Archiv des Autors: Uschi

Ich plane meinen Traumurlaub!

Für die meisten von Euch beinhaltet das Wort Traumurlaub Strand, Sonne und weite Flugreisen. Aber ich träume offensichtlich ein wenig anders.

Ich persönlich finde Standurlaub nicht so toll. Denn mehrere Tage oder gar Wochen nur das gleiche finde ich langweilig. Mal ein Tag am Meer finde ich auch ganz schön, aber ich mag nicht stundenlang nixtuend in der Sonne liegen.

Am Strand in der Sonne kann ich mich nicht wirklich lange entspannen, denn mir wird es sehr schnell zu heiß. Ich erinnere mich an einen Türkei Urlaub an dem ich nur morgens kurz am Strand war und ab spätestens 11 Uhr den Schatten im Garten des Hotels gesucht habe. Nachmittags verbrachte ich im Klimatisierten Hotelzimmer während mein Partner in der Sonne am Strand brutzelte. Die zwei Wochen dort waren nur deshalb erholsam für mich weil ich jeden Tag einen ausgiebigen Mittangschlaf alleine im Hotelzimmer machen konnte…

Und dafür so viel Geld bezahlen? Ich war maßlos enttäuscht. Auch die Ausflüge die wir zusätzlich gebucht hatten konnte ich nicht so genießen wie ich das erhofft hatte… denn mir war eigentlich permanent zu heiß und ich sehnte mich ständig nach einem klimatisierten Raum.

Ich mag nicht was alle mögen

Als ich Kind war wohnten wir in “Hörweite” eines Freibades. Und wir hatten fast immer Jahreskarten. Wir wohnten so nah das es sich auch lohnte mal eben für ein Stündchen ins Freibad zu gehen und wir waren sehr oft dort. Als meine Schwester und ich noch kleiner waren und zwischen den Badeeinheiten der Spielplatz noch attraktiv war haben wir dort oft ganze Tage verbracht. Doch je älter ich wurde umso doofer fand ich das. Stundenlang in der Sonne rum hängen fand ich doof und langweilig. Im Sommer konnten wir vom Küchenfenster aus “hören” wie voll es war. An den Hundstagen wo alle ins Freibad strömten und die ganze Gegend zugeparkt war… da hatte ich keine Lust mehr hin zu gehen.

Ich verstehe die Leute nicht, die sich stundenlang im Freibad aufhalten und nur mal 5 Minuten im Wasser waren. Ich will am liebsten Wasser und bald wieder weg.

Viele Jahre dachte ich ich müsste gewisse Verhaltensweisen nachahmen und tun was alle tun. Aber das seh ich jetzt nicht mehr ein, auch wenn hundert andere es toll finden stundenlang auf einem Handtuch in der Sonne zu liegen. Ich kann das nur selten Mal ein Stündchen danach hab ich die Nase voll. Ich vertrage die Sonne nicht so gut und mich nervt der Lärm den badende Kinder verursachen.

Wieso eigentlich? Warum müssen Kinder sobald sie ein Schwimmbecken sehen rum schreien? Also mal kurz quietschen wenn man nass gespritzt wird okay… aber viele machen das permanent! Offensichtlich funktionieren die Gehirne bei manchen Menschen anders sobald sie ein Wasserbecken sehen.

Also wenn ich im Wasser bin dann bin ich eher leiser als lauter, denn ich will ja nicht das Wasser in den Mund kommt…

Im Urlaub will ich frei sein

Wenn ich Urlaub mache will ich frei machen können was ich will und was ich selber entscheide. Deshalb finde ich eine Pauschalreise zu buchen, bei der andere entscheiden wann ich was zu machen habe etwas grenzwertig. Ich verstehe das es Leute gibt die sowas buchen weil sie selber zu faul sind sich mit den Einzelheiten auseinander zu setzten. Aber dieses “das musst Du gesehen haben” von irgendwelchen Reiseleitern finde ich grenzwertig.

Beispiel: Ich war mit einer Busreise ein paar Tage in Paris. Der Bus brauchte ewig, machte unzählige Pausen an überlasteten und dreckigen Toiletten. Wir waren in einem hässlichen Hotel im Außenbezirk untergebracht und die “Stadtrundfahrt” wurde separat berechnet… bei der wir in Sichtweite des Eiffelturms etwa 10 Minuten hielten um ein paar Fotos zu machen.

Jahre später war ich auf eine Faust in Paris, ich konnte mir richtig viel angucken und mich mit der Metro in der Stadt frei bewegen. Am Eifelturm hatte ich soviel Zeit wie ich wollte und unsere Ferienwohnung lag viel zentraler, so das wir abends zu Fuß essen gehen konnten wo wir wollten. Rate mal was preiswerter war!

Meine Urlaubsplanung

Auf dem Folgenden Bild siehst Du meine Urlaubsplanung:

Meine Urlaubsplanung… absichtlich unleserlich gemacht, da es Namen und Orte anderer Personen enthält.

Ein paar Blätter mit Städtenamen an meiner Wohnzimmertüre. Die einzelnen Termine werden mit verschiedenen Stiften um zusätzliche Angaben ergänzt. Wann fahre ich wie wo hin, wenn treffe ich wo, Hotels, Restaurants, Mitfahrgelegenheiten…

Gestern habe ich alleine mit 5 Personen telefoniert um ein paar Details abzusprechen. Und da kommt noch einiges dazu. Auf Aussenstehende wirkt das vielleicht Chaotisch, aber ich finde das toll und freue mich darauf.

Mein Traum liegt nicht im Ausland

Ich weis viele von Euch träumen von fernen Ländern und exotischen Kulturen. Aber dann frage ich mich warum es auf Mallorca und co soo viele “deutsche Schnitzel” gibt…

Mein Traum war es schon immer mal eine gesamte Tournee meines Lieblings Sängers mit zu machen. Okay das war fast 30 Jahre lange Thomas Anders, dem ich schon bis nach Magdeburg und Berlin nach gereist war.

Seit einigen Jahren hat sich mein Interesse jedoch auf einen anderen Sänger verlagert. Die Gründe dafür sind zum einen die musikalische Weiterentwicklung der beiden Künstler. Aber auch die Tatsache das ich mich verändert habe und mir nun andere Dinge wichtiger sind als früher.

Meine Konzert-Reise-Leidenschaft gilt momentan Nino de Angelo. Zum einen weil ich ihn auf der Bühne absolut faszinierend finde und ich ihn für einen der besten Sänger unserer Zeit halte. Aber auch weil ich bei den Konzerten schon so viele Fans kennengelernt habe von denen viele sehr gute Freunde geworden sind. Nino de Angelo spricht durch seine tiefgründigen Texte Menschen an, die eben nicht nur oberflächlich sind. Und genau das gefällt mir.

Nino de Angelo geht auf Deutschland Tournee und ich gehe mit !!!

Das war schon viele Jahre mein Traum so eine zusammenhängende Tour zu verfolgen und wie es aussieht gelingt mir dies dieses Jahr.

Ob ich die Konzerte in Leipzig, Berlin und Rostock wirklich mit mache entscheide ich noch spontan. Aber alle anderen sind bereits fest geplant !!!

Deutschland ich komme !!!

Ja in meinem Urlaub werde ich viel mit dem Zug unterwegs sein. Obwohl das jetzt mein Beruf ist. Es kann gut sein das ich das in ein paar Jahren nicht mehr erstrebenswert finde aber jetzt finde ich das absolut toll!

In “ich fahr nach Fulda” hab ich schon mal auf den ersten Termin geblickt. Von dort fahre ich mit einer Freundin im PKW weiter nach Mannheim, Stuttgart und Karlsruhe. Übernachten kann ich dann voraussichtlich bei meiner Schwester… wobei diese schon etwas genervt und verwirrt ist weil ich gleich mehrmals kommen und wieder gehen will. Vielleicht ändere ich meine Planung diesbezüglich nochmal.

Von Karlsruhe fahre ich nach hause, ist ja im Gegensatz zu den anderen Terminen nicht sehr weit. Aber 3 Tage später geht’s dann nach München, auch mit Umweg über Stuttgart, weil ich dort die Mitfahrgelegenheit habe. Von München am nächsten Tag wieder zurück weil ich einen Chor Auftritt in Lörrach habe.

Nach Erfurt fahre ich ganz alleine im Zug, aber ich bin sicher ich treffe dort Leute die ich kenne.

Leipzig, Berlin und Rostock entscheide ich spontan ! Das nenne ich Freiheit ! Die Bahntickets kosten mich fast nichts, weil ich als Bahnmitarbeiter Freifahrten habe. Die Eintrittskarten gibt es noch und Hotels kann ich mir auch kurzfristig besorgen. Mitten in Deutschland muss ich nicht Angst haben nirgends unter zu kommen.

In Magdeburg hat eine Freundin für uns Hotelzimmer gebucht, dort treffen wir dann wieder auf weitere Freunde. Zusammen fahren wir dann mit dem Zug zum letzten Termin in Regensburg.

Immer das gleiche?

Fast immer wenn ich meinen Plan jemandem erzähle kommt der Einwand “aber das ist doch immer das gleiche Programm”. Ja davon gehe ich aus. Vielleicht wird hier und da ein Titel weg gelassen oder zusätzlich gespielt, aber im großen Ganzen erwartet uns das gleiche Musikprogramm. Aber das finde ich persönlich gar nicht negativ. Es werden sowieso meist Titel die ich schon von der CD kenne gespielt. Es geht nicht darum etwas ganz neues zu hören oder zu sehen. Es geht darum die Musik und den Künstler zu erleben!

Keiner geht in die Oper um nur genau das zu hören was man auch auf einer CD anhören kann. Man geht da hin um die Inszenierung zu erleben. Es geht um Erlebnisse und Eindrücke. Um kleine besondere Momente die man eben nicht in einer CD Hülle oder gar durch einen MP3 Download kaufen kann.

In meinem Individuellen Fall habe ich auch stehts das Empfinden das jede Reise die ich so soetwas mache irgend etwas Gutes oder Besonderes bewirkt oder ich etwas dabei lernen soll. Für mich ist oft der Weg schon ein Ziel. Deshalb habe ich auch meinen Blog so genannt.

Unterwegs ist das Ziel

Mein Ziel ist nicht nur die Konzerthalle in Fulda, Erfurt oder München… sondern auch da drum herum und meine Reise dorthin.

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…übrigens da freut sich noch jemand auf die Tour:

Samstagsplausch am 23.9.2023 “Bestanden”

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch. Jeden Samstag tausche ich mich in der gleichnamigen Linkparty die von der lieben Andrea von Karminrot organisiert wird über Meine Erlebnisse und Gedanken aus.

So verschieden wie die Teilnehmer dieser Linkparty sind, so unterschiedlich sind auch die Beiträge. Manche schreiben einfach nur einen Wochenrückblick oder zeigen einen besonderen Ausflug, manche Teilen nur ein paar Fotos und Gedanken, andere zeigen in ihren Texten Einblicke in ihr leben.

Ich denke ich gehöre da eher zu den zuletzt genannten.

Abschlussprüfung bestanden

Alle die meinen Blog schon länger kennen haben sicher mitbekommen das ich Zur Zeit eine Quereinsteiger Ausbildung zum Zugbegleiter im Fernverkehr mache. Und diese Woche stand nun endlich meine Abschlussprüfung an. Hier habe ich bereits darüber kurz berichtet. Ich muss leider zugeben das ich diese Wiederholen musste, beim ersten Versuch hatte es nicht ausgereicht.

Meine Vorgesetzten bei der deutschen Bahn hatten entschlossen zwei Teilnehmern eine weitere Chance zu geben. Man gab uns nochmal fast 3 Wochen mehr Zeit um die Inhalte zu wiederholen Man half uns wo es nur ging. Ich fand das wirklich Klasse! Keiner der Beteiligten blickte irgendwie auf uns herab weil wir es nicht geschafft hatten sondern man ermutigte uns einen weiteren Versuch zu wagen.

So viel Wertschätzung und Ermutigung habe ich bei meinem bisherigen Arbeitgeber niemals erlebt!

So wurde geprüft

Zur Abschlussprüfung als Zugbegleiter im Fernverkehr gehört eine schriftliche Prüfung bei der mindestens 70% der Fragen richtig beantwortet werden müssen. Der Fragenkatalog ist klar definiert. Die Fragen sind Teilweise zum Ankreuzen aber die meisten müssen wir unsere Antworten aufschreiben.

Ich persönlich bin jemand der gerne viele Antworten hin schreibt und erfahrungsgemäß reicht mir der Platz oft nicht ganz aus. Nicht weil ich groß schreibe sondern manchmal zu umfangreich antworte. In der Prüfungsvorbereitung hat man mir eingeschärft “antworte nur auf das was gefragt ist” denn ich neige wohl dazu viel zu viel zu schreiben.

Manchmal irritiert es mich wenn für die Antwort 5 Zeilen zur Verfügung stehen und auf die Frage aber mit nur einem Wort geantwortet werden kann. Ich denke dann immer zu weit und will meine Antwort begründen, also mehr machen als sein muss.

Diesmal war es mir gelungen mich nicht mit sowas zu verzetteln.

Ankreuzen?

Viele andere finden Ankreuzfragen einfacher. Ich nicht. Denn hier kann man zu leicht “reinfallen”. Mein Problem ist wenn ich aufgeregt bin neige ich zum zu schnell und unaufmerksam lesen und dann passiert es mir zu leicht eine falsche Antwort anzukreuzen…

Im Bahnbetrieb gibt es leider öfters so Fragestellungen wie “Welche Aussage ist nicht richtig?”… da ist natürlich das Wort NICHT entscheidend. Wenn man das überliest ist alles falsch. So eine Fragestellung finde ich etwas fies, warum schreibt man da nicht “Welche Aussage ist falsch?”

Dieses Bild ist gestern entstanden, am Kölner Hauptbahnhof. Es zeigt mich als “fast fertige” Zugbegleiterin

Prüfungsangst

Eigentlich dachte ich vorher ich hätte keine extreme Prüfungsangst. Also Schweißausbrüche oder schlaflose Nächte kenne ich eigentlich bisher nicht.

Doch diesmal hatte ich am Tag vor der Prüfung massive Beschwerden. Menstuationsbeschwerden, Bauchweh, Durchfall, Rücken verspannt und Kreislaufbeschwerden… Ich dachte schon ich werde richtig krank und muss mich für den Prüfungstag krank melden. Falls es Dich irritiert das ich mit 51 noch Mensturationsbeschwerden habe… mich auch! Eigentlich dachte ich, ich sei bereits in den Wechseljahren… aber ausgerechnet vor eine Prüfung bekomme ich wieder starke Blutungen. Sehr unangenehm!

Doch am Morgen vor der Prüfung ging es mir schon wieder etwas besser und ich konnte mit dem Fahrrad nach Basel fahren… am Tag zuvor war mir so schwindelig, da hätte ich mich fast nicht auf Rad getraut. Das Radfahren an frischer Luft hat mir extrem gut getan. Und auch die Tatsache das es endlich nicht mehr so schwül und warm war kam mir sehr entgegen.

Ich konnte die Schriftliche Prüfung ohne Bauchkrämpfe oder Durchfall in Ruhe schreiben, fühlte mich danach nicht mehr so “durch den Wind”… Nach etwa einer Stunde hatten wir dann schon das Ergebnis, denn die Unsicherheit “Hab ich es geschafft oder nicht” fand ich fast das schlimmste an allem.

Mit der Information “Schriftliche Prüfung bestanden” ging es mir schlagartig wieder sehr gut. Ich konnte das Mittagessen sogar genießen.

In der Mündlichen Prüfung hatte ich kaum wirklich Angst. Ich musste mir den Umschlag mit meinen Prüfungsfragen selbst aussuchen und natürlich war darin eine Frage aus dem Themenbereich der etwas mein “Angstgegner” war… Aber genau ausgerechnet diese Fragestellung hatte ich in der Vorbereitung mehrfach geübt und ich konnte gleich darauf antworten.

Bei den für das Bestehen wichtigen Sicherheitsfragen konnte ich schnell und richtig antworten. Es kam keine Frage bei der ich nicht wirklich wusste was nun gewollt ist, Lediglich einmal fehlte mir ein Begriff… mir fiel das Wort einfach nicht schnell genug ein. Also umschrieb ich den fehlenden Begriff und sagte kurz mal “Dings”… was aber wohl nur als Nervösität und nicht Unwissenheit bewertet wurde.

Obwohl ich das Gefühl hatte immer sehr schnell und umfangreich zu antworten dauerte meine Mündliche Prüfung die vollen vorgesehenen 60 Minuten !!! Ich hatte das Gefühl diese Vergingen im Fluge. Und ich fragte doof “Ach war das alles?” Ja! Keine weiteren Fragen, Bestanden !!!

Was hat gegen die Angst geholfen

Einen Tag vor der Prüfung sah ich es irgendwann nicht mehr für sinnvoll an die Themen ein hundertes Mal zu wiederholen. Ich hatte eh bei allem das Gefühl “oh nee das hat Du schon zu oft nochmal durch gelesen, such was anderes das Dir schwerer fällt”.

In meiner Verzweiflung habe ich mich auf meinen Glauben besonnen und stattdessen mehrfach den Psalm 1 Gelesen. Darin kommt der Satz vor: “Was Du Dir vornimmst wird Dir gelingen”. Gute Prediger lehren gerne man solle Bibelstellen die einem besonders ansprechen “proklamieren”. also sich selbst ständig wiederholen und laut aussprechen… Also saß ich irgendwann mit Bettflasche auf dem Bauch zusammengekrümmt auf der Couch und murmelte mehrfach “Was ich mir vornehme gelingt mir!” “es gelingt mir nicht weil ich das will, sondern weil es in der Bibel seht”!

Du kannst das nennen wie Du willst. Die einen Sagen das sei Meditation, manchche nenen es “Postivies Denken” und andere nennen es Gebet. Egal ob und was Du glaubst. Mir hat das jedenfalls geholfen ruhiger zu werden und darauf zu vertrauen das ich das was gefragt werden würde auch wirklich weis.

Fazit: es hat geholfen und ich habe die Prüfung gut absolviert!

Hier der Psalm 1 zum Nachlesen:

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Abschlussprüfung Bestanden!

Gestern war es nun endlich soweit. Ich habe die Schriftliche und wenige Stunden später die Mündliche Abschlussprüfung bestanden! Damit bin ich jetzt “Zugbegleiter im Fernverkehr”.

dieses Foto stammt von unserer spontanen Fotosession vor dem Kölner Dom lese dazu “Mittagsplause in Köln”“Mittagspause” in Köln

Nächste Woche folgt noch eine Praktische Prüfung bei der in einer vollständigen Schicht beobachtet wird wie ich mich bei Unregelmäßigkeiten und Störungen verhalte, und ob ich richtig reagiere. Die Wahrscheinlichkeit das da vermassle ist sehr gering, denn in der Praxis fühle ich mich recht wohl und sicher. Im Grunde ist das jetzt nur noch eine Formsache bei der ich beweisen soll das ich das in der Theorie erlernte auch in der Realität anwenden kann.

An diesen zahlreichen Prüfungen seht ihr das es beim Zugbegleiter um viel mehr geht als nur ein paar Fahrkarten kontrollieren. Dieser sogenannte Fahrgastservice ist nur eine unserer Tätigkeiten. Während der Zugfahrt sind wir sowas wie die Matrosen auf einem Schiff. Ein Schiff kann auch nicht von einem Kapitän alleine gefahren werden. Es braucht immer Mitarbeiter die das riesige Fahrzeug bedienen und überwachen. Und wir Zugbegleiter sind genau diese Leute die den Zug überwachen und bei Störungen oder defekten eingreifen.

Was macht ein Zugbegleiter?

Während einer Zugfahrt kann viel passieren. Bei jedem Halt müssen wir beobachten ob sich alle Türen ordnungsgemäß schließen und nicht irgendwo etwas eingeklemmt ist. Zwar sind bei den meisten modernen Fahrzeugen die Türen elektronisch überwacht, aber jede Elektronik kann auch mal ausfallen. Auch im Zug während der Fahrt gibt es sehr viel Elektronik und Technik die regelmäßig überwacht und kontrolliert werden muss. Denn der Triebfahrzeugführer (der Volksmund sagt da Lokführer) kann nicht mit bekommen ob in einem der Wägen eine Toilette oder Klimaanlage ausfällt.

In einem modernen Hochgeschwindigkeitszug ist jede einzelne Toilette durch einen eigenen Computer gesteuert. Dieser sollte Verstopfungen oder Wassermangel erkennen und rechtzeitig melden. Jedes Zugklo benötigt ausgeklügelte Technik, denn sonst wäre ein Spühlvorgang bei hohen Geschwindigkeiten nicht möglich. Die älteren unter Euch werden sich vielleicht noch an die ganz alten Wagons erinnern wo der Toiletteninhalt durch eine Klappe auf das Gleis gelassen wurde… Bei über 200 km/h würde einem das um die Ohren fliegen! Bei Modernen Zügen wird das was der Mensch in der Toilette hinterlässt, durch ein Vakuum in einen Tank gezogen. Dieser Vorgang muss je nach Geschwindigkeit anders geregelt werden, sonst funktioniert das nicht richtig.

Aber keine Angst ich muss mich nicht um kaputte Klospülungen kümmern, sondern nur die Fahrgäste vor Defekten schützen und im Störungsfall die Toilette verschließen und den Fehler zeitnah melden damit es schnellstmöglich behoben werden kann.

Selbstverständlich machen wir solche Fehlermeldungen digital und wenn der Zug das nächste Mal in die “Werkstatt” kommt, wissen die Techniker schon was repariert werden muss.

Fehler erkennen und melden

Wenn Kleinigkeiten kaputt sind wie Kleiderhaken abgebrochen oder Sitzposter verschmutzt reicht oft eine einfache Meldung. Aber es gibt auch viele Defekte wo wir sofort handeln müssen, wenn es zum Beispiel die Klimaanlage, Lüftung oder die Fenster betrifft.

Wenn eine Fensterscheibe einen Riss bekommt müssen wir sofort handeln um weitere Gefahren abzuwenden. Unter Umständen darf der Zug dann nur noch 50 km/h fahren und wir das Zugpersonal müssen die Scheibe gegen eventuelles herausbrechen sichern. Was nur selten während der Fahrt möglich ist. Also muss der Zug einen zusätzlichen Halt machen, was dann natürlich zu Verspätungen führt.

Sicher seht ihr jetzt ein, das es mega gefährlich ist auf vorbeifahrende Züge Steine oder andere Gegenstände zu werfen. Leider kommt das immer wieder vor!

Jetzt geht`s richtig los!

Nur noch wenige Tage dann bin ich als vollwertiger Zugbegleiter unterwegs. Heute nochmal etwas “eingeschränkt” aber nur in der Art meiner Tätigkeiten, das Arbeitspensum ist schon normal. Heute geht es mal wieder nach Köln. Also die Strecke kenn ich schon mal ein wenig. Aber ich bin mit einem anderen Team unterwegs und mal sehen was heute so passiert. Als Zugbegleiter ist jeder Tag spannend und voller Überraschungen.

“Mittagspause” in Köln

Heute möchte ich Euch mal ein wenig mitnehmen in meinen Alltag als Zugbegleiter im Fernverkehr. Diese Woche ging eine Schicht nach Köln und zurück.

Der Kölner Hauptbahnhof liegt sehr zentral, direkt neben dem Kölner Dom. Schon bevor man den Bahnhof erreicht erkennt man das markante Kirchengebäude mit den zwei Türmen. Hier der Blickwinkel vom Bahnsteig aus:

Durch das Glasdach kann man den Kölner Dom auch vom Bahnsteig aus sehen

Kommt man in die Bahnhofshalle auf der Domseite wird man von einer riesigen Glasfront empfangen. Das Gebäude ist so gebaut das man auch bei nur kurzem Aufenthalt oder schlechten Wetter einen Blick auf den riesigen Dom werfen kann.

Mittagessen in Köln

Das Kölner Mitarbeiter-Casino hat einen sehr guten Ruf, jeder erzählt einem da kann man gut essen. Und das nicht nur zu Stosszeiten, denn diese Kantine bietet fast ganztägig warme Speisen an. Als wir in Köln ankamen war es schon kurz vor 16 Uhr und trotzdem bekamen wir leckeres Mittagessen, der Koch entschuldigte sich sogar das er nicht mehr viel Auswahl habe. Wir sind da nicht so verwöhnt, in Basel schließt das Casino schon um 14 Uhr. Falls Du Dich wunderst warum wir zwischen 16 und 1 Uhr “mittag” machen. Wir hatten Arbeitszeit von 10:25 Uhr bis 21:30 Uhr. Mit einer längeren Pause in Köln.

Nach dem Essen schlug ich vor das wir doch bitte zusammen zum Dom gehen, weil ich ein paar Fotos für diesen Blog bräuchte. Die Chefin kannte das alles zwar schon doch die dritte Person in unserem Team war auch noch nie in Köln und fand die Idee gut. Das Wetter war ideal für Fotos und als wir erfuhren das unser Zug zurück 45 Minuten Verspätung hatte, konnten wir uns Zeit lassen. Zugbegleiter verbringen die Pause bei schönem Wetter gerne draußen, weil wir ja den ganzen Tag in der Klimaanlage des Zuges sind. Da tut etwas frische Luft sehr gut und bei diesem Kaiserwetter war das richtig schön.

Auf der “Domplatte” fällt man gar nicht auf wenn man etwas länger Bilder macht, denn hier posieren permanent Leute vor dem eindrucksvollen Kirchengebäude.

Vor dem Kölner Dom war es nicht einfach keine anderen Menschen auf dem Bild zu haben

In Arbeitskleidung vor dem Kölner Dom, ich glaube man sieht das wir Spaß hatten

Klar hatte ich in der “Pause” meine Dienstkleidung an und wir hatten auch unsere typischen Zugbegleiterkoffer dabei. Aber selbst das fällt hier kaum auf. Diese Bilder sind gerade mal 200-300m vom Bahnsteig entfernt aufgenommen. Während so einer “Tätigkeitsunterbrechung” müssen wir in der Nähe bleiben, weil es ja auch passieren könnte das wir auf einen anderen Zug umgeplant werden und dann müssen wir schnell genug wieder da sein.

Übrigens beult mein Kleid etwas unvorteilhaft weil ich den Dienst-Schlüsselbund in der Tasche habe, den muss ich immer bei mir haben.

Erinnerung an frühere Besuche in Köln

Damals war ich mit einer Freundin ein paar Tage in Köln. Wir hatten ein Hotel in einem Außenbezirk, das aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar war. Mit Bus und Bahn kommt man als Tourist in Köln sehr gut klar und es ist erschwinglich weil es attraktive Tagestickets gibt.

Damals hatten wir bei der Heimreise etwas Pech, denn an dem Wochenende wurde bei der Bahn gestreikt (ist schon einige Jahre her) und der Kölner Hauptbahnhof war Stundenlang komplett blockiert das wirklich nichts fahren konnte.

Das hatte dazu geführt das der Bahnhofsvorplatz und die Domplatte voller Menschen mit Koffern waren, die unfreiwillig gestrandet waren. Aber die Rheinische Mentalität hat dazu geführt das aus diesem Menschenauflauf fast etwas wie ein Volksfest wurde. Zwischen den Reisenden erschienen Strassenmusiker, Ballonverkäufer und vor dem Bahnhof verteilten Bahnmitarbeiter kostenlose Getränke und Würstchen.

In einer nahen Kirche (nicht der Dom) wurde ein “Koffergottesdient” gefeiert. Bei dem es ausdrücklich erlaubt war mit Gepäck zu kommen. Welcher Konfession mal angehört war völlig egal, denn der ökomenische Gottesdient wurde von einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer gehalten. Später bei Corona gab es ähnliches öfters, aber damals war das “Abendmal to go” was völlig neues. Schon irgendwie eigenartig wenn man mit dem Trolleykoffer in der Kirche nach vorne geht und Brot und Wein “im Vorbeigehen” nimmt. Ich hab leider nicht herausgefunden ob es derartige Veranstaltungen öfters gab oder das auch so eine Bahnstreik-Spontan-Veranstaltung war. Ich fand es jedenfalls Klasse!

In wenigen Minuten erreichen wir “Paris”

Natürlich nicht, wir fuhren mit dem ICE zurück nach Basel. In einem meine Wägen waren ganz viele Jugendliche mit Interrail Pässen mit dem Fahrziel Paris. Diese Fahrkarten muss ich manuell einzeln kontrollieren ob sie richtig ausgefüllt sind. Zuerst dachte ich das ist alles eine Reisegruppe, aber es waren mehrere aus Dänemark und aus den Niederlanden… aber alle wollten nach Paris und planten in Karlsruhe umzusteigen. Doch unser Zug hatte beachtliche Verspätung und es war lange nicht ganz klar ob wir den TGV nach Paris noch erreichen würden.

Die Jugendlichen waren etwas verunsichert und viele fragten mich danach. Einige fanden es auch angebracht mich dies auf französisch zu fragen weil sie kein deutsch konnten. Doch bis kurz vor Karlsruhe mussten wir ihnen sagen das wir noch nicht wissen ob der TGV auf uns wartet. Doch die Zugchefn hat die viele Umsteiger frühzeitig gemeldet und unser Zug konnte trotz Gewitter etwas von der Verspätung wieder rein holen.

Nach unserem Halt in Mannheim waren die jungen Leute dann total aufgeregt, weil einige einen Zug nach Paris gesehen hatten und die Lehrerinnen fragten uns ob sie eventuell wieder zurück müssten wenn in Karlsruhe nichts mehr nach Paris fährt. Aber das war nicht notwendig. Kurz vor Karlsruhe kam die Info das der TGV wartet. Bis dahin hatten uns die Leute schon fast Löcher in den Bauch gefragt.

Völlig erleichtert machte die Zugchefin die Ansage und vor lauter Paris Fragen versprach sie sich und die Ansage im ganzen Zug lautete versehentlich: “In wenigen Minuten erreichen wir Paris… äh Nein, den TGV nach Paris in Karlsruhe” während dessen stand ich gerade im Nachbarwagen und es ertönte ein lautes Jubelgeschrei! Alle anderen Fahrgäste fanden den Versprecher ganz amüsant.

In Basel SBB kamen wir mit etwas Verspätung an und so konnten wir erst eine Stunde später als geplant mit der S-Bahn zurück zur Dienststelle fahren. Der Arbeitstag war zwar lang aber es war ein ein schöner und abwechslungsreicher Tag.

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Samstagsplausch am 16.9. “Endrunde meiner Ausbildung”

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch den ich wieder wie gewohnt bei der lieben Andrea von Karminrot verlinke. Wer von Euch gerne liest sollte unbedingt mal in ihrem Karminroten Lesezimmer vorbei gucken.

Ausbildung zum Zugbegleiter im Fernverkehr

Wie ich schon mehrfach erwähnt habe mache ich momentan eine Umschulung zum Zugbegleiter im Fernverkehr. Das heißt geplant war eigentlich das ich jetzt schon fertig bin. Doch leider habe ich die notwendige Abschlussprüfung nicht bestanden. Das ist aber für mich kein Grund um aufzugeben. Wir sind zwei “Prüflinge” die recht knapp durchgerasselt sind und wir bekommen noch eine Chance. Fast 3 Wochen durften wir die erlernten Inhalte nochmal wiederholen und vertiefen und nächste Woche werden wir erneut geprüft. Für diese Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Vor dem Bahnhof Fulda steht ein goldener Schriftzug. Diese Woche war ich gleich zweimal da.

Ein Arbeitgeber der auf den Menschen schaut

Das entspricht ganz dem Bild das ich von meinem neuen Arbeitgeber, der deutschen Bahn, bekommen habe. Es wird auf den Mitarbeiter geschaut! Es wird geschaut warum wir zwei die Prüfung nicht auf Anhieb gemeistert haben… interessanter Weise waren wir in unserem Ausbildungsgang die beiden ältesten Teilnehmer. Also für uns ist das Lernen eher was neues als für die jüngeren bei denen Berufsausbildung oder Schule gar nicht so sehr lange her ist. Aber es hat sich auch herauskristallisiert das wir die beiden verlässlichsten waren. Wir waren immer da.

Gar nicht wahr, ganz am Anfang habe ich einen Schulungstag ausgesetzt. Ich hatte dieses vorher mit dem Trainer und der Führungskraft abgesprochen und die entsprechenden Inhalte von dem Schulungstag habe ich aus eigener Kraft nachgeholt.

Da gab es ganz andere, die mal wegen “verschlafen” oder “falsch im Plan gucken” zu spät oder gar nicht kamen. Das jemand der permanent unzuverlässig ist keine Chance bekommt die Prüfung zu wiederholen kann ich absolut verstehen!

So war meine Woche:

Am Montag hatten wir einen “Selbstlerntag” in der Dienststelle. Dafür konnten wir den Besprechungsraum neben dem Büro unseres Chefs nutzten. Zuerst dachte ich das sei so geplant damit dieser überwachen kann ob wir wirklich da sind oder nicht. Aber er kam nur mal um uns zu begrüßen und Infos zu unserer Prüfung zu bringen.

Am Dienstag hatte ich eine Schicht. Allerdings durfte ich keine Sicherheitsrelevanten Tätigkeiten übernehmen. Ich fand das aber dennoch gut und lehrreich, denn so hatte ich ausreichend Zeit mich mit den Tätigkeiten im Zug während der Fahrt zu konzentrieren. Das half mir da auch mehr Routine zu bekommen. Die ersten Schichten war es halt oft dieses “Boah so viel und alles gleichzeitig!!!” das ist aber nur Empfindungssache bis man mal genau weis was wie lange dauert und in welcher Reihenfolge man das am besten erledigt.

Die Arbeit macht Spaß

Von meinem früheren Arbeitgeber war ich es nicht gewohnt das man mich fragt ob mir eine Tätigkeit Spaß oder Freude bereitet. Es war eher so “Mach Deine Arbeit und funktioniere gefälligst”. Bei er deutschen Bahn ist das ganz anders. Es wird immer wieder gefragt “wie geht es Dir damit?”, “Wie gefällt Dir das?” und zu Anfang hat mich das schon etwas irritiert. Doch jetzt habe ich gelernt meine “Problemzonen” offen zu benennen und auch mal zu sagen “das mache ich gerne”.

So gibt es wohl nicht wenige Kollegen die ungern Kaffee und Getränke im Zug verkaufen. Zum einen weil sie nicht so gerne “verkaufen”. Ich bin das gewohnt und ich sehe den Menschen schon an wer für ein Angebot empfänglich ist und wer nicht. Ich hab genügend Menschenkenntnis um auch mal lustig auf Leute zu zu gehen und zu sagen “Sie sehen aus als bräuchten sie eine Tasse Kaffee”.

Die größte Herausforderung dabei ist allerdings das tragen der Speisen und Getränke bis zum Sitzplatz des Kunden. Witziger weise hilft auch hier die Kenntnis der gefahrenen Strecke. Es gibt Streckenabschnitte da ist das Gehen mit einem befüllten Tablett viel schwerer als auf anderen. Die Schaukelbewegung eines Zuges ist sehr unterschiedlich und je mehr Routine man damit hat umso eher hört man am Geräusch ob jetzt weiterlaufen eine gute Idee ist oder nicht. Aber dann kommt es ja auch noch darauf an in welchem Zug wir sind! Also wieder Wissen über die einzelnen Fahrzeuge… Deshalb mussten wir das in der Fahrzeugkunde lernen.

Lernen!

Am Mittwoch hatten wir dann nochmal Schulung bei unserer Trainerin die wir schon von Anfang an kennen. Das war erst anders geplant doch wir bekamen am Dienstag als wir beide in verschiedenen Zügen unterwegs waren die Info per Mail. Unabhängig voneinander haben wir entschieden wir antworten mal das wir es gelesen und zur Kenntnis genommen haben. Und im Nachhinein denke ich war auch das ein Test ob wir richtig reagieren… denn im Bahnbetrieb gibt es immer wieder Änderungen und da ist es enorm wichtig das man sich meldet und mitteilt “ja ich habs gelesen und ich komme dann und dann da und da hin.”

Wir waren also pünktlich am richtigen Ort. Das wichtigste in unserem Job!

Am Donnerstag waren wir dann wieder auf uns alleine gestellt im Besprechungsraum. Ich denke das mir auch diese Zeiten in denen ich vor allem bereits gelernte Sachen immer wieder durchgelesen habe was gebracht haben. Aber es nervt mich langsam weil ich mittlerweile das Gefühl habe die gelernten Informationen kommen mir bald aus Nase und Ohren wieder raus…

Hauptsache sie kommen im richtigen Moment in der Prüfung !!!

Am Freitag hatte ich wieder die gleiche Schicht wie am Dienstag, gleiche Strecke aber andere Kollegen. Das war auch lehrreich. Und diesmal konnte ich meine Stärke “Kaffee verkaufen” perfektionieren. Die beiden Männlichen Kollegen, die eher Bock auf Technik und “grobe Sachen” hatten, waren ganz dankbar das ich das übernommen habe. Ich konnte “mein Ding” machen und die Kollegen ihres. Echt toll und gemeinsam waren wir für unsere Fahrgäste da. Der Arbeitstag war lang, von kurz vor 5 Uhr bis nach 15 Uhr aber ich war nicht über die Maßen erschöpft, weil mir meine Tätigkeit Freude bereitet hat.

Einkaufsgewohnheiten ändern sich

Die Tage hatte ich gleich zwei Artikel die ich immer bei meinem Penny Markt um die Ecke einkaufe nicht bekommen. Und ich ärgerte mich ein wenig weil ich nicht nochmal in Lörrach in nen anderen Laden wollte. Am Freitag hatte ich eine Stunde Aufenthalt in Mannheim, der Mannheimer Bahnhof ist riesig und hat viele Geschäfte. Dort fand ich beide Artikel sogar preiswerter als im Penny… und das ohne Umweg und während meiner “Arbeitszeit”, denn “Tätigkeitsunterbrechung” weil wir auf nen Zug warten zählt zur Arbeitszeit.

Die Tatsache das ich mich im Bahnhof Mannheim alleine so gut orientiere und dann auch noch weis was ich einkaufen wollte zeigt mir das ich so langsam diesen veränderten Lebensrhythmus verinnerliche. Inspiriert zu dieser neuen Denkensweise hat mich die Kollegin die mir auf der Fahrt am Dienstag erzählt hat “In Fulda kaufe ich mir das Deo bei Rossmann”. Ich dachte zuerst hääää? Aber hey, wenn ich weis wo welcher Laden ist, ist es doch Wurst ob das mein Wohnort ist oder nur mein Aufenthaltsort für eine Stunde.

Diese Woche neu: “Ich fahr nach Fulda”.

Ich fahr nach Fulda

Dieser Satz hat für mich eine doppelte Bedeutung und wenn ich genau sein will diese Woche sogar eine dreifache. (Achtung enthält Werbung)

Berufliche Bedeutung?

Diese Woche habe ich (weil noch als “Auszubildende” geltende) habe ich gleich zwei Schichten die mich nach Fulda führen. So weit war ich noch nicht “im Dienst”, Privat bin ich allerdings schon oft mit dem Zug durch Fulda durch gefahren. Aber bisher kenne ich davon nur das Schild auf dem Bahnsteig.

Das wird sich diese Woche ändern wenn ich gleich zweimal dort meine Mittagspause verbringe. Fulda liegt knapp 4 Zugstunden von Basel entfernt. Da wir Zugbegleiter jedoch vor und nach einer Zugfahrt noch ein paar Tätigkeiten zu erledigen haben ist dies eine Entfernung die gerade so noch in eine Schicht passt. Denn meistens werden unsere Schichten so geplant das wir auch wieder zurück zu unserem Heimatbahnhof “arbeiten”. Dies ist aber nicht immer der Fall, es kann auch passieren das wir weiter fahren und dann unterwegs “Feierabend” machen und als sogenannte Gastfahrt zurück fahren. Manchmal gibt es das auch das die Gastfahrt vor dem Dienstbeginn ist. Und hin und wieder gibt es Schichten bei denen wir länger in einer Richtung unterwegs sind und irgendwo übernachten und am nächsten Tag “nach-hause-arbeiten”

Zugegeben solche Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache und nicht gerade Familienfreundlich. Aber für mich als Alleinstehende finde ich das toll. Ich liebe Zugfahren, ich liebe Abwechslung und mag es neues zu entdecken.

Klar, schon bald werde ich den Bahnhof und die Aufenthaltsräume oder Kantine in Fulda genauso langweilig finden wie Karlsruhe oder Mannheim. Aber im Moment ist dies alles für mich neu und es macht mir Spaß.

Private Bedeutung?

“Ich fahre nach Fulda” bedeutet für mich persönlich aber noch was ganz anderes. Nein ich kenne bisher niemanden in Fulda und ich weis eigentlich noch gar nichts über die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten… das kommt erst noch.

Ich fahre am 30.9. zum Konzert mit Nino de Angelo der in Fulda seine große Deutschland Tournee beginnt. Und ich freue mich sehr auf dieses Premiere-Ereignis. Die Einzigartige Stimme von Nino de Angelo live mit Band und mit seiner neuen rockigeren Musik. Wird sicher fantastisch!

Wenn Du in der Nähe wohnst, die Musik von Nino magst und Du hast immer noch kein Ticket dann kann ich DirTickets kaufen” title=””>diesem Anbieter hervorragend. Über meine Erfahrungen Konzertkartenkauf für Rollstuhl habe ich HIER geschrieben:

Allerdings gibt es nur noch Tribünenplätze, das Konzert ist sehr gut ausgebucht!!!

Nino de Angelo auf Tournee

Dieses Jahr klappt das was ich mir vor 6 Jahren mal erträumt hatte. Damals war mein Traum die Tournee am Stück zu besuchen leider geplatzt. Damals mussten die Termine verlegt werden und ich hab darüber “Ein Traum ist geplatzt” geschrieben. Dieses Jahr klappt des das ich Urlaub nehme und ich habe Tickets für die ersten 6 Termine. Dank meines neuen Arbeitgebers sind die Entfernungen ja nicht mehr das Kostenproblem, denn als Bahnmitarbeiter habe ich ein Kontingent an Freifahrten die ich dafür nutzen kann. Nun muss ich mich nur noch um die Unterkünfte kümmern.

Aber Fulda ist bereits “geritzt”… ich treffe mich mit einer Freundin aus Hamburg und sie hat schon ein Hotel für uns reserviert. Nicht ganz billig, aber dafür extrem nah am Veranstaltungsort. Das Konzert findet in der Esperanto-Halle statt, welche sich im “Esperato-Center” befindet und das angeschlossene Hotel heißt natürlich auch Esperanto. Na wenn das mal kein gutes Omen ist!

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne und erfolgreiche Woche und hoffe Ihr schaut bald wieder hier rein auf unterwegsistdasziel.blog

Samstagsplausch am 9.9.

Heute habe ich endlich wieder Zeit und “Kopf” für einen Samstagsplausch. Die letzten Wochen habe ich ausgesetzt weil ich mich voll und ganz auf das Lernen für meine Abschlussprüfung konzentrieren zu können. Viele andere private Aktivitäten hatte ich dafür etwas zurück gestellt.

Als Vorbereitung auf die Praktische Prüfung hatte ich eine Woche lang einen realistischen Arbeitsplan inklusive der berüchtigten Wechselschichten. Was bedeutet das jeder Arbeitstag anders ist als der nächste. Somit habe ich meine erste Nachtschicht gefahren und dabei lernen wie das ist wenn man morgens um 7 Feierabend hat. Körperlich hab ich das ganz gut vertragen. Ich konnte immer dann wenn ich das wollte schlafen und die Verdauung tut auch was sie soll. Was mir schwer fiel war im Gespräch mit anderen irgendwas zu erzählen… “war das jetzt gestern oder vorgestern?” ich hab da paar Tage lang die Wochentage verpeilt. Aber ich denke das bekomme ich mit mehr Routine auch in den Griff.

Dieses Bild ist bei meiner ersten Nachtschicht, um 3 Uhr morgens am Frankfurter Hauptbahnhof entstanden. Ich finde ich seh da eigentlich noch ganz wach aus. Ich trage die Unternehmensbekleitung für die “Trageeerleichterung” ausgerufen war weil an dem Tag heißes Wetter herrschte. Somit konnte ich Jacke und Halstuch weg lassen.

Zeitlich orientieren

Immer mehr habe ich mich daran gewöhnt alle Nase lang auf Handy zu gucken, um Datum und Wochentag zu sehen. Mein versuch mir den Fahrplan des aktuellen Zuges einzuprägen ist noch nicht geglückt. Auch wenn ich in Basel auf den Plan guck weis ich später nicht mehr wann wir in Freiburg oder Offenburg halten… das ist etwas an dem ich noch arbeiten muss… aber erst nach der Prüfung. Mein Gedächtnis kämpft gerade mit zahlreichen Richtlinien-Nummern und ähnlichem.

Prüfung? War die nicht schon?

Leider muss ich zugeben das die schriftliche Abschlussprüfung schon war und ich sie nicht bestanden habe. Ich hatte zwar die notwendige Mindestpunktzahl weit übertroffen aber ich hatte eine sehr wichtige Sicherheitsfrage falsch und damit zählt die ganze Prüfung als nicht bestanden! In der Folge davon durfte ich nicht zur Mündlichen und zur Praktischen Prüfung.

Aber ich bekomme nochmal eine Chance. Ich darf noch mal zwei Wochen lang lernen und werde danach erneut geprüft. Für diese Zusätzliche Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Was offensichtlich nicht jeder Prüfling so gesehen hatte, denn 2 von 4 Teilnehmern haben sich alle Chancen auf eine Wiederholung durch diverses Nichterscheinen versaut. Für deren Verhalten habe ich keinerlei Verständnis, selbst wenn man es sich nicht zutraut solle man es doch wenigstens versuchen !!!

Lernen Lernen Lernen

So habe ich auch meinen Blogpost genannt. Aber wir werden auch jetzt nach unser geplanten Ausbildungszeit nicht alleine gelassen. Im Gegenteil, je weniger Teilnehmer umso individueller können die Trainer auf uns eingehen. Allerdings müssen wir weil in Basel keine Trainer frei sind mehrfach nach Karlsruhe ins Schulungszentrum. Was den Nebeneffekt hat das ich mich auf der Zugstrecke nach Karlsruhe schon sehr zuhause fühle. Einzelne Streckenabschnitte erkenne ich schon am Geräusch und Fahrgefühl. Nicht nur den Katzenbergtunnel, über den ich plane bald mal einen Blogpost zu schreiben… aber alles erst nach der Prüfung. Denn nun will ich mich noch mehr auf das lernen konzentrieren.

Hauptbahnhof Karlsruhe vom Schulungszentrum aus gesehen.

Wobei ich nach wie vor das Gefühl habe den unentspanntesten Sommer der letzten 20 Jahre zu erleben. So viel an frischer Luft (Radweg bis Basel und zurück) war ich andere Jahre nicht. Ich habe Zeit um auf meinem Balkon! Und hey… ich habe heute Morgen schon Wäsche auf dem Balkon aufgehängt… Samstags war das früher eigentlich fast nie möglich! Der typische Einzelhandelstrott ist nun endlich von mir abgefallen.

Dieses Bild ist auf dem Weg zur Arbeit entstanden… kurz nach Sonnenaufgang ganz früh. Weil das Licht gerade so schön war habe ich für dieses Bild angehalten. Ich liebe diese morgendlichen Radfahrten. Es tut total gut um die Zeit mit dem Rad durch diesen Wald zu fahren. Muss ich früher da sein nehme ich einen anderen Weg durch Riehen, dort gibt es einen beleuchteten Radweg. Denn im Dunkeln ist dieser Wald dann doch etwas gruselig, das habe ich auch schon ausgetestet.

Ich freue mich auf die Zeit nach der Prüfung wenn ich dann endlich dauerhaft unterwegs bin und hier im Blog darüber schreiben kann. Ich werde zukünftig weiterhin bei Karminrot regelmässig im Samstagsplausch mitmachen. Und selbstverständlich werde ich meine Artikel um ein paar Bahnthemen erweitern.

Ich freue mich über jeden einzelnen Besucher auf unterwegsistdasziel und besonders über Eure Kommentare. Vielen herzlichen Dank auch für die Glückwünsche und Gebete für meine Prüfungen!

Die Mutti-Schicht

Heute war für mich ein fast normaler Arbeitstag. Obwohl ich noch nicht fertig geprüft bin durfte ich auf dem Zug zeigen was ich kann und neues lernen. Allerdings war ich nicht als vollwertiger Zugbegleiter eingeteilt, und durfte deshalb einige mit der Sicherheit zusammenhängende Tätigkeiten während der Fahrt nicht verrichten. Aber es gibt ganz unterschiedliche Dinge die wir während der Fahrt erledigen können.

Bei den sogenannten “Einweisungsfahrten” vor zwei Wochen war das anders, da durften wir alles machen aber es stand immer ein Trainer daneben der hätte eingreifen können wenn wir etwas falsch gemacht hätten. Für meine heutige Schicht war kein Trainer frei und man wollte mir dennoch die Möglichkeit geben.

Jede Schicht ist anders

Als Zugbegleiter haben wir immer wieder wechselnde und verschieden lange Schichten. Und die, die ich heute hatte wird von den Kollegen liebevoll “Mutti-Schicht” genannt. Weil sie besonders bei Mitarbeiterinnen die wegen der Kinder nur Teilzeit arbeiten, sehr beliebt ist. Denn bei dieser Schicht ist man Mittags schon wieder zuhause!

Mein Dienstbeginn war kurz vor 6 Uhr und da kann ich sehr gut mit der S-Bahn hin fahren. Radfahren wäre zwar auch gegangen aber ich hab mich dagegen entschieden weil ich keine Lust auf umziehen hatte und dafür etwa um 5 Uhr hätte los fahren müssen. So konnte ich schon im Kleid um 5:20 Uhr auf die S-Bahn.

Dienstbeginn ist für mich immer in der Dienststelle, weil ich dort ein paar Arbeitsschritte erledigen muss bevor ich mich auf die Reise mache. Auch wenn danach das erste ist mit der S-Bahn zum SBB zu fahren, einfach durch fahren geht nicht. Dort hatten wir schon mal unsere erste TU… Tätigkeitsunterbrechung, die wir aber dazu nutzten am Bahnsteig die Frische Luft zu genießen und uns ein wenig kennenzulernen. Beide Kolleginnen hatte ich noch nie zuvor gesehen.

Teambuilding auf dem dem Bahnsteig

Die Zugchefin macht den Job schon seit über 20 Jahren mit Begeisterung und war ziemlich locker und positiv drauf: “Was machst Du gerne?” “Hast Du Lust auf Service in der ersten Klasse?”… Na klar hatte ich die, denn das ist für mein Empfinden das Sahnehäubchen in unserem Beruf. Fahrgäste glücklich machen in dem man ihnen einen Kaffee oder Ähnliches bringt.

Es stellte sich heraus das wir auf unserem Zug so gut besetzt sind das sich einer nur auf den “Am Platz Service” in der ersten Klasse konzentrieren konnte. Und da dies nicht Sicherheitsrelevant und deshalb durfte ich das übernehmen. Yeah!

Aber ich sagte auch der Zugchefin das ich beim Kontrollgang, mit ihr zusammen Fehler und Unregelmäßigkeiten aufspüren wollte und beim elektronischen Eingeben dieser Fehler zusehen wollte. Das war selbstverständlich möglich. Allerdings war in unserem Zug fast alles bis auf eine Toilette in Ordnung. Doch ich fand eine Glas-Schiebetüre die “Quietscht”… das machte mich stutzig. Offensichtlich ist da irgendwo ein Fremdkörper eingeklemmt der diese Geräusche verursacht und da wir diesen nicht fanden erstellten wir einen Fehlerbericht das sich das mal ein Techniker ansieht. Noch stellt so ein Geräusch kein Problem dar, aber wenn das ein Fremdkörper ist kann dieser irgendwann die Türe ganz verklemmen lassen, und damit einen Fluchtweg blockieren.

Auch auf der Rückfahrt hatten wir Glück das wir mit genügend Kollegen unterwegs waren das ich wieder den APS (Am Platz Service) machen konnte. Die Zusammenarbeit war so toll, das die Kollegin die Fahrkartenkotrolle gemacht hat, mitbekommen hat das ich ein ganzes Frühstück verkauf habe und hinterher kam weil sie wusste das ich nicht alles auf einmal tragen kann. Unaufgefordert half sie mir den dritten Teller zum Fahrgast zu bringen. Das fand ich total nett!

Nur nach Karlsruhe

Diese “Mutti-Schicht” führt nur nach Karlsruhe und zurück. Also eigentlich ziemlich unspektakulär und kurz. Dennoch ist sie notwendig damit die morgendlichen Züge ausreichend besetzt werden können. Wie oft ich diese Schicht wirklich fahren werde weis ich noch nicht.

Nach Karlsruhe sind nur 2 Stunden und für den “Am Platz Service” eigentlich ein knapper Zeitraum. Es erfordert etwas Übung bis man weis wie lange man für was braucht. Diesmal war es aber für mich sehr entspannt, da ich ja am Abfertigungsverfahren nicht teilnehmen konnte und deshalb nicht an jedem Bahnhof aus dem Zug musste.

Wie war das noch ?

Die Handy-App mit der wir den Am Platz Service verwalten und die Speisen und Getränke abrechnen habe ich vor 6 Wochen oder so das letzte Mal benutzt und seit dem habe ich soo viele neue Apps und Funktionen kennengelernt, das ich schon Angst hatte das ich damit nicht mehr klar komme. Zum Glück habe ich die Tage Mal mich wieder etwas mit der App beschäftigt, denn diese wurde zwischenzeitig auch noch geupdatet und dadurch ist nun der Vorgang zum Einloggen ganz anders. Eigentlich viel einfacher wie vorher aber wenn man es nicht weis steht man schnell doof da. Ich hatte mich rechtzeitig damit beschäftigt und meine App war aktuell. Trotzdem war mein erster Gebrauch etwas holperig.

Aber die Kunden nehmen das einem nicht so schnell übel wenn es mal paar Sekunden länger dauert, denn diese sitzen ja im Zug und müssen nicht schnell weg. Wenn ich da an früher die ungeduldigen Kunden an der Warenhauskasse denke… absolut kein Vergleich. Ganz im Gegenteil wenn ich dem Kunden sage “tut mir leid das es jetzt etwas länger geht, ich bin neu” oder “ich bin damit noch nicht ganz so vertraut” dann gibt es leicht mal ein aufmunterndes Kompliment oder sogar Trinkgeld.

Später fragte mich die Zugchefin ob ich gut klar gekommen sei und ich meinte, ja die Neuerungen sind wirklich eine Verbesserung. Oh welche Neuerung? So kam es das ich ihr den neuen Einloggprozess zeigen konnte und ihre App aktualisieren konnte.

Jeden Tag was neues lernen

Ja so ist das beider Bahn. Jeden Tag kann man irgendwas neues lernen. Die Kollegin hat diese App seit Monaten nicht gebraucht, weil sie als Zugchefin selten dazu kommt APS anzubieten. Deshalb war sie da gar nicht mehr im Thema und hatte die Aktualisierung gar nicht mit bekommen. So konnte ich als “Frischling” dem “Alten Hasen” auch was beibringen. Sie war dafür dankbar, denn bei der Bahn ist das normal das man sich gegenseitig hilft und auch mal was zeigt, denn jeder hat einen anderen Wissensstand und kann fast immer vom anderen etwas lernen. In diesem Betriebsklima wo jeder jedem weiter hilft macht das Arbeiten echt Freude!

In Karlsruhe habe ich dann auch die Pausenräume neu kennengelernt. Ich vermute mal das ich bald dort mehr Zeit verbringen werde als in unserer Dienststelle in Basel. Logisch denn in Basel bin ich immer nur vor und nach der Fahrt. Meine Pause ist immer woanders.

Dieses sich an irgendeinem Bahnhof orientieren und da Pausenräume und ähnliches finden finde ich gar nicht schlimm… im Grunde muss man nur nach Kollegen in UBK (Unternehmensbekleidung) Ausschau halten und kann diese jederzeit fragen.

Feierabend um 13 Uhr

Wir waren um 12:26 Uhr wieder zurück in Basel, dann noch kurz zur Dienststelle den Zugbegleiterkoffer in den Spind bringen und ohne Eile erreichte ich die S-Bahn um 12:47 Uhr. So das ich ziemlich genau 13 Uhr wieder zuhause war. Was für ein gechillter und schöner Arbeitstag!!!

Ich habe heute sogar Zeit für einen Mittagsschlaf gehabt. Ich bin ausgeruht, entspannt und glücklich… und mir tut nichts weh (weder Füße noch Rücken) ! Ich glaube ich habe den perfekten Job für mich gefunden.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

Lernen Lernen Lernen

Die letzten zwei Wochen ist es hier im Blog etwas still geworden weil ich mich auf das lernen konzentriert habe. Ich wollte für die Prüfung optimal vorbereitet sein und habe deshalb alle anderen Aktivitäten auf ein Minimum reduziert.

Wie ich letzte Woche schon berichtet habe, habe ich die schriftliche Prüfung verkackt . Als Folge davon konnte meine mündliche sowie praktische Prüfung vergangene Woche nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen hatten wir mehrere Tage Nachschulung in Karlsruhe.

Das Schulungszentrum in Karlsruhe befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und ich hoch modern und nagelneu. In den Schulungsräumen gibt es die neueste Technik und wir saßen dort an modularen Einzeltischen. Dagegen wirkt der Schulungsraum in Basel, altbacken… aber dafür ist er viel gemütlicher und die Aussicht mit dem Springbrunnen in dem Innenhof des imposanten Altbaus ist viel schöner. In Karlsruhe hat der Raum eine Glasfassade und bei Sonnenschein sind die Jalousien sowieso unten. Der Raum ist im Sommer nur mit Klimaanlage und Kunstlicht nutzbar.

Blick vom Schulungszentrum

Der Wiederholungsunterricht hab mir selber auch einige Aha-Erlebnisse gegeben. Aber stellenweise war ich vom Wissensstand der anderen Teilnehmer etwas erschreckt. Kein Wunder das sie die Prüfung nicht bestanden haben, bei den großen Lücken. Nun wir waren zuletzt nur noch 3 Umschüler… und in so einer kleinen Runde kann sich keiner mehr verstecken!

Hauptbahnhof in Karlsruhe

In den letzten Wochen war ich öfter an diesem Bahnhof als vorher mein ganzes bisheriges Leben. Und mir ist bewusst geworden, hier werde ich in Zukunft an jedem Arbeitstag vorbei kommen… denn es gibt keine ICEs ab Basel die nicht über Karlsruhe fahren. Karlsruhe ist also auch ein Teil meines Arbeitsplatzes…

Was früher eine weite Reise war ist jetzt für mich eine Kleinigkeit die man fast täglich macht. Ich sag nur “unterwegs ist das Ziel”!

Dieses Bild ist ein kleines Schmankerl aus der “Vergangenheit”… an meinem ersten Praxistag auf dem Zug fand ich das noch spektakulär genug ein Foto. Da seht ihr mich noch in “zivil” weil meine UBK noch nicht geliefert war. Angeglichen an die offizielle Dienstkleidung trage ich die Bluse in der Hose (was ich privat nie mache) aber so ist das Pflicht. Auch aus Sicherheitsgründen, das man nicht mit einem langen Oberteil irgendwo hängen bleiben kann.

Eine weitere Chance

Weil unser Gruppenleiter an uns glaub und uns unbedingt in seinem Team haben will hat er sich dafür eingesetzt das wir nochmal eine Frist bekommen. Wir dürfen nochmal zwei Wochen dran hängen! Allerdings mit einigen Tagen an denen wir ohne Trainer in der Dienststelle selber lernen müssen. Des weiteren müssen wir nochmal paarmal nach Karlsruhe und wir werden auch im Zug unterwegs sein.

Ich bin sehr sehr dankbar für diese Möglichkeit und werde mein Bestes tun um diese zusätzliche Zeit optimal nutzen. Es kommen nun keine neuen Inhalte mehr dazu sondern wir können und voll und ganz darauf konzentrieren das bereits geschulte zu vertiefen.

Den genauen Prüfungstermin haben wir noch nicht, den werde ich vermutlich auch nicht vorher verraten. Aber es gibt jetzt wieder regelmäßig neues hier im Blog denn ich habe mit meiner Führungskraft abgesprochen das ich über meine Erlebnisse bei der deutschen Bahn schreiben darf.

Es gibt also bald wieder mehr neues auf “Unterwegs ist das Ziel”

Ich habs verkackt

Die letzten Tage war es so still hier weil ich mich voll auf meine Abschlussprüfungen konzentriert habe. Ich war nur am lernen lernen lernen…

Gestern war die Schriftliche Prüfung und am Nachmittag sollte die mündliche Prpfung stattfinden. Doch so weit kam es für mich nicht.

Die Schriftliche Prüfung habe ich mit der erforderlichen Punktzahl geschafft. Doch ich habe eine wichtige sicherheitsrelevante Frage nicht vollständig beantwortet. Diese wichtigen Fragen waren sogar gekennzeichnet. Ich wusste also das diese hier zwingend richtig beantwortet sein musste.

Bevor ich mündlich geprüft werden konnte hat man mir die Möglichkeit gegeben diese falsche Antwort nochmals mündlich zu beantworten, weil man wohl hoffte ich hätte es nur in der Eile nicht hin geschrieben. Doch auch hier fiel mir nicht ein was bei meiner Antwort noch fehlt und deshalb musste man mir sagen das meine Prüfung als nicht bestanden gilt.

Bei jeder anderen Frage hätte es nur einen Punkteabzug gegeben aber an dieser Stelle ist die korrekte Antwort lebenswichtig! Es war wirklich mein Fehler das ich diesen entscheidenden Satz nicht korrekt auswendig gelernt habe!

Deshalb darf ich meine Prüfung in den kommenden Tagen nochmal wiederholen !!!

Vielen Dank an alle die Daumen gedrückt haben oder für mich gebetet haben. Es bleibt leider noch ein paar Tage spannend. Ich halte Euch auf dem laufenden.

Herzliche Grüße von der “nochnichtganz-Zugbegleiterin” Uschi