Herzlich willkommen zum Samstagsplausch auf unterwegsistdasziel. Bei dieser Linkparty die jeden Samstag von Andrea in ihrem Karminrot-Blog nehme ich nun schon seit einem Jahr teil. Seit dem 23.4.2022 bin ich jede Woche dabei und plausche mit Euch über meine Woche oder aktuelle Themen.
Operation
Diese Woche war ich im Krankenhaus, ich musste an einer Schenkel-Nernie operiert werden. Im Grunde ist das fast das gleiche wie ein “Leistenbruch”. Wobei diese Verletzung bei Frauen selten so genannt wird. Warum das so ist kann ich mir allerdings nicht ganz erklären.
Dieser Eingriff kann endoskopisch gemacht werden. Das hat den Vorteil das es keine großen Wunden/Schnitte gibt und somit auch die Wundheilung viel schneller geht. In meinem Bauch wurden drei kleine Löcher gemacht. Eine Wunde befindet sich oberhalb des Bauchnabels und zwei kleinere etwas seitlich davon ca 10 cm tiefer. Die eigentliche Verletzung die mit einem Kunststoffnetz versorgt wurde befindet sich aber ganz unten rechts. Damit die “Kamera” und die “Werkzeuge” in den Bauch eingebracht werden können und “irgendwas sehen”, wurde mein Bauch mit Luft aufgepumpt. Dieses Mehrvolumen ist bis jetzt noch nicht alles weg, das verarbeitet der Körper erst langsam.
Durch diese Operationstechnik kann die Dauer der Vollnarkose verkürzt werden und der Patient kann auch viel schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden. Während meine Mutter vor 15 Jahren bei einer ähnlichen Operation 4 Tage im Spital bleiben musste wurde ich schon am Tag nach der OP entlassen.

letztes Wochenende und Montag
Ich hatte endlich eine Diagnose was meine Schmerzen auslöst und war dadurch eher beruhigt als besorgt. Endlich war was gefunden. Dennoch fühlte ich mich wie eine “tickende Zeitbombe” denn wenn eine Hernie so schlimm ist das sie Beschwerden verursacht kann auch jederzeit mehr dort einklemmen und alles sehr schnell schlimmer werden. Der Supergau wäre es wenn ein Stück Darm einklemmt und die Durchblutung abklemmt. Also war letztes Wochenende nur schonen angesagt. Ich habe versucht jede größere Anstrengung und belastende Bewegungen zu verhindern.
Gar nicht so leicht, wenn man weis das man nach der OP nichts schweres heben darf! Aus dem Grund habe ich mich entschlossen noch vorher so viel Wäsche wie möglich zu erledigen. Zum Beispiel die grosse Wohndecke… die verkleckert war. Gerade nach der OP kann ich sie gut brauchen aber auf keinen Fall im nassen Zustand aufhängen, also musste das vorher erledigt werden. So gab es einige Dinge, die ganz langsam und vorsichtig erledigt habe.
Dienstag
Am Dienstag hatte ich einen Termin für die Vorbesprechung der OP. Dabei war schon die erste Hürde, wie komme ich in Krankenhaus? Im Gesundzustand ist das absolut keine Entfernung… aber jetzt ich war sogar unsicher ob ich so weit laufen kann.
Deshalb habe ich mir eine Busverbindung herausgesucht. Ich bin in der glücklichen Situation das der Linienbus der Richtung Krankenhaus fährt direkt bei mir vor der Haustüre fährt. Vor lauter Nervosität stand ich schon 5 Minuten zu früh unten vor der Haustüre… um dann nochmal gedanklich durchzugehen was ich dort alles brauchen würde… äh die Einweisung vom Hausarzt… die lag noch oben im Wohnzimmer. Es war eine Minute vor Abfahrt! So schnell es ging schloss ich die Haustüre auf und eilte die Treppe hoch (2 Stockwerke…) ääähm das ging gar nicht so schnell und tat weh. Als ich auf dem Weg nach unten war hörte ich den Bus vorbei fahren. Ich konnte ihn noch sehen… aber Nachrennen wäre zwecklos gewesen.
Also ging ich los, zu Fuß… Unterwegs sah ich den Bus nochmal, er hält 3 Mal bis zum Krankenhaus und ich kam nur wenig später dort an. Also wenn es sein muss geht normales gehen.
Mittwoch

Zuerst wollte man mir einen OP-Termin am Freitag geben, aber ich bat ob es nicht doch schneller gehen könnte und siehe da, es gab noch einen Termin am Mittwoch morgen. Um 9 Uhr sollte ich mich nüchtern auf der Station melden. Dort bekam ich ein Bett aber kein Zimmer. Ich sollte alle meine persönlichen Gegenstände in eine Tüte packen, die von der Schwester eingeschlossen wird, nichts sollte im Zimmer bleiben, weil ich nach der OP in eine andere Station kommen würde. Das fand ich irritierend aber war mir im Grunde egal. Um ca 11 Uhr wurde ich für den OP abgeholt. Kurz vor 12 habe ich noch auf die Uhr im Anästhesie Raum geschaut…
Um kurz vor 16 Uhr war alles vorbei und ich wurde auf das Zimmer in der Station gebracht.

Donnerstag
Am Donnerstag sollte ich bereits um 10 Uhr entlassen werden, ich fand das sehr früh, zumal ich bis zur Arztvisite um 8 Uhr noch nicht mal wusste ob ich gehen und Treppensteigen kann. Und der Arzt meinte “sie haben ja noch zwei Stunden um das auszutesten”… na super… doch nachdem mir eine Schwester ein paar Hinweise gab wie ich schmerzärmer aus dem Bett hoch komme, ging es dann. Ich konnte ins Bad gehen und mich waschen und dann probierte ich auf dem Gang das gehen. Ich bat das ich an einer Treppe probieren könnte ob ich alleine rauf und runter komme, denn wenn das nicht gegeben ist habe ich zuhause ein echtes Problem. Eine Schwester fand das gut und zeigte mir wo “wenn sie in 5 Minuten nicht wieder zurück sind suche ich sie”… das hat mich ermutigt in dem Treppenhaus zu testen. Das ging viel besser als ich zuvor dachte. Also willigte ich ein um 10 Uhr von einer Freundin heim gebracht zu werden.
Den Nachmittag und Abend habe ich fast komplett verschlafen
Freitag
auch nur viel geschlafen und gedöst… aber sogar “gekocht”… eine Fertigsuppe… wobei der Topf mit dem Wasser schon eine Herausforderung war. Denn jetzt merke ich das die Anweisung nicht mehr als ein Kilo zu heben Sinn macht. Mein kleinster Kochtopf mit einem halben Liter Wasser wiegt aber mehr… zum Glück konnte ich ihn von Wasserhahn bis Herd über die Arbeitsplatte ziehen…
…wenn es sein muss entwickelt man interessante Techniken…
Die Kaffeekanne mach ich nur halb voll und meinen morgendlichen Kaffee trinke ich in einer kleineren Tasse, Mineralwasser gibst nur auch kleinen Flaschen… Aber dieser Laptop mit dem ich diesen Text schreibe, der wird nicht leichter (17 Zoll ! ). An die Tastatur komme ich nicht ran wenn er auf dem Tisch steht, da ich ja nicht normal aufrecht sitze sondern halb liegend auf der Couch lümmle…
… Wenn ich das Bein auf das Tischbein des Couchtisches lege, dann kann ich den Laptop über den Schenkel zu mir heran ziehen… zurück dann ähnliches Prozedere…
Frisch operiert allein zuhause
ist nicht ganz einfach. Aber ich habe ein paar Freunde die mir versprochen haben kurzfristig zu kommen wenn es wirklich nicht geht. Aber ich komme klar, es geht halt alles sehr sehr langsam.