine im Wald unterwegs zu sein hat mir keine Angst gemacht. Ich fühlte mich sicher. Hin und wieder kam auch mal ein Jogger oder Radfahrer entgegen. Und lange konnte ich Autos aus der Ferne hören, das heißt wäre mir irgendwas passiert (Fußverletzung oder sowas) hätte ich nicht weit gemusst um Hilfe zu holen. Außerdem habe ich mir angewöhnt die Wegweiser zu fotografieren. Denn sollte ich in eine Notlage geraten und einen Notruf absetzen müssen, dann kann ich besser beschreiben wo ich bin. Das Wegenetz in diesem Wald ist echt gut ausgeschildert. Alle Nase lang gibt es Wegweiser.

Gegen Ende meiner Waldwanderung habe ich allerdings das Tempo etwas erhöht, denn es wurde schon langsam dämmerig und ich wollte unbedingt vor der Dunkelheit aus dem Wald raus sein. Das hat dann auch gut geklappt. Ich bin gegen 17:30 bei den ersten Häusern von Brombach raus gekommen.
In Brombach bin ich zum Bahnhof und dort habe ich die S-Bahn nach hause genommen.
Schrittziel erreicht!

Der Beweis das man auch an einem besch… Regentag im Lockdown etwas schönes erleben kann wenn man sich an frischer Luft bewegt. Deshalb möchte ich Dich ermutigen auch raus in die Natur zu gehen.
Vielen Dank fürs Lesen
Auch ich habe etwas gefunden. Die Überschrift bei 10.000 da hast Du das Wort anstatt Schritte ( Schitte) geschrieben.
Waaas?! Das geht ja gar nicht. Danke für den Hinweis
Gerne
Das mit den Wegweiser fand ich eine gute Information. Darauf bin ich noch garnicht gekommen.
Grüße von Michael aus Hamburg