Samstagsplausch am 15. Oktober 2022

Willkommen zu meinem Samstagsplausch, den ich bei der gleichnamigen Linkparty bei Karminrot verlinke.

Die vergangene Woche ist für mich leider ganz anders abgelaufen als geplant. Nach dem Wochenende in München, wollte ich ein paar Tage eine Freundin in der Schweiz besuchen um dann am Freitag zu einem Konzert in Bottrop zu fahren… Doch es kam alles ganz anders!

Geldbeutel weg!

Das Drama begann unmittelbar nach diesem Foto von dem Essen im Bräustüberl Tegernsee. Es handelt sich um Kaspressknödel. Also Vegetarische Knödel mit ganz viel Käse darin, sehr sehr lecker!

Als ich das Essen bezahlen wollte stellte ich fest das mein Geldbeutel nicht da war. Nach längerer Suche fiel mir ein das ich in der Nacht etwas in der Tasche gesucht hatte und dabei vielleicht den Geldbeutel heraus genommen haben könnte… In der Annahme das die Börse auf dem Nachttisch liegen könnte verbrachten wir noch einigermaßen entspannt den Tag am Tegernsee.

Spaziergang am Tegernsee

Am Spätnachmittag dann die Enttäuschung der Geldbeutel war nicht im Zimmer. Also klapperten wir die Läden ab wo ich am Freitag Nachmittag bezahlt hatte. Erfolglos! Schließlich rief ich die Hotline meiner Bank an um meine Karten zu sperren. Dabei stellte sich heraus das meine Kreditkarte sowieso seit 1.10. abgelaufen ist, damit also keiner irgendwas anfangen könnte.

Auf der Polizeiwache musste ich eine Verlustanzeige machen, denn es befanden sich auch mein Personalausweis und mein Führerschein in dem Geldbeutel. Dadurch das wir auf dem Weg zur Polizei in heftigen Regen kamen und ich patschnass war, hatte ich noch nicht bemerkt das ich ungewöhnlich viel Nase putzen musste…

Zurück in der Wohnung meiner Bekannten, wollte diese die Heizung an machen weil ihr so kalt war. Ich hielt das im ersten Moment für übertrieben, denn ich empfand die Räume als zu warm… und etwa 2 Stunden später hatte ich Schüttelfrost und wäre am liebsten in den Heizkörper gekrochen!

Plötzlich Schüttelfrost!

Die Nacht auf Sonntag war richtig schlimm, ich habe kaum geschlafen, entweder habe ich gefroren das mir die Zähne klapperten oder total geschwitzt. Mir war schon gleich klar das ich Fieber habe. Zudem hatte ich Rücken und Hüftschmerzen. Noch vor 6 Uhr stand ich auf, packte meinen Koffer und eröffnete meiner Gastgeberin “ich will nach hause!”. Sie war darüber ganz froh, denn sie wollte auf keinen Fall angesteckt werden. Weil sie zur Arbeit musste, brachte sie mich zur Straßenbahn und so war ich schon vor 8 Uhr am Hauptbahnhof.

Wie komme ich nach hause?

Alles was ich hatte war ein Super-Sparpreis-Ticket in meiner Handyapp für eine Verbindung die ich unter diesen Umständen auf keinen Fall fahren wollte. Laut dem Ticket sollte ich ab Friedrichshafen mit dem RE3 nach Basel fahren. Die Strecke kenne ich, der Zug ist dort regelmäßig überfüllt und eng. Wenn ich gesund bin ist mir das egal, aber so?!

Meine Frage am Schalter ob ich das Ticket noch stornieren könnte wurde verneint, auch das Argument “Corona-Verdacht” zog nicht. Es gab mal eine Sonderregelung das man auch nicht stornierbare Tickets zurück geben konnte, aber diese wurde abgeschafft. Dafür wird ja jeder Fahrgast bei der Buchung darauf hingewiesen das diese Billig-Tickets auch im Krankheitsfall nicht retournierbar sind.

Also habe ich mich innerlich schon von den 47€ die es gekostet hatte verabschiedet. Ein neues Ticket buchen mit der Handyapp wäre ja möglich gewesen… aber am Reisetag selbst sehr teuer.

Da stand ich nun. Ohne Geld, ohne Papiere, ohne Krankenkassenkarte mit einer Fahrkarte die ich nicht wollte… Innerlich betete ich, was anderes blieb mir ja nicht übrig. Ich wusste nicht mehr weiter!

Glück im Unglück

Ich versuchte eine einigermaßen bezahlbare Verbindung zu finden, aber es fiel mir sichtlich schwer, durch das Fieber hatte ich erhebliche Konzentrationsschwierigkeiten und Nixblickeritis. Da kam mir das Telefonat einer Freundin aus Hamburg sehr recht. Ich schilderte ihr meine Situation und sie begann nach einer Lösung zu suchen. Zuerst wollte sie wissen welche Verbindung ich gebucht hätte und meinte dann “Dein Zug fährt nicht”… ich kapierte zuerst nicht was sie meinte.

Der Zug fällt aus!

Der Zug, vor dem mir so grauste, der IRE3 von Friedrichshafen nach Basel um 12:44 würde nicht fahren können. Das war mein Glück! Denn ich erhielt diese Information um kurz nach 9 Uhr. Nun musste ich nur noch hin bekommen das mein Handy auch wirklich die Worte “Der Zug fällt aus” anzeigt.

Sobald ein Zug ausfällt verlieren alle dafür gebuchten Tickets ihre Zugbindung und man darf eine andere beliebige Verbindung fahren!

Durch diese paar Worte gewann mein nicht stornierbares Super-Sparticket das ich eigentlich verfallen lassen wollte innerhalb von Minuten an enormen Wert.

Mit dem roten Schriftzug in meiner Handy-App ging ich zum Reisezentrum und bat den Bahnmitarbeiter mir die schnellst möglichste Verbindung nach Basel heraus zu suchen. Und diese auszudrucken. Ohne Diskussion wählte er eine ICE Verbindung über Mannheim und versicherte mir “die können Sie mir ihrer Fahrkarte nehmen, gar kein Problem”.

Der ICE nach Mannheim fuhr genau 5 Minuten später mit mir ab.

Im Zug suchte ich mir einen Platz wo ich den größtmöglichen Abstand zu anderen Fahrgästen habe. Ich legte mich auf einen Rollstuhlplatz an den Boden. Bei der Fahrkarten Kontrolle, die übrigens ohne Probleme ab lief, meinte die Schaffnerin “bleiben Sie ruhig liegen, bis Mannheim ist kein Rollstuhl angemeldet”. Ich war einfach nur froh liegen zu können. In dem anderen Zug legte ich mich unter das Gepäckregal, das störte auch niemanden. Ich verzichtete während der Fahrt auf essen und trinken und behielt die ganze Zeit meine FFP2 Maske an.

Als ich endlich zuhause an kam, schaffte ich es beinahe nicht die Treppe hoch, mein Koffer schien 30 Kilo zu wiegen… Schmerzen in Knien und Schultern und über 38 grad Fieber.

Montag ich beim PCR-Test der positiv ausfiel. Das ist auch der Grund warum ich diese Woche keine neuen Blogartikel geschrieben habe. Ich lag krank im Bett. Mittlerer Weile geht es mir schon viel besser, das Fieber ist weg und ich kann auch schon wieder sinnvolle Sätze bilden. Allerdings habe ich noch Husten und Schnupfen und zeitweise keine Stimme.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog und ich danke meinem Herrn Jesus Christus für die Bewahrung in dieser Situation. Nur mein Vertrauen darauf das er da ist und mir in jeder Lage hilft hat mich davor bewahrt verzweifelt los zu heulen. Geld weg, Papiere weg, Zug weg… aber ich bin dennoch nach hause gekommen.

8 Gedanken zu „Samstagsplausch am 15. Oktober 2022

  1. Pingback: Es geht besser 13. Dezember | Unterwegs ist das Ziel

  2. Pingback: Heute geht`s nach Landau | Unterwegs ist das Ziel

  3. Pingback: Samstagsplausch am 22. Oktober 22 | Unterwegs ist das Ziel

  4. Bienenelfen

    Ohjeohje das braucht ja auch keiner was Du da erlebt hast. Alles Gute weiterhin und vorallem dass es Dir bald wieder richtig gut geht und Du Deine Papiere vielleicht auch wieder bekommst ?! Ich drücke die Daumen.

    Liebe Grüße
    Kerstin und Helga

    Antworten
  5. Gudrun

    Oh, Du arme, hoffentlich gehts Dir schon viel besser!! Ja, Jesus behütet uns, ich kenne solche Situationen nur zu gut. Rasche Genesung für Dich!! LG Gudrun

    Antworten

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.