Archiv der Kategorie: Bahnhof

“Mittagspause” in Köln

Heute möchte ich Euch mal ein wenig mitnehmen in meinen Alltag als Zugbegleiter im Fernverkehr. Diese Woche ging eine Schicht nach Köln und zurück.

Der Kölner Hauptbahnhof liegt sehr zentral, direkt neben dem Kölner Dom. Schon bevor man den Bahnhof erreicht erkennt man das markante Kirchengebäude mit den zwei Türmen. Hier der Blickwinkel vom Bahnsteig aus:

Durch das Glasdach kann man den Kölner Dom auch vom Bahnsteig aus sehen

Kommt man in die Bahnhofshalle auf der Domseite wird man von einer riesigen Glasfront empfangen. Das Gebäude ist so gebaut das man auch bei nur kurzem Aufenthalt oder schlechten Wetter einen Blick auf den riesigen Dom werfen kann.

Mittagessen in Köln

Das Kölner Mitarbeiter-Casino hat einen sehr guten Ruf, jeder erzählt einem da kann man gut essen. Und das nicht nur zu Stosszeiten, denn diese Kantine bietet fast ganztägig warme Speisen an. Als wir in Köln ankamen war es schon kurz vor 16 Uhr und trotzdem bekamen wir leckeres Mittagessen, der Koch entschuldigte sich sogar das er nicht mehr viel Auswahl habe. Wir sind da nicht so verwöhnt, in Basel schließt das Casino schon um 14 Uhr. Falls Du Dich wunderst warum wir zwischen 16 und 1 Uhr “mittag” machen. Wir hatten Arbeitszeit von 10:25 Uhr bis 21:30 Uhr. Mit einer längeren Pause in Köln.

Nach dem Essen schlug ich vor das wir doch bitte zusammen zum Dom gehen, weil ich ein paar Fotos für diesen Blog bräuchte. Die Chefin kannte das alles zwar schon doch die dritte Person in unserem Team war auch noch nie in Köln und fand die Idee gut. Das Wetter war ideal für Fotos und als wir erfuhren das unser Zug zurück 45 Minuten Verspätung hatte, konnten wir uns Zeit lassen. Zugbegleiter verbringen die Pause bei schönem Wetter gerne draußen, weil wir ja den ganzen Tag in der Klimaanlage des Zuges sind. Da tut etwas frische Luft sehr gut und bei diesem Kaiserwetter war das richtig schön.

Auf der “Domplatte” fällt man gar nicht auf wenn man etwas länger Bilder macht, denn hier posieren permanent Leute vor dem eindrucksvollen Kirchengebäude.

Vor dem Kölner Dom war es nicht einfach keine anderen Menschen auf dem Bild zu haben

In Arbeitskleidung vor dem Kölner Dom, ich glaube man sieht das wir Spaß hatten

Klar hatte ich in der “Pause” meine Dienstkleidung an und wir hatten auch unsere typischen Zugbegleiterkoffer dabei. Aber selbst das fällt hier kaum auf. Diese Bilder sind gerade mal 200-300m vom Bahnsteig entfernt aufgenommen. Während so einer “Tätigkeitsunterbrechung” müssen wir in der Nähe bleiben, weil es ja auch passieren könnte das wir auf einen anderen Zug umgeplant werden und dann müssen wir schnell genug wieder da sein.

Übrigens beult mein Kleid etwas unvorteilhaft weil ich den Dienst-Schlüsselbund in der Tasche habe, den muss ich immer bei mir haben.

Erinnerung an frühere Besuche in Köln

Damals war ich mit einer Freundin ein paar Tage in Köln. Wir hatten ein Hotel in einem Außenbezirk, das aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar war. Mit Bus und Bahn kommt man als Tourist in Köln sehr gut klar und es ist erschwinglich weil es attraktive Tagestickets gibt.

Damals hatten wir bei der Heimreise etwas Pech, denn an dem Wochenende wurde bei der Bahn gestreikt (ist schon einige Jahre her) und der Kölner Hauptbahnhof war Stundenlang komplett blockiert das wirklich nichts fahren konnte.

Das hatte dazu geführt das der Bahnhofsvorplatz und die Domplatte voller Menschen mit Koffern waren, die unfreiwillig gestrandet waren. Aber die Rheinische Mentalität hat dazu geführt das aus diesem Menschenauflauf fast etwas wie ein Volksfest wurde. Zwischen den Reisenden erschienen Strassenmusiker, Ballonverkäufer und vor dem Bahnhof verteilten Bahnmitarbeiter kostenlose Getränke und Würstchen.

In einer nahen Kirche (nicht der Dom) wurde ein “Koffergottesdient” gefeiert. Bei dem es ausdrücklich erlaubt war mit Gepäck zu kommen. Welcher Konfession mal angehört war völlig egal, denn der ökomenische Gottesdient wurde von einem katholischen und einem evangelischen Pfarrer gehalten. Später bei Corona gab es ähnliches öfters, aber damals war das “Abendmal to go” was völlig neues. Schon irgendwie eigenartig wenn man mit dem Trolleykoffer in der Kirche nach vorne geht und Brot und Wein “im Vorbeigehen” nimmt. Ich hab leider nicht herausgefunden ob es derartige Veranstaltungen öfters gab oder das auch so eine Bahnstreik-Spontan-Veranstaltung war. Ich fand es jedenfalls Klasse!

In wenigen Minuten erreichen wir “Paris”

Natürlich nicht, wir fuhren mit dem ICE zurück nach Basel. In einem meine Wägen waren ganz viele Jugendliche mit Interrail Pässen mit dem Fahrziel Paris. Diese Fahrkarten muss ich manuell einzeln kontrollieren ob sie richtig ausgefüllt sind. Zuerst dachte ich das ist alles eine Reisegruppe, aber es waren mehrere aus Dänemark und aus den Niederlanden… aber alle wollten nach Paris und planten in Karlsruhe umzusteigen. Doch unser Zug hatte beachtliche Verspätung und es war lange nicht ganz klar ob wir den TGV nach Paris noch erreichen würden.

Die Jugendlichen waren etwas verunsichert und viele fragten mich danach. Einige fanden es auch angebracht mich dies auf französisch zu fragen weil sie kein deutsch konnten. Doch bis kurz vor Karlsruhe mussten wir ihnen sagen das wir noch nicht wissen ob der TGV auf uns wartet. Doch die Zugchefn hat die viele Umsteiger frühzeitig gemeldet und unser Zug konnte trotz Gewitter etwas von der Verspätung wieder rein holen.

Nach unserem Halt in Mannheim waren die jungen Leute dann total aufgeregt, weil einige einen Zug nach Paris gesehen hatten und die Lehrerinnen fragten uns ob sie eventuell wieder zurück müssten wenn in Karlsruhe nichts mehr nach Paris fährt. Aber das war nicht notwendig. Kurz vor Karlsruhe kam die Info das der TGV wartet. Bis dahin hatten uns die Leute schon fast Löcher in den Bauch gefragt.

Völlig erleichtert machte die Zugchefin die Ansage und vor lauter Paris Fragen versprach sie sich und die Ansage im ganzen Zug lautete versehentlich: “In wenigen Minuten erreichen wir Paris… äh Nein, den TGV nach Paris in Karlsruhe” während dessen stand ich gerade im Nachbarwagen und es ertönte ein lautes Jubelgeschrei! Alle anderen Fahrgäste fanden den Versprecher ganz amüsant.

In Basel SBB kamen wir mit etwas Verspätung an und so konnten wir erst eine Stunde später als geplant mit der S-Bahn zurück zur Dienststelle fahren. Der Arbeitstag war zwar lang aber es war ein ein schöner und abwechslungsreicher Tag.

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Samstagsplausch am 16.9. “Endrunde meiner Ausbildung”

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch den ich wieder wie gewohnt bei der lieben Andrea von Karminrot verlinke. Wer von Euch gerne liest sollte unbedingt mal in ihrem Karminroten Lesezimmer vorbei gucken.

Ausbildung zum Zugbegleiter im Fernverkehr

Wie ich schon mehrfach erwähnt habe mache ich momentan eine Umschulung zum Zugbegleiter im Fernverkehr. Das heißt geplant war eigentlich das ich jetzt schon fertig bin. Doch leider habe ich die notwendige Abschlussprüfung nicht bestanden. Das ist aber für mich kein Grund um aufzugeben. Wir sind zwei “Prüflinge” die recht knapp durchgerasselt sind und wir bekommen noch eine Chance. Fast 3 Wochen durften wir die erlernten Inhalte nochmal wiederholen und vertiefen und nächste Woche werden wir erneut geprüft. Für diese Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Vor dem Bahnhof Fulda steht ein goldener Schriftzug. Diese Woche war ich gleich zweimal da.

Ein Arbeitgeber der auf den Menschen schaut

Das entspricht ganz dem Bild das ich von meinem neuen Arbeitgeber, der deutschen Bahn, bekommen habe. Es wird auf den Mitarbeiter geschaut! Es wird geschaut warum wir zwei die Prüfung nicht auf Anhieb gemeistert haben… interessanter Weise waren wir in unserem Ausbildungsgang die beiden ältesten Teilnehmer. Also für uns ist das Lernen eher was neues als für die jüngeren bei denen Berufsausbildung oder Schule gar nicht so sehr lange her ist. Aber es hat sich auch herauskristallisiert das wir die beiden verlässlichsten waren. Wir waren immer da.

Gar nicht wahr, ganz am Anfang habe ich einen Schulungstag ausgesetzt. Ich hatte dieses vorher mit dem Trainer und der Führungskraft abgesprochen und die entsprechenden Inhalte von dem Schulungstag habe ich aus eigener Kraft nachgeholt.

Da gab es ganz andere, die mal wegen “verschlafen” oder “falsch im Plan gucken” zu spät oder gar nicht kamen. Das jemand der permanent unzuverlässig ist keine Chance bekommt die Prüfung zu wiederholen kann ich absolut verstehen!

So war meine Woche:

Am Montag hatten wir einen “Selbstlerntag” in der Dienststelle. Dafür konnten wir den Besprechungsraum neben dem Büro unseres Chefs nutzten. Zuerst dachte ich das sei so geplant damit dieser überwachen kann ob wir wirklich da sind oder nicht. Aber er kam nur mal um uns zu begrüßen und Infos zu unserer Prüfung zu bringen.

Am Dienstag hatte ich eine Schicht. Allerdings durfte ich keine Sicherheitsrelevanten Tätigkeiten übernehmen. Ich fand das aber dennoch gut und lehrreich, denn so hatte ich ausreichend Zeit mich mit den Tätigkeiten im Zug während der Fahrt zu konzentrieren. Das half mir da auch mehr Routine zu bekommen. Die ersten Schichten war es halt oft dieses “Boah so viel und alles gleichzeitig!!!” das ist aber nur Empfindungssache bis man mal genau weis was wie lange dauert und in welcher Reihenfolge man das am besten erledigt.

Die Arbeit macht Spaß

Von meinem früheren Arbeitgeber war ich es nicht gewohnt das man mich fragt ob mir eine Tätigkeit Spaß oder Freude bereitet. Es war eher so “Mach Deine Arbeit und funktioniere gefälligst”. Bei er deutschen Bahn ist das ganz anders. Es wird immer wieder gefragt “wie geht es Dir damit?”, “Wie gefällt Dir das?” und zu Anfang hat mich das schon etwas irritiert. Doch jetzt habe ich gelernt meine “Problemzonen” offen zu benennen und auch mal zu sagen “das mache ich gerne”.

So gibt es wohl nicht wenige Kollegen die ungern Kaffee und Getränke im Zug verkaufen. Zum einen weil sie nicht so gerne “verkaufen”. Ich bin das gewohnt und ich sehe den Menschen schon an wer für ein Angebot empfänglich ist und wer nicht. Ich hab genügend Menschenkenntnis um auch mal lustig auf Leute zu zu gehen und zu sagen “Sie sehen aus als bräuchten sie eine Tasse Kaffee”.

Die größte Herausforderung dabei ist allerdings das tragen der Speisen und Getränke bis zum Sitzplatz des Kunden. Witziger weise hilft auch hier die Kenntnis der gefahrenen Strecke. Es gibt Streckenabschnitte da ist das Gehen mit einem befüllten Tablett viel schwerer als auf anderen. Die Schaukelbewegung eines Zuges ist sehr unterschiedlich und je mehr Routine man damit hat umso eher hört man am Geräusch ob jetzt weiterlaufen eine gute Idee ist oder nicht. Aber dann kommt es ja auch noch darauf an in welchem Zug wir sind! Also wieder Wissen über die einzelnen Fahrzeuge… Deshalb mussten wir das in der Fahrzeugkunde lernen.

Lernen!

Am Mittwoch hatten wir dann nochmal Schulung bei unserer Trainerin die wir schon von Anfang an kennen. Das war erst anders geplant doch wir bekamen am Dienstag als wir beide in verschiedenen Zügen unterwegs waren die Info per Mail. Unabhängig voneinander haben wir entschieden wir antworten mal das wir es gelesen und zur Kenntnis genommen haben. Und im Nachhinein denke ich war auch das ein Test ob wir richtig reagieren… denn im Bahnbetrieb gibt es immer wieder Änderungen und da ist es enorm wichtig das man sich meldet und mitteilt “ja ich habs gelesen und ich komme dann und dann da und da hin.”

Wir waren also pünktlich am richtigen Ort. Das wichtigste in unserem Job!

Am Donnerstag waren wir dann wieder auf uns alleine gestellt im Besprechungsraum. Ich denke das mir auch diese Zeiten in denen ich vor allem bereits gelernte Sachen immer wieder durchgelesen habe was gebracht haben. Aber es nervt mich langsam weil ich mittlerweile das Gefühl habe die gelernten Informationen kommen mir bald aus Nase und Ohren wieder raus…

Hauptsache sie kommen im richtigen Moment in der Prüfung !!!

Am Freitag hatte ich wieder die gleiche Schicht wie am Dienstag, gleiche Strecke aber andere Kollegen. Das war auch lehrreich. Und diesmal konnte ich meine Stärke “Kaffee verkaufen” perfektionieren. Die beiden Männlichen Kollegen, die eher Bock auf Technik und “grobe Sachen” hatten, waren ganz dankbar das ich das übernommen habe. Ich konnte “mein Ding” machen und die Kollegen ihres. Echt toll und gemeinsam waren wir für unsere Fahrgäste da. Der Arbeitstag war lang, von kurz vor 5 Uhr bis nach 15 Uhr aber ich war nicht über die Maßen erschöpft, weil mir meine Tätigkeit Freude bereitet hat.

Einkaufsgewohnheiten ändern sich

Die Tage hatte ich gleich zwei Artikel die ich immer bei meinem Penny Markt um die Ecke einkaufe nicht bekommen. Und ich ärgerte mich ein wenig weil ich nicht nochmal in Lörrach in nen anderen Laden wollte. Am Freitag hatte ich eine Stunde Aufenthalt in Mannheim, der Mannheimer Bahnhof ist riesig und hat viele Geschäfte. Dort fand ich beide Artikel sogar preiswerter als im Penny… und das ohne Umweg und während meiner “Arbeitszeit”, denn “Tätigkeitsunterbrechung” weil wir auf nen Zug warten zählt zur Arbeitszeit.

Die Tatsache das ich mich im Bahnhof Mannheim alleine so gut orientiere und dann auch noch weis was ich einkaufen wollte zeigt mir das ich so langsam diesen veränderten Lebensrhythmus verinnerliche. Inspiriert zu dieser neuen Denkensweise hat mich die Kollegin die mir auf der Fahrt am Dienstag erzählt hat “In Fulda kaufe ich mir das Deo bei Rossmann”. Ich dachte zuerst hääää? Aber hey, wenn ich weis wo welcher Laden ist, ist es doch Wurst ob das mein Wohnort ist oder nur mein Aufenthaltsort für eine Stunde.

Diese Woche neu: “Ich fahr nach Fulda”.

Ich fahr nach Fulda

Dieser Satz hat für mich eine doppelte Bedeutung und wenn ich genau sein will diese Woche sogar eine dreifache. (Achtung enthält Werbung)

Berufliche Bedeutung?

Diese Woche habe ich (weil noch als “Auszubildende” geltende) habe ich gleich zwei Schichten die mich nach Fulda führen. So weit war ich noch nicht “im Dienst”, Privat bin ich allerdings schon oft mit dem Zug durch Fulda durch gefahren. Aber bisher kenne ich davon nur das Schild auf dem Bahnsteig.

Das wird sich diese Woche ändern wenn ich gleich zweimal dort meine Mittagspause verbringe. Fulda liegt knapp 4 Zugstunden von Basel entfernt. Da wir Zugbegleiter jedoch vor und nach einer Zugfahrt noch ein paar Tätigkeiten zu erledigen haben ist dies eine Entfernung die gerade so noch in eine Schicht passt. Denn meistens werden unsere Schichten so geplant das wir auch wieder zurück zu unserem Heimatbahnhof “arbeiten”. Dies ist aber nicht immer der Fall, es kann auch passieren das wir weiter fahren und dann unterwegs “Feierabend” machen und als sogenannte Gastfahrt zurück fahren. Manchmal gibt es das auch das die Gastfahrt vor dem Dienstbeginn ist. Und hin und wieder gibt es Schichten bei denen wir länger in einer Richtung unterwegs sind und irgendwo übernachten und am nächsten Tag “nach-hause-arbeiten”

Zugegeben solche Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache und nicht gerade Familienfreundlich. Aber für mich als Alleinstehende finde ich das toll. Ich liebe Zugfahren, ich liebe Abwechslung und mag es neues zu entdecken.

Klar, schon bald werde ich den Bahnhof und die Aufenthaltsräume oder Kantine in Fulda genauso langweilig finden wie Karlsruhe oder Mannheim. Aber im Moment ist dies alles für mich neu und es macht mir Spaß.

Private Bedeutung?

“Ich fahre nach Fulda” bedeutet für mich persönlich aber noch was ganz anderes. Nein ich kenne bisher niemanden in Fulda und ich weis eigentlich noch gar nichts über die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten… das kommt erst noch.

Ich fahre am 30.9. zum Konzert mit Nino de Angelo der in Fulda seine große Deutschland Tournee beginnt. Und ich freue mich sehr auf dieses Premiere-Ereignis. Die Einzigartige Stimme von Nino de Angelo live mit Band und mit seiner neuen rockigeren Musik. Wird sicher fantastisch!

Wenn Du in der Nähe wohnst, die Musik von Nino magst und Du hast immer noch kein Ticket dann kann ich DirTickets kaufen” title=””>diesem Anbieter hervorragend. Über meine Erfahrungen Konzertkartenkauf für Rollstuhl habe ich HIER geschrieben:

Allerdings gibt es nur noch Tribünenplätze, das Konzert ist sehr gut ausgebucht!!!

Nino de Angelo auf Tournee

Dieses Jahr klappt das was ich mir vor 6 Jahren mal erträumt hatte. Damals war mein Traum die Tournee am Stück zu besuchen leider geplatzt. Damals mussten die Termine verlegt werden und ich hab darüber “Ein Traum ist geplatzt” geschrieben. Dieses Jahr klappt des das ich Urlaub nehme und ich habe Tickets für die ersten 6 Termine. Dank meines neuen Arbeitgebers sind die Entfernungen ja nicht mehr das Kostenproblem, denn als Bahnmitarbeiter habe ich ein Kontingent an Freifahrten die ich dafür nutzen kann. Nun muss ich mich nur noch um die Unterkünfte kümmern.

Aber Fulda ist bereits “geritzt”… ich treffe mich mit einer Freundin aus Hamburg und sie hat schon ein Hotel für uns reserviert. Nicht ganz billig, aber dafür extrem nah am Veranstaltungsort. Das Konzert findet in der Esperanto-Halle statt, welche sich im “Esperato-Center” befindet und das angeschlossene Hotel heißt natürlich auch Esperanto. Na wenn das mal kein gutes Omen ist!

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne und erfolgreiche Woche und hoffe Ihr schaut bald wieder hier rein auf unterwegsistdasziel.blog

Samstagsplausch am 12. August

Den heutigen Samstagsplausch möchte ich dazu nutzen Euch von meinem gestrigen Schulungs/Arbeitstag zu erzählen. Diesen Artikel verlinke ich wie jeden Samstag bei der lieben Andrea vom Karminroten Lesezimmer.

Wie ihr vermutlich alle schon wisst mache ich zur Zeit eine Quereinsteiger Umschulung zur “Zugbegleiterin im Fernverkehr”. Diese Ausbildung umfasst einiges mehr als sich der Laie normalerweise denkt. So müssen wir unheimlich viel über die genutzten Fahrzeuge wissen. Und im deutschen Fernverkehr sind das viele unterschiedliche Produkte und Fahrzeuge. Mein zukünftiger Tätigkeitsbereich wird ICE Züge sowie IC und EC Züge beinhalten. Die zuletzt genannten Züge enthalten auch oft ausländische Wagen über die wir auch Bescheid wissen müssen.

Praxistag auf unterschiedlichen ICEs

Gestern hatten wir einen Praxistag auf unterschiedlichen ICEs. Dabei ging es darum in unterschiedlichen Fahrzeugen das theoretisch erlernte zu vertiefen. Dazu gehören viele Dinge die wir in Gefahrensituationen schnell wissen müssen. Sowas wie “Wo sind die Evakuierungsstege” oder “Wie schalte ich bei Feuer ganz schnell die Klimaanlage aus”… Alle technischen Informationen über alle Züge in denen wir eingesetzt werden können finden wir in unseren elektronischen Geräten und können wir dort jederzeit nachlesen. Deshalb sind wir verpflichtet das Handy und das Tablett immer geladen und aktualisiert dabei zu haben. Aber mal ganz ehrlich, wenn es brennt kann ich nicht mehr lange in irgendwelchen Richtlinien suchen wo was sein könnte.

Deshalb mussten wir gestern sehr früh unterwegs sein um die entsprechenden Züge zu erreichen.

Arbeitsbeginn 5:10 Uhr

Schon im Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt wie ich das mache wenn mein Dienst morgens um kurz nach 5 beginnt. Denn natürlich ist es meiner Führungskraft klar das die erste S-Bahn in Lörrach erst um 5:20 los fährt. Eigentlich wollte man von mir wissen ob ich einen Führerschein und einen PKW besitze. Führerschein habe ich zwar aber ich nutze kein eigenes Auto. Die Frage beantwortete ich mit “ich komme mit dem Fahrrad”.

Das habe ich bisher während der Schulung fast jeden Tag durchgezogen. Lediglich an ein paar Regentagen habe ich die Bahn genommen.

Gestern war nun das erste Mal der Fall das wir vor Verkehrsbeginn der S-Bahn schon in Basel sein mussten. Und natürlich wollte ich mit dem neuen E-Bike zum Badischen Bahnhof in Basel fahren.

Den Weg kenne ich ja nun schon sehr gut. Aber im Dunkeln war ich ihn bisher noch nicht gefahren. Seit einer Woche erst habe ich dieses gebrauchte E-Bike und ich komme damit auch sehr gut zurecht. Auch habe ich rechtzeitig daran gedacht den Akku zu laden damit ich morgens um 4:30 Uhr ohne Verzögerung fahren kann.

Allerdings hatte ich versäumt die eingebaute Beleuchtung des E-Bikes intensiv zu testen. Ja sie leuchtet… aber wie?! Die Frontbeleuchtung des Rades ist sehr schwach. Im Stadtgebiet mit Straßenbeleuchtung ist das kein Problem… aber auf den Wander und Radwegen an der Wiese (Fluss) gibt es keine Lampen! Zusätzlich führt mein Weg durch einen kleinen Wald…

Hilfe es ist dunkle Nacht

Das die Beleuchtung des Rades nicht ausreicht realisierte ich schon an der nächsten Kreuzung und deshalb drehte ich um. Ich wollte die abnehmbare Fahrradlampe die ich für mein altes Rad hatte in der Wohnung holen. Das war ganz gut so, denn ich hatte versehentlich das Licht im Wohnzimmer angelassen. Also Lampe sofort gefunen, Licht aus und … oh schreck… die Akkustandanszeige der Lampe zeigte nur noch einen Balken. Und wo ist Halterung? Im Keller an dem alten Rad.

Also musste ich nun mitten in der Nacht in den Keller. Was mir sehr unangenehm war, denn die Kellertüre lässt sich nicht geräuschlos öffnen und schließen und die Beleuchtung da unten ist selbst am Tag suboptimal. Wie gut das ich mein altes Fahrrad im Winter öfters im Dunkeln ertastet habe und ich fand die Halterung schnell und ich investierte die gesparte Zeit darin die Türe so wieder zu zu machen das nicht das halbe Haus aufwacht.

Halterung im Dunkeln an das neue Fahrrad, Lampe rein… zum Glück funktionierte das gut. Ich entschloss mich die Lampe aus zu lassen bis ich auf dem Radweg an der Wiese bin um Akku zu sparen.

Um die Lampe einzuschalten musste ich anhalten… auf dem unbeleuteten Radweg… äääähm. Die Dynamo getriebene Radlampe des E-Bikes leutet im Stand nicht. Buh gruselig. Die Akkuleuchte funzelte müde vor sich hin. Hilfe dieser schwachen Beleuchtung möchte ich nicht allein vertrauen.

Zum Glück hatte ich eine Idee wie ich für Licht sorgen konnte. Mein Diensthandy hat einen langen Bändel, den ich mir um den Hals hängen kann, so das das Handy auf meiner Brust hängt. Außerdem ist der Akku des Handys frisch geladen und so konnte ich die Taschenlampen-Funktion als Notbeleuchtung nutzen.

Naja ein Handy ist nicht als Fahrzeugbeleuchtung gedacht und so reichte das Licht gerade so um die seitlichen Ränder des Radweges zu erkennen. Die Akku-Fahrradleuchte gab kurz nach der Grenze den Geist auf und so fuhr ich mit dieser spärlichen Beleuchtung durch die “Natur”…

Ich überlegte mir kurz ob es eine Alternative gibt. Ich könnte über Riehen fahren, was von hier aus ein Umweg wäre und vermutlich käme ich dadurch zu spät. Das war also keine Option, denn unser Trainer hatte eine klare Ansage gemacht “Der Zug fährt wenn er fährt und wer nicht pünktlich da ist zählt als nicht erschienen”. Ganz klar daran müssen wir uns gewöhnen.

Augen zu und durch!

Nein Augen weit auf und direkt durch den Wald. Eigentlich sollte man bei so kurzer Sicht etwas langsamer fahren aber ich entschied mich für “so schnell wie möglich” denn ich hatte in dem Waldstück wirklich etwas schiss… Seitlich sah ich wirklich nur bis zum Wegrand, nach vorne nur wenige Meter mehr. Ich betete innerlich das mir kein Wildwechsel oder gar Hindernisse auf dem Weg begegnen.

Boah war ich froh als ich die ersten Gebäude und beleuchteten Straßen erreichte!

Wir fahren auf der “Lederhose”

Es gibt einen einzigen ICE der von Basel über Karlsruhe und Stuttgart nach München fährt. Dieser wird liebevoll “Lederhose” genannt. Er startet auch hier am Badischen Bahnhof den der Fahrzeugtyp ICE 3 ist für das Schweizer Schienennetz nicht zugelassen. Wir fuhren heute diesen Zug um uns hier alles in der Praxis anzusehen. Für die Fahrgäste sind die Unterschiede zwischen ICE 3 und 4 kaum wahrnehmbar. Doch für uns gibt es ganz andere Dinge zu beachten.

Diesen Zug fuhren wir bis Karlsruhe, wobei wir nicht als offizielle “Zugbegleiter” unterwegs waren sondern als “Praktikanten/Lernende” damit dies erkennbar ist mussten wir unsere Warnwesten permanent tragen.

Wir hatten die Erlaubnis mit unseren Schlüsseln die Schaltschränke usw zu öffnen. Eine unserer Aufgaben war es defekte Beleuchtungselemente zu finden und diese korrekt in das elektronische Bordbuch des Wagons einzugeben. Dabei lernten wir sehr schnell das dies früh morgens wenn es noch dunkel ist und weniger Fahrgäste unterwegs sind viel einfacher ist als später.

Ein leerer Wagen im Dunkeln … Kontrolle und Fehlersuche

Der ICE 1

In Karlsruhe mussten wir “die Lederhose” verlassen und sind zu Fuß zum Rangiergleisbereich gelaufen. Mir persönlich hat der Spaziergang in der Morgensonne ganz gut getan, aber einige der anderen Teilnehmer stießen wohl schon an ihre Grenzen und jammerten über den weiten Weg…

Im Gleisbereich mussten wir wie im Gänsemarsch exakt hintereinander gehen und Rucksäcke oder Taschen mussten an der Hand getragen werden, denn eine Warnweste darf in diesem Bereich nicht verdeckt sein. Auch ist es nicht erlaubt zu telefonieren oder fotografieren weil dies ablenken könnte und ein Stolpern oder Stürzen mit verheerenden Folgen bewirken. Hier können immer mal wieder Fahrzeuge bewegt werden.

Wir kamen zu einem ICE 1 der ältesten ICE Reihe die 1990 gebaut wurde. Da der Einstieg bei der Lok niedriger ist als an den Wägen (hier gibts kein Bahnsteig) durften wir durch die Lok einsteigen. Die Lok hin an der Oberleitung und zog fahrbereit Strom. Dadurch war es im Innern wo wir durch die Technikräume gehen mussten sehr laut. Der Gang hier ist schmal, war und laut. Einer unserer Teilnehmer hatte schon fast Platzangst. Hier mussten wir übrigens unsere Rucksäcke auf den Rücken nehmen, sonst wären wir kaum durch gekommen… Die Mädels mit den chicen Handtaschen hatten da etwas Mühe.

In dem Zug hatten wir dann ganz ähnliche Aufgaben. Fehler suchen, wenn möglich beheben und im Bordbuch dokumentieren. Dabei stellte wir sehr eindrücklich fest wie sehr sich die Computertechnik seit den 90er Jahren entwickelt hat! Die verbauten Rechner sind riesig !!!

Da die Technik viel mehr Platz beansprucht, sind auch alle anderen Dinge anders verbaut als in den neueren Zügen… manches mussten wir erst suchen. Und einige Fächer sind verschlossen. Ich war etwas überrascht als man mir sagte “Du hast den Schlüssel er hat die Nummer soundso”. So langsam wird mit klar warum wir einen so umfangreichen Schlüsselbund erhalten haben. Anderer Zug, andere Schlüssel…

In dem Abgestellten Zug durften wir auch wieder ein paar Quatsch-Durchsagen machen:

Bis zu der Ansage des Triebfahrzeugführers (Lokführer) “Ich fahre jetzt zum Bahnsteig” ab da wurde der Zug “getauft”, also mit einer Zugnummer versehen und dann war wieder ernsthaft angesagt. Denn nun würden wieder Fahrgäste kommen.

Am Hauptbahnhof angekommen hatte der Zug etwas Aufenthalt und wir konnten ein paar in der Theorie erlernten Vorgänge an den Türen in der Praxis sehen. Deshalb hatten wir auch Zeit um ein paar Fotos am Zug zu machen:

Und auch wenn auf dem Bild meine Haare etwas hoch fliegen, der Zug fährt nicht!!! Wir stehen am Bahnsteig und im Hintergrund sieht man Fahrgäste ein und aussteigen.

Mit diesem Zug ging es dann nach Stuttgart. Wobei wir von der Großbaustelle am Stuttgarter Hauptbahnhof (Siehe “Unterwegs mit Stuttgart 21“) nichts zu sehen bekamen. Wir hatten gerade mal Zeit das Bahnsteig zu wechseln und mit dem nächsten ICE zurück nach Karlsruhe zu fahren. Wieder ein anderer Zug, auch hier mussten wir “Fehler suchen” und entsprechend melden. In den modernen Zügen geht das ganz anders als im ICE 1, wir müssen beides beherrschen.

Feierabend in Karlsruhe

Um Punkt 12 Uhr hatten wir dann schon Feierabend. Geplant war nur noch eine “Gastfahrt” nach Basel. Ob wir diese sofort oder später antreten wollen blieb uns selbst überlassen. Einzelne Teilnehmer nutzten den Besuch in Karlsruhe zum Shopping, die meisten fuhren gleich nach Basel und ich entschied mich noch ein paar Stunden dort zu bleiben. Ich hatte mich mit einer Freundin verabredet die nicht weit weg wohnt und wir waren zusammen in einem Biergarten gemütlich Mittagessen.

Wir waren im “Erste Fracht” direkt gegenüber des Hauptbahnhofs. Direkt daneben ist der Eingang zum Zoologischen Stadtgarten.

Frische Strozzapreti Pasta mit Fruchtigen Tomatenpesto mit Walnüssen und Rucola

Mein Mittagessen war sehr lecker, meine Begleitung hatte einen Kuchen den sie an der reichhaltigen Kuchentheke ausgewählt hatte. Die Bedienung war sehr nett und wir können das Lokal sehr empfehlen. Allerdings ist es nicht Barrierefrei und die Toiletten befinden sich im Untergeschoss.

Spontanes Treffen in Karlsruhe

Die Freundin hatte mal den Spruch gemacht “wenn Du mal in Karlsruhe bist melde Dich”… also habe ich ihr gestern morgen um 4 Uhr geschrieben “hey ich hab um 12 Uhr in Karlsruhe Feierabend… hast Du Zeit und Lust?” sie hat es spontan möglich gemacht. Ich fand das total cool von ihr. Das Treffen war schön und gemütlich.

Völlig Stressfrei bin ich dann danach mit dem Zug nach Basel gefahren. Diese Strecke sollte ja für mich keine nennenswerte Entfernung mehr sein… Schließlich ist das jetzt mein “Arbeitsplatz”.

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Samstagsplausch am 22.Juli

Das wichtigste zuerst mein Laptop funktioniert wieder! Ich kann diesen Text für den Samstagsplausch wieder ganz normal auf meinen gewohntem Gerät verfassen.

Ganz herzlichen Dank an Andrea von Karminrot, die mir geholfen hat die entsprechende Verlinkung in der Linkparty zu setzten. Das ging mit dem anderen Gerät nicht richtig. Danke für die Hilfe!

Wasserschaden

Als ich am letzten Freitag in mein Wochenende starten wollte ist mir ein kleiner Super GAU passiert. Ich wollte direkt von der Schulung auf den Zug nach Hamburg. Für die Zugreise hatte ich mir zwei Flaschen Wasser abgefüllt und diese erst kurz vor dem Aufbrechen im Rucksack verstaut (schön frisch und gekühlt). In diesem Rucksack befand sich auch mein Laptop, mein Handy und das Dienst-Tablett mit dem ich während der Zugfahrt lernen wollte…

Ich zog den Rucksack an und unterhielt mich noch kurz mit der Trainerin. Mit einem “Scheisse”-Schrei unterbrach ich das Gespräch weil ich etwas nasses am Rücken spürte! Ich riss mir die Tasche vom Rücken und zog als erstes das Dienstliche Gerät heraus. Die Trainerin war im ersten Moment von meiner Reaktion irritiert.

Eine der beiden Flaschen hatte sich geöffnet und es war so viel Wasser im Rucksack das es schon unten heraus tropfte. Ich musste alles heraus holen und trocken legen…

Mein Laptop hatte das meiste abbekommen… eine Seite des Gehäuses war richtig nass. Sobald ich das realisierte nahm ich den Akku heraus. Selbst schon beim umdrehen tropfte es … ehrlich gesagt ich dachte das Gerät ist nun hin!

Nachdem ich alles abgetupft und neu verpackt hatte habe ich meinen Zug tatsächlich noch erreicht! Das gesamte Wochenende habe ich den Laptop überhaupt nicht in dem Betrieb genommen weil ich hoffte das er wieder geht wenn er vollständig getrocknet ist.

Und Tatsache! Am Montag Abend ging er wieder!!!

Meine UBK ist da!

UBK bedeutet Unternehmensbekleidung, denn unser Outfit wird nicht mehr Uniform genannt, weil wir nicht alle immer gleich aussehen. Die Unternehmensbekleidung besteht aus ganz vielen verschiedenen Kleidungsstücken in Dunkelblau und Burgund und die weißen Blusen bzw Hemden gibt es auch in verschiedenen Formen und Ausführungen. Das heißt wir können innerhalb gewisser Regeln variieren und kombinieren.

Diese Kleidungsstücke werden uns kostenlos vom Arbeitgeber gestellt. Als Erstausstattung ist ein ganzes Sortiment fest gelegt und später können wir dann individuell nachbestellen. Diese Woche ist nun meine Erstausstattung angekommen!

Angekündigt waren gleich mehrere Pakete, die ärgerlicher Weise auch noch zu zwei verschiedenen Post-Shops geliefert wurden. Am Dienstag bin ich auf dem Heimweg mit dem Fahrrad zu einem der beiden Shops gefahren. Ich war schon leicht irritiert als die Postmitarbeiterin das Paket nicht trug sondern über den Boden schob… das große Paket auf dem Bild war so schwer das die Postmitarbeiterin es gar nicht auf den Tresen hob… und ich mit dem Fahrrad!!!

Da der Shop nur etwa 1km von meiner Wohnung entfernt ist dachte ich es sei vielleicht möglich das ich zu Fuß mit Hilfe des Rollkoffers die Pakete nach hause kriege. Aber das ging gar nicht… ich kam keine 5 Meter weit. Also telefonierte ich ein paar Freunde ab, ob jemand Zeit hat mich mit dem ungewöhnlichen Gepäck abzuholen…

Es fand sich jemand und wir waren so rechtzeitig, das ich auch in der zweiten Post meine Sendungen abholen konnte (das war nur noch ein kleines Teil, aber das wusste ich zuvor ja nicht).

In den Kisten waren Hosen, Hemden, Blazer, Westen, Winterjacke, Strickjacke, Mütze, Schal, Halstücher und sogar Handschuhe! Sehr viele Teile von denen ich die meisten erst mal anprobieren musste. Eigentlich passt alles nur ist bei der Bestellung der Winterjacke ein Fehler passiert und ich habe das Männer-Modell erhalten. Das macht mich aber bei diesem Wetter nicht nervös, ich kann die Jacke umtauschen.

Das erste Mal mit UBK

Am Freitag war ich dann das erste Mal beim Praxistag im Zug in meiner offiziellen Dienstkleidung unterwegs. Das macht echt einen Unterschied, denn die Fahrgäste reagieren ganz anders auf uns.

Ich hatte mich wegen dem schönen Wetter für das Burgundyfarbene Kleid entschieden. Das Kleid gefällt mir extrem gut, die Passform ist für mich genau richtig und ich fühle mich sehr wohl darin.

Dieses Foto hat meine Kollegin am Frankfurter Hauptbahnhof gemacht. Da dies ein Kopfbahnhof ist, muss man so oder so am Triebwagen des ICE vorbei laufen. Vielen Dank an den Trainer, der die Geduld hatte mit den “Newbies” eine kleine Fotosession zu machen.

Bitte wundert Euch nicht über die Fahrgäste im Hintergrund die keine Köpfe haben… diese habe ich weg retouchiert, denn ich darf keine Gesichter von Personen zeigen.

Basel-Frankfurt und zurück

Diese Woche hatten wir gleich zweimal “Training on the Job”, also in echten Zügen mit echten Fahrgästen unterwegs. Am Dienstag ging es nach Frankfurt Flughafen und wieder zurück. Weil das für uns alles ganz neu war, haben wir uns den riesigen Fernbahnhof etwas mehr angeschaut. Wobei wir dann aufgrund von Verspätung des Zuges zurück nach Basel unerwartet viel Zeit dafür hatten. Wenn alles neu und spannend ist, ist das ja ganz nett… aber wir müssen auch lernen das es diese Art der “Überstunden” zukünftig öfters geben wird. Der Trainer blieb total gelassen, das ist normal, das ich während der Schicht mal irgendwas ändert.

Weil ich das erste Mal dienstlich dort war hab ich ein paar Fotos gemacht, aber ich bin mir auch bewusst das dies bald alltäglich sein wird.

Aber mir ist nun eingefallen das ich schon mal von hier Fotos gepostet habe. Ich bin mal unverhofft hier umgestiegen. Im Blogbeitrag “Was ist wenn der Zug verspätet ist” (April 2019) erzähle ich von einem unerwarteten Umstieg hier, und es könnte sein das ich im Hintergrund genau dieses Schild fotografiert habe. Ich konnte ja nicht ahnen das ich irgendwann mal beruflich hier vorbei komme…

Am Freitag ging es wieder nach Frankfurt doch diesmal eine andere Strecke nach Frankfurt Hauptbahnhof wo das Foto mit dem Kleid entstanden ist. Hier gibt es ein sehr angenehmes Mitarbeiter Casino (anderes Wort für Kantine) wo wir unsere Pause verbracht haben um dann wieder Richtung Basel zu fahren. Die Tätigkeit im Zug war sehr spannend und facettenreich und macht mir sehr viel Spaß!

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsististdasziel.blog.

Unterwegs zu neuen Aufgaben

In mir persönlich herrscht gerade echte “Aufbruchstimmung”. Es ist endlich an der Zeit “weiter zu gehen” und mich von vielem gewohnten zu trennen.

Neuanfang mit 51

Ich habe mich entschlossen mit 51 Jahren nochmal einen Neuanfang zu wagen. Wobei dieser Satz ja eigentlich falsch ist… das Wort “Nochmal” passt für mich gar nicht. Denn ich habe wenn man es genau betrachtet noch nie wirklich ganz neu angefangen.

Bis jetzt war ich immer noch im gleichen Gebäude beruflich tätig in dem ich 1988 meine Lehre begonnen hatte. Seit dem hat sich zwar immer mal wieder mein Zuständigkeitsbereich verändert. Aber rein räumlich war ich immer am gleichen Ort.

Vor fast 10 Jahren, anlässlich meines 25 jährigen Jubiläums hatte ein Chef einen Spruch gemacht. Den fand ich im ersten Moment etwas frech und unpassend. Doch genau diese Aussage bringt es ein wenig auf den Punkt wie ich mich die letzten Jahre empfunden habe:

Wenn Sie eine Kuh an dieses Regal binden, das sie immer nur 10 Meter herum laufen kann, dann kommt nach paar Stunden der Tierschutz. Wenn Sie (ich war gemeint) aber hier 25 Jahre um das gleiche Regal laufen, dann interessiert das niemand!

Genau so habe ich meinen Arbeitsalltag zuletzt empfunden. Ich mache seit Jahren das gleiche und immer am gleichen Ort… ich komme nicht voran!

Auf zu neuen Wegen

Ich habe mich entschlossen etwas ganz neues zu machen! Nun habe ich einen Arbeitgeber gefunden bei dem ich nicht mehr immer nur ums gleiche Regal kreise. Zukünftig werde ich meine Arbeit nicht am gleichen Ort verrichten sondern unterwegs.

Für meine neue Arbeit brauche ich eine UBK (Unternehmensbekleidung) früher sagte man auch Uniform dazu. Das Wort passt aber nicht mehr, weil wir innerhalb gewisser Regeln einen Variationsspielraum haben. Wir können individuell entscheiden ob wir Rock oder Hose, Weste oder Jacke tragen wollen. Zu den gestellten Kleidungsstücken gehören zu meiner Überraschung auch Schuhe. Bei meinem Anprobe Termin am Samstag durfte ich meine neuen Schuhe direkt mitnehmen.

Selbstverständlich dürfen wir auch andere farblich passende Schuhe tragen. Aber ich finde dieses Modell sehr schön und ich habe sie gleich mal Fotografiert, denn Schuhe sind so ein schönes Symbol für das unterwegs sein:

Meine neuen Schuhe als Symbol für meinen Weg: “unterwegs ist das Ziel”. Das unauffällige Firmenlogo verrät Euch jetzt auch mit welchem Verkehrsmittel ich unterwegs sein werde.

Nach fast 35 Jahren im gleichen Gebäude werde ich zukünftig in verschiedenen Zügen unterwegs sein. Das wird sicher zu Anfang etwas herausfordernd, weil es eine massive Umstellung für mich ist. Aber ich freue mich auf diese Aufgabe!

Ein Seemann würde jetzt sagen “Auf zu neuen Ufern”… Ich sage dann eher mal “Unterwegs ist mein Ziel”

Du verstehst Bahnhof ?

Gerade habe ich in meiner WordPress Maske (das Programm mit dem ich diesen Blog schreibe) nach passenden Schlagworten gesucht, dabei werden mir Vorschläge angezeigt die ich früher mal verwendet habe… da erscheint das Schlagwort “Bahnhof”… schon interessant das ich schon vor Jahren derartige Suchbegriffe festgelegt habe, war mir gar nicht mehr bewusst. Es war mal meine Idee regelmäßig über interessante Bahnhöfe zu schreiben. Angefangen hatte ich mit dem “Lichtkunst Bahnhof Celle ” und der “Wandelhalle Hamburger Hauptbahnhof”. Diese Serie werde ich die kommenden Monate sicher weiter ausbauen. Berufsbedingt werde ich da sicher bald viele neue Bilder und Informationen zusammentragen.

Ich würde mich sehr freuen wenn Du mich als Leser auf meinen Reisen begleiten würdest. Leg Dir ein Lesezeichen oder trage Dich in meine E-mail Liste ein, dann bekommst Du eine E-mail wenn ich was neues veröffentliche.

Selbstverständlich ist das völlig freiwillig und kostenlos.

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Eine “erstklassige” Zugreise

Vergangene Woche habe ich Urlaub in Hamburg gemacht. Eine gute Freundin hat mich zu sich eingeladen um ein paar Tage in der Hansestadt zu verbringen. Meine Unterkunft war folglich “kostenneutral”.

Aber sie hatte eine Bedingung gestellt. Sie wollte das ich wenn ich mit dem Zug komme mir eine Verbindung aussuche die nicht so voll ist und am besten erste Klasse fahren, denn da hat man automatisch mehr Platz und damit mehr Abstand zu anderen Reisenden.

Wie finde ich einen nicht zu vollen Zug?

Es ist eigentlich gar nicht schwer Zugverbindungen zu finden die nicht so sehr ausgelastet sind. Und zwar sucht man auf der Webseite in der DB-Reiseauskunft, oder in der DB-Navigator App nach den billigsten Verbindungen. Denn je voller ein Zug schon ist umso teurer werden die Spartickets.

Da ich als wir meinen Besuch planen wollten gerade noch sehr im Stress war, hat die Hamburger Freundin die Aufgabe übernommen und nach dem aller günstigsten Angebot für die Hin und Rückfahrt gesucht. Und sie war damit sehr erfolgreich. Sie hat herausgefunden das es am günstigsten ist am Dienstag anzureisen und am Samstag Abend zurück. Da ich in Hamburg keinen fixen Termin hatte war mir das recht. Und zudem gefiel mir der äußerst günstige Preis!

Gebucht habe ich die beiden Fahrkarten am 4.1. (also 13 Tage vor Reiseantritt) und ich habe für die Hinfahrt 39.90 € und die Rückfahrt 43,90 € bezahlt! Beides in der ersten Klasse und deshalb ohne Bahncard-Rabatt.

Der Flexpreis für die gleiche Strecke kommenden Dienstag beträgt 291,- € !!! und ich habe 251 Euros gespart weil ich mich schon 13 Tage zuvor auf einen Zug festgelegt habe. Allerdings haben wir wirklich etwas dabei gezockt, denn weniger Tage vor der Fahrt hatte ich eine Erkältung erwischt und ich konnte erst am Montag entscheiden ob wirklich reisefähig bin oder nicht. Aber es hat sich gelohnt.

Erste Klasse im ICE ist angenehm

In der ersten Klasse im ICE hat man mehr Platz zum sitzen. Sowohl in der Breite als auch mehr Beinfreiheit. Aber was ich noch wichtiger finde ist die Tatsache das in der ersten Klasse nicht so viele Leute rum latschen. Da weniger Menschen in den Wagon passen, laufen auch weniger herum. Und zur ersten Klasse gehört immer eine Sitzplatzreservierung. Das bedeutet das in einen Wagen auch nur Leute einsteigen die da auch ihren Platz haben. Dieses Gewimmel in jedem Bahnhof fällt weg.

Gerade bei sehr langen Fahrten weis ich das echt zu schätzen. Die Fahrgäste in der ersten Klasse haben dafür mehr Geld hin gelegt und wissen damit dann auch meist besser Bescheid wie sie ihren Sitzplatz finden. Das verwirrte Fahrgäste lästig sein können habe ich mal bei “Lohnt sich eine Sitzplatzreservierung” thematisiert.

In der ersten Klasse fahren vor allem Geschäftsleute und Vielfahrer, die sich eher ruhig verhalten. Sehr viele Arbeiten am Laptop oder schauen einen Film am Tablett oder Handy. Gruppen, die sich über mehrere Sitzreihen laut unterhalten sind in der ersten Klasse eher selten.

Basel-Hamburg und Hamburg-Basel beides ohne Verspätung

Dieses Mal hatte ich das Glück das mein Zug auf der Hinfahrt nur 3 Minuten nach dem Fahrplan ankam und auf der Rückfahrt waren es 4 Minuten. Und ich habe gelernt das die Bahn erst ab 5 Minuten von Verspätung spricht. Solange der ICE unter 5 Minuten zu spät ist warten alle Anschlüsse auf die Umsteiger. Nur wenn es mehr wird, wird individuell entschieden ob gewartet werden kann oder nicht.

Erkennbar ist das dann auch in der Navigator-App wenn die wirklichen Ankunftszeiten grün oder rot dargestellt werden.

Die erste Klasse ist Komfortabel

In der ersten Klasse bekommt man Speisen und Getränke auf Wunsch an den Platz gebracht. Mehrfach wird man gefragt ob man etwas möchte und gelegentlich wird einem ein Keks oder eine Schokolade gereicht.

Was ich als allein reisende Frau schon mehrfach als angenehm empfunden habe ist die Tatsache das eine Bahn Mitarbeiterin auch mal nur vorbei kommt um zu fragen ob alles in Ordnung ist. Spricht die Mitarbeiter achten auf einzelne Fahrgäste und passen auf. Gestern kam eine Mitarbeiterin mir ein Schokolädchen bringen, obwohl ich die einzige Person im Großraumabteil war und ich schon zuvor zwei Mal bekommen hatte. Es ging nicht wirklich um die Schokolade sondern darum das sie guckt ob bei mir alles okay ist.

In der Ersten Klasse habe ich keine Angst das mich irgendwer belästigt oder so , dazu sind die Bahnmitarbeiter zu präsent.

So sieht die erste Klasse aus

Da ich kurz vor Basel nur noch alleine im Großraum war, konnte ich ein paar Fotos machen. Solange andere Fahrgäste da sind finde ich das nicht angebracht.

Ich nehme an das mein Zug, der ICE 1171 am 21.1. ein ICE 4 war. Denn ich habe darüber gelesen das die Wagons über eine farblich der Tageszeit angepasste Beleuchtung haben. Und das Licht hat sich farblich verändert, aber so das man kein Umschalten bemerkt hat. Wenn Du das genauer weißt, oder mir gar sagen kannst wo man das nachsehen kann, dann schreib mir bitte einen Kommentar oder eine E-Mail.

Apropos Toiletten, die Zugtoiletten sind in der ersten Klasse geräumiger und meist sauberer. Deshalb bin ich auch schon bei Fahrten in der zweiten Klasse den weiten Weg zur ersten gegangen. Das sollte man aber nicht übertreiben, denn es ist eigentlich nicht erwünscht, und man muss dann ja jedes Mal durch das Bordbistro. Wenn das Bistro fast leer ist kann das peinlich werden. Mein Tipp… Trink einen Kaffee oder ähnliches im Gastrobereich und lauf dann erst mal in die falsche Richtung 😉

Viel Platz auf den Sitzen. Die Armlehnen lassen sich hoch klappen und ich kann da mit ausgestreckten Beinen quer sitzen.

Der Klapptisch ist zusätzlich ausziehbar, damit er trotz Beinfreiheit näher ist und ein Laptop gut Platz hat. Hier der zusätzliche Getränkehalter. Alle Plätze sind mit Leselicht ausgestattet das nicht wie früher oben am Gepäcknetz ist sondern an den “Ohren” der Sitze.

Einwandfrei

Die Durchsagen waren verständlich und angenehm, ohne komische Nebengeräusche usw. Die Anzeigen funktionierten durchgängig. Die Toiletten waren sauber und zu meiner Überraschung farblich verschieden dekoriert (Blumenvasenaufkleber am Spiegel).

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14. März der Bahnhof in Müllheim verschwindet

Gestern hatte ich meinen regulären freien Tag und geplant war das ich zu meiner Mutter nach Müllheim fahre um ihr beim Einkauf und im Garten etwas zu helfen.

Im Januar und Februar waren Besuche und Erledigungen bei meiner Mutter, die 35 km entfernt wohnt kein Problem. Freunde hatten mir für zwei Monate ihr Auto überlassen und so konnte ich alles mit dem KFZ erledigen. Doch nun muss ich mir jedes mal eine Lösung suchen.

Carsharing in Müllheim

Auch in Müllheim gibt es Carsharing von Stadtmobil. Mittlerer Weile sogar schon 3 verschiedene Fahrzeuge. Für den gestrigen Montag hatte ich den Seat Mii, dessen Standort im Parkhaus auf der Breite ist, reserviert, Geplant war das ich mit dem Zug nach Müllheim fahre, mit dem Bus bis zur Haltestelle “Amtsgericht” und ab da muss ich nur noch etwa 200m bis zum Leihwagen laufen, Von dem Auto-Standort bis zur Wohnung meiner Mutter brauche ich normalerweise 3 Minuten,,,

Zugverspätung

Doch schon beim zweiten Halt des Nahverkehrszuges wurde mir klar, dieser Zug fährt nicht planmäßig. Schon in Weil am Rhein und Haltingen mussten wir länger warten. Schon nach der halben Strecke rief ich meine Mutter an um ihr zu sagen das sie nicht zur verabredeten Zeit vor der Türe stehen muss, denn der Zug hat bestimmt mehr als 10 Minuten Verspätung und damit erreiche ich den geplanten Bus in die Stadtmitte nicht. Ich spielte schon mit dem Gedanken zu laufen.

Als wir endlich in Müllheim ankamen war ich fast überrascht das das Bahnhofsgebäude noch da ist, denn es ist schon länger geplant das dieses abgerissen werden soll. Das grüne Gebäude steht noch, aber der Vorplatz wo die Bushaltestellen waren ist eine riesige Baustelle. Also suchte ich erst mal die provisorischen Bushaltestellen. Im DB-Navigator zeigte es mir an das in wenigen Minuten ein Bus kommt. Dieser kam exakt pünktlich!

Ich fuhr mit dem Bus wie geplant bis “Amtsgericht” und ging zum Auto. Ich konnte den Wagen nur 30 Minuten später als ursprünglich geplant abholen, damit war ich ganz zufrieden. Vor dem los fahren rief ich meine Mutter an das ich gleich komme. Ich fuhr los, den Weg den ich immer fahre, normal brauche ich dafür 3-5 Minuten. Aufgrund einer weitläufigen Baustelle ist die wichtigste Durchgangsstraße der Müllheimer Innenstadt eine nur einspurig befahrbare Einbahnstraße. Diese Verkehrsführung kannte ich bereits. Aber mitten in dem Baustellenbereich versuchten gerade ein großer LKW und ein Bagger den Straßenverkehr zu Kreuzen. Oder was auch immer sie vor hatten, ich konnte das längere Zeit nicht wirklich erkennen ob sie nun rausfahren, wieder rein oder Wenden wollen…

Direkt vor mir fuhr ein alter Mann auf einem Fahrrad und wurde von dem plötzlich Rückwärts fahrenden LKW fast übersehen. Ich hupte, und zwei Passanten schien auf um den Fahrer aufmerksam zu machen. Der Alte Mann kam mit dem Schreck davon! Er konnte über den Fussgängerweg aus der Situation entweichen. Doch ich stand irgendwann zwischen den beiden riesigen Baufahrzeugen, die sich in für mich nicht ganz nachvollziehbare Richtungen bewegten. Der Bagger überholte mich (einspuriger Verkehr!) und befüllte den Laster mitten auf der Strasse… äähm…

Baustellen in Müllheim

Nur mal zum richtig vorstellen: Ich saß gerade mal eine Minute in einem anderen ungewohnten Auto und brauchte für eine Strecke die sonst 3 Minuten dauert fast 15 Minuten. Ich war so froh als ich endlich aus diesem Baustellenknuppel raus war.

Meine Mutter brauchte ein paar Erleidigungen, Zuerst zu einem Arzt wo sie ein Rezept abholen musste, dann dieses in einer Apotheke abgeben und dann wollte sie einen Brief unbedingt direkt auf der Post abgeben. Jetzt rate mal wo die Apotheke und die Post sind? Mitten im Baustellenbereich! Meine Mutter verstand nicht, warum ich da jetzt nicht hin fahren wollte. Letztlich bin ich innerhalb der nächsten Stunde drei mal da durch gefahren, weil meine Mutter irgendwas in der Gegend wollte. Du kannst verstehen das ich da leicht genervt war.

Baustelle im Bahnhofsbereich

Eine weitere Erledigung für meine Mutter mussten wir ganz in der Nähe des Bahnhofs machen. Auch dahin mussten wir wegen umfangreicher Baustellen einen Umweg fahren. In Müllheim werden neue Bahngleise gebaut und dafür laufen nun großflächig die Vorbereitungen. Während meine Mutter im Gebäude ihren Termin hatte wartete ich im Auto. Direkt neben mir belud ein riesiger Bagger zwei große Lastwägen mit Erdreich. Faszinierend wie schnell das geht!

Mama will Hilfe im Garten

Meine Mutter hatte schon zuvor am Telefon angedeutet das sie Hilfe im Garten bräuchte, das sei so viel und schwer… ich solle alte Klamotten anziehen, falls ich etwas bei der Gartenarbeit beschädige. Ich hatte allerdings nur alte Schuhe an, bei denen es nicht schlimm ist wenn sie dreckig werden.

Meine Mutter wollte mir noch lang andere Kleidung und andere Schuhe aufdängen und wollte mit mir erstmal besprechen wie man vorgehen könnte um das alles zu schaffen… Moment mal! Ich hatte den Leihwagen bis 17 Uhr reserviert und sie kommt mir mit diesem Anliegen um 16:30 !!!

“Zeig mir einfach worum es geht”. Also nicht lange umziehen und blabla, Runter in den Garten, dort stand noch ein verdorrter Busch aus dem Vorjahr und diesen sollte ich beseitigen. Es handelte sich um dünne Äste einer Staudenpflanze die man ganz einfach mit einer Rebschere abschneiden kann. Meine Mutter dramatisierte das sehr… sie wüsse nicht ob eine der drei Scheren stark genug sei und und ob ich nicht ein geeignetes Werkzeug mitbringen könnte… blabla…

Was denkst Du wie langsam ich bin?

Kurzer Hand verlängerte ich mit der Carsharing App die Buchung für das Auto und begann zu schnippeln. Um 17:15 war der Busch weg und zerkleinert im Bioeimer. Meine Mutter hatte wieder mal ein Problem bis zur Unbewältigbarkeit aufgeblasen. Für mich war das Ding in knapp 20 Minuten erledigt.

Meine Schwester hatte mir am Telefon gesagt das Mama irgendwas von Blumenerde gewollt habe und sie ihr aber wegen ihrer Rückenverletzung abgesagt habe. Ich fragte also “Wo ist die Blumenerde und wo soll sie hin”. Ja die Blumenerde ist ein 40 Liter Sack der da hinten an der Mauer leht, der auf das gerade abgeräumte Blumenbeet müsse… aber das sei zu schwer und das würden wir heute nicht mehr schaffen…

Ich schnappte den Sack, schnitt ihn auf und verteilte die Erde schneller als meine Mutter realisieren konnte das ich den Sack ohne Hilfsmittel bis zum Blumenbeet bewegen kann. Seit Wochen stand die Blumenerde da und sie habe die ganze Zeit überlegt wen sie bitten könnte diese Arbeit zu tun. Ich hab das mal eben in 10 Minuten erledigt.

Meine Mutter bedankte sich etwa 20 Mal dafür. Ich verstehe nicht warum sie mich zuerst durch die Stadt und zum Briefkasten usw jagt, wenn ihr das mit dem Garten so viel wichtiger war. Sämtliche Erledigungen hätten wir viel schneller erledigt wenn sie von Anfang an klarer kommuniziert hätte was noch zu tun ist und wir es in schlauerer Reihenfolge gemacht hätten.

Um 17:45 Uhr brachte ich den Leihwagen zurück. Dafür musste ich übrigens an der Apotheke und der Post vorbei… hätte man alles in einem erledigen können.

Heimreise mit Hindernisse

Meine Ursprünglich kurz nach 17 Uhr geplante Zugverbindung war natürlich weg. Stattdessen wollte ich den Bus um 17:53 nehmen und dann den Zug um 18:07. Mit der Verbindung wäre ich 19 Uhr zuhause gewesen. Leider kapierte ich zu spät das die Haltestelle aufgrund der Baustelle nicht angefahren wird. Das war mein Fehler, selber Schuld. Also entschied ich mich zum Bahnhof zu laufen und einen späteren Zug zu nehmen.

Der Spaziergang tat ganz gut, und ich sah ein faszinierendes Abendrot. Am Bahnhof dann Verwirrung. Das Bahnsteig das ich kenne gibts nicht mehr. Stattdessen die Information mein Zug ginge an Gleis 3 ab. Früher gab es hier nur 1,2 und 5 und nun Wegweiser zu 4 und 6 ? Wo ist Gleis 3?

Gleis drei ist jetzt das war früher Gleis 1 war, das wo ich vorhin angekommen war. Alles andere drum herum ist Baustelle!

Wo ist mein Gleis?
Diesen Wegweiser braucht es wirklich

Ende der 80er Jahre habe ich hier an diesem Bahnhof täglich gependelt. Insgesamt 5 Jahre lang. Damals kannte ich hier jeden Fahrradständer… und heute verlaufe ich mich hier fast…

Unterführung am Bahnhof Müllheim

Das ist die Unterführung die ich jeden Morgen nehmen musste.

Ich erinnere mich noch ganz dunkel an ein Ereignis aus meiner Kindheit. Wir waren gemeinsam mit meiner Oma (1983 verstorben) jemandem am Bahnhof abholten. Ich trug einen Blumenstrauß. Als wir durch die für mich damals gruselige Unterführung gingen fuhr ein Zug darüber und ich hielt mir vor Angst den Blumenstrauß über den Kopf, meine Oma erklärte mir das wenn das Bauwerk einstrürzt so ein paar Blumen mich auch nicht mehr schützen können. An diese Anekdote musste ich immer wieder denken wenn ich da durch musste.

Warten am Gleis 3

der Bahnhof Müllheim ist schon halb weg

Auf diesem Bild siehst Du das von dem Dach am Gleis zwei gar nichts mehr übrig ist. Immerhin funktioniert die Uhr noch… ich war um 18:30 am Bahnsteig…

Der Zug hat 45 Minuten Verspätung

Dann kam die Durchsage das mein Zug 45 Minuten Verspätung hat. Dazu aber keine weiteren Informationen ob vorher fahrende Züge vielleicht auch später sind und ich einen von diesen nehmen könnte… Es blieb nur warten.

Zum Glück hatte ich meine Winterjacke dabei und sogar noch eine Leggins unter der Jeans, als hätte ich es geahnt. Meine prägendste Erinnerung an diesen Bahnhof: “warten und frieren” …

Es kommt ein Zug

Es kam tatsächlich ein Zug mit der Aufschrift Basel. Ich stieg ein um dort zu erfahren das es sich um den RB 27 der um 18:07 hätte fahren sollen handelte. Leider war mein Handyakku schon so leer das mein Handy in den Energiesparmodus ging, der DB Navigator funktioniert dann nicht mehr. Ich bat meine Schwester per whatapp nach zu sehen ob ich Anschluss in Basel oder Weil am Rhein habe. Sie meinte Weil wäre sinnvoller. Doch dann kam ein Zugbegleiter und als ich diesen fragte, räumte er ein das die S5 ab Weil am Rhein heute nicht korrekt verkehrt und es besser sei bis nach Basel zu fahren. Er war der Meinung das wir die S6 nach Lörrach um 19:47 nicht mehr erreichen würden, aber um 20:17 fährt ja die nächste.

Ich hatte Glück, wir fuhren genau 19:45 in Basel ein und ich rannte wie zahlreiche andere Fahrgäste zum anderen Gleis und wir erreichten die Bahn die exakt 19:47 los fuhr!

So war ich dann um 20 Uhr endich zuhause!

Ich war von 13-20 Uhr unterwegs um mit meiner Mutter ein paar Dinge in der Stadt zu erledigen und etwa 30 Minuten Gartenarbeit zu machen. Solch ein zeitlicher Aufwand für so wenig Hilfe vor Ort.

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So funktioniert die Erstattung wenn der Zug verspätet ist

In diesem Artikel möchte ich Dir erklären wie Du Dein Geld bei einer erheblichen Zugverspätung zurück bekommst. Traditionell gibt es dafür das Formular für Fahrgastrechte, doch seit Juni 2021 gibt es auch einfachere Wege.

Wann steht mir Geld zurück zu?

Wenn Du mit eine Verspätung von 60 Minuten am Zielort ankommst steht Dir eine Erstattung von 25% zu. Wenn Du sogar 120 Minuten später ankommst sogar 50%. Dieses Geld wird Dir jedoch nicht automatisch gut geschrieben oder so. Dafür muss Du selber tätig werden:

Lass Dir bestätigen das Du gefahren bist

Dafür ist es wichtig das ein Fahrkartenkontrolleur dein Ticket abgescannt hat. Nur dann ist ganz sicher nachvollziehbar das Du in dem verspäteten Zug warst. In Nahverkehrszügen kann das manchmal schwierig sein, nicht immer kommt der Zugbegleiter wirklich durch den Zug.

Wenn Du in einem solchen Zug bist und Du durch dessen Verspätung Deinen gebuchten Anschluss nicht bekommst kannst Du Dir dies auch im betreffenden Bahnhof bestätigen lassen. Dazu macht der Mitarbeiter im Reisezentrum einen Stempel auf Dein Ticket. Wenn Du ein E-Ticket im Handy hast druckt er Dir das entsprechend aus. Dieser Service ist immer kostenfrei, bedarf aber manchmal etwas Geduld, wenn die Verspätung viele andere Fahrgäste betrifft.

Was hilft hier der DB-Navigator?

Hast Du Dein Ticket im DB-Navigator gebucht, zeigt Dir die App schon frühzeitig an das Verbindung nicht möglich ist und Du kannst Dich rechtzeitig um eine Bestätigung kümmern. Außerdem zeigt Dir die App schnellstmöglich eine oder sogar mehrere Alternativen an. Selbst wenn Du ein Spartiket oder Super-Spartikelt hast, bei denen eine Zugbindung gilt kannst Du die angezeigte Alternative fahren auch wenn diese teurer oder weiter ist als die ursprünglich gebuchte Strecke.

Ein Beispiel dazu findest Du in meinem Artikel “Was ist wenn der ICE verspätet ist”.

Nach der Reise

Nach der Reise kannst Du dann das “Formular für Fahrgastrechte” ausfüllen und per Post hin schicken. Früher bekam man dieses Formular in größeren Bahnhöfen am Schalter und es war immer ein Kampf. Manchmal hatten sie zu wenige Formulare und Fahrgäste stritten sich darum. Diese Zeiten sind aber zum Glück schon lange vorbei. Das Formular kann man sich unter diesem Link runter laden und ausdrucken.

Die Hauptschwierigkeit beim Ausfüllen dieses Formulars war oft das man die Zugnummern nicht genau wusste, besonders dann wenn man mit einer Alternativ-Verbindung gefahren ist. Im Grunde müsste man während der Fahrt all diese Details aufschreiben mit Minutengenauer Ankunftszeit usw. Doch wer macht das schon?!

Doch hier hilft der DB-Navigator auch sehr weiter! Denn man kann später alles genau nachlesen.

Erstattung beantragen jetzt auch online

Seit dem Sommer 2021 geht das Beantragen einer Erstattung auch online und das ist eine echt praktische Erleichterung!

Wenn man sich auf dem Handy im DB-Navigator einen Account angelegt hat um Fahrkarten zu Buchen kann man sich auf Bahn.de mit den gleichen Daten auch anmelden.

Einmal eingeloggt kann man sich alle vergangenen Fahrten anzeigen. Und auf der rechten Seite erscheint ein Bleistift Symbol mit “bearbeiten”. Jetzt fragst Du Dich vielleicht was man an einer alten abgefahrenen Fahrkarte noch bearbeiten kann. Du kannst genau hier ein Menu öffnen wo Du die Verspätung angeben kannst. Nach dem Absenden zeigt es Dir sogar an ob Du für eine Erstattung berechtigt bist oder nicht. Wenn Du nur paar Minuten zu spät warst steht Dir nichts zu. Doch wenn Deine Angaben plausibel sind bekommst Du die Meldung “wird zur Bearbeitung eingereicht”

In diesem Vorgang gibst Du auch gleich eine Bankverbindung an, auf die Du das Geld erstattet haben willst. Die Bearbeitungsdauer soll bis zu 4 Wochen betragen, aber bei mir war zweimal nacheinander das Geld in weniger als einer Woche auf meinem Konto.

Wenn eine Erstattung genehmigt wird bekommst Du dies per Brief bestätigt. Du bekommst es also schwarz auf weis.

Zusätzlich erscheint der Vorgang in deinem Login-Konto. Du kannst also alles später nachvollziehen.

Log Dich auf Bahn.de ein

Log Dich auf Bahn.de ein und Du hast den vollen Überblick über alle Deine Fahrkarten.

Übrigens solltest Du Probleme beim einloggen haben und Dein Account gesperrt werden weil Du zu oft das falsche Passwort eingibst… das ist mir gleich zweimal am gleichen Tag passiert… Hilft Dir die telefonische Hotline sehr freundlich weiter. Da man zeitgleich mit dem Handy und dem PC eingeloggt ist passiert das sehr leicht. Die Mitarbeiter an der Hotline kennen die Problematik und helfen sehr schnell weiter.

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Unterwegs … mit Stuttgart 21

Stuttgart 21 nennt sich das ehrgeizige und meiner Meinung nach auch etwas größenwahnsinnige Bauprojekt am Stuttgarter Hauptbahnhof.

Der historische Bahnhof in Stuttgart war (bzw ist) ein Kopfbahnhof. Bisher endeten alle Gleise vor dem historischen Bahnhofsgebäude. Das diese Bauweise für das heutige Verkehrsaufkommen nicht mehr ideal ist brauche ich wohl nicht näher zu erklären. Jeder Zug der hinein fährt muss in die Richtung aus der er kam auch wieder raus fahren, das braucht mehr Zeit und mehr Platz als ein normaler Bahnhof wo die Züge einfach durch fahren können.

In Stuttgart fehlt schlicht und ergreifend der Platz um den Bahnhof einfach in einen Durchfahrtbahnhof umzubauen. Das Innenstadtgebiet von Stuttgart ist dicht gedrängt und sehr zugebaut. Denn Stuttgart liegt in einem “Kessel” umgeben von Hügeln, die schon längst alle auch schon zum Stadtgebiet gehören und ebenso dicht bebaut sind findet man einfach keinen Platz mehr für zusätzliche Bahntrassen.

Darum kam man auf die Idee einen unterirdischen Fernbahnhof zu bauen. Hier sollten dann die ICEs und co in viel kürzeren Abständen durchfahren und so die Verkehrslage entlasten.

Stuttgart 21 trifft auf Wiederstand

So war die Idee diesen riesigen und aufwendigen Bahnhof bis 2021 zu bauen und deshalb gab man diesem Projekt den Namen “Stuttgart 21”. Doch schon vor Beginn der Bauarbeiten gab es erheblichen Wiederstand in der Bevölkerung und bei Umweltschützern. Jahrelang wurden schon die ersten Vorbereitungen blockiert und gestört.

Bezeichnend dafür waren die Protestdemos. Doch weder Baumbesetzer noch Demonstranten konnten die Planungen aufhalten und so haben die Bauarbeiten mit Verspätung begonnen.

Gegner dieses Bauvorhaben warten schon sehr früh das der Untergrund in Stuttgart nicht wirklich geeignet sei. Jetzt wo die Bauarbeiten laufen gibt es fast wöchentlich Meldungen über unerwartete Probleme und jeder Bauabschnitt wurde bisher viel aufwendiger und teurer als zuvor geplant. Und alles verzögert sich mehr und mehr.

Bahnhof umbauen mit Fahrgästen

Eines der Hauptprobleme ist auch das der Zugbetrieb nicht unterbrochen werden kann, denn die ganze Region ist auf Pendler angewiesen und es wäre gar nicht möglich alle Reisenden auf dem Straßenweg zu transportieren. Deshalb fahren die Züge weiterhin. Allerdings ende die Bahnsteige ein ganzes Stück eher und die Fahrgäste werden über fast wöchentlich anders verlaufende provisorischen Brücken durch das Baustellengelände geleitet.

Umsteigen am Stuttgarter Hauptbahnhof

Gestern Abend bin ich in Stuttgart angekommen und musste am Hbf umsteigen auf die S-Bahn. Das habe ich schon oft gemacht, denn meine Schwester wohnt in Stuttgart, und ich besuche sie seit Jahren regelmäßig mit dem Zug. Bisher dauerte der Umstieg von den Zügen auf die S-Bahn nur wenige Minuten. In der Bahnhofshalle gab es einen Aufzug direkt zu der S-Bahnstation.

Doch gestern brauchte ich für den Weg vom Zug bis zum Bahnsteig der S-Bahn über 15 Minuten! Ich hatte einen kleinen Trolleykoffer dabei, der nicht sehr schwer ist. Und ich bin bin wie ihr wisst recht gut zu Fuß unterwegs.

Die Gleise enden momentan mindestens 500 m von der alten Bahnhofshalle entfernt. Hier befinden sich kleine provisorische Verkaufsstände für Brötchen und Getränke, eine eigentliche Bahnhofshalle gibt es momentan nicht.

Gestern wurden die Reisenden mittels riesiger Plakate und Zeiger und Linien auf dem Boden im Weiten Bogen um das Baustellengebiet geleitet. Zu meiner Überraschung musste ich vom Gleis kommend nach links gehen, obwohl ich weiß, dass die S-Bahn-Station rechts vom Bahnhof liegt.

Überall Bretterwände und Wegweiser, an mancher Stelle sogar noch zusätzlich Personal die den Fußgängern sagen können wo es lang geht. Der Weg ist gut ausgeschildert und mit Holzplatten und Rolltreppen auch so ausgestattet, dass man mit Gepäck oder Kinderwagen gut voran kommt. Aber es ist eine weite Strecke!!! Deshalb waren auch nur sehr wenige Leute mit Rollatoren oder gar Rollstühlen unterwegs.

Ich habe leider versäumt, auf den Schrittzähler zu sehen, aber ich denke ich bin da um den Bahnhof herum mindestens 1 km gelaufen.

Wie beim Wandertag

Die Bewegung der Menschenmassen in den Gängen und Brücken erinnert beinahe an einen Wandertag oder eine Völkerwanderung. Dabei ist allerdings positiv anzumerken das hier wenigstens das “rechts gehen” echt funktioniert. Und wer sehen bleibt denkt auch meist daran rechtzeitig an den Rand zu gehen, so dass es keine Stauungen gibt.

Aber verwirrend und beängstigend für ältere oder nicht so gut orientierte Personen ist das ganze schon sehr verwirrend. Der genaue Verlauf des Weges ändert sich ständig. An einer Stelle musste wir gestern nach einer Rolltreppe einen U-Turn machen und um sie herum gehen. An irgendwas drum herum orientieren ist so gut wie nicht möglich, denn der Weg ist seitlich mit Bretterwänden verschalt.

Heute morgen alles anders?

Heute morgen mussten wir wieder am Hauptbahnhof von der S-Bahn zum Zug. Und ganz anders als sich erwartet hätte, mussten wir dieses Mal auf der anderen Seite um die Baustelle herum laufen. Diesmal ging es nicht durch hölzerne Tunnels sondern draußen über den ehemaligen Parkplatz und die angrenzende Kreuzung. Zum Teil erkennt man noch die ehemalige Straßenmarkierung, die nun mit einem Gelben Streifen übermalt ist. An jeder Ecke Schilder “Folgen Sie der gelben Linie”

Meine Schwester ist Ortskundig und sie hat festgestellt, dass wir wenn wir an der nächsten S-Bahn-Station ausgestiegen wären und nicht an der “Hauptbahnhof” wir vermutlich weniger weit hätten laufen müssen. Diese Art der “Passantenumleitung” ist nicht nur verwirrend und anstrengend sondern auch für Personen mit Gehbehinderung überhaupt nicht machbar.

Stuttgart Hauptbahnhof

Wo ist der Bahnhof?

Auf dem Bild oben, das ich heute morgen gemacht habe seht ihr den Hauptbahnhof der Landeshauptstadt… wie ihr seht, seht ihr nicht viel…

Im Bildhintergrund, hinter dem linken Kran und der Laterne erkennt man die provisorischen Überdachungen der Gleise… da wollen wir hin, müssen aber rund herum um das Loch in der Mitte. Das eigentliche Bahnhofsgebäude ist nicht mehr zu sehen, das liegt rechts vom rechten Bildrand.

Stuttgart 21

Der neue Bahnhof

Dieses Bild ist nun von der anderen Seite gemacht. Ich habe durch einen Bauzaun hindurch fotografiert, was nur an wenigen Stellen möglich ist. Ganz links hinter dem Kran kann man eine Fassade des alten Bahnhofsgebäudes erkennen und rechts im Bild erahnt man drei Tunnelröhren. Ich denke, dass man kein Tiefbau-Architekt sein muss um zu erkennen, dass es wohl dieses Jahr nichts mehr wird mit der Eröffnung von dem neuen Tiefbahnhof.

Ironische Stimmen sagen ja schon das “Stuttgart 21″so heißt, weil der Bahnhof im 21 Jahrhundert fertig werden soll.

Mein Fazit:

Wenn Du technisch interessiert bist und Dir die Baustelle angucken willst ist Stuttgart interessant. Aber wenn nicht rate ich von einem Umstieg in Stuttgart dringend ab. Wenn es nicht zu umgehen ist das unbedingt viel viel mehr Zeit zum Umsteigen einkalkulieren!

Update am 11.11.:

Wenn Dich das Bauvorhaben näher interessiert, vom 6.-8. Januar 2022 finden von 10-16 Uhr die “Tage der offeneren Baustelle” statt. Der Eintritt ist frei. Näheres unter ITS

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