Archiv der Kategorie: Blogparaden

Samstagsplausch 14/24 Osterferien

Die vergangene Woche war für mich arbeitsreich und dabei auch sehr erlebnisreich. Das ist auch der Grund, weshalb ich diesen Samstagsplausch erst am Sonntagabend veröffentlichen kann.

In Baden-Württemberg und in einigen Kantonen der Schweiz waren diese Woche Schulferien. Dementsprechend waren viele Familien in unseren Zügen unterwegs. Auch für Leute ohne schulpflichtige Kinder ist diese Woche sehr beliebt um Urlaub zu machen. Für uns sind solche Termine „Hochsaison“

Mein Osterwochenende

Am Karfreitag hatte ich meinen Tariflichen freien Tag, das dieser auf den Feiertag fiel, war reiner Zufall. Am Samstag hatte ich eine relativ kurze Schicht, nach Mannheim und zurück. Aber da beide Züge gut mit Fahrgästen belegt waren, hatten wir allerhand zu tun.

Am Ostersonntag hatte ich eine Vormittagsschicht, deshalb konnte ich leider die besondere Oster-Andacht, die von meiner Kirchengemeinde auf dem Tüllinger veranstaltet wurde, nicht besuchen. Ein kleiner Gottesdienst morgens beim Sonnenaufgang auf dem Berg hätte ich gerne mit erlebt.

Ostermontag hatte ich schon wieder frei, eigentlich wollte ich diesen freien Tag gerne hergeben und arbeiten kommen, weil ich auf den Sonntagszuschlag scharf war. Aber das durfte ich nicht, weil ich sonst 7 Tage am Stück gearbeitet hätte und das ist nicht zulässig. Das war mir im Vorfeld gar nicht aufgefallen. Ich finde es sehr gut, das die EDV-Programme, mit der die Disposition die Schichten vergibt, auf solche Dinge aufmerksam macht. Auf diese Weise wird verhindert, dass wir Mitarbeiter zu viel am Stück arbeiten.

Schulferien Woche

Am Dienstag hatte ich Schichtbeginn um 3:48 Uhr … extrem früh. Weil es doch noch etwas kühl mitten in der Nacht ist, wollte ich nicht mit dem Fahrrad fahren und deshalb habe ich für diesen Tag extra ein Leihwagen genommen. Ich bin Carsharing-Kunde bei Stadtmobil und kann somit Fahrzeuge günstig stundenweise anmieten. Mehr darüber unter „So funktioniert Carsharing von Stadtmobil Südbaden“. Angesichts der recht kurzen Schicht, dachte ich das lohnt sich.

Doch als ich in der Dienststelle ankam waren ich und der ebenso betroffene Kollege dann doch etwas enttäuscht… denn unser Zug fiel aus! Stattdessen mussten wir bis nach 5 Uhr auf den nächsten Zug warten, mit diesem als Fahrgast nach Karlsruhe fahren und dort nochmal lange Pause machen, um nur einen Zug von Karlsruhe nach Basel zu begleiten… effektiv haben wir nur zwei Stunden wirklich gearbeitet.

Dafür waren dann Mittwoch, Donnerstag und Freitag das krasse Gegenteil! Lange Schichten mit richtig viel zu tun. Aber ganz ehrlich, mir ist das viel lieber. Die Züge waren richtig gut ausgelastet und mir macht die Arbeit mit vielen Fahrgästen echt Freude. Ich kann zwar verstehen, das es Leute gibt die das nicht so abkönnen… aber das wäre man als Zugbegleiter im falschen Job. Voll, eng und laut muss man vertragen können.

Unregelmäßigkeiten

Des Weiteren gehört es zu unserem Job in Ausnahmesituationen allein und schnell zu entscheiden, welche Tätigkeit gerade die wichtigste ist. Und so verschieden die Menschen sind, so verschieden auch die Reaktionen.

In einem der fast vollen Züge (ich möchte keine Details nennen) hatten wir eine defekte Fensterscheibe. Dabei besteht keine Gefahr für die Fahrgäste im Zug, aber außen könnten sich Teile davon durch den Fahrtwind lösen und dabei weitere Schäden verursachen oder gar Menschen verletzen. Deshalb muss eine gerissene Scheibe mit einer Schutzfolie überklebt werden. Dies müssten der Zugchef und der Triebfahrzeugführer machen, weil diese dazu eine besondere Ausbildung haben. Ich als Zugbegleiter darf dabei höchstens assistieren. Also daneben stehen, Sachen halten und vor allem verhindern, dass Fahrgäste sich einmischen und gar die Arbeiten stören. Den Job hat eine Kollegin übernommen. Ich hätte das vielleicht auch interessant gefunden zuzusehen… aber ich dachte mir es ist genau in dem Moment meine Aufgabe im Zug für die Fahrgäste da zu sein.

Die Kollegen von der Gastronomie im Zug hatten alle Hände voll zu tun. Es bildete sich eine lange Schlange im Bordbistro, denn viele Fahrgäste nutzten die zusätzliche Standzeit um sich ein Getränk oder Imbiss zu holen. Dann hatte ich die Idee ich schnappe mir ein Tablett und verkaufe den Fahrgästen, die nicht selber holen können, Kaffee und Cappuccino. Da wir an einem Bahnsteig standen, nutzte ich diesen und ging mit dem vollen Tablett außen am Zug vorbei, weil das schneller geht als durch die Wagen, zum entferntesten Wagen. Die Fahrgäste, die zum Rauchen oder Luftschnappen ausgestiegen waren, fanden das toll. Mehrere Personen erkannten, dass es so viel schneller ging und wählten auch diesen Weg um sich selber was zu holen. Und die Fahrgäste im Wagen 1 kauften mir die gebrachten Getränke „wie geschnitten Brot“ ab.

Da mir schnelles hin und her laufen nichts ausmacht, hab ich die Tour drei oder vier Mal gemacht. Dabei kam ich immer wieder mal an der „Flickstelle“ vorbei und ich erkundigte mich im Vorbeigehen nach dem Fortschritt. Diese Infos konnte ich dann den fragenden Fahrgästen weiter geben. Dabei hab ich nicht nur gut verkauft, sondern auch einige Fahrgäste glücklich gemacht. Aber auch allen anderen habe ich damit lächelnd gezeigt: „wir haben gerade ein Problem, aber wir machen das Beste daraus!“

So fasse ich meine Aufgabe auf: Wenn etwas schiefgeht die Situation für die Fahrgäste entschärfen und für bessere Stimmung sorgen. Auskünfte geben, wann es weiter geht usw. konnte ich ja gar nicht geben, weil wir das selber noch nicht wussten. Aber so konnte ich den Menschen die Wartezeit verkürzen und vor allem zeigen „wir sind da, wir tun was“ (auch wenn so ein Becher Kaffee an einem stehenden Zug nix ändert)

Das ist das Spannende an dem Beruf Zugbegleiter, jeder Tag ist anders. Mal viel herumsitzen und warten und mal viel hin und her laufen, es ist immer wieder spannend wie die nächste Schicht wird.

freies Wochenende

Dieses Wochenende hab ich Samstag und Sonntag frei, aber trotzdem kam ich gestern nicht dazu diesen Beitrag zu schreiben. Ich hatte viel Privates zu tun. Doch jetzt habe ich Urlaub und kann in den kommenden Tagen endlich meine Steuererklärung erledigen. Wenn alles klappt werde ich Ende der Woche ein wenig verreisen, aber dazu mehr im nächsten Samstagsplausch. Dieser wird dann auch wieder auf Karminrotblog und im Karminroten Lesezimmer verlinkt.

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Samstagsplausch 13/24 Karwoche

Diese Woche war die Karwoche, die Woche vor Ostern mit dem Karfreitag Feiertag. Im Samstagsplausch will Euch wieder berichten wie die Woche für mich als Zugbegleiter war. Wie gewohnt wird mein Text dann auch bei Karminrot und Karminrotes Lesezimmer verlinkt.

Letztes Wochenende

Letztes Wochenende musste ich arbeiten und hatte dann stattdessen Montag und Dienstag frei. Wie so ein Wochenende im Dienst ablaufen kann, habe ich in „Ein Zugbegleiter Wochenende“ Ich muss zugeben ich empfinde es so gar nicht schlimm, ich hatte ja meine beiden freien Tage nur eben erst dann, wenn andere schon wieder arbeiten gehen.

An den freien Tagen konnte ich viel Privates erledigen. Unter anderem war ich bei Ohrenarzt, wo ich nur noch einen Termin bekam, weil ich am Telefon etwas übertrieben habe. Man sagte mir schon zuvor das ich viel Wartezeit einkalkulieren soll… und als ich mich angemeldet habe zuerst mal „kommen sie in einer Stunde wieder“! Da ich keinen sehr weiten Weg hatte, bin ich nach Hause gelaufen und habe mein Strickzeug geholt. Nach 2 Stunden kam ich dann endlich dran und der Arzt konnte ganz schnell feststellen das mit meinem Ohr alles in Ordnung sei. Seine Vermutung war das meine Ohrenschmerzen vom Kiefer her kommen. Dies teste er mit einem Druck auf das Kiefergelenk und das schmerzte so das ihm beinahe die Hand weg schob!!

Ohrenschmerzen vom Kiefergelenk

Dass es solche Beschwerden geben kann, weiß ich von meiner Mutter, sie hatte das auch Jahrelang. Und wenn ich mich richtig entsinne… war sie damals etwa so alt wie ich jetzt. Nur das sie damals mehrfach zu verschiedenen Ärzten musste, bis herausgefunden wurde, warum sie immer Ohrenweh hat.

Der HNO-Mediziner vermutet, dass ich wohl im Schlaf knirsche und deshalb mein Kiefergelenk überlastet wird… äh ich musste zugeben, dass ich vom Zahnarzt bereits eine Schiene, die das nächtliche Knirschen verhindern soll, erhalten hatte, diese allerdings die letzten Monate nicht mehr getragen habe. Eigentlich habe ich geglaubt, ich würde nicht mehr im Schlaf mit den Zähnen knirschen. Das war wohl ein Irrtum.

Seit ein paar Nächten trage ich diese Zahnschiene wieder und meine Beschwerden sind fast weg. Auf jeden Fall kann ich mich jetzt wieder Radfahren, denn die Ohrenschmerzen kommen nicht von Kälte oder Wind.

In vollen Zügen

Die Osterferien sind eine beliebte Reisezeit und durch die Schulferien sind auch wieder sehr viele Familien mit Kindern in unseren Zügen unterwegs. Diese Woche hatten wir gleich mehrfach richtig „Full House“ und ich muss feststellen, ich komme damit immer besser zurecht. Ganz am Anfang als das alles noch sehr neu für mich war hat mich das sehr aufgeregt, aber jetzt geht es. Wenn die Leute im Zug sind und jeder seinen Platz (nur vereinzelt Stehplätze) gefunden hat, ist das okay für mich.

Aber wenn auf dem Bahnsteig sehr herum gedrängelt wird und wir gleich abfahren sollen, dann finde ich das stressiger. Neulich in Mannheim als auf beiden Bahnsteigen abfahrbereite ICEs standen, rannte ein vielleicht 3 oder 4-Jähriges Mädchen zwischen den Zügen und den vielen Menschen hin und her und ich konnte nicht lokalisieren, wo ihre Familie nun wirklich ist. Also ließ ich meinen Zug nicht abfahren, bis eine Mama hinterherkam und ich erkennen konnte, wo sie hin wollen.

In solchen Momenten muss man innerhalb von Sekunden reagieren, denn es könnte ja sein, die Mutter ist noch im Zug und hat nicht bemerkt, dass die Kleine raus ist ,oder das Kind versucht dem Zug hinterherzukommen! So eine Situation kann schnell gefährlich werden.

Diese Woche war es morgens noch sehr kalt und regnerisch, deshalb bin ich noch immer mit der Winterjacke unterwegs.

Morgens um 5 im fast leeren Zug hab ich auch mal Zeit für ein Selfie

Frühschicht

Diese Woche hatte ich Frühschichten, das bedeutet Dienstbeginn vor 8 Uhr. Zweimal sogar so früh, dass noch keine S-Bahn fährt. Dienstbeginn um 4:40 Uhr!

Um pünktlich zur Arbeit zu kommen, muss ich um 3 Uhr aufstehen. Für solche Tage stelle ich mir sicherheitshalber 3 Wecker. Mein Handy und mein Diensthandy funktionieren dann als „Rückfallebene“, also sind so eingestellt das sie 3 und 5 Minuten nach dem Wecker klingeln würden.

Die Wahrheit ist, ich mag es sehr gerne früh anzufangen und dadurch auch früh Feierabend zu haben. Im Zug ist meistens ganz früh noch nicht sehr viel los, meisten füllt es sich dann erst in Freiburg und bis dahin kann ich „langsam hochfahren“. Dann wenn die meisten Fahrgäste unterwegs sind, habe ich dann eine „Mittagspause“ (heute schon um 8 Uhr) und da können wir Mitarbeiter und in die Pausenräume zurückziehen. In der Pause Ruhe vor dem Trubel und danach wieder rein ins Getümmel.

Am heutigen Samstag bin ich um 13 Uhr schon wieder zu Hause gewesen. Das ist toll, da kann man mit dem Tag noch etwas anfangen.

Frohe Ostern

Allen Besuchern von Unterwegsistdasziel wünsche ich ein frohes und besinnliches Osterfest und das Du vielleicht etwas Zeit findest, darüber nachzudenken was wir an Ostern eigentlich feiern!

Es ist kein Hasen oder Eiersuchfest… Es geht darum das Jesus Christus auferstanden ist !!!

Samstagsplausch 12/24 Zugbegleiterin im Fernverkehr

Herzlich willkommen zu meinem zwölften Samstagsplausch in diesem Jahr. Wie gewohnt möchte gemeinsam anderen über meine vergangene Woche plaudern und diesen Beitrag bei Karminrot in der gleichnamigen Linkparty verlinken.

Diese Woche ging es mir wieder gut, die Erkältung oder was das war ist fast weg. Nur der Ohrenschmerz auf einem Ohr kommt immer mal wieder, sehr oft morgens nach dem Nase schnäuzen. Doch meine Angst, dass dies beim Fahren im Zug schlimmer werden könnte, hat sich nicht gezeigt.

Spaziergang am Wochenende

Am Samstag hatte ich es geschafft, mich dazu zu motivieren, alleine spazieren zu gehen. Denn keiner hatte Zeit. Zuerst hatte ich nicht wirklich Lust dazu weit zu gehen aber dann wurde das Wetter immer besser und meine Stimmung auch! Letztendlich bin ich fast 12km gegangen.

Zuerst durch den Wald, den „Maienbühl“ hinauf und von dort über die Wiesen und Felder Richtung Riehen.

Auf diesem Bild kann man erahnen, dass das Wetter noch etwas wechselhaft war. Immer wieder zogen Wolken vorbei und ganz kurz hat es auch mal ein paar Tropfen gegeben, aber das war so schnell vorbei, dass man es nicht mal Regen nennen kann. Ich hatte aus Vorsicht die Winterjacke dabei, die ich aber bald nur noch um den Bauch gebunden hatte… es war herrlich mild.

Dieses Bild ist unbearbeitet (nur die Schrift eingefügt) die Farben waren wirklich so intensiv!

Sonntag und Montag frei

Am Sonntag durfte ich bei meinem Nebenjob im Bäckerladen einspringen. Und das nur 4 Stunden, also gerade gut um zu testen ob ich wieder fit für die Arbeit bin.

Dienstag

Denn am Dienstag hatte ich dann gleich eine extrem lange Schicht als Zugbegleiter im Fernverkehr. Wir begleiten einen ICE vom Schweizer Bahnhof bis nach Karlsruhe und dort hatten wir dann 3 Stunden Pause um dann mit einem anderen ICE bis Frankfurt zu fahren. Von dort ging es dann nach nur einer dreiviertel Stunde wieder zurück nach Basel. Ich hatte für diese lange Pause in Karlsruhe versucht mich mit einer Freundin zu treffen, doch sie konnte leider nicht. Also habe ich die Zeit in der Dienstelle mit Sockenstricken und mit Kollegen quatschen verbracht.

Mittwoch

Am Mittwoch dann das Kontrastprogramm, eine extrem kurze Schicht allerdings auch mit einer längeren Pause in Karlsruhe. Solche Schichten werden unter Zugbegleitern liebevoll „Mutti-Schicht“ genannt. Schau mal, was ich damals bei meiner ersten Mutti-Schicht geschrieben habe.

Zu Anfang dachte ich: „das wird ein Spaziergang“ doch dann stellte sich heraus, dass ein Gruppenleiter im Zug unterwegs ist. Also eine Führungskraft aus Karlsruhe und zuvor war ich der Meinung, er sei nur für die Gastronomiemitarbeiter zuständig. Deshalb war ich nicht sonderlich nervös deswegen. Plötzlich kam er direkt auf mich zu und meinte er wolle nach dem nächsten Halt mit mir meine jährliche „Betriebliche Überprüfung“ machen. Die letzte hatte ich im Dezember, kurz vor Silvester! Die zählte für das Jahr 2023. Nun wollte er das für 2024 mit mir machen. Ich war überrascht, denn ich dachte das müsse mein direkter Vorgesetzter machen.

Ganz kurz war ich etwas erschreckt, weil ich nicht ganz sicher war ob ich mein Tablet auch tatsächlich an dem Morgen aktualisiert hatte… denn bei solchen Überprüfungen kann sowas auch abgefragt werden.

Mal schnell eine „Prüfung“

Nachdem der Gruppenleiter zugeguckt hat, ob ich das Abfertigungsverfahren (alles was passieren muss, bevor der Zug abfahren darf) korrekt mache musste ich ein paar Fragen zu kürzlich veröffentlichten Weisungen beantworten. Ich konnte alles sofort beantworten. Und ich konnte die Aktualität einer bestimmten App auf meinem Diensthandy vorzeigen, und auch schlüssig beantworten, warum ich sie nicht aktiv eingeschaltet hatte. Also wurde mir das auch nicht negativ bewertet.

Das ganze ging vielleicht 5-10 Minuten! Dann war es erfolgreich erledigt!

Und bei diesen Bild fühle ich mich an den Startbildschirm von Windows 98 erinnert…

Donnerstag

Am Donnerstag dann wieder eine sehr lange Schicht. Schichtbeginn um 4:44 Uhr! Um diese Zeit gibt es keine S-Bahn. Um im Dunkeln mit dem Fahrrad nach Basel zu fahren hatte ich keine Lust zumal ich ja noch ein wenig von der Erkältung angeschlagen war. Deshalb habe ich mir ausnahmsweise ein Leihauto von Stadtmobil genommen. Das ist nicht ganz billig, aber billiger als ein Taxi. Dienstschluss war planmäßig um 15:15 Uhr, aber falls wir Verspätung haben, habe ich das Auto bis 17 Uhr reserviert.

Als wir fast pünktlich in Basel ankamen, hatte es 20 Grad und herrlichen Sonnenschein! Auf dem Heimweg entschloss ich mich einen Umweg zu fahren. Ich kaufte mir eine Pizza und fuhr zum Wanderparkplatz auf dem Tüllinger wo ich etwas die Sonne und die Aussicht geniessen konnte.

Ich zog die Strumpfhose aus und lies meine Beine etwas Vitamin D produzieren.

Freitag

Heute hatte ich frei und konnte im Haushalt einiges erledigen. Unter anderem habe ich mir einen Termin beim Ohrenarzt organisiert (nächste Woche) weil mein Ohr immer noch weh tut.

Vorhin konnte ich sogar ein Weilchen auf dem Balkon Stricken. Diese Socke habe ich übrigens am Dienstag erst im Pausenraum in Karlsruhe begonnen. Wie es aussieht, kann ich diese Socke diese Woche noch fertigstellen.

Beweisfoto, Sockenstricken auf dem Balkon, zwar noch mit Decke und Pulli aber so warm war es!

Samstag

Wenn Du diesen Text liest, bin ich schon wieder im Dienst im ICE. Ich bereite diesen Blogpost Freitag schon vor und veröffentliche ihn dann von unterwegs.

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Wenn Du gerne liest, Besuch doch auch Mal das Karminrote Lesezimmer

Samstagsplausch 11/24

Diese Woche kann ich wieder pünktlich meinen Samstagsplausch verfassen, den ich wie gewohnt bei Karminrot in der gleichnamigen Linkparty verlinke.

Diese Woche verlief leider nicht ganz so, wie ich das erhofft hatte. Mit meinem Text „Diese Woche brauche ich keinen Wecker“ habe ich wohl zu sehr den Tag vor dem Abend gelobt. Eigentlich bezog sich meine Überschrift auf die Spätschichten…

Montag

Mein Dienstplan sah eine Fahrt nach Frankfurt Hbf vor, dort eine normale Mittagspause und dann wieder am Stück zurück bis Basel SBB. Eigentlich schon Routine… aber wir kamen nicht weit.

In Freiburg mussten wir länger stehen bleiben, weil es auf dem Streckenabschnitt zwischen Freiburg und Offenburg einen Unfall gegeben hatte, bei dem ein Fahrzeug an eine Brücke gefahren ist und diese beschädigt wurde. Ob das nun eine Brücke war, über die der Zug fährt oder eine, die unsere Trasse überquert, weiß ich nicht. Fakt ist der Zugverkehr war kurzfristig komplett angehalten, weil erst geprüft werden musste wie schlimm der Schaden ist.

Das führte dazu, dass wir erst mal „auf unbestimmte Zeit“ in Freiburg am Bahnsteig standen. Ein Zustand, den die Fahrgäste verständlicherweise gar nicht mögen. Meine Aufgabe war es die Fahrgäste zu beruhigen und zu informieren… letzteres fällt schwer wenn man selber keine Info hat.

Da für den Folgetag ein Streik angesagt war, wurden ein paar Leute, die noch bis Berlin wollten, schon sehr nervös!

Nach etwa 30 Minuten wurde dann bekannt, die nachfolgenden Züge fahren dürfen, wir jedoch nach Basel zurückfahren. Unser Zug bekam eine neue Zugnummer und verkehrte als Ersatz für einen Zug auf der anderen Seite der Unfallstelle und dieser als unser Ersatz. Dies bedeutete für unsere Fahrgäste, die weiter in Richtung Norden wollten, dass sie aussteigen und auf den nächsten Zug warten mussten. Wer seine Reise abbrechen möchte konnte im Zug bleiben und mit zurück nach Basel fahren.

Zurück in Basel gingen wir (Zugchef und ich) erst mal in die Dienststelle und machten dort „Bereitschaft“ bis klar ist ob, wie und wo wir unserer „Folgeleistung“ also dem Zug von Frankfurt zurück nach Basel entgegenfahren würden. In solchen Fällen muss die Verkehrsleitung das geplante Personal auf den Zügen umdisponieren. Und diesmal war dies besonders spannend da um 22 Uhr der Streik beginnen sollte und deshalb möglichst viele Mitarbeiter wieder in ihrer Dienststelle sein sollten.

Wir hatten Glück und wir mussten nur bis Karlsruhe fahren, um dort unseren ursprünglich geplanten Zug zu übernehmen. Ich persönlich hatte also trotz des Chaos pünktlich Feierabend.

Dienstag

Die GDL hat mal wieder den Personenfernverkehr bestreikt und es gab wiedermal nur einen Notfahrplan. Alle Zugbegleiter, die nicht zufällig auf den wenigen verkehrenden Zügen eingeteilt waren, mussten ihre Dienstzeit in der Dienststelle „absitzen“… Wie schon am Freitag zuvor durfte ich von 13:00 – 19:30 Uhr nur rumsitzen. Diesmal habe ich dafür sogar eine Spielesammlung mitgebracht und stundenlang mit einem Kollegen Halma gespielt.

Der Streik nervt und Zugbegleiter im Fernverkehr auch enorm. Denn die Zugausfälle bedeuten für uns entweder Ausfallzeiten oder Stress. Wir sind es den direkten Kontakt mit den frustrierten Fahrgästen haben. Zwar können wir durch gezielte Informationen die meisten Situationen entspannen, aber es ist schon ein erheblicher Mehraufwand und je öfter gestreikt wird umso nerviger. Ich hoffe, dass bald eine Einigung gefunden wird!

Mittwoch bis Freitag?

Leider wurde meine Woche ab da nicht mehr spannender! Denn ich hatte schon am Dienstag Halsschmerzen und bissel Kopfschmerz… ich schob das zuerst aber auf Langweile und Demotivation.

Doch in der Nacht kam dann Schüttelfrost und Ohrenschmerzen dazu, sodass ich am Mittwoch erst mal zum Arzt bin, der mich krankgeschrieben hat. Obwohl ich kein Fieber hatte, ging es mir zwei Tage richtig mies. Erst am Freitag hatte ich sogar so viel Energie, mich um meine Pflanzen zu kümmern, so habe ich endlich mal meine Agaven umgetopft. Wobei mir jetzt klar geworden ist, dass eine davon in Wahrheit eine Aloe Vera ist.

Wochenende?

Planmäßig habe ich heute, Sonntag und Montag frei, aber ich kann das Wochenende nicht wirklich genießen, sondern konzentriere mich darauf, wieder fit zu werden. Also viel Ruhe und Entspannung. Und ich hoffe sehr, dass es ab Dienstag dann endlich wieder „normal läuft“.

Samstagplausch 10/24

Wunderschönen guten Morgen, heute kann ich meinen Samstagsplausch endlich mal wieder pünktlich und ganz entspannt zu Hause auf der Couch schreiben. Meinen Text von letzte Woche hatte ich unterwegs verfasst.

Wie im Samstagsplausch 9 erwähnt, habe ich die Nacht von Samstag auf Sonntag in Duisburg verbracht. Aufgrund der Zugverspätung kam ich dort viel später als geplant an. Im Hotelzimmer bin ich sofort ins Bett gefallen nach dem langen Tag. Die wenigen Stunden am Sonntag morgen habe ich dann lieber für ein gemütliches Frühstück genutzt, anstatt mir irgendwas anzusehen.

Duisburg

Dieser blaue Schriftzug steht auf dem Bahnhofsvorplatz

Wir Mitarbeiter der deutschen Bahn bekommen das Hotel bezahlt, allerdings ohne Frühstück da wir sehr oft vor den üblichen Frühstückszeiten schon wieder wegmüssen. Vergangenen Sonntag hatte ich aber das Glück, dass ich erst um 10 Uhr weiterfahren musste. So hatte ich ausreichend Zeit, um ein gemütliches Frühstück zu genießen.

Auch wenn das Hotel in unmittelbarer Bahnhofsnähe eher der unteren Preiskategorie entspricht (kleine Zimmer) fand ich die Auswahl beim Frühstücksbuffet ganz gut. Auch der Preis von 13,90 € fand ich angemessen.

Duisburg – Basel mit dem EC 9

Zurück nach Basel hatte ich in meinem Plan einen durchgehenden Zug. Zwar waren in meinem Dienstplan unterschiedliche Funktionen vermerkt, doch effektiv ist so eine Schicht sehr entspannt und angenehm.

Der EC 9 ist ein klassischer Zug mit einer deutschen Lok und schweizerischen Waggons. Er verkehrt von Hamburg nach Zürich und das Besondere ist das es einen Panoramawagen gibt. Dieser ist besonders auf der Strecke zwischen Köln und Mannheim sehr beliebt, denn wir folgen eine der schönsten Zugstrecken Deutschlands. Diese Fahrt über Koblenz und Mainz führt am Rhein entlang, wo man unzählige Burgen und Schlösser sehen kann und natürlich die Loreley. Deshalb ist dieser Zug bei internationalen Fahrgästen sehr beliebt. Aber auch deutsche Bahnkunden schwärmen von dieser Strecke, wie zum Beispiel hier: „im Panoramawagen am Rhein entlang“

Letzten Sonntag hatten wir „Postkartenwetter“ und ich konnte mich nicht zurückhalten ein paar Fotos zu machen.

Bahnromantik am Rhein entlang mit dem EC 9
leider sieht man hier zu viel Spiegelungen von der Fensterscheibe
auch hier hat die Fensterscheibe und die Zugbewegung den Focus meines Handys extrem irritiert. Trotzdem finde ich das Bild irgendwie cool
Blauer Himmel und Zugfahren, so liebe ich das

Der wohl berühmteste Felsen in Deutschland. Jeder Tourist aus USA,Canada oder Japan will ihn mal gesehen haben… die Loreley. Mein Foto ist technisch weit weg von gut, aber es fängt ein wenig das Zugfeeling ein. Deshalb habe ich absichtlich den Fensterrahmen und die Spiegelung der Innenbeleuchtung drin gelassen.

Bei so einem schönen Wetter macht diese Strecke echt Freude. Bei Regen und Nebel nicht so sehr.

Meine Arbeit in diesem Zug war entspannt, allerdings auch etwas anspruchsvoller als in den ICEs, da beim Ein und Ausstieg und bei der Abfertigung mehr Dinge beachtet werden müssen. Gegen 15:30 war ich dann wieder zurück in Basel und hatte endlich Feierabend.

Montag

Am Montag dann kompletter Kontrast dazu, ich hatte eine Schicht mit 4 verschiedenen Zügen, und in jedem hatte ich andere Aufgaben. Interessant war das wir als letzten Zug auch wieder den EC 9 hatten und sich das Arbeiten darin dann ganz anders angefühlt hat.

Dienstag und Mittwoch

hatte ich frei und habe vor allem viel Haushalt erledigt.

Donnerstag

Gab es wieder einen Streik der GDL doch ich konnte noch zwei Züge begleiten die trotzdem fuhren. Wieder erwarten waren beide nicht überfüllt wie wir es befürchtet hatten.

Freitag

Aufgrund des Streiks verkehrten meine Züge nicht und ich musste meine Arbeitszeit in der Dienststelle verbringen… etwas langweilig, ich hatte sogar Zeit auf dem Diensttablet einen Blogpost zu verfassen. Siehe dazu „Freutag im Streik“.

Diesen Text verlinke ich wieder wie jeden Samstag bei Karminrot und dem Karminroten Lesezimmer in der Linkparade Samstagsplausch. Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

Freutag im Streik

Diese Woche hat die GDL zum wiederholten Mal gestreikt. Der Gewerkschaft der Lokführer können zwar auch andere Berufsgruppen beitreten, doch ich bin selbst dort nicht Mitglied. Deshalb streike ich auch nicht mit. Dennoch bin ich betroffen wie ich bereits bei Streikauswirkungen beschrieben habe.

Zwar ist der Streik offiziell seit 13 Uhr beendet, doch der Bahnverkehr funktioniert noch längst nicht normal. Du musst Dir vorstellen das ein Zug nur planmäßig fahren kann, wenn das Fahrzeug und die Mitarbeiter auch dort ist wo es geplant war. Das ist nach einem Streik allerdings nicht der Fall. Viele Fahrten fallen noch aus weil einfach die „Geräte“ fehlen.

Ich als Zugbegleiter im Fernverkehr habe meinen Dienstplan mit den Schichten schon vor Monaten erhalten und hätte demnach heute von 13:30-22:15 Dienst… die Züge die ich begleiten sollte können jedoch nicht verkehren. Steiken kann ich nicht, weil ich nicht in dieser Gewerkschaft bin und frei machen kann ich nicht, weil ich dann Minusstunden machen würde. Die Lösung lautet „Bereitschaftschicht“.

Das heißt im Klartext ich komme wie geplant zum Dienst. Melde mich in der Dienststelle zum Dienst an. Wie wenn ich normal zur Arbeit komme, in korrekter Dienstkleidung, mit kompletter Ausrüstung (Dienstkoffer, aktualisierte Geräte) und dann „halte ich mich bereit“… Sprich ich sitze meine Arbeitszeit in der Dienststelle ab.

Unter normalen Umständen ist eine Bereitschaft dazu da nötigenfalls einzuspringen wenn irgendwo Personal ausfällt oder aus irgendeinem Grund nicht rechtzeitig zum Dienst kommen kann. Heute kann dies aber kaum passieren, da kaum Züge verkehren und in allen Dienststellen zahlreiche Mitarbeiter so wie ich gerade „geparkt“ sind.

So kommt es das ich diesen Text, den ich wieder bei Freutag verlinken werde, während der Arbeitszeit schreibe, was ich ausdrücklich darf! Denn meine Arbeitsanweisung lautet “ anwesend sein“. Andere Kollegen lesen, dösen, gucken Filme oder dösen… Es gibt aber auch Mitarbeiter die die Zeit nutzen um zu lernen oder ähnliches.

Dabei fällt mir eine Situation aus der Kurzwaren (Näh und Handarbeitssachen) Abteilung im Warenhaus, wo ich bis letzten Sommer tätig war, ein: Weil wegen Corona so wenig los war hatte ich vor Langeweile das Strickzeug raus geholt… Wohl bemerkt ich stand damit direkt vor dem Regal mit Wolle und Stricknadeln, meine Kunden fanden das toll, weil ich ihnen zeigen konnte wie es geht. Doch von den Chefs bekam ich einen Rüffel…

So sieht meine Arbeit heute aus, ich schlage die Zeit tot und unterhalten mich mit den Kollegen, und natürlich darf „Kaffeetrinken“ nicht fehlen.

Dieses Bild hab ich heute Mittag an der S-Bahn Station gemacht. Heute ist schönes Wetter aber kalt und ich komme heute ja erst nach 22 Uhr zurück, deshalb noch die Winterjacke.

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Samstagsplausch 9/24

Den heutigen Samstagsplausch, den ich wieder wie gewohnt in der gleichnamigen Linkparty bei Karminrot und Karminrotes Lesezimmer verlinken werde schreibe ich dieses Mal komplett unterwegs.

Die Idee von meinen Reisen aus unterwegs zu bloggen hatte ich schon vor Jahren als ich diesen Blog begonnen habe. Deshalb auch der Name „unterwegs ist das Ziel“.

Seit einem halben Jahr habe ich nun einen Beruf bei dem ich eigentlich ständig unterwegs bin. Als Zugbegleiter im Fernverkehr bin ich ständig in den ICEs unterwegs. In der Regel habe ich auch wieder in meinem Heimatbahnhof Feierabend. Nur hin und wieder übernachte ich auswärts und fahre am nächsten Tag meine Schicht zurück nach Basel. Darüber habe ich schon mal in „ich fahre eine Übernachtung“ erzählt.

Übernachtung in Duisburg

Am heutigen Samstag (2.3.) führt mich meine Arbeit nach Duisburg. Auf diese Schicht habe ich mich eigentlich gefreut, weil ich diese Strecke noch nie gefahren bin. Auch nicht privat als Fahrgast. Ich dachte so lerne ich mal wieder eine Ecke von Deutschland die ich noch nicht kenne.

Hätte ich mich vorher mit dem genauen Inhalt meiner Schicht mehr befasst hätte es mich vielleicht nervös gemacht. Doch so ist es mir erst heute Morgen bei Dienstantritt klar geworden, dass ich mehr oder minder „alleine“ unterwegs bin. Also ich nicht im Team mit einem festen Zugchef der die gleiche Schicht macht, sondern ich bin als zusätzlicher Zugbegleiter eingeteilt, dessen Schichten sich mit den anderen Teams überschneidet. Das bedeutet im Einzelnen, die anderen Kommen und Gehen in anderen Bahnhöfen als ich „auf den Zug“.

Bei einer normalen Schicht ist das ja fast egal… aber bei einer Übernachtung ist das dann doch ein sehr wichtiges Detail. Denn man kann sich nicht einfach an den Chef hängen und ihm einfach folgen. Bei meinen bisherigen Übernachtungen war immer ein Chef dabei, der sich darum gekümmert hat, wo das Hotel ist, wann man wo sein muss usw… heute war ich alleine für alles verantwortlich !

Das alleine ist schon eine Herausforderung, doch wenn der Arbeitstag nicht so verläuft wie geplant dann wird es ein wenig stressig…

Alleine unterwegs?

Meine Schicht war so geplant, dass ich in einem Zug bis Kassel-Willhelmshöhe unterwegs bin, dort war eine Pause von etwa 1:45 Stunden geplant. Durch eine Zugverspätung war dieses schon mal etwas kürzer. Das ist jedoch nicht weiter schlimm. Mit dem nächsten Zug sollte ich nach Frankfurt Hauptbahnhof fahren und dort nochmal mit einem dritten Zug nach Duisburg. Im zweiten Zug waren wir angenehm viele Mitarbeiter und so konnten wir uns zu zweit an die Arbeit machen. Zusammen mit einem Azubi machte ich die Fahrkartenkontrolle und prüften dabei gegenseitig unsere Menschenkenntnis… das hatte richtig Spaß gemacht und wir waren mit unserer Aufgabe fast fertig als die Durchsage kam „Aufgrund eines Notarzteinsatzes auf der Strecke müssen wir hier leider stehen bleiben!“

Notarzteinsatz ist nie erfreulich

Uns war sofort klar, dass wir nun unerwartet viel Zeit haben würden… die Strecke vor uns war komplett gesperrt und die Prognosen für unsere Verspätung summierten sich immer mehr auf bis zu 120 Minuten. Wir alle im Zug waren damit beschäftigt, den Fahrgästen Fragen zu beantworten… den plötzlich hatte jeder Fahrgast fragen, wie er weiter kommen würde. Doch irgendwann fiel mir siedend heiß ein, dass ich mich ja mal darum kümmern müsste, ob ich meinen Folgezug in Frankfurt überhaupt noch erreichen würde. Natürlich Nicht!

Zum ersten Mal musste ich die Funktion „Dispo me“ in meinem Handy selber nutzen. Bisher hatte das immer der Zugchef für mich gemacht. Aber das handling dieser Funktion ist viel einfacher als erwartet. Umso ernüchternder die Antwort „melde Dich wenn Du in Frankfurt bist“… Ich berichtete das der aktuellen Zugchefin, sie ist hier aus der Gegend und kennt die Zugverbindungen und schlug vor „Fahr doch von Aschaffenburg nach Duisburg“. äääh Wiebitte, wo ist Aschaffenburg und wie komme ich da hin? „ach wir werden dorthin gerade umgeleitet, Du kannst um 19:30 umsteigen!“ Sie Schlug mir vor ich solle das der Dispo vorschlagen… Ich tippte den von ihr vorgeschlagenen Wortlaut inklusive Zugnummer in die App und als Antwort folge „ja kannst Du machen“.

Ich war sehr überrascht das man den Disponenten einfach einen Vorschlag machen kann. Da ich meinen dritten Zug nicht mehr erreicht hätte, war es nun wichtig, dass ich so schnell wie möglich zu meinem Hotel kam, weil ich ja ausreichend Nachtruhe bis zum Dienst am nächsten Morgen haben muss.

Eigentlich war ich der Meinung das ich mit dem Zug von Aschaffenburg nach Duisburg Frankfurt und damit den gesperrten Streckenabschnitt umgehen würde. Doch den eigentlich angedachten Zug habe ich nicht mehr erreicht und ich musste einen anderen ICE eine Stunde später nehmen. Dieser fuhr dann leider wieder über Frankfurt und war nochmal knapp 3h unterwegs! Also einen Großteil dieses Textes, den Du gerade liest, habe ich während der Fahrt getippt.

Letztendlich war ich erst um 23:30 in meinem Hotel, das ich aber dank der entsprechenden Handyapp sehr gut gefunden habe. Der Bahnhof Duisburg ist um diese Zeit kein einladender Ort. Alle Läden zu und ziemlich viel eigenartige Leute unterwegs.

Im Hotel bin ich sofort auf mein Zimmer und ins Bett, denn ich war sehr erschöpft. Der Arbeitstag hatte zwar sehr entspannt und angenehm begonnen. Aber diese Streckensperrung war dann doch sehr aufreibend und hat dafür gesorgt, dass ich zwei Stunden später als geplant erst Feierabend machen konnte.

Dieses Bild ist auf der Hinfahrt am Frankfurter Hauptbahnhof entstanden. Bei diesem wunderschönen „Kaiserwetter“ machte die Fahrt echt Spaß. Da auf der geplanten Strecke vor uns bereits ein „Notartzteinsatz auf der Strecke“ gemeldet war, wurden wir ab hier bereits umgeleitet und die Halte Hanau und Fulda entfielen. So hatten wir im Zug ungewöhnlich viel Zeit für den Fahrgastservice. Ohne Halt von Frankfurt bis Kassel-Wilhelmshöhe. Wir hatten bereits alles erledigt und das komplette Team traf sich im Bordrestaurant für ein gemeinsames Kaffeetrinken. Bei diesem Wetter war das „Spazierengucken aus dem Zugfenster“ auch mal ganz angenehm.

Die Bilder aus dem fahrenden Zug werden nie sonderlich gut, aufgrund der Verschmutzung der Fenster und der Bewegung. Aber lass Dir sagen ich genieße solche Momente, wenn man kurz Zeit hat die vorbeigleitende Landschaft zu betrachten. Das ist einer der Gründe warum ich diesen Beruf so sehr mag.

So sah meine Mittagsplause in Kassel-Wilhelmshöhe aus. Alleine aber sehr ruhig und entspannt. Zum Glück war ich hier schon paarmal mit Kollegen, die mir gezeigt haben wo was zu finden ist.

Aschaffenburg?

Bis gestern (ich schreibe gerade am Sonntag morgen weiter) wusste ich gar nicht wo das liegt. Mit dieser Stadt hatte ich noch keine Berührungspunkte. Gestern Abend musste ich dort umsteigen. Leider war schon dunkle Nacht und ich habe nichts von der Stadt oder der Umgebung mitbekommen.

Im Bahnhof, in dem ich mich leider einer Stunde lang aufhalten musste habe ich mir bei einem China Imbiss eine Portion gebratene Nudeln gegönnt. Und ich muss sagen die waren wirklich lecker:

Das Diensthandy war natürlich stets dabei, denn ich musste ja schauen wann ich wo weiter muss. In dem Zug von Aschaffenburg nach Duisburg musste ich jedoch nicht mehr arbeiten und durfte als Fahrgast reisen.

Am Anfang konnte ich noch am Laptop schreiben und diesen Samstagplausch vorbereiten… doch dann kam eine Gruppe Fussballfans und vorbei war mit der Ruhe.

Ein Aufregendes Wochenende, das noch nicht ganz vorbei ist… ab 10 Uhr begleite ich einen Zug bis nach Basel. Mal sehen was diese Schicht bringt. In meinem Beruf ist jeder Tag anders und spannend. Wenn alles glatt läuft,habe ich gegen 16 Uhr in Basel Feierabend… mal sehen ob das klappt.

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Freitag, kein Wochenende aber Freutag!

Aufgrund meines Berufes als Zugbegleiterin im Fernverkehr beginnt für mich heute nicht das Wochenende. Im Gegenteil, ich hatte Freitag, Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch regulär frei. Und da ich am Montag spontan eingesprungen bin durfte ich den Donnerstag noch mal dran hängen.

Meine Arbeitswoche beginnt also erst. Heute habe ich eine Schicht von 10-19:30 Uhr. Und morgen geht es in eine Auswärtsübernachtung in Duisburg. Darauf bin ich sehr gespannt, denn auf der Strecke dahin war ich noch nie.

Denn ich bin noch neu in diesem Beruf. Ich habe letztes Jahr den Quereinstieg bei der deutschen Bahn gewagt. Und ich bin sehr glücklich damit. Mit über 50 hatte ich mich entschlossen mit beruflich zu verändern. Mehr darüber in „Warum ich neu Anfangen will“, Im September habe ich die Umschulung abgeschlossen und die Prüfung bestanden. Aber ich lerne jeden Tag noch Neues dazu.

Was ist Freutag?

Vielleicht hat Dich diese Überschrift irritiert, was ist denn Freutag? Das ist eine neue Linkparade/ Blogparty wo ich jetzt hoffentlich regelmäßig mitmache. Das Ziel dabei ist es sich mit anderen Bloggern auszutauschen und zu vernetzen. Und somit neue Leser auf meinen Blog aufmerksam zu machen.

Bei Freutag machen ganz viele Handarbeitsblogs mit und deshalt habe ich mir für meine Premiere hier auch ein Handarbeitsthema ausgesucht. Bei der Linkparty Freutag geht es darum, etwas zu zeigen über das man sich aktuell sehr freut.

Gestern habe ich es endlich mal geschafft, bei meiner kleinen Häkeldecke die letzte Reihe fertig zu machen und die Fäden zu vernähen:

Diese Decke habe ich im Frühjahr 2022 begonnen als ich beim Summer-CAL von Frau Tschi-Tschi mitgemacht habe. Das war ein gemeinsames Häkelprojekt bei dem Jeden Tag nur wenige Reihen an der Decke gehäkelt wurden. Jeden Tag gab es eine Anleitung für ein neues Muster. Das Projekt hatte mir viel Spaß gemacht doch weil ich dann paarmal spontan verreist war, und die Decke zu gross wurde um sie unterwegs im Zug oder Bus weiter zu häkeln habe ich den Anschluss verpasst.

Seit dem lag sie halbfertig im Schrank rum. Seit Monaten habe ich sie immer wieder hin und her geschoben und gestern hatte ich endlich mal Zeit und Muße um sie zu finalisieren. Der Summer CAL (Crochet along) ging noch viel weiter, aber ich mochte die fehlenden Reihen jetzt nicht mehr nachholen. Auch wenn ich noch genügend Wolle bereit gestellt hatte… wenn ich sie jetzt nicht fertig mache liegt sie noch ewig unfertig rum.

Häkeldecke aus Sommer-Cal 2022

Ich bin echt happy das ich dieses Teil endlich fertig gestellt habe. Leider lag sie viel zu lange wie einige andere halbfertigen Projekte in meinem Schrank. Kennst Du das auch?

Hier ein paar Details der unterschiedlichen Häkelmuster die Frau Tschi-Tschi echt toll erklärt hat. Die Teilnahme an diesem Crochet Along hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich werde sowas sich wieder mal machen. Aber momentan muss ich mich noch in den neuen Lebensrhytmus im neuen Beruf einfinden.

Umso positiver finde ich es das ich es geschafft habe „Alte Baustellen“ anzugreifen und aufzuarbeiten. Ich hoffe das ich die nächsten Monate noch so manches UFO weg geschafft bekomme.

Die heutigen Bilder sind nicht die allerbesten, denn ich musste sie bei Kunstlicht in meiner Küche machen, weil heute echt schlechtes, düsteres Licht ist.

Das sah auch schon besser aus;

Dieses Bild stammt vom Mai 2022, einen Großteil dieser Decke habe ich tatsächlich auf meinem Balkon gehäkelt.

Die Decke ist 105 x 70 cm gross und leider etwas schräg geworden, an einem Ende ist sie etwas schmaler. Aber für den ersten Versuch finde ich sie toll. Ich werde sowas sicher irgendwann nochmal machen. Gehäkelt habe ich mit Bravo und Bravo Baby von Schachenmayr.

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Samstagsplausch 8/24

Im heutigen Samstagsplausch möchte ich mal auf das was Andrea von Karminrot thematisiert hat eingehen. Unter „Schrebenhaufen“ schreibt sie von den Hinterlassenschaften von feiernden Leuten.

Mir fällt auch auf das immer mehr Menschen mit Feiern und Party machen nicht nur den Alkoholkonsum verbinden sondern es dabei auch noch irgendwie cool finden Sauerei zu hinterlassen oder gar Dinge zu zerstören.

Gestern Abend war ich bei einer gut besuchten Karaokeparty und da wurden einige Lieder gesungen die ein soches Verhalten beschreiben. Moskau von Dschingiskan war dabei noch eines der gemäßigten Texte. Darin kommt wörtlich vor „Wirf die Gläser an die Wand“ und „Wir Tanzen auf dem Tisch bis er zusammenbricht“. Naja damals in den 80er haben wir sowas nur mitgegröhlt aber nicht gemacht.

Ganz besonders bedenklich fand ich diesen Titel „wo war die Nacht zwischen Freitag und Montag“. Über Musikgeschmack kann man sich streiten, aber ich würde wenn ich könnte derartige Texte verbieten! Warum muss man Verfehlungen im Alkoholrausch auch noch besingen?! Das gab es zwar früher schon zum Beispiel bei „Sieben Fässer Wein“ von Roland Kaiser. Aber dabei wurden keine Kriminellen Handlungen beschrieben!

Diese Entwicklung finde ich etwas bedenklich, können die Menschen nicht mehr Spaß haben ohne komplett betrunken und gewaltbereit zu sein?

Partypeoples machen Sauerei

Ich wohne in der Stadt, hier ist Nachts manchmal was los. Und nicht selten finde ich besonders Samstags oder Sonntagsmorgens vor der Haustüre Dosen, Flaschen und sogar Gläser. Solange diese auf der Treppe oder den Fensterbrettern stehen geht es noch. Aber immer Häufiger sind die Glasflaschen vorsätzlich zerschlagen. Manchmal kann man klar erkennen das sie gegen ein Straßenschild geschlagen wurden. Warum?!

Klar wenn man besoffen ist, kann mal etwas runter fallen… aber sooo oft und manchmal mehrere Flaschen am gleichen Ort?! Noch schlimmer finde ich die Idioten die immer wieder die Mülleimer an der Bushaltestelle aushebeln und den Müll auf den Gehweg werfen… Und das sind NICHT die Leergutsammler!

Ganz schlimm ist es im naheglegenen Park, wenn es wärmer wird geht es wieder los das dort Nachts Partys stattfinden. Am Morgen zeugen dann Berge von Plastikmüll und Flaschen von dem nächtlichen Treiben. Und die vorhandenen Mülleimer werden kaum genutzt.

Hinterlasse den Ort so wie Du ihn vorfinden willst

Dieser Satz steht oft in öffentlichen Toiletten. Aber eigentlich sollte ein zivilisierter Mensch sich überall so verhalten. Besonders an Orten wo man damit rechnen muss das nach mir ein anderer Mensch kommt der sich hier aufhalten muss.

Die Fahrgäste bei uns im Zug (Fernverkehr) sind immer weniger rücksichtsvoll mit anderen. Da werden Flaschen, Becher, Bananenschalen oder vollgerotzte Papiertaschentücher einfach liegen gelassen. Denken diese Leute nicht darüber nach das vielleicht im nächsten Bahnhof jemand einsteigt der da hin sitzen will?

Ganz schlimm finde ich teilweise auch Familien mit Kleinkindern, denen ist es ganz egal das die Kleinen die mitgebrachten Kekse überall verteilen. Auch scheint es nicht mehr üblich zu sein den Kindern bei zu bringen nicht mit den Schuhen auf den Sitz zu stehen. Die Kleinen lernen nicht mehr richtig Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen.

Mein Samstagsplausch soll kein Meckerpost bleiben

Die Vergangene Woche war für mich ganz angenehm. Sonntag und Montag habe ich gearbeitet und das fast ohne Zugverspätung. Dienstag hatte ich frei kam aber dann doch nicht dazu einen neuen Blogpost zu schreiben. Mitwoch und Donnerstag wieder Dienst und jetzt…

Freitag, Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch am Stück frei !!!

Und das ist kein Urlaub sondern meine festgelegten freien Tage ! Die ich ausgiebig genissen werde. Heute und die kommenden Tage werde ich in meinem Blog ein paar ältere Beiträge überabeiten und auf aktuellem Stand bringen. Sowas wie „Lohnt sich eine Sitzplatzreservierung“ oder „Was ist das Bahnbonusprogram“ kann ich jetzt mit meinem beruflichen Wissen ergänzen.

Den Freitag habe ich schon mal für einen kleinen Frühjahrsputz genutzt. Gefühlt hatte ich in allen Räumen irgendwie Konfetti eingeschleppt. Und erklär mir bitte mal jemand wie es sein kann das ich nach dem Putzen auf dem schon mehrfach abgewischen Tisch ein Konfetti finde?

Am Sonntag und Montag werde ich es nochmal gründlich auskosten das Freunde mir ihr Auto zur Verfügung gestellt haben. Ich besuche meine Schwester in Stuttgart. Nächste woche gebe ich das Auto dann wieder zurück. Dann bin ich wieder mit Fahrrad oder S-Bahn zur Arbeit unterwegs.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog dieser Artikel wird in der Blogparade Samstagsplausch auf Karminrotes Lesezimmer verlinkt.

Samstagsplausch 7/24

meinen siebten Samstagsplausch kann ich heute leider erst am Sonntagmorgen veröffentlichen. Samstag hatte ich leider keine Zeit.

Dieser Text wird aber trotzdem bei Andrea von Karminrot-blog sowie dem Karminroten Lesezimmer verlinkt. Die entsprechende Linkparty ist jede Woche bis Sonntag Abend geöffnet.

Wochenende

Noch viel mehr als früher im Einzelhandel bedeutet das Wort Wochenende für mich nun was ganz anderes als für den Großteil der Bevölkerung. Wochenende ist dann, wenn viele Fahrgäste unterwegs sind. Besonders Freitags und Sonntagnachmittag/Abend sind erwartungsgemäß mehr Reisende in den Zügen.

Für mich persönlich sind Samstage und Sonntage ganz normale Arbeitstage. Mein ganz persönliches „Wochenende“ hatte ich diese Woche Mittwoch und Donnerstag. Bei mir im Dienstplan nennt sich das dann „zusammenhängende Ruhe“. Diese Ruhezeiten sind tariflich festgelegt und sind schon für ein ganzes Jahr bekannt. So wie die „normalos“ im Kalender sehen können, welche Tage Sonntage sind, so habe ich meine vorbestimmten „Ruhetage“. Des Weiteren habe ich noch weitere bewegliche freie Tage, die ich bei Bedarf verschieben kann. Das klingt kompliziert, aber wenn man weis, wie es geht, kann ich mir damit meine Freizeit so legen wie ich sie brauchen kann. Das funktioniert natürlich nicht immer. Aber dieses gerade in kleinen Firmen gefürchtete „Du musst arbeiten, es ist keiner da“ gibt es bei der Bahn nicht. Wenn ich eine Schicht nicht machen kann oder will, erfahre ich überhaupt nicht, wen ich „alleine lasse“ oder wer die Schicht schließlich doch macht. Denn die Schichten können ja auch mit Mitarbeitern aus anderen Dienststellen besetzt werden. Folglich gibt es kein „der Erwin kann nicht kommen, Du musst arbeiten!“ (Name erfunden, dient nur als Beispiel). Das finde ich sehr angenehm.

Dieses Foto habe ich beim Spaziergang bei Fischingen mit einer Freundin gemacht. Wiedermal ein Beweis, dass man nicht nur bei Sonnenschein schöne Bilder machen kann.

Besonders anstrengende Schicht

Letztens, ich darf wegen Datenschutz den Zeitraum nicht genau beziffern… hatte ich zum ersten Mal eine richtig herausfordernde Schicht. Denn es ist in unserem Zug ein Notfall eingetreten. Weil ich mit anderen Aufgaben beschäftigt war, habe ich den Notarzteinsatz gar nicht selber mitbekommen. Doch ich habe die Reaktionen der betroffenen Kollegen gespürt. 4 von 5 Mitarbeiter im Zug sind nach und nach wegen „Schockzustand“ ausgefallen. Sie hatten versucht, einen Fahrgast zu retten, der später mit Herzinfarkt verstorben ist. Da ich die einzige war, die diesen Mann gar nicht gesehen hatte, war ich dann später die einzige, die weiter arbeiten konnte!

Das war gruselig, plötzlich war ich komplett auf mich alleine gestellt, denn der Zugchef und die Kollegen waren zwar körperlich anwesend, konnten aber nichts mehr tun. In dieser Situation habe ich festgestellt, dass ich wohl recht gut Schauspielern kann. Freundlich lächelnd habe ich im Zug Schokolade verteilt und allen Fahrgästen erzählt, das nun alles gut sei und der Notarzt den Patienten ins Krankenhaus gebracht hat wo ihm geholfen wird. In der Küche gäbe es einen technischen defekt… die Wahrheit war die beiden Gastro Kollegen saßen nur noch wie Zombies da und starrten vor sich hin!

Auf der Rückfahrt, in einem anderen Zug, mit anderem Team musste ich mich dann ganz massiv beherrschen, um einem Fahrgast der wegen 10 Minuten Verspätung rumjammerte nicht eine freche Antwort zu geben. In dem ersten Zug hatten wir zeitweise 80 Minuten Verspätung und ein Mann kam gar nicht mehr irgendwo an.

Dieses Bild stammt auch von dem Spaziergang am Mittwoch in den Weinbergen in unserer unmittelbaren Umgebung. Das Laufen an frischer Luft hat mir extrem gutgetan und ich konnte in Gesprächen das Erlebte verarbeiten.

Weitere Bilder von dem Ausflug findest Du unter Spaziergang bei Fischingen.

An meinen freiten Tagen hatte ich auch endlich mal Zeit meine kleinen „Yukka-Babies“ umzutopfen. Diese Pflanze habe ich selbst aus einem abgeschnittenen Trieb gezogen und wenn sie so weiter wächst wird sie bald zu groß für das Fensterbrett. Mehr über meine Zimmerpflanzen findest Du in einem alten Beitrag.

Die Schönen Seiten meines Berufes

Diese Woche hatte ich aber auch sehr schöne Schichten. Und ich konnte mich an den Vorzügen meines Arbeitsplatzes erfreuen…

Ich liebe es in den Frühschichten vom Zug aus das Morgenrot und den Sonnenaufgang zu sehen. Das hier ist ein etwas missglückter Versuch, dieses wunderschöne Naturschauspiel zu fotografieren. Das geht einfach nicht… das muss man mit eigenen Augen sehen.

Und je nachdem wie die Schicht geplant ist, hat man auch mal Zeit zum gemütlich im Zug zu frühstücken. Ich habe mir angewöhnt ein Schraubglas mit Müsli dabei zu haben und stets eine eigene Tasse. Die kann ich dann auch mal im Pausenraum oder auf dem Bahnsteig nutzen.

Auf zum Sonntagsdienst

So ich muss nun diesen Text beenden, weil ich mich gleich fertig machen muss zum Dienst. Heute arbeite ich von 12-24 Uhr. Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog