Heute möchte ich Euch was ganz aktuelles berichten. Ich war heute beim Blutspenden beim Roten Kreuz in Weil am Rhein. Die Blutspende Aktion fand in den Räumen des Katholischen Gemeindehauses statt.
Es ist nicht das erste Mal das ich Blutspenden gehe und ich besitze seit diesem Jahr auch wieder einen Spenderpass. Laut dem Pass hätte ich schon seit April wieder spenden dürfen (Abstände müssen aus Gesundheitlichen Gründen eingehalten werden) doch gab es seit dem keine Termine an denen ich hin konnte. Und extra dafür frei nehmen geht auch nicht so einfach.
Umso mehr freute ich mich heute Vormittag als ich bei Facebook diesen Termin entdeckte. Ich verfolge die Seiten des “Roten Kreuz” nicht und bin deshalb darauf angewiesen das einer meiner Freunde so einen Termin weiter teilt. So geht es sicher den meisten potenziellen Spendern, deshalb bitte immer teilen wenn ihr davon erfahrt!
Das gute bei diesem Termin ist, das es gleich zwei Tage am Stück sind heute und morgen von 14 bis 19:30 Uhr. Morgen muss ich allerdings arbeiten, also wollte ich heute da hin.

Aber ! Das Wetter! Heute sollte es laut Wetterbericht 37 Grad und mehr geben. Und ich war mir echt nicht sicher ob das für meinen Kreislauf nicht etwas zu anstrengend würde.
Am Vormittag hatte ich einiges zu hause zu tun aber dennoch beschloss ich mich auf Hitze und Blutspende mit viel trinken vorzubereiten. Den ganzen Vormittag nuckelte ich fast ständig ein meinem Masskrug (0,5 Liter), einem Bierglas das jemand 2007 vom Oktoberfest mitgebracht hat, das ich selbstverständlich mit Wasser gefüllt hatte. Größere Glas hilft mehr zu trinken, weil man dann die Menge weniger wahr nimmt.
Übrigens, ich trinke bei solchen Temperaturen am liebsten Leitungswasser. Denn dieses ist hier in Deutschland eines der am besten kontrollierten Lebensmittel und gerade hier in Lörrach von sehr guter Qualität.
Als ich kurz nach 13 Uhr los wollte stellte sich heraus das mein Fahrrad nicht mehr genug Druck im Reifen hat und so schob ich es erst mal zur Luftstation beim Bahnhof (ca 1km). Frisch aufgepumpt ging es dann erst mal Richtung Wiese (der Fluss heißt so) um dort auf dem Fahrrradweg Richtung Stetten zu fahren.
In Lörrach Stetten besuchte ich kurz eine Freundin die heute Geburtstag hat. Und nutzte ihre kühle Wohnung für eine Pause. Bis dahin war ich schon 3,5 km Rad gefahren, keine besondere Leistung… aber bedenkt bitte das ich vor einem dreiviertel Jahr kaum laufen konnte.
Von der Freundin aus bis zum Veranstaltungsort der Blutspende sollten es laut Google Maps 3,9 Kilometer sein. Mittlerer Weile war es 15 Uhr und 38 Grad heiß!
So heiß, das man mit dem Fahrrad nicht mehr anhalten möchte weil der Fahrtwind angenehm kühlt. So fuhr ich los. Ich hatte mir zwar vorgenommen paarmal anzuhalten und ein paar Fotos für diesen Bericht zu machen. Aber ich hatte keine Lust auf stehen bleiben, der Fahrtwind war so angenehm.
Die angegebene Adresse kannte ich vorher nicht, das heiß ich bin in der Gegend zwar schon öfters rum gefahren wusste aber nicht welche Straße so heißt und deshalb verließ ich mich auf das Handy Navi in meiner Tasche auf dem Gepäckträger. Ich war der Meinung ich höre alle Anweisungen… nun ja… fast…
Nachdem ich schon den ersten Wegweiser an einem Staßenschild “Blutspende” passiert hatte, dachte ich jetzt könne eh nix mehr schief gehen, ich fahre so lange gerade aus bis ich wieder ein Wegweiser sehe oder eine Anweisung vom Handy kommt. Ich fuhr und fuhr, und mein Handy sagt etwas das ich nicht ganz verstand… es klang eher wie ein Zwischenstand von der S-Health App, die sich nach 3,5 km melden sollte.
Ich fuhr noch bis zum nächsten großen Baum, denn in der Sonne ist es echt unerträglich, außerdem sieht man auf dem Handydisplay in der Sonne eh nix… Der Zwischenstand war nicht 3 oder 3,5 km sondern über 5 km !!! Ich war irgendwie viel zu weit gefahren. Das Navi führte mich daraufhin einen Schlenker durch Haltingen um dann über einen sehr schönen Feldweg wieder zurrück nach Weil zu fahren. Hübsche Rundfahrt aber war so nicht gewollt.
Zurrück in Weil am Rhein fand ich auch den Wegweiser den ich schlicht übersehen hatte. Doof nur wenn man das erst paar Kilometer weiter merkt.
Das katholische Gemeindehaus ist genauso wie die dazugehörige Kirche ein eher neuerer Bau, ich schätze so 60er/70er Jahre und… nach zwei Schritten ins Gebäude klar zu erkennen KLIMATISIERT. Uff wasfür eine Wohltat.
Entspannter Ablauf der Blutspende
Bevor ich mich zur Anmeldung begab hab ich mich vor einen Ventilator gestellt und erst mal meine mitgebrachte Wasserflasche leer getrunken. Dann Anmeldung ausgefüllt und von dort wird man zur nächsten Station geschickt. Diese heißt Getränke.
Ein Freundlicher Rotes Kreuz-Mitarbeiter empfängt mich mit “sie dürfen entscheiden was sie trinken, aber nicht ob sie trinken!” . Bei normalem Wetter ist ein Getränk unmittelbar vor dem Spenden optional aber diesmal kommt niemand in den Saal der nicht mindestens ein Glas Wasser, Cola, Fanta oder Saft trinkt. Ich hatte gleich zwei Wasser.
Im wohltemperierten Saal ist die erste Station das “Labor”, hier bekommt man am Mittelfinger einen Tropfen Blut abgenommen. Speziell ausgebildete Mitarbeiter messen Blutdruck und Temperatur. Dabei war heute er Spruch des Tages “Glückwunsch ihre Körpertemperatur liegt unter der Aussentemperatur”
Die nächste Station sind dann die Ärzte, da dort gerade paar Leute warteten nutze ich den Moment um nochmals ein Glas Wasser zu trinken.
Der Arzt stellt nochmals einige Fragen über Vorerkrankungen, Allergien usw. “Fühlen sie sich gut?”, “fühlen sie sich Gesund”, “Wann und warum waren Sie zuletzt bei einem Arzt?”. Der Arzt hört das Herz ab und wenn dieser nichts auffälliges findet darf man Blutspenden gehen.
Während der Blutspendens liegt man auf einer liege und wird gleich von mehreren Mitarbeitern permanent beobachtet und auch mehrmals angesprochen. So ist sichergestellt das niemand unbemerkt ohnmächtig wird. Augen zu machen und dösen ist also eher nicht erwünscht. Ich fühle ich dabei eigentlich immer sehr gut beachtet und umsorgt.

Das Stechen und den Schlauch legen ging schnell und reibungslos und ich habe jetzt weniger als 4 Stunden später nicht mal einen kleinen blauen Fleck.
Das einzige was ich diesmal schade fand war, das das Gerät das den Beutel wiegt nicht für mich sichtbar aufgestellt war und ich so nicht sehen konnte “wieviel noch fehlt”, aber dieses mal kam es mir sehr schnell vor. Und ich war dann doch etwas überrascht das mein Gerät so schnell bimmelte. Leider hab ich mal wieder versäumt auf die Uhr zu gucken.
Unmittelbar nach der Blutentnahme wird man von einem Mitarbeiter zu einem Ruheplatz begleitet. Man muss warten bis einem jemand abholt und darf nicht alleine los laufen. Auf dem Weg zum Ruheplatz wird man gefragt ob man sitzen oder liegen möchte. Ich will in der Regel lieber sitzen. Auf dem Weg von der Entnahme bis zum Ruheplatz wird man aufgefordert den Arm hoch zu halten, aber das setzen die Leute sehr unterschiedlich um. Manche strecken den Arm ganz nach oben und halten ihn sogar mit der anderen Hand fest, manche legen ihn nur auf den Tisch, und ich nehme meistens die Lehne eine leeren Stuhls.

Am Ruhebereich sitzen Mitarbeiter, die genau beobachten welcher Spender wie lange da sitzt. Und sie passen auch auf das man nicht zu früh aufsteht und rum räuft. Auch hier wird man genau beobachtet und würde man irgendwelche Probleme bekommen wäre sofort Hilfe da!
Wenn man lange genug geruht hat darf man sich etwas zu essen holen. Und auch hier sind überall geschulte Mitarbeiter die erkennen wenn es einem Spender nicht gut geht. Übrigens ist das Essen absichtlich Selbstbedienung, damit man sieht ob der Spender wirklich normal und koordiniert gehen kann.
Ein Leckeres Essen nach der Blutspende
Das Essen heute in Weil am Rhein war echt der Hammer! Es gab 4 verschiedene Speisen zur Auswahl. Neben dem klassischen Wurstsalat mit Brot gab es zwei weitere warme Mahlzeiten oder Melone mit Schinken. Ich habe mich für das Gyros entschieden und ich war von der Qualität echt begeistert. Es war echt lecker!
Zum Essen gab es wie immer beliebig viele Getränke und danach Kaffee und Kuchen. Auch die Kuchenauswahl fand ich hier in Weil echt lecker. Der Kaffee war aus einem hochwertigen Vollautomaten und hat sehr gut geschmeckt. Des weiteren gab es Äpfel und Kirschen.
Muss ich hier eigentlich erwähnen das man als Blutspender Essen und Trinken kostenlos bekommt?
Trotz Hitze die Blutspende sehr gut vertragen
Ich habe mich nach der Blutspende absichtlich ziemlich lange in dem Klimatisierten Gebäude aufgehalten. Auch habe ich beim Essen eine nette Gesprächspartnerin gefunden, so das es nicht langweilig wurde. Ich wollte mich erst genügend erholen bevor ich wieder raus in die Wärme gehe.
So viel wie dieses Mal hab ich dort noch nie getrunken, und ich war den ganzen Nachmittag nicht auf der Toilette…
Nach einem leckeren, üppigen Essen und gemütlich Kaffee und Kuchen danach bin dann mit meiner Gesprächspartnerin auf dem Gebäude und auch in der Hitze meldete sich ein Kleislauf nicht. Wir schwangen uns auf unsere Fahrräder und fuhren zum nächstgelegenen S-Bahnhof. Noch mehr Radfahren wollte ich mir dann nicht zumuten.
Fazit:
Auch bei 38 Grad und nach 11,5 km Radfahren war ich nach der Blutspende fit und mir geht es gut.
Ich bin sehr dankbar das ich so gesund bin und möchte mit meiner Spende Menschen helfen die gerade nicht so gut dran sind wie ich.
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