Am ersten Oktoberwochenende fand in Solingen auf dem Festgelände bei der Klingenhalle das Bergische Oktoberfest statt. Im riesigen Festzelt sorgten verschiedene Musik-Acts für ausgelassene Stimmung.
Mich persönlich hätte reine Blasmusik und animiertes Saufgelage alleine nicht nach Solingen gelockt. Ähnliche Feste finden auch bei mir in der Nähe statt, aber sie reizen mich normalerweise nicht hin zu gehen. Der Grund warum ich die über 500 km angereist bin war der Auftritt von Nino de Angelo am 2.10.
Schon sehr früh hatte ich mich um Tickets für dieses Event bemüht, denn ich fand den Termin von dem Feiertag toll, denn so konnte ich mich darauf verlassen das ich tatsächlich frei habe und hin fahren kann. Denn für eine solche Distanz brauche ich den nächsten Tag frei für die Rückreise.
Oktoberfest im Bergischen Land?
Zuvor war mir überhaupt nicht klar das auch hier in der Gegend Oktoberfest gefeiert wird. Ob das wirklich eine Tradition dort ist konnte ich nicht heraus finden. Die Veranstaltung in der Form wie ich sie besucht habe, gibt es wohl erst seit 2015. Und wird richtig professionell beworben und der Ticketverkauf wir über Solingen-live.de abgewickelt. Die Buchung unserer Tickets funktionierte einwandfrei und schnell, die Tickets zum selber ausdrucken erwiesen sich als sehr praktisch.
Auch im Festzelt selbst war alles gut organisiert und sauber. Ich war sehr überrascht das über 90 % der Festbesucher wirklich im Dirndl und Lederhose kamen. Ein paar wenige hatten das wohl mit Karneval verwechselt, doch Neonpinke Lederhosen und Cowboystiefel waren nur paar Ausnahmen.
Da ich sehr schlecht beim Schätzen von Personenzahlen bin habe ich im Plan auf der Webseite die Tische gezählt. Das riesige Festzelt umfasst über 1670 Sitzplätze. Ich denke das an dem Abend nicht alle Plätze belegt waren, aber so wirklich abschätzen konnte ich es nicht. Es waren ja ständig Festbesucher auf der Tanzfläche oder in den Gängen und man konnte nicht erkennen welche Plätze belegt waren und welche nicht. Jedenfalls schien es nicht ausverkauft zu sein.
Blechsauga
Die Blechsauga sind eine professionelle Band aus Blechbläsern sowie Schlagzeug , Bas und Keyboarder. 7 Berufsmusiker die jeder mehrere Instrumente beherrschen und eine Sängerin mit einer tollen Stimme. Das umfangreiche Repertoire das die Webseite der Blechsauga “Oktoberfestmusik” beschreibt wurde mit viel Witz und Charme präsentiert. Unter anderem wurde der Auftritt von Udo am Alphorn sehr lustig eingeleitet mit einem “Klempner Einsatz, bei dem ein brauner Klumpen aus dem langen Rohr entfernt wurde”. Das war witzig, aber wirklich beeindruckt hat mich dann die Tatsache das er dann einen Rock n´Roll auf dem Instrument geschmettert hat.
Die Band war sehr gut und hat mächtig für Stimmung gesorgt. Doch wenn ich ehrlich bin hätte ich mir das Programm nicht so lange angehört, wenn ich nicht auf Nino de Angelo gewartet hätte.
Nach dessen Auftritt sind wir dann auch recht schnell gegangen, weil eine Unterhaltung im Festzelt aufgrund der Lautstärke nicht möglich war.
Nino de Angelo auf einem Oktoberfest?
Es war nicht das erste Mal das Nino bei einer derartigen Veranstaltung auftritt, aber ich persönlich bin der Meinung das er und seine Musik nicht wirklich da hin passen. Nino ist halt nicht ein Stimmungssänger wie Micki Krause und co.
Aber ich denke in der heutigen Zeit, nach fast 2 Jahren Berufsverbot nehmen die Musiker gerne jedes Engagement an. Ob sich dieser Auftritt für den Veranstalter wirklich gelohnt hat wage ich nicht zu beurteilen. Doch einige Besucher, die sonst nie auf die Veranstaltung gekommen wären hat es ja angelockt.
Ich war in meinem Leben genau zwei mal auf einem “Oktoberfest”, das erste Mal 2016 in Berlin. Hier ein Video von dem Auftritt von Nino de Angelo. Und nun in Solingen. Beide Veranstaltungen hatten wohl mit der traditionsreichen Veranstaltung in München nicht viel zu tun.
Würde ich das wieder tun?
Also die Veranstaltung in Solingen werde ich garantiert nicht wieder besuchen. Ohne die Aussicht auf einen Auftritt den ich unbedingt sehen will finde ich diese Art der Unterhaltung eher anstrengend als schön. Die Musik war meiner Meinung nach zu laut, aber vermutlich ist ein Festzelt von dieser Größe nicht anders zu beschallen. Auch an den Tischen war selbst während der “Tanzpausen” kein Gespräch möglich. Das Essen war nicht nur teuer sondern auch noch nicht gut. Selbst wenn unser Tisch nur Pech hatte das unser Essen schon nur noch lau war als es ankam, die Weißwurst schmeckte nach nix. Die Laugenstangen waren latschig (vermutlich nass geregnet),
Eine Mass “Radler” kostete 12,50 €, was ich etwas happig fand.
Positiv erwähnen möchte ich das eine Kartenzahlung ohne Probleme möglich war und das die Toiletten für eine Mobiltoilette sehr gepflegt und sauber waren und selbst der Klo-Mann sehr freundlich war.

Dies war mein Blickwinkel bei Nino de Angelo. Doch um in die erste Reihe zu kommen haben wir etwa eine Stunde lang direkt vor der Bühne getanzt und “durchgehalten” auch wenn uns nicht jedes Lied wirklich zugesagt hat.
Weitere sehr gute Fotos findest Du bei der Fotografin Heide Pinkall.
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