Es ist Samstag morgen um 6:30. Ich habe mir heute den Wecker früher gestellt um etwas Zeit zu finden hier zu schreiben.
Mein Urlaub liegt nun schon fast eine ganze Woche zurück und ich bin immer noch nicht dazu gekommen alle Urlaubsfotos auszuwerten und hier intensivst über das erlebte zu berichten.
Der Arbeitsalltag hat mich wieder
Am Montag ging es schon gleich von Null auf Einhundert. Denn ich musste Montag und Dienstag beide Jobs machen. Meinen Nebenjob morgens um 5-8 und ab 9 Uhr meine normale Arbeit. Wieder erwarten hat das frühe aufstehen gut geklappt, ich kam um 4 Uhr gut aus dem Bett.
Allerdings lief dort bei der Arbeit beim Nebenjob nicht alles so rund wie es sollte. Der Backofen hat irgendwie einen kleinen Defekt und tropft, dadurch ich hatte den ganzen Morgen mit Wasser am Boden zu kämpfen. Da heißt es ständig aufwischen um Rutschgefahr zu verhindern. Unglaublich wie so eine Kleinigkeit einen ausbremsen kann, gefühlt habe ich meine Aufgaben alle erst zu spät fertig bekommen.
Bei meinem Hauptjob im Warenhaus auch eine etwas Herausfordernde Situtation. Diese Woche wurde die Sonderfläche auf der bisher reduzierte Bekleidung vermarktet wurde umgebaut. Bisher waren dort Artikel die sich der Kunde selber heraussucht, und wenn jemand doch Fragen dazu hatte konnte ich ihn in die entsprechenden Abteilungen verweisen. Doch nun ändert sich das!
Reisegepäck und Koffer
Auf dieser Fläche entstand diese Woche die Abteilung Reisegepäck und Koffer. Diese befand sich bisher im Erdgeschoss und dort waren auch die Fachleute der Lederwaren-Abteilung die bei diesen Artikeln fachgerecht beraten können. Nun sind die Koffer bei mir oben im 5. OG. Ab sofort sind meine Kollegin und ich auch dafür zuständig Koffer, Reisetaschen und Zubehör zu verkaufen…
Selbstverständlich sind Schulungen geplant und wir sollen in diesem Warenbereich fit gemacht werden… nur noch nicht diese Woche.
Innerhalb von zwei Tagen war die gesamte Kofferabteilung bei uns oben aufgebaut und es kamen auch schon die ersten Kunden die kaufen, doch es war noch keine Zeit für uns, und in die neue Materie einzuarbeiten.
Learning by Doing
Also lerne ich während ich Kundenfragen beantworten versuche. Als der erste Kunde wissen wollte wie das Schloss eines Samsonite-Koffers funktioniert stand ich da wie ein Lehrling am ersten Tag… ich hatte keine Ahnung und musste mit dem Kunden zusammen erst mal experimentieren und ausprobieren. Erst später kam ein Kollege aus dem Erdgeschoss um mir die elementarsten Dinge zu erklären.
Diese Woche habe ich in meiner Freizeit mehrfach Webseiten über Warenkunde im Bereich Koffer und Reisegepäck besucht und durchgelesen und mir auch schon einige Videos über die Bedienung dieser neuen TSA-Schlösser angeschaut. Aber ich bin noch weit davon entfernt in diesem Thema fit zu sein.
Weihnachtware kommt
So wirklich in das Thema reinknien konnten wir uns nicht, obwohl wir diese Woche endlich wieder zu zweit eingeplant waren. Denn diese Woche kam auch für unseren gewohnten Warenbereich extrem viel neue Ware.
Im Bereich Tischdecken und Sofakissen kamen extrem viele Neuheiten, weihnachtliche Decken und kuschelige Sofakissen. Diese mussten ausgepackt, einsortiert und dekoriert werden. Was dazu geführt hat das wir beinahe die ganze Abteilung umgenudelt haben. Das war ja auch bitter nötig, denn zum Teil hatten wir noch sommerliche Farben dekoriert. Nun herrschen moderne Herbsttöne vor und der erste Warenträger ist mit Weihnachtstischdecken bestückt.
Wenn Du jetzt denkst “Oh das ist viel zu früh” täuschst Du Dich. Dieses Jahr kamen aufgrund der Auswirkungen der Pandemie sämtliche Weihnachts-Themen ein paar Wochen Später als gewohnt.
Deshalb wird auch gerade erst diese Woche die Fläche für den Weihnachtsmarkt bestückt. Und diese ist wie die letzten Jahre auch schon… bei uns im 5. Stock!
Umbau Umbau Umbau
Etwa ein drittel der Verkaufsfläche auf meinem Stockwerk wurde diese Woche umgebaut. Offiziell musste ich dabei nix tun, sondern meine normale Verkaufstätigkeit fortsetzten.
Zeitweise waren bis zu 5-6 Kollegen aus anderen Bereichen auf meinem Stockwerk tätig, zuerst die Damen aus dem Warenteam der Damenkonfektion, die die reduzierten Blusen und Pullis eingepackt haben. Das ging ja recht schnell.
Dann kamen die Haustechniker um die Warenträger für den Weihnachtsmarkt aufzubauen. Du kannst Dir sicher vorstellen das ganz andere Möbel gebraucht werden um Porzellanengelchen, Christbaumkugeln und Lichterketten zu präsentieren. Die Möbel dazu waren in einem externen Lager seit dem Lockdown eingelagert und dementsprechend Staubig und Deckig… also mussten erst mal die Putzfrauen kommen und alles sauber machen.
Leere Regale und rumstehende Wägen mit Ware haben eine anziehende Wirkung auf eine ganz bestimmte Art von Kunden. Sobald irgendwo im Haus eine “Baustelle” ist, sind sie da… die Kunden die denken nun gibt es da was besonders günstig. Folglich hatte ich genau an den Chaotischsten Tagen einen Bomben-Umstatz.
Die Schnäppchenjäger haben mir die angrenzende Tischdeckenabteilung zerwühlt, was aber nicht schlimm war weil ich diese ja eh für die viele neue Winterware umräumen musste. Aber dadurch hängt nun wohl keine Tischdecke mehr am gleichen Ort wie letzte Woche…
Im Detail nix besonderes und das sind wir gewohnt… aber in der Summe doch ein zusätzlicher Stress. Koffer, Weihnachtsmarkt, Winterware… alles bissel viel.
Verkaufen
Es ist ja nicht so das gerade saure Gurken Zeit ist, nein die Kunden sind wieder da, und auch fast wieder so viel wie vor Corona. Unsere Umsätze werden jetzt mit den Zahlen von 2019 verglichen und letztlich ist unser Ziel es auf dieses Niveau zu schaffen. Aber das ist nach wie vor schwierig, denn das Kaufverhalten der Kunden ist immer noch anders als gewohnt.
Unser Hauptproblem ist das wir Augenblicklich weniger Personal sind als vor zwei Jahren. Es wurden zwar viele Prozesse geändert und vereinfacht, so das es weniger Nebentätigkeiten gibt die ich machen muss, aber es ist dennoch etwas anstrengend.
So viel Kollegen wie schon lange nicht mehr?
Durch die Umbauten und weil wir mit dem Weihnachtsmarkt viel zu spät dran sind hat man uns ganz viele Kollegen hoch geschickt. Zeitweise waren 6-7 Kollegen am räumen bei uns auf dem Stockwerk, so viele Mitarbeiter sind wir gar nicht mehr gewohnt. Aber es wurden und werden auch gerade massive Mengen an Ware bewegt.
Der Umbau der Kofferabteilung war in zwei Tagen abgeschlossen! Die alte Fläche im Erdgeschoss ist schon längst neu bestückt.
Für den Weihnachtsmarkt kommen Tausende neue Artikel. Gestern morgen standen mindestens 20 Wägen (größer als eine Industriepalette) zum Auspacken bereit!!! Da braucht es auch viele Hände um diese Mengen auszupacken. Und gerade die kleinteiligen Artikel sind es die viel Arbeit machen… Jede Christbaumkugel ist mit Luftpolsterfolie verpackt.
Zum Glück gibt es Kollegen die das machen müssen. Ich habe lediglich vorgestern Abend die letzte Stunde (ich hatte Spätschicht bis 19:30Uhr) ein paar Nussknacker ausgepackt. (nur etwa 50 Stück!!!)
Die Aufgabenteilung finde ich eigentlich ganz okay, Auspacken und Aufbauen tun andere und ich bin dann später dafür verantwortlich die Kunden zu bedienen. Dabei ist es egal ob das eine bunter Kugel für den Weihnachtsbaum ist, eine hübsche Kissenhülle oder ein Reisekoffer für 399 €…