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Ein Fan-tastischer Geburtstag

Am vergangenen Samstag hatte ich Geburtstag. Und das Wochenende darum war ich mit meiner Schwester und mehren Freunden unterwegs. Es war ein ganz besonderes unvergessliches Wochenende!

Am Freitag bin ich mit dem Zug nach Bottrop gefahren wo ich mich mit zwei Freundinnen und meiner Schwester in einem Hotel verabredet hatte. Die Herausforderung an der Anreise war dabei das wir jeder kurzfristig mal in einem Zug der in Richtung Köln fährt unterwegs waren… und am 10.11. sind diese Züge voller Karnevall-Freaks die zum 11.11. in Köln sein wollen. Diese närrische Gesellschaft hat viel mit Fussballfans gemeinsam. Sie sind viele, laut und “glühen vor”. Sagen wir mal so, zeitweise war in meinem Zug nur noch eine kleine Minderheit nicht alkoholisiert. Fast eine Stunde lang stand ich mit anderen “normalen” Fahrgästen lieber im Wagenübergang als das ich mitten zwischen den Karnevallslieder gröhlenden Verrückten einen sitzplatz suche. Der ICE in Richtung Köln war die reinste fahrende Partymeile. Ich war froh als ich in Frankfurt Fernbahnhof aussteigen durfte. Die anderen hatten ganz ähnliche Erlebnisse.

Warum Bottrop

Der einzige Grund warum wir uns dort getroffen haben war ein Auftritt von Nino de Angelo im Tanzlokal Nina in Bottrop. Zum Glück keine Karnevalshochburg. Aber dieses Tanzlokal wäre ohne Nino auch ein Lokal wo ich niemals hingehen würde. In meinen Augen voll der “Tussi-Bunker” wo sich die Stammbesucher immer ziemlich auftakeln und zu schrecklicher Musik tanzen. Absolut nicht meins. Aber ich habe fleissig geschauspielert und fast eine Stunde lang die Tanzfläche tatkräftig genutzt… um bei dem Auftritt von Nino einen guten Platz zu haben. Die Strategie ging auf.

Wir eingefleischten Nino-Fans fielen sowieso auf, mit unseren schwarzen Fan-Shirts wirkten wir gegen so manchen Stammgast äusserst schlicht. Die Stammgäste sind hier eher perfekt geschminkt mit Highheels und viel plingpling. Und die Männer so der Typ “Man seh ich gut aus” oder “Alter Sack auf Minirock Jagt”. Es war also sowieso egal wie wir tanzen, wir fielen eh auf. Und das war mir auch egal. Achso mein Eingeständnis an diesen “Balzschuppen” war ein figurbetonter kurzer Rock (nicht zu kurz!) den ich mit der Haltung “ätsch das kann ich auch” trug. Der war ein wenig Kontrast zu meinem etwas legeren Fan-Shirt. Für das ich am Anfang ein paar abschätzige Blicke erntete.

Aber spätestens in dem Moment als Nino die Bühne betrat war das vorbei. Er trug ein T-Shirt mit dem gleichen Motiv wie ich und drei andere Fans. Und schon waren wir perfekt gekleidet!

Nino de Angelo live in der Nina

Nino trat in diesem Lokal nicht das erste Mal auf. Seit über 10 Jahren ist er fast jedes Jahr mindestens einmal da. Ich selbst habe ich diese Veranstaltung auch schon mal besucht. Die Location sieht immernoch genauso aus wie 2013. Deshalb wusste ich auch so gut bescheid was ich machen musste um nen guten Platz zu bekommen. Dieses Jahr war es viel voller als die anderen Jahre doch mein Wissen hatte mir geholfen mich rechtzeitig gut zu platzieren.

Der Auftritt war natürlich nicht zu vergleichen mit den Konzerten der Tournee. Es war eben ein klassischer kleiner Disco-Auftritt mit Playback und extrem kleiner Bühne. Dafür war das Publikum extrem nah. Also zum Anfassen nah… Nino begrüßte mich und ein paar der anderen “alten-Fans” per Handschlag. Später griffen auch ein paar der “neuen” nach ihm. Wobei dieser erfahrene Sänger auch mit solcher “Tuchfühlung” umgehen kann. Es standen zwar zwei Securitys parat aber die verhinderten eigentlich nur das sich Leute hinter der Bühne aufhielten. Dort war ein Durchgang der frei bleiben musste.

Der Auftritt war für 23 uhr angekündigt und sollte 45-60 Minuten dauern… doch der Anfang verzögerte sich etwas… das war vielleicht Absicht. Zwischen den Liedern moderierte Nino ein wenig uns erzählte ein paar Kleinigkeiten. So zum Beispiel das er am 11.11. seine Heimatstadt Köln lieber meidet, weil dort alle Karneval feiern. Diese Gelegenheit nutzte ich um ihm zuzurufen das ich was anderes feiere. Natürlich wollte er genauer wissen was ich feiere (ich bin mir sicher das er wusste das ich jetzt nicht Sakt Martin sage… er hat mir ja schon mal pünktlich gratuliert). Und ich beantworte das mit “Meinen 26. Geburtstag”, während ich zwei Finger hoch hielt… denn ich wurde 52. Er quittierte das mit einem Blick auf die Uhr und machte in seinem Programm weiter.

Nach 2-3 Liedern fragte er ob jemand eine pünktlich gehende Uhr habe, und es hielten mehrere Leute Handys die 0:00 anzeigten Hoch. Nino nannte meinen vollen Namen und das ich bei allen Konzerten der Tour dabei war und sang ein kurzes “Happy Birthday” für mich. Das war soooo schön!

11.11.2023 Nino de Angelo singt ein Ständchen für mich

Und all die Tussis die mich vorher abschätzig angeguckt haben, haben mir plötzlich beneidet…

Gefilmt hat diese Szene eine Dame aus Karlsuhe die ich auf der Tournee dort kennengelernt hatte (am 3.10.). Auf der Treppe zur Nina hatte ich sie wieder erkannt (kein Wunder sie hatte ein Fanshirt mit der Aufschrift Karlsruhe 3.10. an). Ich hatte ihr tanzend geholfen einen so guten Platz zu sichern. Fans müssen zusammenhalten, manchmal auch Händchenhalten tanzen damit sich keiner dazwischen drängt… hat funktioniert. Mich hat dieses Video mega gefreut, denn wenn ich das nur erzähle glaubt mir das ja keiner. Ich bin sehr dankbar für diese wunderschöne Erinnerung!

Spontanfete im Hotelzimmer

Statt den Abend in dieser Disko ausklingen zu lassen haben wir uns lieber in das nahe Hotel zurück gezogen und eine leise kleine Spontanfete im Zimmer gemacht. Wir hatten Wein und Knappereien und haben noch stundenlang miteinander gequatscht. Vielen Dank auch an die beiden “Einheimischen” die es trotz der Autofahrt nach hause noch so lange mit uns ausgehalten haben.

Frühstück im Hotel

Beim Frühstück ging der Festtag weiter! Im Frühstücksraum war ein Tisch für uns extra dekoriert mit Kerzen und Happy Birthday-Servietten und einem kleinen Kuchen, den meine Schwester durch eine funkenspühende 52 ergänzte. Voll schön!

Rückfahrt oder Weiterfahrt?

Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege, eine fuhr zurück nach Berlin. Weitere Fans die auch im gleichen Hotel waren verabschiedeten sich und dann waren wir noch zu dritt und wollten erst mal nach Essen. Wir landeten aber im falschen Zug (diesmal war ich nicht schuld) und so stiegen wir in Oberhausen um. Spontan entschiedene wir uns schon ab da in verschiedene Richtungen zu fahren. Unser ursprünglicher Plan war Richtung Koblenz zu fahren. Keine gute Idee am 11.11. !!! Die Züge in die Richtung waren entweder komplett voll mit Karnevalls-Narren oder fielen aus. Nachdem zwei aufeinander folgende Züge einfach nicht kamen entschlossen wir uns in die andere Richtung zu reisen. Wir hatten das anvisierte Hotel in Bingen noch nicht reserviert und so konnten wir uns was anderes aussuchen.

Kurzfristig war ich mal so frustriert das ich entschied, den nächsten Zug der kommt den nehmen wir und dann fahren wir bis zur Endstation. Das war dann Kassel. Wir waren mit dem Nahverkehrszug unterwegs weil meine Schwester ein leidenschaftlicher Nutzer des Deutschland Tickets ist. Diese Fahrt war also für uns beide kostenneutral.

Geburtstagskuchen aus der Tüte im Nahverkehszug, dank eines stehengebliebenen Getränks hatten wir sogar eine Blumenvase …

So hatten wir während der Fahrt lang genug Zeit uns zu überlegen wo wir hin wollen. Wir entschieden uns das gesparte Geld lieber für ein schönes Hotel in Kassel Willhelmshöhe auszugeben. Wir landeten im Hotel FischerS mit Schwimmbad und co.

Der Wellnessbereich des Hotels ist wirklich sehr schön, aber wir waren dort spät Abends ganz alleine und deshalb haben wir uns getraut die Handykamera zu nutzen. Wären andere Gäste da gewesen hätten wir das selbstverständlich nicht gemacht.

Spaziergang am Sonntag Vormittag

Nach dem Frühstück brachen wir trotz düsteren Wetter auf in Richtung “Herkules” der großen Statue auf der Willhelmshöhe. Zu unserer Überraschung war dort recht viel los, der Parkplatz war voll und es waren sehr viele Spaziergänger unterwegs obwohl die Wasserfälle längst für den Winter abgeschaltet sind.

Suchbild mit Herkules… haha ich bin der Türkisfarbene Punkt

Der Abstieg durch den Bergpark Wilhelmshöhe war trotz des Novemberwetters sehr schön. Die meisten Sehenswürdigkeiten waren geschlossen und wir hatten ja auch nicht sehr viel Zeit. Aber die herbstlichen Bäume zeigten sich noch in schönen Herbstfarben. Ich nannte es Abstieg, weil es sich fast wie Bergwandern angefühlt hat, ich habe davon Muskelkater… kein Wunder, auf dieser kurzen Distanz haben wir 300 Höhenmeter überwunden. Das meiste davon Treppen.

Bergpark Wilhelmshöhe ist auch im Herbst einen Besuch wert

Am Nachmittag mussten wir dann beide unsere Heimreise antreten, mit unterschiedlichen Zügen. Ich im ICE nach Basel und meine Schwester mit dem Nahverkehr nach Stuttgart.

Es war für mich ein echt wunderschönes Wochenende mit vielen schönen Eindrücken. Vielen Dank an alle die es möglich gemacht haben.