Nachdem ich gestern früh meinen Blogpost “schöne neue Beine” verfasst hatte bin ich etwa viertel vor 10 los zum Gottesdienst. Diesmal mit dem Fahrrad und in die entgegengesetzte Richtung wie normal. Denn es fand ein Taufgottesdienst unter freiem Himmel statt.
Wir taufen Erwachsene im Fluss, so wie es Johannes der Täufer gemacht hat. In Lörrach gibt es an der Wiese eine sehr schöne Stelle für solche Veranstaltungen. Ein kleines Amphitheater mit genügend Platz für die Gottesdienstbesucher daneben eine Stelle im Wasser die sich dafür eignet.

Taufe im Fluss
Der Taufgottesdienst war sehr schön. Ich weiß nicht genau wie viele Menschen wir waren. Nicht sehr viele, ich erinnere mich an andere Jahre das man sich drängen musste um einen Platz zu finden an dem man den Sprecher gut versteht. Diesmal kamen wir ganz ohne Verstärker aus. Die Musik wurde von einer Gitarre, einer Cajon (Kiste zum Trommeln) sowie zwei Sängerinnen gespielt. Alles ohne Verstärkung.
Lediglich der Bibelvers den sich der jeweilige Täufling gewünscht hatte wurde mit einem Megafon verlesen. Weil in dem Moment der Täufling und der Pastor mitten im Fluss stehen und die beiden sonst gar nicht wissen ob er schon verlesen wurde.
Insgesamt waren es 5 Täuflinge, es wurden also nur 5 Sätze mal kurz mit dem Megafon durch gerufen. Wir haben also sicher niemanden mit Lärm belästigt.
Leider endete der Gottesdienst etwas zeitiger als geplant weil es zu regnen begann. Da wurde der Schluss-Segen halt mal eben schnell improvisiert. Die eigentliche Taufe konnte wie geplant gemacht werden, lediglich noch ein-zwei gemeinsame Lieder mussten ausgelassen werden. Trotzdem war es schön und beeindruckend.
Karaoke Party in Freiburg
Am Nachmittag hatte ich vor nach Freiburg zu einer Open-Air-Karaokeparty zu fahren. Wieder Erwarten hatte ich zwischen Gottesdienst und Carsharing Auto abholen so viel Zeit das es sich lohnte nochmal nach hause zu gehen. Das war auch gut so, denn obwohl der Himmel bedeckt war, hatte ich schon das gefühlt etwas zu viel Sonne erwischt zu haben.
Zuhause habe ich mir Arme und Beine erst mal mit Sonnencreme versorgt. Das war auch richtig so, denn am Abend hatte ich schon ganz leichten Sonnenbrand an den Schultern. Und das obwohl ich den ganzen Nachmittag nur im Schatten saß.
Um 13 Uhr habe ich den Carsharing-Wagen von Stadtmobil abgeholt. Das hat diesmal reibungslos geklappt. Gestern hatte ich einen Seat Mii, kein großes Auto aber für so einen Trip ideal, er ist sogar ein 5 Türer.
Nachdem ich einen Bekannten abgeholt hab ging es auf die Autobahn nach Freiburg. Erst während der Fahrt wurde klar das ich aufgrund eines Missverständnisses von einem falschen Veranstaltungsort ausgegangen war. Doch dank Handy und Googlemaps konnten wir die korrekte Adresse finden und waren exakt pünktlich dort.
Mooswaldbierstube
Die Veranstaltung fand im Außenbereich der Mooswaldbierstrube statt. Ein schöner Biergarten mit großen alten Bäumen und somit ausreichend Schatten. Als wir ankamen waren die meisten Tische bereits belegt und wir gesellten uns zu Bekannten die auch aus Lörrach angereist waren. Dazu stellten wir zwei Tische zusammen, was die Wirtsleute nicht störte. An unserem Tisch hatten wir nicht die allerbeste Akustik, und die meisten Sänger guckten auch eher in die andere Richtung. Aber wir saßen unter einem großen Sonnenschirm und das sollte sich später als Vorteil herausstellen.
Die Veranstaltung war die erst dieser Art für dieses Jahr, und so wussten wir vorher nicht wie viel Zuschauer und Sänger da sein würden. Leider stellte sich heraus das wir sehr viele Sänger waren und dadurch musste man sehr lange warten bis man singen konnte.
Mein erstes Lied hab ich wie es zu erwarte war “versemmelt”. Ich musste hüsteln, mir brach die Stimme weg, ich begann in der falschen Tonlage und ich hatte auch mal einen Texthänger. Im Grunde kam ich erst gegen Ende des Songs so richtig rein.
Aber das war zu erwarten… nach sooo langer Zeit ohne Übung. Zwar hab ich paarmal zuhause für mich mit dem Karaoke-Gerät gesungen… aber das ist nicht wirklich vergleichbar mit einem Auftritt vor Publikum und mit fremder Technik am fremden Ort. Bis ich das zweite Mal mit singen dran war vergingen fast zwei Stunden. In der Zeit habe ich mich angeregt mit unseren Tischnachbarn unterhalten und auch das eine oder andere Lied mitgesungen.
Und siehe da, der zweite Song klappte super. Da ich einen Titel gewählt hatte den ich in und auswendig kann ohne das ich auf den Bildschirm gucken muss, hab ich einfach mal ausprobiert was passiert wenn ich aus dem “Bühnenzelt” raus gehe. Das kam sehr gut an! Die Leute sangen mit und es kam endlich richtig Stimmung auf.
Die Location ist eigentlich toll, direkt neben dem Biergarten ist ein viel benutzter Geh-und Fahrradweg und nicht selten sind Passanten stehen geblieben und haben zugehört. Paar wenige kamen auch rein und verweilten eine Weile.
Technisch ist die Mooswaldbierstube auf aktuellem Niveau. Man kann sich mit der Luca-App einloggen oder die Registrierung online erledigen, also es fliegen keine Zettel mit Name und Adresse irgendwo rum. Und auch die Speisekarte kann man mit dem Handy online abrufen.
Allerdings sind die Bedienungen (die in ausreichender Zahl da waren) nicht so versiert. Einer an unserem Tisch bestellte wie auf der Getränkekarte genannt “Eine Karaffe Tafelwasser” und die männliche Bedienung meinte “haben wir nicht!”. “Das steht aber in eurer Karte, geh nochmal fragen”. Der Junge Mann verschwand und kam mit der Information “ja das gibt es wirklich”.
Auch sonst klappte es nicht so ganz Reibungslos, die junge Belegschaft wirkte leicht überfordert und an so manche Bestellung musste man erinnern bis sie endlich kam. Meiner Meinung nach bei einem solchen Event ein absolutes NoGo!
Wenn man eine Karaoke veranstaltet muss man ja damit rechnen das es voll wird. Und es war gar nicht ganz voll, ich denke die Veranstaltung muss erst noch bekannter werden. Die Servicekräfte waren mit dem Ansturm überfordert und es war nicht gut organisiert. An unserem Tisch bedienten mindesten 3 verschiedene Leute.
Etwas chaotisch wurde es als es zu regnen begann. Viele “nur Zuschauer” gingen, übrig blieben die Karaoke-Verrückten wie wir. Wir rutschten zusammen unter dem Schirm, der KJ drehte endlich die Box in unsere Richtung und dann wurde die Stimmung richtig toll.
Zugegeben, wir haben manche Passanten etwas irritiert weil wir zum Teil gröhlend im Regen zur Musik getanzt haben. Ich auch! Denn ich hab mich soo über den Regen gefreut, endlich war mir nicht mehr zu warm.
Mag sein das Außenstehende den Eindruck hatten das ich etwas beschwipst sei. Aber ich habe nur Alkoholfreies Bier getrunken. Ich brauche kein Alkohol um “auszuflippen”.
Richtig cool war als ich kurz vor der Heimfahrt in Regenjacke neben dem Zelt “Its raining men” schmetterte und alle noch anwesenden um mich herum tanzten. sooo cool !!!