Ich weis es ist die letzten Wochen sehr ruhig geworden auf meinem Blog. Da ich nun schon mehrfach gefragt wurde wie es mir geht will ich Euch hier berichten.
Operation ist gut verlaufen
Die Operation am 19.4. ist sehr gut verlaufen und ich war nach wenigen Stunden wieder auf meinem Zimmer im Krankenhaus, welches ich wie geplant am nächsten Tag wieder verlassen konnte.
Die ersten zwei Tage habe ich beinahe nur geschlafen. Hin und wieder bin ich aufgestanden um zur Toilette zu gehen und etwas trinken und essen. Dabei hat sich die Idee einer Freundin mich mit ganz vielen Mineralwasser in kleinen Flaschen zu versorgen als sehr hilfreich erwiesen hat. Denn kleine Flaschen kann ich hochheben und auch im halb liegen trinken.
Liegen und Sitzen
Schon vor der OP habe ich mir das Kopfende meines Bettes etwas erhöht eingestellt, und das war sehr gut so. Denn in dem elektrischen Bett im Krankenhaus hab ich ausgetestet das ganz flach liegen nicht so angenehm ist, denn das bringt irgendwie mehr Spannung auf den Bauch. Zusätzlich habe ich mir eine zusammengelegte Wohndecke ins Bett gelegt auf der ich zum Teil die Beine liegen hatte. Diese Lösung war ganz praktisch, denn so konnte ich variieren wie es gerade angenehmer war, Beine etwas erhöht oder nicht.
Die ersten 2-3 Nächte konnte ich nicht durchschlafen weil ich jedes mal beim Umdrehen wach wurde weil Wunden schmerzten. Aber ich bin mega glücklich denn ich kann jetzt auch wieder auf der rechten Seite liegen ohne das der Bauch weh tut.
Seit ich durchschlafen kann gehts mir erheblich besser und ich schlafe kaum noch am Tag. Die meiste Zeit verbringe ich auf der Couch mit hoch gelegten Beinen. Das aufstehen aus dieser Position ist auch nicht mehr so schmerzhaft wie am Anfang.
Ohne Schmerzmittel geht es nicht
Vom Krankenhaus habe ich ein Rezept für zwei verschiedene Schmerzmittel und ein Magenschutz Medikament erhalten. Sowie einen Zettel mit den Anweisungen wann und wie ich sie einnehmen soll und ab wann ich was darf und kann. Zuerst dachte ich die angegebene Höchstmenge der Tabletten ist total überzogen, weil ich die ersten paar Tage nicht mal die Hälfte davon gebraucht habe… aber nun merke ich das ich die Tabletten wirklich brauche. Die Schmerzen haben sich etwas verändert nun tun nicht mehr die äußerlichen Wunden weh, die Haus ist schon fast wieder geheilt. Aber innerlich zieht und brennt es nach jeder größeren Bewegung. Je agiler ich werde umso mehr macht es weh… also bin ich permanent am bremsen und überlegen wie ich eine Bewegung vermeiden kann.
Ich spreche dabei von solchen Bewegungen wie aufs Klo sitzen, aufstehen, Socken anziehen usw… Ist klar das ich an Staubsaugen und Fensterputzen noch nicht mal denken kann!
Man entwickelt Taktiken
Ich lebe alleine und versorge ich selbst. Das heißt ich muss auch mal etwas kochen… natürlich nur einfache nicht aufwändige Speisen. Zum Beispiel Nudeln:
- Topf aus dem Schrank holen: Klar nehme ich den kleinsten, weil er leichter ist, leider ist er im unteren Schrank…
- Wasser in den Topf: Nein ich gehe nicht mit dem Topf der alleine schon mehr als ein Kilo hat zum Wasserhahn, ich benutze eine Kanne, die ich zweimal mit wenig Wasser fülle
- Nudeln: zum Glück ist die Packung nicht mehr voll und ich kann sie ohne Beschwerden hochheben
- Wie kommen die gekochten Nudeln aus dem Topf? Das hatte ich mir zu spät überlegt. Da war er nun der Topf mit etwa einem Liter kochendem Wasser und ca 250gr Nudeln… wie soll ich den ausschütten? Zum Glück hatte ich die Idee mit dem Schaumlöffel, Nudeln raus fischen geht auch.
- Topf spühlen? Zum Glück habe ich eine Einbauküche mit durchgehender Arbeitsplatte zwischen Herd und Spühle, da konnte ich den Topf nach dem Abkühlen rüber ziehen und auskippen… als er leer war konnte ich ihn mit beiden Händen den kurzen Weg bis in die Spühlmaschine heben…
- da musste er dann später wieder raus… äh… und diesmal von unten nach oben…
Lösungen finden
Ich wollte ein Fußbad machen, aber eine Schüssel mit Wasser herum tragen geht nicht! Stattdessen habe ich einen Stuhl vor die Badewanne gestellt (gezogen nicht gehoben!) und die Füße in die Wanne gehängt. Im übrigen bin ich sehr froh das ich nun endlich wieder an meine eigenen Zehen komme. Der Bauch war derart geschwollen und druckempfindlich das das Tagelang nicht ging.
Um den Müll runter zu bringen habe ich die Nachbarin um Hilfe gebeten. Das war definitiv mehr wie 1 Kilo und das über zwei Stockwerke das geht noch nicht!
Ich will nicht jammern
Diesen Text habe ich nicht geschrieben um zu jammern sondern um für Verständnis zu werben warum man nach so einer OP so lange krank geschrieben wird. Mein Hausärztin meint das ich noch mindestens zwei Wochen nicht arbeitsfähig bin.
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