Guten Morgen! Heute schreibe ich endlich mal wieder von unterwegs. Ich befinde mich im IC von Weil am Rhein nach München. Enthält Werbung da Nennung.
Heute möchte ich mal wieder mal das machen wozu ich diesen Blog damals ins Leben gerufen habe. Der Grundgedanke war damals von meinen Reisen und Ausflügen von unterwegs zu berichten.
Ich befinde mich im IC 267, dieser Zug verkehrt täglich von Basel SBB nach München Hauptbahnhof und legt dabei 354 km zurück. Dieser Zug startet um 5:50 am Basler Schweizer Bahnhof und fährt über Karlsruhe, Stuttgart und Ulm bis München Hauptbahnhof.
Warum ich diesen Zug nehme
Ich bin heute um 6:06 in Weil am Rhein eingestiegen. Für diese Verbindung habe ich mich entschieden, weil es eine der wenigen Reisemöglichkeiten ohne Umsteigen direkt nach München ist.
Ich fahre gerne sehr früh schon los, dann kann man den ersten Reisetag am Zielort noch nutzen. Zum Beispiel komme ich heute schon um 11:15 Uhr in München an, da kann man mit dem Tag wirklich noch was unternehmen.
Weniger Umsteigen finde ich angenehmer, weil ich es mir dann im Zug richtig bequem machen kann und ich in Ruhe etwas tun kann. So wie zum Beispiel diesen Text schreiben. Wenn man alle halbe Stunde umsteigen muss, ist man ständig am ein und auspacken. Und je öfter man den Zug wechselt umso eher hat man ein Problem wenn einer der Züge verspätet ist.
Zu den meisten Destinationen muss man Umsteigen, aber wenn ich schon in eine Stadt will zu der es Direktverbindungen gibt dann nutze ich diese gerne.
Allerdings ist dieser Zug ein IC und kein ICE. Das bedeutet er hält viel öfter und die Wagons sind nicht ganz so neu und komfortabel. Dafür ist aber dann oft das Ticket um einiges Preiswerter.
Wobei sich der Preis bei den Tickets der deutschen Bahn nicht nach gefahrenen Kilometer oder wie toll der Zug ausgestattet ist, richtet sondern hauptsächlich danach wie ausgelastet die Verbindung an dem Tag ist. Man kann davon ausgehen das Geschäftsleute die es eilig haben lieber einen schnelleren Zug nutzen. Aber alle die in einer kleineren Stadt einsteigen wollen sind auf die ICs angewiesen.
Für mich war es ein Vorteil in Weil am Rhein einzusteigen, und nicht ins Ausland nach Basel zu müssen. Die erste S-Bahn nach Basel fährt erst nach 6 Uhr und somit hätte ich diesen Zug nicht erreicht, oder hätte mir jemanden suchen müssen der mich nach Basel bringt.
Was ist der Unterschied zwischen IC und ICE
Das Streckennetz der Intercity (IC) gibt es schon seit 1971. Ein IC ist mit maximal 200 km/h unterwegs. Intercity-Express gibt es seit 1991 und diese Züge können 230-330 Km/h schnell sein, soweit die Strecke es zulässt. Außerdem halten ICEs seltener nur großen Bahnhöfen. An diesen Knotenpunkten sind dann auch die Verbindungen auf die Fahrpläne der ICEs abgestimmt.
Der IC dient meist als Ergänzung zu den schnellen ICEs und bedient auch kleinere Bahnhöfe wie mein Zug heute zum Beispiel Weil am Rhein, Müllheim und Bad Krotzingen. Ein ICE hält auf dieser Stecke nur in Basel und Freiburg.
Mit einer ICE-Verbindung wäre ich schneller in München, müsste aber entweder in Karlsruhe oder Stuttgart umsteigen. Da besonders Stuttgart momentan wegen der Bauarbeiten zu Stuttgart 21 fast täglich von Verspätungen betroffen ist, wollte ich das gerne umgehen.
Außerdem bin ich im Urlaub und habe genug Zeit um gemütlich nach München zu reisen. Ich habe dort keinen festen Termin denn ich dringend erreichen muss. Selbstverständlich ist dies auch eine Kostenfrage. Langsamere Verbindungen sind meist preiswerter und nicht so voll.
Heute fahre ich erste Klasse!
Wie ich schon paarmal erwähnt habe nutze ich eine Bahncard 25 und damit gekoppelt das Bahnbonus-Programm. Das heißt das ich bei jedem Einsatz meiner Bahncard Punkte sammle und diese später in Sachprämien oder andere Vorteile tauschen kann. Unter “was ist das Bahnbonus-Programm?” habe ich schon mal darüber geschrieben.
Für die heutige Reise habe ich wieder 500 Bonuspunkte in ein Upgrade zu ersten Klasse eingelöst. Das heisst ich fahre zum gleichen Preis wie ein Sparpreis in der zweiten Klasse kosten würde in der ersten Klasse.
Auf diese Weise habe ich mir die Fahrt nach München so entspannt wie nur möglich gestaltet. Ohne Umsteigen, ohne Platzmangel und ohne zu viel Menschen.
In der ersten Klasse hat man automatisch eine Sitzplatzreservierung, und diese werden so vergeben das die Fahrgäste gleichmäßig verteilt sitzen. Augenblicklich reise ich in diesem Abteil mit nur einer weiteren Person. Die erste Stunde war ich sogar ganz alleine. Gerade fahren wir in Karlsruhe los, Statt umsteigen, Gleiswechsel und Platzsuche bleibe ich gechillt sitzen und schreibe weiter.
Der Komfort im Zug in der ersten Klasse ist meiner Meinung nach vergleichbar mit dem ICE. Die Klimaanlage/Heizung funktioniert gut (es ist schön warm in diesem Abteil) und die Toilette ist sauber. Das Bordbistro ist gleich im nächsten Wagen dort habe ich mir schon meinen ersten Kaffee geholt. Doch was das allerwichtigste ist. Dieser Wagen fährt angenehm ruhig und macht keine gruseligen Geräusche wie manch ältere Waggons.
Ich bin diesbezüglich nicht sehr empfindlich aber wenn es permanent knarrt und rumpelt denke ich dann schnell das irgendwas kaputt ist. Auch vibrierende Teile der Inneneinrichtung können auf die Dauer unangenehm werden. Hier vibriert und klappert nichts. Die Ledersitze sind bequem und ich kann die Beine Ausstechen ohne andere Fahrgäste zu stören.
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Für den Samstagsplausch bei Kaminrot am 21.5.2022 erzähle ich Euch von meiner gestrigen Zugreise von Basel nach Hamburg.
Als ich heute morgen um 7.14 in Basel in den Intercity 78 eingestiegen bin hatte ich noch keine Vorstellung wie die Fahrt sein würde. In der Navigator App der deutschen Bahn hatte es angezeigt das der Zug vermutlich ab Mannheim oder Frankfurt seht voll werden würde. Das ist meisten so, und spätestens am Kassel oder Göttingen wird es wieder leerer. Aber heute war es anders!
Ich saß zuerst im zweitletzten Wagen im Ruhebereich. Als ich kurz mit einem Fahrgast in der nächsten Reihe sprach wurden wir vom Vordermann barsch auf diesen Umstand hingewiesen… ob dieser ahnte das es nur bis Freiburg wirklich ruhig bleiben würde?
In Freiburg stiegen extrem viele Fahrgäste ein. Und die meisten davon mit roten T-Shirts bekleidet. Zuerst dachte ich mir da nix bei und dachte das ist vielleicht eine Reisegruppe. Aber es wurden immer mehr. Es waren so viele Fahrgäste, das versehentlich die Türen des Zuges zu früh zu gingen und sie nochmals geöffnet werden mussten. Auf den T-Shirts stand oft “Schwarzwaldmilch” und ich erkannte erst langsam das es sich um Fussballfans des SC-Freiburg handelt. Bestimmt 15-20 Minuten lang waren alle Gänge komplett verstopft und ich hoffte das ich meinen Sitzplatz behalten konnte. Doch dann kam eine Dame und behauptete ich sässe auf ihrem Platz obwohl an der Anzeige stand “nicht reserviert”. Ich gab den Platz frei und und zog um in das Fahrradabteil. Dort gibt es zwei Klappsitze die ich nutzen konnte um meine Beine hoch zu legen. Doch auch da blieb ich nicht lange alleine. Der Zug war mittlerer Weile komplett voll besetzt.
Bei jedem Halt kam oder ging jemand mit einem Fahrrad und es war jedes Mal eine logistische Herausforderung das Rad raus oder rein zu kriegen. Mein Platz befand sich im Grunde im “Rangierbereich” der Fahrräder und ich musste jedes Mal aufstehen und nicht selten helfend eingreifen.
SC-Freiburg spielt im DFB-Pokal Finale
Da ich mich normalerweise nicht für Fussball interessiere wusste ich das nicht. Das Spiel findet Samstag Abend in Berlin statt. Ich hatte nicht damit gerechnet das dadurch Züge am Freitag schon überfüllt sind. Für die Freiburger Fans ist dies was ganz besonderes denn so erfolgreich war die Mannschaft schon lange nicht mehr. Für einen Freiburg-Fan ist es eine Ehrensache bei so einem wichtigen Spiel dabei zu sein. Wobei ich sogar Gespräche von Fahrgästen gehört habe die in Berlin das Spiel nicht im Station sondern beim Public Viewing verfolgen.
Für das fast ausverkaufte Spiel gibt es nur noch wenige Tickets die ab 189€ bis über 800€ kosten. Mir persönlich war überhaupt nicht klar das der DFB-Pokal so viele Zuschauer anzieht.
Die in Freiburg zugestiegenen Fussballfans waren meist in Gruppen unterwegs und hatten sich für die Fahrt mit alkoholischen Getränken eingedeckt. Teilweise sogar mit ganzen Bierkisten. Einige hatten Kutten, Schals und Fahnen dabei. Und obwohl das sonst verboten ist betrieben sie in mindestens zwei Wagons einen Subwoofer um Partymusik zu machen. Soweit ich weis ist in Zügen des Nahverkehrs Alkoholkonsum verboten. Aber in einem ICE wo Bier, Wein und Sekt verkauft werden scheint das niemanden zu stören. Die meisten der Fussball-Fans tranken mitgebrachte alkoholische Getränke.
Aufgrund der unten beschriebenen Situation konnte ich kein hübsches Foto von meiner Kaffeetasse machen. Stattdessen gibts ein Foto von einem roten T-Shirt im überfüllten Zug:
auf dem T-Shirt steht “wir fahren nach Berlin”… Tausende Fussballfans in Zügen unterwegs.
Im Fahrrad-Abteil kann man was erleben
Also langweilig wird es im Fahrradbereich nie. Bei jedem Halt musste ich Aufstehen und nach Möglichkeit mich irgendwie aus dem Weg räumen. Was in einem komplett überfüllten Zug gar nicht möglich ist. Die Fahrrad-Besitzer hatten alle grosse Mühe ihre Räder unter zu bringen. Vorgesehen ist das 4 Fahrräder hochkant an einen Haken gehängt werden und nur 4 normal im Ständer stehen. Doch diese Wagenkonstruktion wurde entwickelt als es noch keine E-Bikes gab. Die meisten Elektroräder sind so schwer das die wenigsten Radfahrer das Rad so hoch heben können. Wir anderen “Randabteil-Bewohner” mussten nicht selten mit anpacken damit es gelingt. Ohne unser Eingreifen hätte es noch mehr Rückstau gegeben und die vielen Fahrräder hätten nicht in den Raum gepasst. Das ist dann so ein Moment wenn es zu Zugverspätungen wegen “zu viele Fahrräder” kommt. Weil irgendein Fahrgast mit seinem Rad in der Türe stehen bleiben muss und nix mehr geht.
Mir ist dann irgendwann der Kragen geplatzt und ich hab einfach zwei fremde Räder genommen und korrekt eingehängt. Wobei ich mich mit dem Gewicht der Räder bös verschätzt hatte und ein junger Mann mir zu Hilfe kommen musste.
Manche Radfahrer können nicht damit umgehen
So zum Beispiel eine alte Dame, bestimmt schon längst im Rentenalter die mit ihrem Fahrrad aussteigen wollte. Sie hatte ein modernes E-Bike das sie fast nicht zur Seite heben konnte. Zusätzlich hatte sie noch zwei große Seitentaschen, die sie in dem überfüllten Zug unmöglich anhängen konnte. Die junge Frau die dicht gedrängt mit ihrem Fahrrad neben ihr stand meinte das sei keine gute Idee. Sie fragte ganz doof “ja wie soll ich die drei Sachen aus dem Zug kriegen” zwei andere Fahrgäste erklärten sich bereit ihre Taschen mit aus dem Zug zu nehmen. Eine davon war so schwer das sie sie noch nicht mal über ihr Fahrrad zu dem jungen Mann der sie ihr abnehmen wollte heben konnte. Daraufhin fragte ich sie “sind sie alleine unterwegs” und sie “ja klar!”… Eine alte Frau mit 3 Gepäckstücke die sie selber nicht tragen kann. Wie soll das denn gehen?
Es ging, die Hilfsbereitschaft der Fahrgäste war enorm. Aber was hätte die Frau gemacht wenn keiner da gewesen wäre?
Zwischen all den Fahrräder war auch eine Junge Frau mit einem Kinderwagenähnlichen Gefährt. Es handelte sich um einen Wagen für einen Hund oder Katze. Die junge Dame saß eine Weile neben mir und erzählte mir das sie eine Zuchtkatze abholen fährt. Das Wägelchen ist das Transportmittel für das wertvolle Tier. Das sie nun leer von der Schweiz nach Köln bringt. Mir war nicht ganz klar warum sie das Gefährt nicht zusammengelegt hat, stattdessen nutze sie es lieber als “Kofferkuli”. Sie hatte weder einen Sitzplatz noch hatte sie den Wagen als Kinderwagen oder Fahrrad angemeldet.
Also blockierte sie, genau wie anderen nicht reservierte Fahrräder den Fahrradbereich. Zeitweise waren in dem kleinen Raum doppelt so viele Räder als vorgesehen. Und dazu noch wir Menschen, die uns dort aufhielten weil wir woanders keinen Platz fanden.
Eine Rollende Partymeile
Irgendwann mal machte ich mich auf den Weg zum Bordbistro um mir einen Kaffee zu holen. Mir war schon klar das ich einen weiten Weg haben würde denn ich befand mich im letzten bzw ab Frankfurt im ersten Wagen (Frankfurt ist Kopfbahnhof) und das Bordbistro ist immer in der Mitte zwischen erster und zweiter Klasse. Ich vertraute meinen Koffer einer jungen Frau die neben mir auf dem Boden saß an und sie bekam meinen Sitzplatz. Auf den Weg durch die 8 oder 9 Wagons mit feiernden Fußballfans machte ich mich nur mit meiner Handtasche.
Die Fans in den roten T-Shirts waren bereits sehr angeheitert und standen in den Gängen und prosteten sich zu. Mehrfach musste ich kurz warten weil gerade irgendein Getränk über den Gang hinaus eingeschenkt wurde. Eine Gruppe hatte ein kleines Bierfass dabei und es sah aus als tranken davon 8-10 Personen um die Wette. Aber auch Sekt, Schnapps und Grappa wurde verteilt.
Natürlich wurde auch viel gegessen. Überall sah man Chipstüten und andere Verpackungen herumliegen… es sah aus wie nach einem Volksfest, überall Müll und leere Flaschen!
Ach… habe ich erwähnt das in den Zügen der deutschen Bahn noch eine Maskenpflicht besteht? An diese wurde mehrfach durch Durchsagen erinnert. Aber Du kannst davon ausgehen das jeder der ein Getränk oder einen Snack in der Hand hatte die Maske maximal am am Hals oder Ohr hängen hatte. Für die meisten war es nur noch ein Alibi… ich denke das die wenigsten sie wirklich längerfristig an hatten.
Und Abstand halten geht in einem überfüllten Zug sowieso nicht!
Fahrrad oder Gepäckstück?
Während der Fahrt unterhielt ich mich unter anderem mit einem jungen Mann mit einem Spezial Fahrrad, dieser meinte er könne ja sein Vorderrad aushängen dann sei sein Fahrrad offiziell ein “Gepäckstück”, denn er sei ohne Reservierung für sein Rad unterwegs. Das würde er immer so machen. Manchmal fordern ihn dann die Kontrolleure auf das Rad wirklich zu demontieren, aber wenn es so voll ist kommt eh keiner… Er hatte viel Erfahrung, sein Beruf ist es Fahrradwege ab zu fahren und die Beschilderung zu kontrollieren (Fotografieren). Was es alles gibt, er lebt davon täglich 20-30 km Rad zu fahren. Eine interessante Begegnung.
Er fand wie wir anderen die uns länger in der Nähe der Räder aufgehalten haben diesen Raum auch als zu klein und schlecht geplant. Die Idee der Entwickler war es das ein Teil der Räder hochkant an die Wand gehängt werden. Dies ist aber mit modernen E-Bikes kaum möglich weil diese viel schwerer sind. Hinzu kommt das meist ältere Menschen mit diesen Rädern unterwegs sind und oft nicht die Kraft dazu haben.
Doof finde ich auch das alle Radfahrer durch die schmale automatische Türe müssen, sie ist zwar schon breiter als die anderen Glastüren aber trotzdem für Räder mit seitlichen Taschen zu schmal. Meiner Meinung nach hätte man diese Türe weg lassen können. Überhaupt würde ich die Fahrradständer nicht quer sondern längs zur Fahrtrichtung anordnen.
Für diese Fahrt hätte sich eine Sitzplatzreservierung sicher gelohnt. Wenn man mit einem Fahrrad im ICE mit fährt würde ich sie dringend empfehlen! Mehr darüber unter “Lohnt sich eine Sitzplatzreservierung”
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Ich reise gerne und oft mit der deutschen Bahn. Und mir ist es auch schon mal passiert das ich etwas verloren habe. In meinem Artikel “Sind Kofferanhänger sinnvoll” habe ich darüber berichtet wie ich meinen im Zug verlorenen Koffer trotz dessen Odyssee wieder bekommen hatte.
Nun habe ich im vergangenen November schon wieder Erfahrungen mit der Fundstelle in Karlsruhe gemacht. Diesmal war nicht meine Adesse am Koffer der ausschlaggebende Impuls sondern meine Suchanzeige über die Webseite.
Warum mein Koffer weg war
Auf meiner Reise von Stuttgart nach Lörrach musste ich in Karlsruhe umsteigen, da wir erhebliche Verspätung hatten war ich damit beschäftigt über den DB-Navigator im Handy ob ich meinen Anschlusszug noch kriegen würde oder nicht. Wenige Kilometer vor dem Bahnhof hatten wir noch Hoffnung das es ganz knapp noch reichen würde. Zahlreiche Fahrgäste standen wie ich schon an den Türen und warteten gespannt. Doch unsere Hoffnung zerplatzte das wir merkten das der Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof kurz warten musste. Damit war unser Anschluss in Richtung Basel weg.
Koffer im Zug vergessen!
Doch in letzter Minute kam die Durchsage “Fahrgäste in Richtung Basel erreichen noch den verspäteten Zug “Soundso” auf Gleis “soundso”. Die genauen Ziffern weis ich nicht mehr. Ich weis nur das war gar nicht der Zug den ich gebucht hatte sondern einer der viel früher hätte fahren sollen und der von meinem eigentlich geplanten ICE schon längst überholt war. Würde ich diesen Zug erwischen könnte dies bedeuten das ich eine Stunde eher nach hause komme als wenn ich auf den nächsten planmäßigen Zug gehe. Also sprang ich aus dem Zug und rannte zur Treppe um möglichst schnell auf das angegebene Gleis zu kommen. Mit mir rannten bestimmt 20 andere Fahrgäste. Wir erreichten den Bahnsteig genau in dem Moment als der Zug einfuhr. Sobald ich drin war, war ich positiv überrascht das er angenehm leer war. Ich suchte mir einen gemütlichen Sitzplatz mit Tisch und informierte erst mal meine Schwester per Handy das ich nun doch einen Zug erwischt hatte.
Ich war so mit Handy und meinem Häkelzeug beschäftigt das mir nicht auffiel das ich meinen Koffer nicht hatte. Erst als ich kurz vor Basel mich bereit machte zum aussteigen bemerkte ich… da fehlt doch was!
Im ersten Moment wusste ich nicht mehr ob ich beim Umstieg den Koffer dabei hatte oder nicht. Ich erinnerte mich dunkel das den Koffer durch mehre Wagons gezogen hatte um einen Sitzplatz zu finden… äh Moment das war nicht dieser Zug, der war ja fast leer.
Fundservice der deutschen Bahn
In Basel hatte ich etwas Aufenthalt bis meine S-Bahn fuhr und so nutzte ich die Zeit um auf dem Handy die Fundservice Webseite der deutschen Bahn aufzurufen. Dort gibt es ein Formular wo man seinen verlorenen Gegenstand beschreiben kann. Da ich die genaue Marke meine Koffers nicht wusste (irgendein Noname) beschrieb ich sein Aussehen so gut ich konnte. Natürlich hatte ich die genauen Maße nicht im Kopf. Wer hat das schon. Aber ich wusste das ein Bändel von einem Abgerissenen Geschenkanhänger noch in dem Zipper vom Reisverschluss hin. Also beschrieb ich dieses Detail. Außerdem konnte ich einige Markante Gegenstände im Innern beschreiben. Darunter eine Bienenwachskerze die mir meine Mutter mit gegeben hatte für meinen Geburtstag. Sowie eine Rosa Plastiktasche mit schwarzem Griff und schwarzem Reisverschluss in der ich meine schmutzige Unterwäsche gesammelt hatte. Ich erwähnte auch die hellblauen Badelatschen.
Wichtig beim Ausfüllen ist das man Dinge beschreiben kann woran die Mitarbeiter vor Ort genau erkennen können das es wirklich der gesuchte Koffer ist. Bei einem Koffer bei dem man den Inhalt benennen kann ist dies ja noch einfach, schwieriger wird es bei einem verlorenen Kleidungsstück. Da sollte man dann schon Marke und Größe genau angeben können.
E-Mail von der Fundstelle Karlsruhe
Schon am nächsten Tag erhielt ich eine E-Mail von der Fundstelle in Karlsruhe das mein Koffer vermutlich gefunden wurde. Ich sollte mich unter der angegebenen Rufnummer melden und noch ein weiteres Detail nennen.
Was die Mitarbeiterin am Telefon eigentlich zuerst hören wollte konnte ich nicht beschreiben. Sie fragte mich nach dem Reißverschluss ob der defekt sei oder hängen würde. Aber bis dato hatte er noch gut funktioniert. Während des Telefongesprächs versuchte sie den Koffer zu öffnen und zog den erstbesten Gegenstand heraus. Das waren meine blauen Badelatschen. Und die Tatsache das ich beschreiben konnte was auf diesen Latschen abgebildet ist identifizierte mich als den Eigentümer dieses Koffers.
Wie bekomme ich meinen Koffer wieder?
Ist mal geklärt das es sich um das richtige Fundstück handelt gibt es mehre Möglichkeiten:
Abholung in der Fundstelle, also in meinem Fall in Karlsruhe für 5 €
Oder Zusendung der Fundsache nach hause, bei Koffern wird dafür allerdings 35€ berechnet.
Ich entschloss mich für Abholung und plante schon einen Tagesausflug nach Karlsruhe. Doch dann kündigte meine Schwester einen Besuch an und da sie mit dem Auto dort vorbei fährt durfte sie ihn abholen.
Dazu benötigte es nur eine E-Mail mit den Angaben der Fundstücknummer und ihrem Namen und Adresse. Sie musste sich vor Ort ausweisen und die 5 € bezahlen.
ein altes Bild von einer Früheren reise mit dem Besagten Koffer
Alles ist wieder Da
Nach 10 Tagen hatte ich meinen Koffer mit dem Gesamten Inhalt wieder. Es fehlte nichts, nur ist der Reißverschluss nicht mehr in Ordnung. Dies halte ich jetzt aber nicht für ein Verschulden der Bahn, sondern einfach nur Verschleiß. Den Koffer habe ich nun schon fast 8 Jahre und ich war sehr viel mit ihm unterwegs.
Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar das ich die Kleidung aus dem Koffer wieder habe. Es war zwar nichts extrem Wertvolles dabei, aber zum Beispiel alle meine Badeanzüge. Diese jetzt ersetzen zu müssen wäre etwas ärgerlich gewesen.
Den Koffer werde ich in Kürze ersetzen müssen. Er hat ja auch schon viel mitgemacht… Über meine Kofferwahl werde ich Euch hier gerne berichten, denn beruflich sitze ich ja diesbezüglich “an der Quelle”
Durch die Corona-Reisebeschränkungen musste ich wie sehr viele andere Kunden der deutschen Bahn mehrere bereits bezahlte Tickets stornieren. Leider bekommt man nach einer Stornierung von der Bahn nur eine Gutschrift per e-mail in Form eines Gutschein-Codes, und nicht jeder war damit wirklich glücklich. Denn uns alle bedrückt die Angst das wir die nächste Zeit diese Gutschriften gar nicht einlösen können.
Die App DB-Navigator nutze ich seit Jahren permanent auf meinem Handy, denn es ist nach wie vor die praktischste Lösung um Zug und Busverbindungen zu suchen. Auch kaufe ich am liebsten meine Tickets damit, weil es einfach praktisch ist. Darüber habe ich bereits unter “DB Navigator” oder ” Ups ich habe mich verbucht” geschrieben.
Da ich die letzten Monate gleich mehrere Fahrten mit der deutschen Bahn geplant hatte, habe ich jetzt leider gleich mehrere dieser Gutschrift-E-Mails der deutschen Bahn hier liegen. Unter anderem einen Gutschein für über 80€ und einen für mehr als 50€. Bisher war ich der Meinung ich könnte diese Gutschriften nur mit Tickets die dem Wert entsprechen oder teurer sind verrechnen. Dementsprechend hoch war mein Frust.
Angesichts der momentanen Situation, das man sich immer noch nicht wirklich an weite Reise traut. Und das alle Konzerte und Veranstaltungen abgesagt sind, eine schlechte Aussicht.
Doch heute hab ich es einfach mal ausprobiert ob ich die für in einer Stunde geplante Fahrt zu meiner Mutter (ca 30km) nicht vielleicht doch mit dem Gutschein bezahlen kann.
Die heutige Fahrt kostet 5,85€ (ich habe die Bahncard 25 in der App hinterlegt).
Unter Zahlungsmittel erscheint neben meiner hinterlegten Kreditkarte auf das Feld “Gutschein” und hier habe ich einfach den Code meines 87€ Gutscheins eingegeben.
wie löst man Gutscheine der deutschen Bahn ein?
Der Code wurde sofort akzeptiert und es wurde mir mein Guthaben vor der Buchung und nach der Buchung korrekt angezeigt.
Mit der Buchungsbestätigung wurde mir auch die Einlösung des Gutscheins bestätigt und nur wenige Sekunden später erhielt ich eine weitere E-Mail mit einem neuen Gutscheincode über den neuen Betrag.
Das freut mich total das es so einfach ist, diesen hohen Betrag auch mit keinen kurzen Fahrten aufzubrauchen.
Kleiner Tipp: mit dem DB-Navigator kann man auch Tickets für fast alle regionale Verkehrsverbünde kaufen, und im Bedarfsfall mit einem DB-Gutscheincode bezahlen
Für die Rückfahrt heute Abend, die ich noch nicht buchen möchte, weil ich noch nicht weiß wann und wie ich fahren will, stecke ich mir den Gutscheincode einfach ein… dann kann ich nachher meine gewünschte Fahrkarte damit später bezahlen.
übrigens noch ein Vorteil:
durch die Buchung hat sich die Gültigkeit meines Gutscheins über den Restbetrag verlängert. Vorher war er bis 27.2.2023 Gültig und jetzt sogar bis 2025 !!!
Heute möchte ich die wichtigsten Tipps für eine entspannte und auch noch preiswerte Reise mit dem Zug zusammentragen. Es gibt ein paar Kleinigkeiten auf die man achen sollte, die einem ein Zugreise und die Planung erleichern und stressfreier machen.
Planung:
Wenn Du schon früh weißt wann Du wohin fahren willst und auch bereit bist dich dann auch schon auf eine bestimme Fahrzeit festzulegen, dann kannst Du schon Wochen und Monate vor der Reise buchen.
Die Sparpreise und Supersparpreise der deutschen Bahn kann man bereits Monate vor dem Reisetermin buchen. Hierbei sollte man allerdings beachten, das man Sparpreise nur Teilweise und Supersparpreise gar nicht bei einer Stornierung erstattet bekommt. Die normalen Tickets kann man sich bei einer Reiseabsage komplett erstatten lassen.
Während die Sparpreise eine Zugbindung beinhalten bist Du mit dem teureren Flexticket flexibel und darfst alle Züge an dem Reisetag verwenden. Ideal also wenn Du nicht genau weist wie lange eine Veranstaltung oder ähnliches geht.
Genaue Reisezeit festlegen lohnt sich
Wenn man aber bereit ist schon frühzeitig fest zu legen wann man fahren will, dann kann an richtig viel Geld sparen.
Wie findet man die Sparpreise?
Ich benutzte für alle eine Recherchen und Buchungen bei der deutschen Bahn die Handyapp DB-Navigator und habe darüber bereits geschrieben. In der App kann man sich konfortabel alle Verbindungen anzeigen lassen und auch gezielt nach Sparpreisen suchen. Das lohnt sich wirklich, ich persönlich bezahle meisens nur einen Bruchteil des Flexpreises. Sich mit dieser App selbst über Preise und Reisemöglichkeiten zu informieren lohnt sich immer. Denn die Mitarbeiter im DB-Reisezentrum sind auch nur Menschen die in den Computer gucken und können schnell mal ein Schnäppchen übersehen. Verständlicher Weise sind sie ja auch eigentlich gar nich daran ineressiert Dir die billigste Reisemöglichkeit zu nennen.
Begehrte Reisezeiten meiden!
Montags morgens fahren alle Pendler zur Arbeit, und Freitags Nachmittag wieder zurrück. Wenn Du bei deinen Freizeitreisen diese Zeiten meiden kannst dann tue das auch. Belohnt wirst Du durch weniger volle Züge und günstigeren Resepreis. Manchmal hilft es einen Reisetag nach vorne oder hinten zu schrieben und man bezahlt für die gleiche Fahrt viel weniger.
Auch die Reisezeit macht viel aus, oft sind unbegehrte Reisezeiten wie ganz früh morgens oder spät Abends viel billiger.
Billigeres Ticket bedeutet nicht stressigere Fahrt
Viele Leute meinen wenn man ein billiges Ticket erhascht muss man mit Abstrichen Rechnen und eventuell in überfüllten Zügen ausharren. Aber in Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall!
Es werden pro Zug nur eine gewisse Zahl an Spartickets verkauft, sind diese Ausgebucht gibt es nur noch teurere. Im Umkehrschluss heißt das wenn Du für eine Zugverbindung kurzfristig noch ein Sparticket bekommst, dann ist der Zug nicht sehr voll. Denn die Bahn möchte ja die “Sparfüchse” in die leereren Züge lenken.
Wenn Du ganz sicher gehen willst kannst Du auch zu eine ganz billigen Sparticket (oder Superspar-Tiket) separat eine Sitzplatzreservierung buchen. Dies geht auch später noch unabhängig von der Fahrkarte. Über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer Sitzplatzreservierung habe ich bereits geschrieben.
Was Passiert bei Verspätung?
Die Angst vor einer Verspätung ist völlig unbegründet, denn als Bahnkunde sollte man das schon gewöhnt sein… Früher oder Später betrifft es Dich. Weil das eigentlich alle wissen, informiere einfach die Leute die Du besuchen willst “ich komme mit dem Zug” und schon bist Du nicht mehr der Buhmann wenn Du zu spät kommst.
Am besten planst Du Deine Reise immer so, das es nicht schlimm ist wenn Du eine Stunde oder mehr später ankommst. Ich versuche meine Anreise nie zu knapp zu planen. Wenn man dann wirklich pünktlich vor Ort ist und dann 1-2 Stunden Leerlauf hat ist das doch nicht schlimm noch eine kleine Kaffeepause in einem Kaffee am Zielort zu machen.
Was ist mit der Zugbindung wenn es viel Verspätung gibt?
Ist der ICE so sehr verspätet das Du Deinen Anschlusszug nicht mehr erreichen kanns… dann kannst Du Dich entspannen… denn ab einer Verspätung von mehr als 20 Minuten verliert Dein Ticket seine Zugbindung und Du kannst fahren wann und womit Du willst ! Du solltest Dir dies nur im Zug bestätigen lassen.
So eine Bestätigung zu kriegen ist allerdings manchmal schwierig, denn genau dann wollen fast alle Fahrgäste im Zug irgendwas von dem Zugbegleiter und dieser ist überlastet. Alternativ dazu kannst Du auch am Zielbahnhof des verspäteten ICEs am Serviceschalter eine Bestätigung erhalten… allerdings auch hier wollen das dann wieder ganz viele Leute.
Eine echte Abhilfe schafft da die DB-Navigator App wenn Du Dein Ticket darin gekauft und gespeichert hast. Wichtig ist dann nur das Du in dem verspäteten Zug “kontrolliert” wurdest. Denn wenn der Bahn-Mitarbeiter dein Ticket mit seinem Gerät abscannt wird automatisch gespeichert das Du in diesem Zug warst.
Fährst Du dann in einem anderen Zug als geplant weiter, sieht das der Kontrolleur dort in System und alles ist paletti. Mehr darüber unter “Was ist wenn der ICE verspätet ist”.
Was Deine Reise entspannter macht:
frühzeitig am Bahnhof sein, um evtl Änderungen am Gleis usw mitzubekommen
DB-Navigator auf dem Handy haben denn da werden Dir alle Verspätungen und Alternativen angezeigt
sinnvolle Kleidung (nicht zu warm anziehen, dennoch leichte Jacke dabei)
nimm Dir Beschäftigung mit
Zugfahren muss nicht stressig sein!
Wenn Du ein paar Kleinigkeiten im Vorfeld beachtest muss eine Reise mit dem Zug absolut nicht stressig sein.
Plane Dir zum Umsteigen genügend Zeit ein. Auch dies kann man in der Navigator-App einstellen. Das ist besonders wichtig wenn Du auf die Aufzüge angewiesen bist, denn diese sind sehr oft am Ende des Bahnsteigs und je nach dem vielleicht voll (Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle) und man muss auf den nächsten warten. Wenn Dich solche Momente unter Stress setzten dann plane Deine Reise doch einfach so, das Du an jedem Umstiegbahnhof etwas länger Aufenthalt hast. Etwas frische Luft oder eine Tasse Kaffee können da manchmal sehr gut tun.
Wenn Du Mühe hast mit vielen Menschen, dann reserviere Dir einen nicht sehr ausgelasteten Zug in einem Abteil. Dann hast Du maximal 5 Leute in Deiner Nähe.
Wenn Du Mühe hast mit engen Räumen, dann steige unbedingt in den Großraumwagen und setzt Dich ans Fenster.
Welche Koffergröße ist am sinnvollsten für eine Bahnfahrt. Dieser Artikel bezieht sich vor allem auf Fahrten mit der Deutschen Bahn innerhalb Deutschlands.
Die Meisten großen Bahnhöfe haben an die Züge angepasste Bahnsteighöhen und Aufzüge. Man muss also nicht mehr allzu viel Angst vor dem Tragen am Bahnhof und den Einstieg in den Zug machen. Dennoch sollte man sich klar machen das man nicht endlos viel Gepäck mitnehmen kann.
Bei Flugreisen ist die zulässige Größe für Handgepäck in der Kabine klar definiert und jeder hält sich daran weil er einsieht das in einem Flugzeug nicht viel Platz ist. Aber wie ist das im Zug? Darf man so viel mitnehmen wie man will?
Wer mit der Bahn verreisen will ist dadurch schnell dazu verführt einen viel zu großen und zu schweren Koffer mit zu nehmen. Aus diesem Grund habe ich mal genauer nach gesehen was eigentlich wirklich erlaubt und erwünscht ist und was nicht.
Die Deutsche Bahn macht klare Angaben
Die Deutsche Bahn macht zum zulässigen Gepäck klare Angaben, die aber kaum jemand findet und sich eigentlich auch keiner wirklich daran hält.
Auf der Webseite der deutschen Bahn findet man irgendwo weit verschachtelt und für nicht so versierte Internetnutzer schwer auffindbar Angaben zur Koffergröße. Bei der Konstruktion der Fächer für die Gepäckstücke wird von den Maßen 70x50x 30 cm ausgegangen. Also sind alle Fächer wo Koffer und andere Packstücke rein passen sollen darauf ausgerichtet und alles was viel größer ist kriegt man kaum irgendwo unter.
Wo sollen die Koffer hin passen?
Laut der Entwickler der ICE Wagons sollen kleine Koffer unter den Sitz und in die Gepäckfächer über den Fenstern. Doch meistens nutzt kaum jemand diese beiden Orte.
Ich selbst habe meinen Koffer fast nie unter dem Sitz, weil er entweder nicht drunter passt oder mir der Boden zu schmutzig ist. Im ICE habe ich ihn meistens vor dem Sitzplatz neben mir und ich lege meine Beine darauf
Beine ausstrecken im ICE
Dieses Verhalten sorgt auch dafür das sich so schnell nicht jemand neben mich setzt. Aber eigentlich ist das nicht korrekt einen zweiten Platz zu blockieren. Deshalb gebe ich diesen Platz frei wenn der Zug recht voll wird.
Die meisten Leute nutzen die Gepäckfächer über den Köpfen auch erst wenn es voller wird. Und sehr oft merkt man erst dann wem sein eigener Koffer zu schwer ist. Ein Koffer sollte immer nur so groß und schwer sein das man ihn auch selber hoch heben kann.
Das Fach oben, das sogenannte “Gepäcknetz” benutze ich persönlich fast nie, es ist mir zu mühsam meinen Koffer so hoch zu heben, außerdem habe ich Angst das er bei einer Notbremsung herunter fällt und jemanden verletzt.
Wie viele Koffer darf man mitnehmen?
Es steht weder auf der Fahrkarte noch kann man das am Automaten oder Schalter nachlesen. Aber man darf nicht beliebig viele Gepäckstücke haben. Offiziell darf jeder Fahrgast außer dem Handgepäck ein “Packstück” mit in den Zug bringen. Als “Packstück” ist ein einzelnes zusammenhängendes Teil definiert das so groß ist das eine einzelne Person tragen kann. Also es darf auch ein Roller (Zusammengeklappt), Faltrad (Verpackt) oder Schachtel sein. Aber es darf nicht so sperrig und schwer sein das man es zu zweit tragen muss.
Kinderwägen sind zulässig, sollten aber nach Möglichkeit im Eingangsbereich bleiben und evtl zusammen geklappt werden. Allerdings ein Zwillingskinderwagen passt NICHT in die Gänge eines ICE und sollte nicht mitgenommen werden.
Fahrräder und Rollstühle müssen vor Fahrtantritt angemeldet werden, denn es dürfen in einen Wagon immer nur ein Rollstuhl oder 2 Fahrräder. Für Rollstühle gibt es bestimmte Plätze.
Diese Regelung halte ich auch für sinnvoll, stell Dir mal vor ein Zug muss evakuiert werden. Wie sollen die Menschen schnell aus dem Zug wenn eine Person 10 Koffer hat?
In der Praxis wird nicht kontrolliert wie viele Koffer jemand hat.
Die Praxis hat aber gezeigt das es eigentlich niemand kontrolliert wer wieviele Koffer mit in den Zug bring. Das stellt auch meistens kein Problem dar, außer zu Stoßzeiten in den Zügen von und nach Frankfurt oder Zürich. Fernreisende haben oft viel zu viel und zu großes Gepäck dabei.
Oft sind diese Leute auch der Meinung das sie für die überzähligen Koffer bei der Flugbuchung für den Zug mit bezahlt haben. Dem ist aber nicht so. Auch wenn in einer Reisebuchung Zugfahrt bis zum Flughafen enthalten ist und man für den Flug zusätzlich für die überzähligen Koffer bezahlt, im Zug ist das nicht der Fall.
Stell Deinen Koffer so hin das es niemanden behindert!
Jeder Fahrgast ist dazu verpflichtet sein Gepäck so zu verstauen das es keine anderen Fahrgäste behindert. Und genau da liegt das Problem manche Reisende sind so mit dem Gepäck überfordert oder einfach ignorant das sie schwere Koffer im Eingangsbereich stehen lassen. Das ist verboten! Der Bereich der Türen muss frei bleiben!
Der Zugbegleiter muss die Fahrgäste darauf hinweisen und notfalls auch unfreundlich den Fluchtweg frei machen. Ich finde es unmöglich wenn Fahrgäste mit dem Zugpersonal darüber Diskussionen beginnen. Das Zugpersonal ist weisungsbefugt und der Fahrgast hat sein Zeug da weg zu nehmen. Und egal ob 80 Jahre alt, Bandscheibe oder sonst was. Jeder sollte nur so viel Gepäck mit in den Zug nehmen das er auch selbst in die dafür vorgesehenen Plätze bringen kann.
Du musst den schweren Koffer nicht schleppen
Kaum jemand weiß das es noch immer eine Alternative gibt. Früher war es Gang und Gebe das man vor Zugreisen den Koffer “aufgegeben hat”. Diesen Service den Koffer bringen zu lassen gibt es noch immer. Allerdings braucht der Koffer mindestens 2 Werktage und wird an eine Hausadresse oder Hotel geliefert.
Also entweder man packt nur so viel ein wie man auch tragen kann oder man beauftragt den Gepäckservice der Bahn.
Für ganz eilige gibt es sogar einen Overnight Service , der allerdings einen Stolzen Preis hat.
Welche Gepäckstücke sind im Zug am praktischsten
Meiner Meinung nach sind Trollikoffer der kleinen und mittleren Größe am praktischsten. Und zwar die mit 2 Rollen. Die mit 4 Rollen sind zwar auf dem Bahnsteig ganz praktisch, aber im Zug auf dem Teppich im ICE und bei den Rillen zwischen den Wagons rollen diese schlechter. Da haben sich die zum kippen und ziehen als praktischer erwiesen.
Sportliche junge Männer finden diese pseudo Sporttaschen mit Rollen ganz cool, aber ich beobachte oft das diese Taschenform im Zug nicht mehr ganz so praktisch ist. Außerdem habe ich bei diesen Taschen immer den Eindruck das sie halb leer und sinnlos überdimensioniert sind.
Rucksäcke sind beim Umsteigen und für längere Strecken zum laufen sehr gut, aber im Zug sollte man damit besonders vorsichtig sein. Vor allem wenn der Zug sehr voll ist haut man leicht mal den Rucksack einem anderen sitzenden Fahrgast ins Gesicht. Besonders ekelhaft sind dann auch noch zusätzlich angebundene Gegenstände wie Wanderschuhe usw. Wenn schon mit dem Rucksack in den vollen Zug, dann nimm ihn wenigsten solange bis Du Deinen Platz gefunden hast nach vorne.
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Bahnfahren muss nicht teuer sein, wenn man weiß wie man die besten Sparpreise findet kann man sehr viel Geld sparen. In meinem Artikel verrate ich Euch die besten Tricks um an preiswerte Bahntickets zu kommen.
Nächsten Monat habe ich eine Woche Urlaub und möchte gerne Freunde in Hamburg besuchen. Heute fast 4 Wochen vor dem gewünschten Reisetermin habe ich mich um Zugtickets bemüht. Das ist ein idealer Abstand. Denn je eher man bucht, umso leichter kriegt man einen Sparpreis.
Der normale Flexpreis Lörrach Hamburg wäre 306 € (hin und zurrück)
Bahncard 25 oder 50?
Jeder der mehrmals im Jahr mit der deutschen Bahn weitere Strecken fährt sollte eine Bahncard haben. Für mich rechnet sie sich sowieso. Aber wenn Du wissen willst ob sich eine Bahncard für Dich lohnt gibt es dazu Rechenbeispiele.
Mit meiner Bahncard 25 wäre der Flexpreis 229,50 €
Sparpreis-Finder von DB Navigator
Die App DB-Navigator habe ich permanent auf meinem Handy installiert, weil diese App unerreicht praktisch ist um Zug und Bus Verbindungen nach zu schauen. Also auch im Alltag für den Nahverkehr nutze ich sie regelmäßig. Außerdem buche ich fast alle meine Zugtickets damit.
Innerhalb dieser App gibt es den sogenannten “Sparpreis-Finder” , zu finden wenn man auf die 4 roten Striche oben links antippt. Die Bedienung ist eigentlich genauso wie wenn ich eine normale Verbindung suche, nur das ich die Uhrzeit nicht eingegeben wird. Angezeigt werden alle Verbindungen allerdings nach Preislage sortiert.
Diese Sortierung ist am Anfang etwas irritierend, aber da sieht man gleich wann man am billigsten ans Ziel kommt.
Bei diesem Beispiel, könnte ich am 31.8. für 26,90€ nach Hamburg fahren ! Doch nur einen Tag eher sieht es ganz anders aus:
Daher auch mein nächster Tipp, sei flexibel und fahr nicht dann wenn alle fahren.
Sei flexibel bezüglich Reisetag und Uhrzeit
Wenn Du nicht wie die meisten auf Freitag Mittag/Abend und Sonntag Abend fixiert bleibst kannst Du richtig viel Geld sparen.
Für meinen Urlaub im September kommt Freitag für die Anreise für mich sowieso nicht in Frage, weil ich am Samstag arbeiten muss. Aber nur bis 17 Uhr, da könnte ich den Samstag Abend für die Anreise nutzen.
Auf diesem letzten Screenshot unten sehen wir die Auswahl wenn man schon gleich in der ersten Suchmaske “Hin und Rückfahrt” anklickt. Ich finde es allerdings übersichtlicher wenn man zuerst zum Suchen den Haken weg lässt. Ich suche immer erst ein Weilchen und probiere verschiedene Möglichkeiten aus. Erst wenn ich Buchen will dann setzte ich den Haken.
die Übersicht für Hin- und Rückfahrt
Ich habe mich dazu entschlossen am späten Abend samstags zu fahren. Zwar bin ich dann die ganze Nacht unterwegs, aber ich kann in dem gleichen Zug bleiben und muss nur in Basel umsteigen. Mir war es sehr wichtig das ich nicht mitten in der Nacht irgendwo umsteigen muss, denn das finde ich als allein reisende Frau etwas riskant. Und wenn ich die ganze Nacht im gleichen Zug bin kann ich sicher etwas schlafen. Und selbst wenn nicht. Ich werde in Hamburg am Bahnhof abgeholt und kann dann bei einer Freundin im schlimmsten Falle noch mal schlafen.
Warum Hin und Rückfahrt zusammen buchen?
Wenn man den normalen Flexpreis bucht, ist es eigentlich egal ob man zwei einzelne Buchungen macht oder eine für beide Strecken zusammen. In der App wird das Ticket später gleich dargestellt.
Aber wenn Du Sparpreis (ohne Super) gewählt hast würde ich immer zur Buchung zusammen raten. Und der Grund dafür ist ganz einfach. Solltest Du das Ticket wieder erwarten doch stornieren müssen, dann werden die 10€ Gebühr nur einmal berechnet.
Auf dem Rückweg habe ich eine echt angenehme Verbindung mitten am Tag erwischt. 10-!7:30 Uhr finde ich sehr angenehm. Und wenn ich mich richtig erinnere bin ich genau mit diesem Zug schon zweimal gefahren.
Im Übrigen macht es mir nichts aus so lange unterwegs zu sein. Mit dem richtigen Reiseproviant und etwas gezielter Beschäftigung macht man sich lange Zugfahrten erträglich.
Super-Sparpreis oder Sparpreis?
Auf den Sceenshots oben sind jeweils die Super-Sparpreise angezeigt. Doch es gibt jeweilig noch den geringfügig teureren Sparpreis. Aber was genau ist der Unterschied? Der Super-Sparpreis ist NICHT STORNIERBAR, das heißt wenn Du die Verbindung aus welchen Gründen auch immer nicht nehmen kannst, dann ist dein Geld weg.
Beim Sparpreis (ohne Super) ist Dein Ticket gegen einen Abzug von 10€ stornierbar. Das heißt Dir gehen nur 10€ durch die Lappen.
Bei meiner gebuchten Reise wäre der Super-Sparpreis 46,30€ [mit BC25) gewesen.
Falls ich doch nochmal was ändern muss habe ich mich für den Sparpreis entschieden und zahle jetzt effektiv : 53,80 €
Vorteil von Sparpreis
Ein weiterer Vorzug von Sparpreis gegenüber Super-Sparpreis, es ist in 128 Städten in Deutschland die City-Option mit drin. Das heißt der Nahverkehr im jeweiligen Stadtgebiet ist im Preis enthalten. Das ist in meinem Fall in Lörrach und Hamburg beides der Fall. Diese Option sollte man nicht unterschätzen, denn nicht selten gibt man am Zielort nochmals Geld aus für S-Bahn, Straßenbahn oder Bus.
Fazit: Dank Bahncard und Sparpreis-Finder zahle ich jetzt für eine Fahrt die mit dem normalen Ticket 306,- bezahlt hätte nur 53,80€ !
Lange Strecken ICE Fahren mit oder ohne Sitzplatzreservierung
Immer wenn ich erzähle das ich bald wieder mit dem ICE verreise, werde ich ich gefragt ob ich denn auch eine Sitzplatzreservierung habe. Was es mit der Sitzplatzreservierung wirklich auf sich hat möchte ich in diesem Artikel erklären:
Viele Menschen die nicht so oft mit der deutschen Bahn reisen denken, dass man ohne keinen Anspruch auf einen Sitzplatz hat. In manchen Köpfen herrscht die Angst vor überfüllten Zügen in denen man evtl Stundenlang stehen muss.
Davor habe ich eigentlich keine Angst. Denn ich schaue beim Fahrkartenkauf mit dem DB-Navigator immer auf die preiswerteste Verbindung und buche gerne den Sparpreis oder den Supersparpreis. Diese werden nur begrenzt angeboten, für jede Zugverbindung gibt es nur ein gewisses Kontingent und wenn dieses verkauft ist, wird das Ticket merklich teurer. Da ich meisten privat reise bin ich selten auf bestimmte Uhrzeiten angewiesen und kann auf Verbindungen wo es noch Sparpreise gibt ausweichen. Ich wähle also automatisch eher Züge die nicht so sehr ausgelastet sind.
Außerdem ist es mir persönlich relativ egal wo ich sitze. Ich bestehe weder auf den Fensterplatz noch auf einen Platz am Gang. Zwar bevorzuge ich Großraumwagen aber auch in einem Abteil kann ich mich wohlfühlen.
Wann ist eine Sitzplatzreservierung im ICE sinnvoll?
Wirklich sinnvoll ist eine Reservierung wenn man gehbehindert ist, denn mit einem Rollstuhl ist es fast unmöglich durch die Gänge zu kommen und man ist auf bestimmte Plätze nahe des Eingangs angewiesen. Wobei Rollstuhlfahrer wenn sie eine Einsteighilfe benötigen sowieso separat buchen.
Hast Du nur vorübergehend ein Gipsbein oder ähnliches dann reserviere Dir einen Platz zu dem Du nicht weit laufen musst und vor allem informiere Dich frühzeitig wo der Wagen mit Deinem Platz hält, damit Du nicht auf dem Bahnsteig hin und her rennen musst wenn der Zug einfährt.
Genauso ist es Sinnvoll zu reservieren wenn Du mit sehr kleinem Baby reist und ein Kinderwagen mitgenommen wird, für diesen gibt es auch spezielle Stellplätze ( die gleichen wie die Rollstuhlplätze).
Wenn ihr als Familie mit 4 oder 6 Personen reist und gemeinsam an einem Tisch (4 Personen) oder einem Abteil (6 Personen) sitzen wollt, müsst ihr das auch rechtzeitig reservieren. Gerade wenn Kleinkinder dabei sind, die beschäftigt werden müssen, dann macht ein gemeinsamer Platz einen unterschied. Wenn die Kinder größer und selbstständiger sind können diese aber auch mal in einer anderen Reihe sitzen.
Ebenso kann es unter Umständen für Gruppen ganz angenehm sein zusammen zu sitzen. Unter Umständen ist das auch angenehmer für die anderen Reisenden, wenn sich eine Gruppe nicht laut über den halben Wagen hinweg unterhalten muss.
Was kostet eine Sitzplatzreservierung im ICE?
Eine Sitzplatzreservierung kostet immer pro Person 4,00€ egal wie weit Du fährst und egal mit wie vielen Zügen Du fährst… wirklich gerecht finde ich das nicht.
Eine Sitzplatzreservierung kann entweder zusammen mit dem Ticket erworben werden oder später separat. Ich selbst habe nur die Reservierung über den DB-Navigator getestet. In der App kann man ohne großen Aufwand für jeden ICE bis wenige Minuten vor der planmäßigen Abfahrt einen Sitzplatz reservieren.
Dieses funktioniert wohl auch an den Fahrkartenautomaten, aber wie müsste ich bei der nächsten Gelegenheit erst mal selber ausprobieren.
Wann ist eine Sitzplatzreservierung im ICE nicht ratsam?
Ich muss das hier einfach schreiben, weil es mir bei jeder ICE Reise negativ auffällt wie sich manche Leute aufführen. Wenn Du ein Problem hast mit Orientierung und dem gehen im fahrenden Zug, dann reserviere doch besser nicht sondern setz Dich einfach auf den erstbesten freien Platz!
In jedem Zug begegnen einem nervende, desorientierte Rentner die völlig panisch irgendeinen Wagon und eine bestimmte Platznummer suchen und dies mindestens 20 anderen Fahrgästen mitteilen. Wenn Dich die Suche nach Deiner Platznummer so sehr stresst (weil Ziffern ablesen ja s schwer fällt), dann spare Dir doch einfach die 4,50€ und lass die anderen Reisenden in Ruhe. Man muss nicht Jedem den man trifft mitteilen das man Platz 35 sucht…
Man kann sich, auf dem Bahnsteig die Weganstandsanzeiger ansehen, dort sieht man, welcher Wagen wo hält, in den meisten Fällen stimmt das dann auch. Wenn man weiß, wo der gewünschte Wagen zum stehen kommt, kann man sich dort rechtzeitig platzieren und dann muss man beim Einfahren des Zuges nur noch darauf achten, ob vorher die höheren oder die niederen Wagennummern vorbei fahren. Ein Blick und man weiß, in welcher Richtung die Wagennummern gereiht sind. Mehr über den Wagenstandsanzeiger, und wie man das online findet hier.
Sollte man dann doch versehentlich in die Falsche Türe einsteigen, dann ist dennoch klar in welcher Richtung der gewünschte Wagen sein sollte…
Es ist für mich unbegreiflich wie viele Mitmenschen sich so verhalten als könnten sie weder zählen noch einfache Nummern ablesen.
Ebenso unverständlich ist mir die Tatsache das immer ein großer Teil der reservierten Plätze nie eingenommen wird. Wozu reserviert man einen Sitzplatz wenn man sich dann doch nie dort einfindet? Sind das alles Menschen die die Wagen und Platznummer nie finden? Sind das Leute die im falschen Wagen sitzen? Oder sind das Leute mit zu viel Geld die Züge reservieren mit denen sie gar nicht fahren?
Könnte ja sein das mal der eine oder anderen Fahrgast seinen Zug verpasst, aber so viele ?
Update 11.Oktober 2022: mittlerer Weile weiß ich wie es zu reservierten Plätzen kommt, die nicht eingenommen werden. Nimmt man eine andere Zugverbindung als ursprünglich geplant, kann die Sitzplatzreservierung nicht storniert werden. Auch nicht wenn der Fahrgast das Ticket vor Fahrtantritt storniert, die Reservierung bleibt bestehen. Zudem gibt es für regelmäßige Pendler auch Dauerreservierungen, dabei Reserviert der Fahrgast immer den gleichen Platz, wenn er einen Tag nicht fährt bleibt dieser auch reserviert.
Fazit: Es ist immer eine gute Idee 15 Minuten nach Abfahrt nochmal nach leer gebliebenen Plätzen zu suchen. Ist der Zug sehr voll ist das so oder so ratsam, weil sich dann nicht mehr so viele Mensch im Gang drängeln.
Wann nutzt eine Sitzplatzreservierung nichts?
Ein reservierter Sitzplatz kann nicht mehr garantiert werden wenn ein Zug ausfällt oder extreme Verspätung hat. Peng! Damit ist die Hoffnung sich im Notfall einen Sitzplatz zu sichern zerstört.
Ein Sitzplatz bleibt nur 15 Minuten nach der Abfahrt in dem gebuchten Bahnhof reserviert. Danach kann sich jeder dahin setzten. Wenn Du aus welchen Gründen auch immer länger als 15 Minuten brauchst um Deinen Platz einzunehmen, dann ist das ebenfalls persönliches Pech.
Gibt es massive Störungen im Bahnverkehr durch höhere Ereignisse wie Streik oder Sturmwarnung (Züge müssen langsamer fahren) dann sind ebenfalls alle Reservierungen aufgehoben. Man zahlt also für etwas das nicht mehr gewährt werden kann.
Was so alles passieren kann habe ich unter Horror-Elebnisse mit der Bahn zusammengetragen. Wohl gemerkt das sind nur die, die ich wirklich selbst erlebt habe.
Warum ich keinen Platz reserviere
Wenn ich alleine reise ist mir das das egal wo ich sitze. Selbst jetzt als ich den Fuß verletzt hatte und diesen gern hoch gelegt habe hat mich das nicht dazu bewogen zusätzlich 4,50€ auszugeben.
Ich wollte einfach nur einen Sitz links und der rechte Sitz daneben leer, um dann mein rechte Bein auszustrecken. Das ging immer ! Im Schlimmsten Fall bin ich einmal 3 Wagons weit gelaufen.
Meine Tipps wie man ohne Sitzplatzreservierung trotzdem freie Plätze findet.
die Sitzplatzreservierungen werden immer vom Restaurant her kommend vergeben, also bleiben weiter entfernte Wagen bzw Einzelplätze eher frei.
Am Zugende steigen weniger Leute ein.
An Kopfbahnhöfen läuft kaum jemand ganz an das Ende des Bahnsteigs
Wenn es wirklich voll ist, suche noch nicht besetzte reservierte Plätze und warte in Sichtweite bis 15 Minuten vergangen sind. Sind die Inhaber der Reservierung dann noch nicht da, setz Dich einfach hin, denn die Reservierung gilt nur 15 Minuten nach Abfahrt. (du musst also maximal 15 Minuten stehen)
Mein Fazit:
Ich bin wirklich schon viel mit ICE gefahren und hatte bisher nur ein einziges Mal eine Sitzplatzreservierung. Ich halte es nicht für nötig extra Geld auszugeben und um genau einen bestimmten Platz zu haben.
Nachtrag 24.10.2019: bei meiner letzten Reise hat mich eine Freundin dazu überredet doch eine Sitzplatzreservierung zu buchen, denn im DB-Navigator stand das der Zug extrem ausgelastet sei… nunja… die Anzeigen an den Sitzreihen über Reservierungen funktionierten die ganze Fahrt über nicht. Es war nicht zu voll, und auch die Fahrgäste um mich herum hatten nicht reserviert und es kam niemand der ihnen den Platz streitig gemacht hätte… 4,50€ für nix.
Lange Zugfahrten sind nicht jedermanns Sache. Ich habe hier ein paar Tipps zusammen gestellt, wie man sich die Reise mit der deutschen Bahn angenehmer gestalten kann.
Ich reise gerne mit dem Zug. Vielleicht auch weil ich es von Kindheit an gewöhnt war. Aber auch weil ich gelernt hab wie man die Fahrt mit der deutschen Bahn erträglicher macht.
Schon bei der Reiseplanung sollte man sich überlegen welche Verbindung wirklich geeignet ist. Ich finde es etwas stressig wenn man oft umsteigen muss. Besonders im Winter wenn es kalt Ist und in jedem Zug ein anderes Klima herrscht. Verursacht das ein und aussteigen mehr Stress und an und ausziehen als unbedingt notwendig ist.
Ich bevorzuge es lieber länger in einem Zug zu sitzen als alle 30 Minuten um zu steigen.
Mit dem DB-Navigator kann man einfach und übersichtlich nach geeigneten Zugverbindungen suchen.
Auf eine Sitzplatzreservierung verzichte ich meistens, wenn ich andere Reisende beobachte die völlig gestresst Wagen und Sitzplatznummern suchen und fast in Panik geraten weil der Wagon nicht exakt da hält wo sie es erwarten. Also echt! Wenn Dich das stresst eine Nummer zu finden, dann reservier doch einfach nicht und setz Dich hin wo Platz ist.
Reservieren sollten meiner Meinung nach nur Gruppen, Rollstuhlfahrer und Fahrräder (nur in manchen Zügen möglich). Vielleicht noch Familien mit Kleinkinder die ins Kleinkind Abteil möchten. Alle anderen verursachen nur sinnlos Unruhe und Diskussionen. Mehr zum Thema Sitzplatzreservierung unter “Lohnt sich eine Sitzplatzreservierung im ICE”
Mir ist es bei meinen vielen Bahnreisen die letzten Jahre nur ein einziges Mal passiert das ich keinen Sitzplatz fand, Und das war während eines Warnstreiks der Lokführer. Die meisten Züge fielen aus und in solchen Aufnahmesituationen gelten eventuelle Reservierungen auch nichts mehr.
Kleidung:
Es gibt bei der deutschen Bahn (Bei der SBB auch nicht anders) sehr unterschiedliche und unterschiedlich alte Wagons. Und nicht immer funktionieren Heizung und Lüftung gleich gut. Das heißt es kann immer mal wieder sein das es in einem Zug zu warm oder zu kalt ist. Deshalb sollte man sich so kleiden das man im Notfall etwas überziehen oder ausziehen kann.
Gerade in den modernen ICEs ist es gerade im Sommer recht kühl. Ich nehme fast immer eine Fleecejacke mit, wenn ich sie nicht brauche taugt diese auch wunderbar als Kopfkissen.
Stützstrümpfe:
Ja ich weiß ein sehr unangenehmes Thema, Aber ganz ehrlich für Reisen die länger als 7-8 Stunden dauern würde ich sie jedem über 30 empfehlen. Es gibt preiswerte Kniestrümpfe in fast jedem größerem DM oder Müllermarkt und die tun es in den meisten Fällen schon. Mehr darüber unter “Welche Stützstrümpfe für lange Reisen”
Als Dame hast Du ja auch noch die Option eine Stützende Strumpfhose mit Rock zu tragen. Dieser sollte nicht zu eng oder zu kurz sein. Denk daran Du musst stundenlang sitzen und hast evtl Leute gegenüber die Dich anglotzen… wähle gemütliche Kleidung in der Du nicht versehentlich zu viel zeigst.
Auch Hosen und Unterwäsche sollten nicht zu eng sein, denn sonst wird es sehr schnell unbequem. Sinnvoll wäre es sich so zu kleiden wie Du es zuhause auf dem Sofa auch stundenlang aushälst.
Nimm Dir Beschäftigung mit. Nicht nur das Handy sondern auch eine Zeitschrift oder ein Buch zu lesen oder wie ich es meist mache, etwas zum Handarbeiten.
Für Fahrten über 3-4 Stunden auf jeden Fall genug zu trinken mit nehmen.
Ich empfehle immer mindesten eine kleine Flasche Wasser dabei zu haben. Selbst wenn Du lieber Cola oder Saft trinkst. Aber um Notfall kannst du mit Wasser die Hände Waschen, oder den Tisch, den Apfel oder gar den Fleck aus der Hose. Mit Cola würde ich das gar nicht erst probieren.
Genauso wichtig wie Wasser sind auch Papiertaschentücher … man weiß nie was passiert, … Und notfalls ersetzt es fehlendes Klopapier!
Auf langen Fahrten habe ich stets Handindesinfektionsmittel oder Sakrotan Feuchttücher dabei. Ich habe es bisher selten gebraucht, Aber lieber einmal zu viel dabei als zu wenig. Gerade in den Zug Toiletten erlebt man manchmal unangenehme Überraschungen.
Geeignetes Proviant
Wenn man länger fährt sollte man immer was zu essen oder zu naschen dabei haben. Im Idealfall mehr als man wirklich braucht. Zwar kann man an fast jedem Bahnhof irgendwas kaufen. Aber das ist meist überteuert und oft nicht wirklich geeignet.
Alles mit Schokolade ist fast immer zu meiden. Im Sommer schmilzt sie ausserhalb des Zuges und im Winter im Zug/Koffer… man braucht nur die Tasche versehentlich zu nah an der Heizung anstellen und die Sauerei ist groß. Und sicher möchtest Du nicht mit braun verschmierten Händen durch einen vollen, wackelnden Wagon bis zur nächsten (oder übernächsten) Toilette torkeln.
Genauso alle Milchprodukte wie Joghurt und Co. Sind für so eine Fahrt absolut ungeeignet.
Und verlass dich dafür nicht nur auf dein Handy. Zwar werden in den meisten ICEs Wlan und Steckdosen abgeboten, aber es kann ja immer sein das etwas nicht richtig funktioniert. Dein Handy braucht dann unterwegs (je nach Strecke viel mehr Akku und Datenmenge als gewohnt).
Sinnvolle Unterhaltung ist immer ein Buch oder eine interessante Zeitschrift. Hier solltest Du vielleicht nicht gerade den dickesten Wälzer einstecken.
Zeitschriften und Zeitungen solltest Du aus Rücksicht auf andere Reisende auch wieder mitnehmen auch wenn Du sie fertig gelesen hast.
Ich nehme auf längeren Fahrten immer etwas zum Handarbeiten mit. Weil ich das sehr beruhigend und angenehm finde. Allerdings suche ich mir für unterwegs eher einfachere Projekte aus, bei denen ich mich nicht zu sehr konzentrieren muss.
Nicht selten sieht man Leute im Zug die an ihrem Laptop arbeiten und schreiben. Für mich wäre das nichts, denn die Bewegung im Zug stört mich beim Tippen und meine Konzentration ist auch nicht so gut. Ich wähle lieber eine Tätigkeit bei der ich hin und wieder aus dem Fenster gucken kann.
Ist die Fahrt länger als 6-7 Stunden nehme ich mir mehere unterschiedliche Sachen zur Beschäftigung mit, um mir ein kurzweiligeres Empfinden zu geben. Zum Beispiel Strickzeug, Buch und Handyspiel… denn ich mag weder 7 Stunden Lesen noch so lange am Handy fummeln.
Mal telefonieren ist okay, und wenn auf der Strecke nicht zuviele Tunnel sind ist dies auch gut möglich. Aber ich rate es auf ein Minimum zu beschränken um andere Fahrgäste nicht zu nerfen. In den Zügen der deutschen Bahn gibt es “Ruhebereiche” wo man nicht telefonieren darf. Hier dann bitte auch das Handy auf stumm stellen, denn alle 20 Sekunden ein Nachrichten Ton kann auch sehr störend sein.
Genügend Trinken!
Und damit meine ich Wasser und andere Nichtalkoholischen Getränke. Auch wenn die Vorstellung danach auf ein Zugklo zu müssen etwas den Appetit zügelt. Es ist wichtig das der Körper genug Wasser bekommt wenn er schon zu wenig bewegt wird. Denn egal wie oft Du aufstehst und hin und her läufst, es ist viel zu wenig Bewegung.
Last but not least, das Thema Toiletten:
Nicht immer ist die näheste Toilette auch die sauberste. Kleiner Tipp, ganz forne oder ganz hinten im Zug gehen die wenigsten Leute aufs Klo und so ist es zu erwarten das es da am saubersten ist.
Ganz super glänzend sauber ist es in einem Zugklo nie! Deshalb ist es sinnvoll Desinfektionstücher oder ähnliches mit zu nehmen.
Ich habe auf Reisen stehts etwas zum desinfizieren und Papiertaschentücher in der Handtasche.
Ja ganz wichtig nimm die Handtasche mit zur Toilette! Handy, Geldbeutel, Fahrkarte und evtl weitere Wertgegenstände sollte man nicht am Platz zurücklassen.
In der Toilette niemals Handtasche auf den Boden stellen, denn Du weißt nicht wann das Klo das letzte mal übergelaufen ist.
Tasche an einen Haken hängen denn auf oder neben dem Waschbecken abstellen kann auch schief gehen…
Beine Ausstrecken
Versuche Deine Beine so oft wie möglich auszustrecken und hoch zu legen. Wenn der Zug nicht voll besetzt ist geht das sehr gut. Auch ohne Schuhe auf ein Sitzpolster zu bringen.
Vergangenes Wochenende habe ich mich recht spontan dazu entschlossen zu einem Open Air Auftritt von Nino de Angelo zu fahren. Dieser sollte in Pfaffenhofen im Rahmen der Gartenschau stattfinden.
Erste Überlegung “Wo ist Pfaffenhofen?”… Nunja es gibt in Bayern mehrere Orte die so heissen, aber nur in einem findet gerade eine Gartenschau statt, auf der entsprechenden Webseite fand ich dann auch Hinweise zu dem Auftritt, die Veranstaltung sollte von 14-17 Uhr gehen. Ein recht großes Zeitfenster, aber damit kann man ja schon mal die Anreise Planen.
Pfaffenhofen an der Ilm liegt etwa eine halbe Zugstunde nördlich von München. Aber meine Reiseplanung war zu kurzfristig, an ein Sparticket bei der deutschen Bahn war nicht mehr zu denken, und eine normale Fahrkarte hätte je nach Verbindung zwischen 80 und 120 Euro gekostet… viel zu viel!
Also suchte ich nach Alternativen. Flixbus bietet gleich mehere Verbindungen nach München an, und ab da könnte ich ja dann Nahverkehrzug fahren. Der Umstieg von Fernbus auf Zug ist in München kein Problem, denn der ZOB liegt sehr zentral. Aber Warum brauchen die Busse so extrem lang?! Achso, eine Verbindung hat 1 Stunde Aufenthalt in Freiburg (okay damit könnte ich leben), die nächste Umsteigen mit 3 Stunden Aufenhalt in Karlsruhe (ich hänge doch nicht freiwillig 3 Stunden dort nachts rum!!!) und eine weitere Verbindung hat einen Umstieg in Mannheim. Also nein! Wieso soll ich bis nach Mannheim hoch fahren um nach München zu kommen? In meinen Augen ist das totaler Umweg.
Letztendlich fiel die Wahl nun doch auf Zug, und zwar nur mit Nahverkehrszügen und dem “Schönes Wochenende-Ticket”. Grundsätzlich eine Schöne Idee dieses Ticket, doch auf vielen Strecken gibt es kaum Züge am Sonntag vormittag (ich wollte ja bis 14 dort sein!).
Ich fand eine Verbindung ab Basel über Ulm und München, wo ich nicht zu oft umsteigen muss und auch nie zu lange Wartezeiten bis zur Weiterfahrt hatte. Aber das Problem war wie kommt man sonntags morgens von Lörrach nach Basel?
Gar nicht! Sonntags morgens vor 7 fährt kein Bus und kein Zug… nix. Gott sei Dank fand ich einen guten Freund der mich so früh zum Bahnhof nach Basel fährt.
Ich fuhr also Sonntag morgens kurz nach 6 Uhr in Basel los, der Zug bis Ulm war ein “Triebwagen-Zug”, alt, laut, rüttelnd und was ich unmöglich fand (der Zug startete in Basel) total dreckig. Alle Müllbehälter zum überquellen voll, klebrige Tische und was das Schlimmste war… eine total versiffte, verschissene Toilette! Ja dieser unmögliche Gurkenzug hatten wirklich nur eine einzige Toilette, in der es weder Klopapier noch Papierhandtücher gab. Und in diesem Zug musste ich 4 Stunden verweilen.
Da ich solche Situationen kenne, hatte ich vorsorglich, Desinfektionsmittel, Feuchttücher und ne ganze Menge Papiertaschentücher dabei.
Der Umstieg in Ulm klappte einwandfrei und der andere Zug war das krasse Gegenteil dazu! Neu, leise, sehr gut klimatisiert und vorallem sauber!
Am Münchner Hauptbahnhof musste ich das letzte Mal umsteigen und ich nutzte die Wartezeit an einer Kaffeebar, weil mein Handyakku schon nur noch 50% hatte, und ich wollte ja am Nachmittag sehr viel mit dem Handy fotografieren. Das wäre nicht nötig gewesen, denn der Nahverkehrszug von München nach Nürnberg ist nicht nur noch neuer und schöner sondern verfügt über WLan und Steckdosen !!!! Luxus pur! Ich fand es fast schade das ich ausgerechnet in diesem Zug die kürzeste Zeit war.
In Pfaffenhofen an der Ilm angekommen realisierte ich erst mal wie extrem warm es mittlerer Weile war (30 Grad). Nach 7 Stunden klimatisierte Züge ist das etwas krass. Ich war dankbar um die unübersehbaren Hinweisschilder zum Gartenschau-Shuttlebus die auch noch mit dem Wort “gratis” geziert waren. Ich musste nur etwa 5 Minuten warten und mich dann in den Bus setzten. Zu mehr wäre ich in dem Moment nicht fähig gewesen…Hitze, Sonne, Desorientierung.
Der Bus fuhr bis vor den Haupteingang der Gartenschau. Die Busfahrerin war sehr aufmerksam und fragte mich, ob ich sicher sei, dass ich hier aussteigen wolle… “mit dem Koffer?” Ja ich musste hier mit Koffer aussteigen, denn ich hatte gar keine Zeit mehr um diesen irgendwo unterzubringen, in 5 Minuten sollte es los gehen.
Am Eingang der Gartenschau bezahlte ich den Eintritt von 13 Euro und erkundigte mich sofort wie ich auf dem kürzesten Weg zu der Bühne komme “immer gerade aus bis ganz nach hinten”. Eigentlich waren meine Beine froh, nach 7 Stunden sitzen endlich etwas zu laufen, aber die gesamte Gartenschau hat Wege mit Kies, so locker und tief, das ich meinen Rollenkoffer nicht ziehen konnte, sondern tragen musste… einmal quer durch die Gartenschau.
Völlig ausser Atem und verschwitzt kam ich bei der Bühne an und war schockiert… Leere Reihen, kaum Leute. Ich platzierte mich mit meinem Koffer in der ersten Reihe und realisierte erst nach einigen Minuten, dass doch Leute da wahren, aber diese sich alle an den paar wenigen schattigen Plätzen drängten. Am Rande des Geländes im Schatten der Bäume auch viele Zuschauer, aber keiner wollte in die vorderen Reihen, wo die Sonne hin brannte. Auch ich floh zeitweise in den Schatten…
Die “Show” begann um 14 Uhr. Der Moderator der zuerst selbst paar Lieder sang versuchte die Stimmung anzuregen, doch den meisten Leuten war es wohl zu heiss zum Klatschen. Er rief zu einem Spiel auf, bei dem er zwei Freiwillige auf der Bühne brauchte. Natürlich meldete sich niemand. (Wer nicht klatschen mag, mag auch nicht spielen) ich meldete mich, und Schwups stand ich auf der Bühne und durfte ins Mikrofon sagen “ich bin Uschi aus Lörrach” wenigstens für meinen weiten Weg klatschten ein paar Leute.
Bei dem Spiel mussten wir alte Schlager erraten und dann auch noch richtig ansingen (zum Glück hab ich bissel Karaoke Erfahrung) und letztlich gewann ich den 1. Preis, weil ich wusste das es “eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, na na na na naah” heisst und nicht ” lalalaaa”… also Dab-Radio abgesaht.
Gegen 16 Uhr kam Nino dann endlich, und ich hab den Eindruck, dass nicht wenige Zuschauer wussten ,dass es so laufen würde denn erst jetzt kamen mehr Menschen.
Nino’s Auftritt war Klasse: HIER findet ihr Bericht und Fotos.
Nach der Veranstaltung war ich fix und fertig. Ich ging mit meinem Koffer den gleichen Weg zurück zum Eingang und bestellte mir dort ein Taxi. Ich habe also von der Gartenschau exakt nix gesehen.
Mein Hotel befand sich im Nachbar Ortsteil, welches Siebenecken hieß, eine kleine Ansammlung von Bauernhäusern hinter sanften Hügeln mit Hopfenfeldern.
Am Montagmorgen war ich früh wach, obwohl ich mir keinen Wecker gestellt hatte. Und so kam ich auf die Idee, ich könnte die 4,5 km bis zum Bahnhof laufen, ich hätte ja genügend Zeit. Doch diese Idee verwarf ich nach dem Frühstück wieder und gönnte mir paar Stunden ruhen im Zimmer bevor ich dann gegen 10 uhr ein Taxi nahm.
Mit dem Nahverkehrszug ging es nach München, wo ich mir ganz kurz den Karstadt am Bahnhof ansah, um dann mit der S-bahn zum ZOB zu fahren.
Einen sooo großen Busbahnhof Hab ich noch nie gesehen, mit Restaurants und vielen Läden. Selbst Apotheke und Lidl gab es dort und Büros von Flixbus und andere Bus Firmen die ich zum Teil noch nie gehört habe.
Zwischen Bussen nach Frankfurt, Berlin, Dresden, … und Prag fand ich auch meinen nach Lörrach, das auf dem gleichen Schild auch St.Gallen stand hat mich nicht weiter irritiert.
Der Bus war nicht voll, ich hatte meine eigene Sitzreihe, aber es war recht laut, weil man sich in mindestens 5 verschiedenen Sprachen unterhielt.
Wegen der Sonne zog ich den Vorhang zu, schnappte Kopfhörer und Häkelzeug und beachtete den Verkehr nicht weiter.
Nach einer Weile spürte ich, dass wir die Autobahn verlassen hatten. Ich zug den Vorhang zur Seite und sah Berge! Hohe Berge…. also so 2000er… Alpen halt!
Ich war irritiert, denn ich war ja der Meinung wir müssten Irgendwo Richtung Ulm oder so sein… ich rechnete eher mit der Schwäbischen Alb oder Allgäu als mit den ganz hohen Alpen.
Ich startete auf meinem Handy Googlemaps und ließ mir den Standort anzeigen…. die Karte lädt…. Hä?!
Wir befanden uns in Österreich! Der Bus war von München aus Richtung Süden gefahren und nicht westlich wie ich erwartet hatte. Wir fuhren auf der östlichen Seite um den Bodensee herum nach St.Gallen und dann über Winterthur und Basel nach Lörrach!
Diese Reise fürte wirklich nach Siebenecken und um sieben Ecken wieder zurück.