Am heutigen Montag befinde ich mich auf der Heimreise von einem wirklich schönen Konzertwochenende auf Rügen.
Heute muss ich jedoch nur etwa 7 Stunden im Zug fahren. Denn ich bin seit Samstag Abend in Hamburg bei einer Freundin zu Gast. Mit ihr war ich am Samstag mit dem PKW von Rügen nach Hamburg gefahren.
Diesmal reise ich allerdings nicht erste Klasse sondern sitze in der zweiten Klasse. Wobei ich diesmal lieber einen Sitzplatz reserviert hatte, denn es war angekündigt das dieser Zug zeitweise sehr voll wird.
Update: später wurde es sehr voll und die Leute saßen zum Teil auf dem Boden!
Das Konzert mit Nino de Angelo fand am Freitag Abend in der Waldbühne in Bergen auf Rügen statt. Zuvor war ich noch nie auf dieser Ostseeinsel oder gar auf einer anderen Insel an der Ostsee. So war mir nicht ganz klar warum eine Stadt am Meer so einen Namen bekommen hat. Bergen heißt vermutlich so, weil die Stadt auf den Bergen der Insel gebaut wurde. Folglich geht es hier überall bergab oder bergauf.
Die Waldbühne befindet sich auf dem Rugard, dem höchsten Berg der Insel (91 Meter hoch). Das wie ein Amphitheater angelegte Gelände liegt wirklich mitten im Wald und von den schattigen Parkplätzen muss man beinahe noch einen Km zu Fuß durch den Wald. Es sei denn man wohnt in dem Hotel Rugard das sich direkt neben dem Aussichtsturm, der auch Rugard heißt befindet.
Hotel Rugard

Um möglichst kurzen Weg zur Waldbühne zu haben, haben wir uns im Hotel Rugard eingemietet und abgeklärt ob und wie wir uns nach dem Konzert mit anderen Fans “zusammensetzten” können. Da die Gastronomie des Hauses um 20 Uhr schließt erlaubte man uns entweder in unserer Suite oder im Garten des Hotels uns zu treffen und dort mitgebrachte Speisen und Getränke zu konsumieren. Das fand ich sehr entgegenkommend. Zumal wir bei solchen Events oft nicht genau wissen wie viele Personen dann wirklich dabei sind. Diesmal waren wir 10 Personen, wovon 4 keine Gäste des Hotels waren.
Am Donnerstag Abend waren die meisten von uns schon im Hotel und wir genossen ein Vorzügliches Abendessen. Auch das Frühstück lies keine Wünsche offen. Wir waren alle sehr zufrieden mit dem Hotel und ich kann dies wärmstens empfehlen.

Wenn Du mal einen Urlaub auf Rügen planst und den Touristen-Trubel in Binz und co etwas aus dem Weg gehen willst dann kann ich Dir das Rugard in Bergen wärmstens empfehlen. Allerdings ist es ohne Auto schlecht erreichbar und etwa 1.6 km vom Bahnhof entfernt. Weitere Infos zu dem Hotel Rugard auf der Hotelwebseite.
(ich plane in den kommenden Tagen einen separaten Post über das Hotel)
Meine Zimmergenossin war schon einen Tag eher angereist und hatte bereits Getränke und verschiedene Käsesorten eingekauft und am Nachmittag vor dem Konzert kauften wir gemeinsam noch Kerzen, Wein und Brot ein.
Zudem organisierten wir für unsere Gruppe eine Fleecedecke und einen Regenponcho denn wir rechneten für den Abend mit Regen, in vielen Regionen Deutschlands gab es Unwetterwarnungen. Auf Rügen lies der angekündigte Regen bis etwa 1 Uhr auf sich warten… so lange saßen wir nach dem Konzert bei Kerzenschein im Garten des Hotels zusammen und tauschten uns rege über das erlebte aus. Dabei kamen die Decken zum Einsatz doch die Regenponchos blieben unbenutzt. Es war so schön.
Konzert in der Waldbühne

Der Einlass für das Konzert in der Waldbühne war bereits um 18 Uhr und da wir zwei Behinderte dabei hatten mussten wir auch genau zum Start des Einlass da sein, denn Gehbehinderte sollten zuerst eingelassen werden. Diese Vorgehensweise ist üblich, und gut gemeint, aber nicht immer wirklich ideal für die Betroffenen. Für eingeschränkte Personen ist es oft nicht so einfach lange zu warten. Für eine in unserer Gruppe war besonders das lange sitzen ohne Rückenlehne eine Herausforderung. Sie konnte es jedoch so lösen das sie sich zwischenzeitig auf den Rollstuhl setzte.
Unsere zweite Behinderte verfrachteten wir mit vereinten Kräften in die erste Reihe wo sie sich gut an der Absperrung festhalten konnte… und das ging so: Als die Rollstühle zuerst hinein gelassen wurden kam ich als Begleitperson mit rein. Aber anstatt mit der Rollifahrerin den weiteren Weg über die Rampen zu gehen rannte ich mit einer riesigen Tasche voller Decken nach ganz vorne. So war das abgesprochen.
Ich warf 3 der Decken auf die Bank in der ersten Reihe und zwei weitere legte ich über die Absperrung zur Bühne. Die ersten 15 Minuten war ich damit beschäftigt diese blockierten Plätze zu “bewachen” und ein paar Leute freundlich darauf aufmerksam zu machen da da schon jemand sitzt. Die anderen begleiteten die Zweite Behinderte bis zur ersten Reihe wo ich für sie “geblockt” hatte.
Erst als “unsere Leute” kamen war es für mich etwas entspannter. Doch es fehlten noch ein paar von der Fangemeinschaft und so animierte ich ein paar Personen mit mir möglichst Raumgreifend zu tanzen, damit nachher beim Auftritt von Nino de Angelo noch genügend Platz für uns alle ist. Diese Taktik funktionierte sehr gut und hat zu dem auch noch Spaß gemacht. Durch unser auffälliges Tanzen wurden ein paar Leute auf unsere T-Shirts aufmerksam und ich wurde mehrfach gefragt wo man diese bekommt.
Eine der Fragenden kam aus Wien! Wow ich war überrascht, denn ich vermutete das sie einen noch weiteren Anfahrtsweg hatte als ich. Doch sie berichtete mir das sie einen längeren Urlaub an der Ostsee verbringt. Google-maps hat uns beide dann belehrt. Lörrach lag weiter weg als Wien!
Ich war also vermutlich wirklich die Zuschauerin mit der weitesten Anreise. Von Lörrach nach Rügen sind es 1111 km. Diese Reise hätte ich jedoch nicht ohne mehrere Übernachtungen und beispielsweise den Zwischenstopp in Hamburg bei einer Freundin machen können. Ich bin sehr dankbar für dies erlebnisreiche und schöne Wochenende.
vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog
P.S.:
Abschließend muss ich noch erwähnen das ich mit etwas Verspätung um 22 Uhr gut zuhause angekommen bin.