Veränderungen

Heute wende ich mich an die treue Leser meines Blogs. Die letzten Wochen war es hier sehr ruhig geworden. So wenig neues von mir gab es schon seit Jahren nicht.

Der Grund für diese “Stille” liegt nicht allein in meiner Krankheit. Es haben sich die letzten Wochen viele Dinge ergeben über die ich bisher noch nicht schreiben konnte oder wollte. Doch jetzt ist es endlich so weit und ich kann einen Teil der Geheimnisse verraten:

Ich habe gekündigt !

Nach über 34 (in Worten Vierunddreißig!!!) Jahren habe ich mich dazu entschlossen den Arbeitgeber zu wechseln. Bis vor wenigen Monaten war dies für mich gar nicht vorstellbar. Aber die Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust hat mich dazu bewegt mir mal Gedanken zu machen was ich alternativ machen könnte.

Spaziergang im Markgräflerland. Ein kleiner Ausflug mit meiner Mutter nahe Müllheim

Einzelhandel ade

Ausgelöst durch die Insolvenz meines Arbeitgebers habe ich mir intensiv Gedanken gemacht welche Alternativen es für mich persönlich wirklich gibt. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen das es eigentlich keinen Sinn macht in der heutigen Situation vom Warenhauskonzern in ein kleines Fachgeschäft zu wechseln. Obwohl ich das viele Jahre als ein Ziel gesehen habe. Aber in den letzten Jahren habe ich so viele Firmen ,von denen ich früher dachte es sei erstrebenswert dort zu arbeiten, den Bach runter gehen gesehen. Die wenigsten davon gibt es überhaupt noch. Und auch in den kleinen Geschäften ist die Tätigkeit der Mitarbeiter nicht mehr das was sie mal war.

Mein Gedankengang ist vor allem der, ich muss noch mindestens 15 Jahre arbeiten bis ich in Rente gehen kann… und ich frage mich ernsthaft welches Einzelhandelsunternehmen es in 15-20 Jahren noch gibt. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat sich so vieles verändert. Und ich fürchte wenn jetzt noch eine weitere “Kriese” dazu kommt das es bald gar keine Läden mehr wie wir sie von früher kennen geben wird.

Doch welche Alternativen gibt es für eine “Einzelhandelskauffrau” ???

Ich will mich verändern

Obwohl mir das Verkaufen in Fleisch und Blut über gegangen ist, will ich jetzt den Schritt wagen und etwas ganz anderes machen!

Selbstverständlich werde ich mich nicht in einer Fabrik an ein Fließband stellen, oder mich als Gärtner oder Landwirt betätigen. Ich muss etwas mit Menschen machen, das war mir von vorne herein klar. Auch den ganzen Tag an einem Schreibtisch im Büro sitzen ist nichts für mich.

In der Pflege werden überall Mitarbeiter gesucht und auch in diese Richtung habe ich überlegt. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen das ich nicht will. Ich helfe zwar gerne mal, aber für den täglichen Umgang mit Pflegebedürftigen fehlt mir einfach die Geduld. Ich bewundere alle Krankenschwestern und Pfleger und ich denke das sie einen sehr wichtigen Job machen, aber für mich ist das nix. Die Vorstellung täglich mit schwer kranken oder gar sterbenden zu tun zu haben macht mir Angst. Das würde mich seelisch zu sehr belasten.

Kürzlich habe ich mit einem Bekannten gesprochen. Er arbeitet in einem Pflegeheim, auf einer Station wo die Bewohner nur noch vom Bestatter abgeholt werden… Also wer zu ihm in den Zuständigkeitsbereich kommt, der kommt um früher oder später zu sterben. Dieser Bekannte erzählte mir das völlig emotionslos und beiläufig. Für ihn ist das normal das man nach einem freien Wochenende oder dem Urlaub erst mal fragte “na ? Wer ist gestorben?”…. äh… nee das könnte ich nicht!

Brötchen verkaufen?

Da ich seit mehren Jahren in einem Bäckerladen einen Nebenjob mache, habe ich mich logischerweise dort auch mal erkundigt ob es dort eine Möglichkeit für mich gibt. Ja gibt es! Man hat mir das Angebot gemacht das ich dort sofort in Vollzeit anfangen könnte. Aber ich habe mich dagegen entschieden. Den Rest meines Berufslebens nur Brot und Brötchen verkaufen und dabei so wenig zu verdienen das ich mir diese fast selber nicht leisten kann, das ist nicht das wovon ich träume. Im Bäckerladen arbeiten kann ich immer noch wenn ich älter und nicht mehr so beweglich und flexibel bin. Aber jetzt will ich etwas spannenderes!

Spannende Aufgaben?

Ja nach langem Nachdenken und Grübeln bin ich zu dem Entschluss gekommen das es für mich Zeit ist etwas neues und spannendes zu machen. Aber es muss auch ein sicheres Einkommen sein. Ich bin jetzt nicht so verrückt und heuere auf einem Hochseeschiff an. Früher hatte ich mal die Fantasie als Animateur oder Reiseleitung in irgendein Urlaubsland zu gehen… aber ich bin froh das ich das nicht gemacht habe. Immer Sommer und Party ist auf die Dauer auch nichts für mich. Aber die Vorstellung da zu arbeiten wo andere Urlaub machen reizt mich nach wie vor.

Und ich denke ich habe nun den idealen Beruf für mich gefunden. Etwas zwischen “jeden Tag die gleichen Brötchen verkaufen” und “da wo die Leute Urlaub machen”.

In meinem neuen Beruf werde ich meine Sprachkenntnisse brauchen können. Ich werde mit Menschen umgehen, denen helfen kann ohne sie pflegen zu müssen. Mein Tagesablauf wird jeden Tag anders und doch wieder gleich sein. Auf jeden Fall werde ich nicht mehr (so nannte es mal mein Chef) immer um das gleiche Regal kreisen. Mein Wirkungskreis wird viel viel größer!

Unterwegs ist das Ziel

Zukünftig werde ich während meiner Arbeit unterwegs sein. Ich werde nicht mehr täglich am Gleichen Ort bleiben wie ich das die letzten 34 Jahre gewohnt war. Mein Arbeitsplatz wird sich hin und her bewegen und ich mit ihm. Auf dem Weg werde ich meinen “Kunden” begegnen und diesen helfen, beraten, kontrollieren und für deren Sicherheit sorgen. Aber ich werde ihnen nichts verkaufen müssen!

Ab 1.7. werde ich eine etwa 2 monatige Umschulung machen und alles lernen was ich für den neuen Job brauche. Danach wird sich dann für mich sehr viel verändern. Den neuen Beruf werde ich in sehr unterschiedlichen Schichten machen. Also auch mein Tages und Wochenrhythmus wird sich komplett ändern.

Ich bin sehr gespannt auf meine neuen Aufgaben und ich freue mich darauf!

Diesen Blog möchte ich weiterhin betreiben und ich möchte die kommenden Wochen noch mit meinem Arbeitgeber absprechen in wie weit ich Euch auf meine berufliche Reise mitnehmen kann.

Das Foto in diesem Beitrag stammt von einem Mini-Ausflug mit meiner Mutter. Ich bin mit dem Auto von Freunden zu ihr gefahren und habe sie abgeholt und wir sind ein paar Schritte spazieren gegangen in den nahen Weinbergen.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

8 Gedanken zu „Veränderungen

  1. Alexandra

    Du hast es halt sehr gut beschrieben 👍 ich freue mich riesig für Dich. Da hast Du eine sehr gute Entscheidung getroffen. Das wird toll 🤘🎉🥳👍💪
    Ich bin sicher, dass Dein Arbeitgeber nichts dagegen gaben wird, wenn Du als mal was in Deinem Block erwähnst. Im Gegenteil, das ist doch nett wenn Du das machst.

    Nun wünsche ich Dir erst einmal eine gute Besserung und genieße noch deine Freizeit.
    👍💪

    Bis bald Liebes 🥰🤩❤️

    Antworten
  2. Pingback: Samstagsplausch am 20.5.2023 | Unterwegs ist das Ziel

  3. Alex

    Hey liebe Uschi,
    ich freue mich sehr für Dich, dass Du nun diesen Schritt gewagt hast.
    Du wirst es nicht bereuen. 👍
    Ich wünsche Dir viel Erfolg und natürlich auch viel Spaß bei Deinem neuen Job.

    Für mich hört sich das an wie ein Job bei der DB👍. Das ist ein sehr guter Arbeitgeber💪Du hattest verschiedene Schichten, Du würdest Dich mit deinem Arbeitsplatz bewegen, Du hättest mit Leuten zu zun (kontrollieren, helfen), würdest aber nichts verkaufen und auch nicht pflegen.

    Wie auch immer – ich wünsche Dir einen guten Start und alles, alles Gute 👍🎉💪❤️🤘🫶

    Ganz liebe Grüße
    Alex

    Antworten
  4. Gudrun

    Liebe Uschi,
    Du hast so recht, gute Entscheidung!
    Ich habe mit 5o und 27 J in der gleichen Position auch einfach gekündigt.
    Alle hielten mich für verrückt, da ich noch ne Tochter zu versorgen hatte, ich fühlte mich sehr zufrieden und stolz.
    Bin gespannt, wass Du so alles zu berichten hast!

    Alles Liebe für Dich

    Gudrun

    Antworten
  5. Hannelore

    Guten Morgen,
    da wünsche ich dir einen guten Start und wirst du dann Busfahrerin, oder so etwas in der Art?
    L.G.
    Hannelore

    Antworten
    1. Uschi Beitragsautor

      Es geht in die Richtung. Ich warte noch auf das Go vom neuen Arbeitgeber.

      Antworten

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.