Die letzten zwei Wochen ist es hier im Blog etwas still geworden weil ich mich auf das lernen konzentriert habe. Ich wollte für die Prüfung optimal vorbereitet sein und habe deshalb alle anderen Aktivitäten auf ein Minimum reduziert.
Wie ich letzte Woche schon berichtet habe, habe ich die schriftliche Prüfung verkackt . Als Folge davon konnte meine mündliche sowie praktische Prüfung vergangene Woche nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen hatten wir mehrere Tage Nachschulung in Karlsruhe.
Das Schulungszentrum in Karlsruhe befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs und ich hoch modern und nagelneu. In den Schulungsräumen gibt es die neueste Technik und wir saßen dort an modularen Einzeltischen. Dagegen wirkt der Schulungsraum in Basel, altbacken… aber dafür ist er viel gemütlicher und die Aussicht mit dem Springbrunnen in dem Innenhof des imposanten Altbaus ist viel schöner. In Karlsruhe hat der Raum eine Glasfassade und bei Sonnenschein sind die Jalousien sowieso unten. Der Raum ist im Sommer nur mit Klimaanlage und Kunstlicht nutzbar.
Blick vom Schulungszentrum
Der Wiederholungsunterricht hab mir selber auch einige Aha-Erlebnisse gegeben. Aber stellenweise war ich vom Wissensstand der anderen Teilnehmer etwas erschreckt. Kein Wunder das sie die Prüfung nicht bestanden haben, bei den großen Lücken. Nun wir waren zuletzt nur noch 3 Umschüler… und in so einer kleinen Runde kann sich keiner mehr verstecken!
Hauptbahnhof in Karlsruhe
In den letzten Wochen war ich öfter an diesem Bahnhof als vorher mein ganzes bisheriges Leben. Und mir ist bewusst geworden, hier werde ich in Zukunft an jedem Arbeitstag vorbei kommen… denn es gibt keine ICEs ab Basel die nicht über Karlsruhe fahren. Karlsruhe ist also auch ein Teil meines Arbeitsplatzes…
Was früher eine weite Reise war ist jetzt für mich eine Kleinigkeit die man fast täglich macht. Ich sag nur “unterwegs ist das Ziel”!
Dieses Bild ist ein kleines Schmankerl aus der “Vergangenheit”… an meinem ersten Praxistag auf dem Zug fand ich das noch spektakulär genug ein Foto. Da seht ihr mich noch in “zivil” weil meine UBK noch nicht geliefert war. Angeglichen an die offizielle Dienstkleidung trage ich die Bluse in der Hose (was ich privat nie mache) aber so ist das Pflicht. Auch aus Sicherheitsgründen, das man nicht mit einem langen Oberteil irgendwo hängen bleiben kann.
Eine weitere Chance
Weil unser Gruppenleiter an uns glaub und uns unbedingt in seinem Team haben will hat er sich dafür eingesetzt das wir nochmal eine Frist bekommen. Wir dürfen nochmal zwei Wochen dran hängen! Allerdings mit einigen Tagen an denen wir ohne Trainer in der Dienststelle selber lernen müssen. Des weiteren müssen wir nochmal paarmal nach Karlsruhe und wir werden auch im Zug unterwegs sein.
Ich bin sehr sehr dankbar für diese Möglichkeit und werde mein Bestes tun um diese zusätzliche Zeit optimal nutzen. Es kommen nun keine neuen Inhalte mehr dazu sondern wir können und voll und ganz darauf konzentrieren das bereits geschulte zu vertiefen.
Den genauen Prüfungstermin haben wir noch nicht, den werde ich vermutlich auch nicht vorher verraten. Aber es gibt jetzt wieder regelmäßig neues hier im Blog denn ich habe mit meiner Führungskraft abgesprochen das ich über meine Erlebnisse bei der deutschen Bahn schreiben darf.
Es gibt also bald wieder mehr neues auf “Unterwegs ist das Ziel”
Vergangene Nacht hatte ich meine erste Nachtschicht. Zuvor hatte ich noch nie eine Arbeit die es erfordert über die Datumsgrenze hinweg zu arbeiten.
Früher hatte ich zwar mal einen Nebenjob in einem Kiosk wo ich morgens um 4 begonnen habe und dann wenn die ersten Schüler und Pendler kamen um 7 Uhr hatte ich Feierabend. Das ist schon speziell wenn man arbeitet wenn alle anderen noch im Bett liegen und heim geht wenn andere zur Arbeit aufbrechen.
Fernzüge in der Nacht
In den Nachtstunden verkehren viel weniger Personenzüge, weil die meisten Fahrgäste lieber tagsüber reisen. Doch Nachts ist auf den deutschen Schienen reger Verkehr. Vor allem Güterzüge fahren Nacht viel mehr als am Tag.
Aber es gibt auch Personenzüge die mitten in der Nach verkehren und diese nennt der Volksmund “Nachtzüge”. Meistens sind dies EC-Züge die Europaweit verkehren. Diese sind bei Internationalen Fahrgästen sehr beliebt da man so preisgünstig weite Strecken zurücklegen kann. Wer quer durch Europa will egal ob als Urlauber, Rundreise oder Heimatbesucher wählt gerne einen Zug in der Nacht, da diese seltener halten und dadurch schneller ankommen.
Auch wenn die meisten Züge mit Schlaf oder Liegewagen gar nicht mehr von der deutschen Bahn betrieben werden “Begleiten” wir diese Züge.
Mit dieser Bezeichnung “Begleiten” ist hier gemeint das wir in den Zügen mitfahren, die Technik und Sicherheit überwachen und selbstverständlich auch die Fahrgäste kontrollieren. Das bedeutet für uns Zugbegleiter das wir in Deutschland unterwegs sind aber auf Ausländischen Zügen.
Internationale Züge
Heute Nacht war ich zuerst in einem Zug mit dem Endziel Prag unterwegs der aus Schweizerischen, Österreichischen und Tschechischen Wägen bestand. Letzteres ist etwas herausfordernd weil die Fahrzeuge sehr oft nur in Tschechisch beschriftet sind… bis jetzt weis ich nur das Klimaanlage in Tschechisch auch Klima heißt… alles andere kann ich schlicht überhaupt nicht lesen. Zum Glück sind alle wichtigen Dinge auch in Englisch oder mit Piktogrammen Beschriftet. Nur wenn dann bei einem Boardcomputer das Menu auf Tschechisch ist dann wird es schwierig.
Auf dem Rückweg von Frankfurt war ich in einem Zug aus Amsterdam in dem sehr viele Niederländische und Französische Fahrgäste unterwegs waren. Ich konnte also meine Sprachkenntnisse sehr gut gebrauchen!
Meine erste Nacht!
Dienstbeginn war kurz nach 20 Uhr. Als ich zur S-Bahn ging hatte es hier in Lörrach noch 33 Grad! Deshalb habe ich auf das Radfahren verzichtet. Denn wollte meine erste Nachtschicht so erholt wie möglich beginnen.
Nach dem Dienstantritt in der Einsatzstelle am Badischen Bahnhof ging es erst mal mit der S-Bahn zum SBB wo wir unseren Zug übernahmen. Da ich dann als dieser da war zu tun hatte ist dieses Foto mit irgendeinem anderen Zug entstanden.
Für die Nachtschicht habe ich diesmal lieber Hosen gewählt. Geschwitzt habe ich sowieso bei diesem schwülen Wetter. Auf dem Bild ist nicht so gut erkennbar, die Hose ist burgundy und die Weste ist dunkelblau. Dieser typische Zugbegleiterkoffer ist Pflicht und gehört zur ständigen Ausrüstung.
Mit einem Eurocity mit Schlaf-. Liege- und Sitzwagen ging es bis Frankfurt Hauptbahnhof. Wobei die Schlaf und Liegewagen eigenes Personal haben, die sich um die Belange der Fahrgäste kümmern. Unsere Aufgabe war es vor allem an jedem Bahnhof den Ein und Ausstieg zu überwachen und die Sicherheit beim Abfahren.
Woah das ist nachts echt speziell, denn je nach Standort kann man nicht gut erkennen ob eine Türe ganz zu und eine Trittstufe ganz eingefahren ist. Zumal das unterschiedliche Fahrzeuge mit sehr verschiedenen Türen sind. Nicht selten muss man deshalb am Bahnsteig dann nochmal den Standort wechseln um alles sehen zu können. Dies alles ist viel komplexer als bei einem modernen ICE.
Dieses Bild ist morgens um 3 entstanden, ich finde ich seh dafür ganz gut aus, oder?
Mittagspause?
Eine unfreiwillig lange Pause hatten wir nach 0:30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof. Der Zug zurück hatte über 60 Minuten Verspätung und so war unsere Pause viel länger als geplant. Was tagsüber ganz angenehm sein kann ist Nachts zwischen 0 und 3 Uhr doch etwas herausfordernd. Zum Glück gibt es in Frankfurt einen großen und angenehmen Aufenthaltsbereich der klimatisiert ist. Hier gibt es für die Bahn Mitarbeiter gleich mehrere Räume mit unterschiedlichen Beleuchtungen in denen man sich zum quatschen treffen kann oder zum Ausruhen hinsetzen oder hinlegen kann.
Ich war sehr froh das wir am Hauptbahnhof waren und nicht wie letzte Woche am Südbahnhof:
Ich hatte mich für den abgedunkelten Raum entschieden und hab die Füße hoch gelegt. Allerdings habe ich mich mit Essen, Trinken und Handy beschäftigt um nicht einzudösen. Und ich habe es mir nicht nehmen lassen einen der Massagesessel auszuprobieren von dem mir schon mehrere Kollegen erzählt hatten. Wow echt angenehm.
Von der Zeit im Ruheraum zählen 30 Minuten zur Pause, der Rest ist Arbeitszeit… ist ja nicht meine Schuld das der Zug später fährt. Während der Arbeitszeit Chillen, Handspielen und Massage … ich tue ja alles um meine Arbeitskraft aufrecht zu erhalten..
Höchstleistung mitten in der Nacht
Kurz nach 3 Uhr ging es in den Zug zurück dieser kam von Amsterdam und war schon gut besetzt als er an kam mit Fahrgästen aus Niederlanden, Belgien und Frankreich und hier stiegen nochmal sehr viel zu. Durch einen Brückenschaden verkehren nicht alle Züge über Bahnhof Flughafen und so kamen hier viele Fahrgäste die mit dem Flieger angekommen waren hier zu uns. “Fluggäste” haben meistens viel oder großes Gepäck und sind nicht selten “gejetlaggt”, also sehr müde oder verpeilt. So stellt dann manchmal die Bitte den Koffer aus dem Gang zu entfernten eine Überforderung dar.
Unser Zug war beim Start in Frankfurt knallvoll! Die Menschen Standen in den Übergängen, sprachen alle möglichen Sprachen, hatten manchmal Tickets die ich noch nie gesehen hatte und manch einer verhielt sich eigenartig.
Unsere Aufgabe war es nun in dieser Mischung aus Trubel und schlafenden Menschen die Fahrkarten zu kontrollieren. Doch man lernt sich schnell mitzuteilen, mit irgendeiner Sprache notfalls alles was man kann gemischt und mit Händen und Gesten. Die meisten wussten ja sofort was wir wollen.
Schwierig wird es dann wenn ein Fahrgast ein Handy her streckt dessen Menu in einer Asiatischen Schrift irgendwas anzeigt. Aber auch die Situation konnte ich meistern indem ich ihm mehrfach erklärte “I need a code to scan”. Diese vier Tickets dieser Koreanischen Familie mit Canadischen Tickets für halb Europa waren korrekt und gültig, aber bis wir diese gefunden haben!!!
Die nächsten zwei Stunden hatten wir volle Action mit allen möglichen Situationen. Ein Fahrgast, ein junger Mann hat mich etwas beunruhigt weil ich ihn sehr lange nicht wach bekommen habe. Ich war unsicher spielt er schlafen oder ist er bewusstlos? irgendwann kam er aber zu sich und fand dann sogar recht fix sein gültiges Ticket.
Keine Zeit zum Müde werden
Durch diesen Trubel verging die Zeit wie im Fluge so bissel zur Ruhe kam ich erst ab Offenburg. Bis dahin hatte ich mehrere Fahrpreisnacherhebungen geschrieben und einen Fahrgast von der Bundespolizei abholen lassen weil die Person weder Fahrkarte noch Papiere dabei hatte.
Der Zug hatte bis Basel einen Großteil seiner Verspätung wieder rein geholt, und es gab einen Fahrgast der sich genau darüber beschwert hat (Hallo?). Dadurch konnte ich meine Schicht fast planmäßig beenden. Um kurz nach 7 Uhr war ich zuhause und hatte erst mal Hunger! Doch nach dem Frühstücksmüsli habe ich mich für paar Stunden schlafen gelegt.
Für mich war diese Schicht noch ein “Erlebnis” aber ich habe mir sagen lassen das heute Nacht ziemlich normal war…
Gegen Mittag war ich wieder Mensch und hab einige Zeit auf dem Balkon verbracht mit ruhigen und erholsamen Dingen. Doch im gesamten denke ich das ich die Nacht sehr gut überstanden habe. Aber die Tatsache das alles noch neu und spannend ist macht es mir sicher leichter.
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Darüber muss ich einfach schreiben weil mich sehr über diese Überraschung gefreut habe.
Letzte Woche hat mir DHL eine Karte im Briefkasten hinterlassen das eine Paketsendung im Shop auf mich wartet. Da ich nichts bestellt habe konnte ich mir nicht vorstellen was und von wem es ist. Doch mein zukünftiger Chef hatte am Kennenlerntag angedeutet das wir ein “Päckchen” erhalten würden. Ich dachte dabei an irgendwelche Unterlagen oder Kleinigkeiten wie Kugelschreiber und Block…
Über den ersten Kennenlerntag am 17.6. habe ich im entsprechenden Samstagsplausch geschrieben. Wenn Du ihn verpasst hast dann kannst Du hier nachlesen wie das war.
Gestern konnte ich nun endlich das Paket abholen. Und ich war schon von Größe sehr überrascht. Und schon die Verpackung hat mich gefreut:
Ein riesiger Blauer Karton mit einer Eindeutigen Beschriftung. Wenn man so etwas erhält, dann ist der neue Arbeitgeber kein Geheimnis mehr.
Als ich die bunte Schachtel in Empfang nahm dachte ich bestimmt nicht an Datenschutz oder sowas. Nein ich ging voller Stolz nach hause und trug den Karton so das man die Schrift lesen konnte. Ich hab sogar jemanden gebeten ein Bild von mir mit der Schachtel zu machen… da wusste ich noch nicht was drin ist.
Ich finde die Tatsche das ich ein Geschenk von der neuen Firma erhalte schon bevor ich angefangen habe total nett. Ich fühle mich dadurch willkommen und wertgeschätzt und das obwohl noch gar nichts getan habe.
Was ist in dem Paket drin?
Ich habe mich so über die Sachen gefreut und vor allem die Tatsache das ich sie unverdient bekomme das ich sie auf dem Balkon fotografiert habe. Denn daran möchte ich mich noch lange erinnern. Und, ja klar ich möchte es Euch zeigen:
Trinkflasche mit der Aufschrift “Dabei seit 2023”
kleines Büchlein Bahn ABC in dem die wichtigsten Begriffe erklärt werden und vor allem stehen da alle möglichen Hotlines drin wo man für welchen Themenbereich fragen kann
Schutzhülle für den Mitarbeiterausweis
… und das wichtigste
Ein hochwertiger Rucksack mit Laptopfach mit DB Logo
Der Rucksack ist wirklich Klasse. Das Foto wird ihm überhaupt nicht gerecht. Er hat diesen modernen Einroll-Verschluss wie ihn viele Fahrradtaschen oft haben. Dadurch ist er sehr flexibel befüllbar. Da passen auch mal Wechselklamotten oder Schlafsachen hinein. An die äußerliche Schnürung kann man gut eine Jacke befestigen.
Da ich ja ein Bissel Erfahrung mit Reisegepäck habe weis ich das ein Gepäckstück mit dieser Ausstattung (Zahlenschloss, RF-Safe-Fach, wattierte Träger, Rückenpolsterung) nicht ganz billig ist. Es handelt sich hier also nicht um “Werbegeschenk-Qualität”.
So bin ich mir sicher das mich dieser Rucksack oft zur Arbeit begleiten wird. Gerade jetzt am Anfang, solange ich nur ruhig in der Schulung sitzten muss werde ich mit dem Fahrrad nach Basel fahren und da ist er perfekt!
Ich bin begeistert von dieser Willkommenskultur und das sehen auch andere so. Siehe dazu auch “gelebte Willkommenskultur”.
Vielen Dank
Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog. Wenn Du mich weiterhin auf meiner “Reise” begleiten möchtest folge mir auf einem der Kanäle.
Guten Morgen! Heute schreibe ich endlich mal wieder von unterwegs. Ich befinde mich im IC von Weil am Rhein nach München. Enthält Werbung da Nennung.
Heute möchte ich mal wieder mal das machen wozu ich diesen Blog damals ins Leben gerufen habe. Der Grundgedanke war damals von meinen Reisen und Ausflügen von unterwegs zu berichten.
Ich befinde mich im IC 267, dieser Zug verkehrt täglich von Basel SBB nach München Hauptbahnhof und legt dabei 354 km zurück. Dieser Zug startet um 5:50 am Basler Schweizer Bahnhof und fährt über Karlsruhe, Stuttgart und Ulm bis München Hauptbahnhof.
Warum ich diesen Zug nehme
Ich bin heute um 6:06 in Weil am Rhein eingestiegen. Für diese Verbindung habe ich mich entschieden, weil es eine der wenigen Reisemöglichkeiten ohne Umsteigen direkt nach München ist.
Ich fahre gerne sehr früh schon los, dann kann man den ersten Reisetag am Zielort noch nutzen. Zum Beispiel komme ich heute schon um 11:15 Uhr in München an, da kann man mit dem Tag wirklich noch was unternehmen.
Weniger Umsteigen finde ich angenehmer, weil ich es mir dann im Zug richtig bequem machen kann und ich in Ruhe etwas tun kann. So wie zum Beispiel diesen Text schreiben. Wenn man alle halbe Stunde umsteigen muss, ist man ständig am ein und auspacken. Und je öfter man den Zug wechselt umso eher hat man ein Problem wenn einer der Züge verspätet ist.
Zu den meisten Destinationen muss man Umsteigen, aber wenn ich schon in eine Stadt will zu der es Direktverbindungen gibt dann nutze ich diese gerne.
Allerdings ist dieser Zug ein IC und kein ICE. Das bedeutet er hält viel öfter und die Wagons sind nicht ganz so neu und komfortabel. Dafür ist aber dann oft das Ticket um einiges Preiswerter.
Wobei sich der Preis bei den Tickets der deutschen Bahn nicht nach gefahrenen Kilometer oder wie toll der Zug ausgestattet ist, richtet sondern hauptsächlich danach wie ausgelastet die Verbindung an dem Tag ist. Man kann davon ausgehen das Geschäftsleute die es eilig haben lieber einen schnelleren Zug nutzen. Aber alle die in einer kleineren Stadt einsteigen wollen sind auf die ICs angewiesen.
Für mich war es ein Vorteil in Weil am Rhein einzusteigen, und nicht ins Ausland nach Basel zu müssen. Die erste S-Bahn nach Basel fährt erst nach 6 Uhr und somit hätte ich diesen Zug nicht erreicht, oder hätte mir jemanden suchen müssen der mich nach Basel bringt.
Was ist der Unterschied zwischen IC und ICE
Das Streckennetz der Intercity (IC) gibt es schon seit 1971. Ein IC ist mit maximal 200 km/h unterwegs. Intercity-Express gibt es seit 1991 und diese Züge können 230-330 Km/h schnell sein, soweit die Strecke es zulässt. Außerdem halten ICEs seltener nur großen Bahnhöfen. An diesen Knotenpunkten sind dann auch die Verbindungen auf die Fahrpläne der ICEs abgestimmt.
Der IC dient meist als Ergänzung zu den schnellen ICEs und bedient auch kleinere Bahnhöfe wie mein Zug heute zum Beispiel Weil am Rhein, Müllheim und Bad Krotzingen. Ein ICE hält auf dieser Stecke nur in Basel und Freiburg.
Mit einer ICE-Verbindung wäre ich schneller in München, müsste aber entweder in Karlsruhe oder Stuttgart umsteigen. Da besonders Stuttgart momentan wegen der Bauarbeiten zu Stuttgart 21 fast täglich von Verspätungen betroffen ist, wollte ich das gerne umgehen.
Außerdem bin ich im Urlaub und habe genug Zeit um gemütlich nach München zu reisen. Ich habe dort keinen festen Termin denn ich dringend erreichen muss. Selbstverständlich ist dies auch eine Kostenfrage. Langsamere Verbindungen sind meist preiswerter und nicht so voll.
Heute fahre ich erste Klasse!
Wie ich schon paarmal erwähnt habe nutze ich eine Bahncard 25 und damit gekoppelt das Bahnbonus-Programm. Das heißt das ich bei jedem Einsatz meiner Bahncard Punkte sammle und diese später in Sachprämien oder andere Vorteile tauschen kann. Unter “was ist das Bahnbonus-Programm?” habe ich schon mal darüber geschrieben.
Für die heutige Reise habe ich wieder 500 Bonuspunkte in ein Upgrade zu ersten Klasse eingelöst. Das heisst ich fahre zum gleichen Preis wie ein Sparpreis in der zweiten Klasse kosten würde in der ersten Klasse.
Auf diese Weise habe ich mir die Fahrt nach München so entspannt wie nur möglich gestaltet. Ohne Umsteigen, ohne Platzmangel und ohne zu viel Menschen.
In der ersten Klasse hat man automatisch eine Sitzplatzreservierung, und diese werden so vergeben das die Fahrgäste gleichmäßig verteilt sitzen. Augenblicklich reise ich in diesem Abteil mit nur einer weiteren Person. Die erste Stunde war ich sogar ganz alleine. Gerade fahren wir in Karlsruhe los, Statt umsteigen, Gleiswechsel und Platzsuche bleibe ich gechillt sitzen und schreibe weiter.
Der Komfort im Zug in der ersten Klasse ist meiner Meinung nach vergleichbar mit dem ICE. Die Klimaanlage/Heizung funktioniert gut (es ist schön warm in diesem Abteil) und die Toilette ist sauber. Das Bordbistro ist gleich im nächsten Wagen dort habe ich mir schon meinen ersten Kaffee geholt. Doch was das allerwichtigste ist. Dieser Wagen fährt angenehm ruhig und macht keine gruseligen Geräusche wie manch ältere Waggons.
Ich bin diesbezüglich nicht sehr empfindlich aber wenn es permanent knarrt und rumpelt denke ich dann schnell das irgendwas kaputt ist. Auch vibrierende Teile der Inneneinrichtung können auf die Dauer unangenehm werden. Hier vibriert und klappert nichts. Die Ledersitze sind bequem und ich kann die Beine Ausstechen ohne andere Fahrgäste zu stören.
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Für den Samstagsplausch bei Kaminrot am 21.5.2022 erzähle ich Euch von meiner gestrigen Zugreise von Basel nach Hamburg.
Als ich heute morgen um 7.14 in Basel in den Intercity 78 eingestiegen bin hatte ich noch keine Vorstellung wie die Fahrt sein würde. In der Navigator App der deutschen Bahn hatte es angezeigt das der Zug vermutlich ab Mannheim oder Frankfurt seht voll werden würde. Das ist meisten so, und spätestens am Kassel oder Göttingen wird es wieder leerer. Aber heute war es anders!
Ich saß zuerst im zweitletzten Wagen im Ruhebereich. Als ich kurz mit einem Fahrgast in der nächsten Reihe sprach wurden wir vom Vordermann barsch auf diesen Umstand hingewiesen… ob dieser ahnte das es nur bis Freiburg wirklich ruhig bleiben würde?
In Freiburg stiegen extrem viele Fahrgäste ein. Und die meisten davon mit roten T-Shirts bekleidet. Zuerst dachte ich mir da nix bei und dachte das ist vielleicht eine Reisegruppe. Aber es wurden immer mehr. Es waren so viele Fahrgäste, das versehentlich die Türen des Zuges zu früh zu gingen und sie nochmals geöffnet werden mussten. Auf den T-Shirts stand oft “Schwarzwaldmilch” und ich erkannte erst langsam das es sich um Fussballfans des SC-Freiburg handelt. Bestimmt 15-20 Minuten lang waren alle Gänge komplett verstopft und ich hoffte das ich meinen Sitzplatz behalten konnte. Doch dann kam eine Dame und behauptete ich sässe auf ihrem Platz obwohl an der Anzeige stand “nicht reserviert”. Ich gab den Platz frei und und zog um in das Fahrradabteil. Dort gibt es zwei Klappsitze die ich nutzen konnte um meine Beine hoch zu legen. Doch auch da blieb ich nicht lange alleine. Der Zug war mittlerer Weile komplett voll besetzt.
Bei jedem Halt kam oder ging jemand mit einem Fahrrad und es war jedes Mal eine logistische Herausforderung das Rad raus oder rein zu kriegen. Mein Platz befand sich im Grunde im “Rangierbereich” der Fahrräder und ich musste jedes Mal aufstehen und nicht selten helfend eingreifen.
SC-Freiburg spielt im DFB-Pokal Finale
Da ich mich normalerweise nicht für Fussball interessiere wusste ich das nicht. Das Spiel findet Samstag Abend in Berlin statt. Ich hatte nicht damit gerechnet das dadurch Züge am Freitag schon überfüllt sind. Für die Freiburger Fans ist dies was ganz besonderes denn so erfolgreich war die Mannschaft schon lange nicht mehr. Für einen Freiburg-Fan ist es eine Ehrensache bei so einem wichtigen Spiel dabei zu sein. Wobei ich sogar Gespräche von Fahrgästen gehört habe die in Berlin das Spiel nicht im Station sondern beim Public Viewing verfolgen.
Für das fast ausverkaufte Spiel gibt es nur noch wenige Tickets die ab 189€ bis über 800€ kosten. Mir persönlich war überhaupt nicht klar das der DFB-Pokal so viele Zuschauer anzieht.
Die in Freiburg zugestiegenen Fussballfans waren meist in Gruppen unterwegs und hatten sich für die Fahrt mit alkoholischen Getränken eingedeckt. Teilweise sogar mit ganzen Bierkisten. Einige hatten Kutten, Schals und Fahnen dabei. Und obwohl das sonst verboten ist betrieben sie in mindestens zwei Wagons einen Subwoofer um Partymusik zu machen. Soweit ich weis ist in Zügen des Nahverkehrs Alkoholkonsum verboten. Aber in einem ICE wo Bier, Wein und Sekt verkauft werden scheint das niemanden zu stören. Die meisten der Fussball-Fans tranken mitgebrachte alkoholische Getränke.
Aufgrund der unten beschriebenen Situation konnte ich kein hübsches Foto von meiner Kaffeetasse machen. Stattdessen gibts ein Foto von einem roten T-Shirt im überfüllten Zug:
auf dem T-Shirt steht “wir fahren nach Berlin”… Tausende Fussballfans in Zügen unterwegs.
Im Fahrrad-Abteil kann man was erleben
Also langweilig wird es im Fahrradbereich nie. Bei jedem Halt musste ich Aufstehen und nach Möglichkeit mich irgendwie aus dem Weg räumen. Was in einem komplett überfüllten Zug gar nicht möglich ist. Die Fahrrad-Besitzer hatten alle grosse Mühe ihre Räder unter zu bringen. Vorgesehen ist das 4 Fahrräder hochkant an einen Haken gehängt werden und nur 4 normal im Ständer stehen. Doch diese Wagenkonstruktion wurde entwickelt als es noch keine E-Bikes gab. Die meisten Elektroräder sind so schwer das die wenigsten Radfahrer das Rad so hoch heben können. Wir anderen “Randabteil-Bewohner” mussten nicht selten mit anpacken damit es gelingt. Ohne unser Eingreifen hätte es noch mehr Rückstau gegeben und die vielen Fahrräder hätten nicht in den Raum gepasst. Das ist dann so ein Moment wenn es zu Zugverspätungen wegen “zu viele Fahrräder” kommt. Weil irgendein Fahrgast mit seinem Rad in der Türe stehen bleiben muss und nix mehr geht.
Mir ist dann irgendwann der Kragen geplatzt und ich hab einfach zwei fremde Räder genommen und korrekt eingehängt. Wobei ich mich mit dem Gewicht der Räder bös verschätzt hatte und ein junger Mann mir zu Hilfe kommen musste.
Manche Radfahrer können nicht damit umgehen
So zum Beispiel eine alte Dame, bestimmt schon längst im Rentenalter die mit ihrem Fahrrad aussteigen wollte. Sie hatte ein modernes E-Bike das sie fast nicht zur Seite heben konnte. Zusätzlich hatte sie noch zwei große Seitentaschen, die sie in dem überfüllten Zug unmöglich anhängen konnte. Die junge Frau die dicht gedrängt mit ihrem Fahrrad neben ihr stand meinte das sei keine gute Idee. Sie fragte ganz doof “ja wie soll ich die drei Sachen aus dem Zug kriegen” zwei andere Fahrgäste erklärten sich bereit ihre Taschen mit aus dem Zug zu nehmen. Eine davon war so schwer das sie sie noch nicht mal über ihr Fahrrad zu dem jungen Mann der sie ihr abnehmen wollte heben konnte. Daraufhin fragte ich sie “sind sie alleine unterwegs” und sie “ja klar!”… Eine alte Frau mit 3 Gepäckstücke die sie selber nicht tragen kann. Wie soll das denn gehen?
Es ging, die Hilfsbereitschaft der Fahrgäste war enorm. Aber was hätte die Frau gemacht wenn keiner da gewesen wäre?
Zwischen all den Fahrräder war auch eine Junge Frau mit einem Kinderwagenähnlichen Gefährt. Es handelte sich um einen Wagen für einen Hund oder Katze. Die junge Dame saß eine Weile neben mir und erzählte mir das sie eine Zuchtkatze abholen fährt. Das Wägelchen ist das Transportmittel für das wertvolle Tier. Das sie nun leer von der Schweiz nach Köln bringt. Mir war nicht ganz klar warum sie das Gefährt nicht zusammengelegt hat, stattdessen nutze sie es lieber als “Kofferkuli”. Sie hatte weder einen Sitzplatz noch hatte sie den Wagen als Kinderwagen oder Fahrrad angemeldet.
Also blockierte sie, genau wie anderen nicht reservierte Fahrräder den Fahrradbereich. Zeitweise waren in dem kleinen Raum doppelt so viele Räder als vorgesehen. Und dazu noch wir Menschen, die uns dort aufhielten weil wir woanders keinen Platz fanden.
Eine Rollende Partymeile
Irgendwann mal machte ich mich auf den Weg zum Bordbistro um mir einen Kaffee zu holen. Mir war schon klar das ich einen weiten Weg haben würde denn ich befand mich im letzten bzw ab Frankfurt im ersten Wagen (Frankfurt ist Kopfbahnhof) und das Bordbistro ist immer in der Mitte zwischen erster und zweiter Klasse. Ich vertraute meinen Koffer einer jungen Frau die neben mir auf dem Boden saß an und sie bekam meinen Sitzplatz. Auf den Weg durch die 8 oder 9 Wagons mit feiernden Fußballfans machte ich mich nur mit meiner Handtasche.
Die Fans in den roten T-Shirts waren bereits sehr angeheitert und standen in den Gängen und prosteten sich zu. Mehrfach musste ich kurz warten weil gerade irgendein Getränk über den Gang hinaus eingeschenkt wurde. Eine Gruppe hatte ein kleines Bierfass dabei und es sah aus als tranken davon 8-10 Personen um die Wette. Aber auch Sekt, Schnapps und Grappa wurde verteilt.
Natürlich wurde auch viel gegessen. Überall sah man Chipstüten und andere Verpackungen herumliegen… es sah aus wie nach einem Volksfest, überall Müll und leere Flaschen!
Ach… habe ich erwähnt das in den Zügen der deutschen Bahn noch eine Maskenpflicht besteht? An diese wurde mehrfach durch Durchsagen erinnert. Aber Du kannst davon ausgehen das jeder der ein Getränk oder einen Snack in der Hand hatte die Maske maximal am am Hals oder Ohr hängen hatte. Für die meisten war es nur noch ein Alibi… ich denke das die wenigsten sie wirklich längerfristig an hatten.
Und Abstand halten geht in einem überfüllten Zug sowieso nicht!
Fahrrad oder Gepäckstück?
Während der Fahrt unterhielt ich mich unter anderem mit einem jungen Mann mit einem Spezial Fahrrad, dieser meinte er könne ja sein Vorderrad aushängen dann sei sein Fahrrad offiziell ein “Gepäckstück”, denn er sei ohne Reservierung für sein Rad unterwegs. Das würde er immer so machen. Manchmal fordern ihn dann die Kontrolleure auf das Rad wirklich zu demontieren, aber wenn es so voll ist kommt eh keiner… Er hatte viel Erfahrung, sein Beruf ist es Fahrradwege ab zu fahren und die Beschilderung zu kontrollieren (Fotografieren). Was es alles gibt, er lebt davon täglich 20-30 km Rad zu fahren. Eine interessante Begegnung.
Er fand wie wir anderen die uns länger in der Nähe der Räder aufgehalten haben diesen Raum auch als zu klein und schlecht geplant. Die Idee der Entwickler war es das ein Teil der Räder hochkant an die Wand gehängt werden. Dies ist aber mit modernen E-Bikes kaum möglich weil diese viel schwerer sind. Hinzu kommt das meist ältere Menschen mit diesen Rädern unterwegs sind und oft nicht die Kraft dazu haben.
Doof finde ich auch das alle Radfahrer durch die schmale automatische Türe müssen, sie ist zwar schon breiter als die anderen Glastüren aber trotzdem für Räder mit seitlichen Taschen zu schmal. Meiner Meinung nach hätte man diese Türe weg lassen können. Überhaupt würde ich die Fahrradständer nicht quer sondern längs zur Fahrtrichtung anordnen.
Für diese Fahrt hätte sich eine Sitzplatzreservierung sicher gelohnt. Wenn man mit einem Fahrrad im ICE mit fährt würde ich sie dringend empfehlen! Mehr darüber unter “Lohnt sich eine Sitzplatzreservierung”
Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog
Ich reise gerne und oft mit der deutschen Bahn. Und mir ist es auch schon mal passiert das ich etwas verloren habe. In meinem Artikel “Sind Kofferanhänger sinnvoll” habe ich darüber berichtet wie ich meinen im Zug verlorenen Koffer trotz dessen Odyssee wieder bekommen hatte.
Nun habe ich im vergangenen November schon wieder Erfahrungen mit der Fundstelle in Karlsruhe gemacht. Diesmal war nicht meine Adesse am Koffer der ausschlaggebende Impuls sondern meine Suchanzeige über die Webseite.
Warum mein Koffer weg war
Auf meiner Reise von Stuttgart nach Lörrach musste ich in Karlsruhe umsteigen, da wir erhebliche Verspätung hatten war ich damit beschäftigt über den DB-Navigator im Handy ob ich meinen Anschlusszug noch kriegen würde oder nicht. Wenige Kilometer vor dem Bahnhof hatten wir noch Hoffnung das es ganz knapp noch reichen würde. Zahlreiche Fahrgäste standen wie ich schon an den Türen und warteten gespannt. Doch unsere Hoffnung zerplatzte das wir merkten das der Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof kurz warten musste. Damit war unser Anschluss in Richtung Basel weg.
Koffer im Zug vergessen!
Doch in letzter Minute kam die Durchsage “Fahrgäste in Richtung Basel erreichen noch den verspäteten Zug “Soundso” auf Gleis “soundso”. Die genauen Ziffern weis ich nicht mehr. Ich weis nur das war gar nicht der Zug den ich gebucht hatte sondern einer der viel früher hätte fahren sollen und der von meinem eigentlich geplanten ICE schon längst überholt war. Würde ich diesen Zug erwischen könnte dies bedeuten das ich eine Stunde eher nach hause komme als wenn ich auf den nächsten planmäßigen Zug gehe. Also sprang ich aus dem Zug und rannte zur Treppe um möglichst schnell auf das angegebene Gleis zu kommen. Mit mir rannten bestimmt 20 andere Fahrgäste. Wir erreichten den Bahnsteig genau in dem Moment als der Zug einfuhr. Sobald ich drin war, war ich positiv überrascht das er angenehm leer war. Ich suchte mir einen gemütlichen Sitzplatz mit Tisch und informierte erst mal meine Schwester per Handy das ich nun doch einen Zug erwischt hatte.
Ich war so mit Handy und meinem Häkelzeug beschäftigt das mir nicht auffiel das ich meinen Koffer nicht hatte. Erst als ich kurz vor Basel mich bereit machte zum aussteigen bemerkte ich… da fehlt doch was!
Im ersten Moment wusste ich nicht mehr ob ich beim Umstieg den Koffer dabei hatte oder nicht. Ich erinnerte mich dunkel das den Koffer durch mehre Wagons gezogen hatte um einen Sitzplatz zu finden… äh Moment das war nicht dieser Zug, der war ja fast leer.
Fundservice der deutschen Bahn
In Basel hatte ich etwas Aufenthalt bis meine S-Bahn fuhr und so nutzte ich die Zeit um auf dem Handy die Fundservice Webseite der deutschen Bahn aufzurufen. Dort gibt es ein Formular wo man seinen verlorenen Gegenstand beschreiben kann. Da ich die genaue Marke meine Koffers nicht wusste (irgendein Noname) beschrieb ich sein Aussehen so gut ich konnte. Natürlich hatte ich die genauen Maße nicht im Kopf. Wer hat das schon. Aber ich wusste das ein Bändel von einem Abgerissenen Geschenkanhänger noch in dem Zipper vom Reisverschluss hin. Also beschrieb ich dieses Detail. Außerdem konnte ich einige Markante Gegenstände im Innern beschreiben. Darunter eine Bienenwachskerze die mir meine Mutter mit gegeben hatte für meinen Geburtstag. Sowie eine Rosa Plastiktasche mit schwarzem Griff und schwarzem Reisverschluss in der ich meine schmutzige Unterwäsche gesammelt hatte. Ich erwähnte auch die hellblauen Badelatschen.
Wichtig beim Ausfüllen ist das man Dinge beschreiben kann woran die Mitarbeiter vor Ort genau erkennen können das es wirklich der gesuchte Koffer ist. Bei einem Koffer bei dem man den Inhalt benennen kann ist dies ja noch einfach, schwieriger wird es bei einem verlorenen Kleidungsstück. Da sollte man dann schon Marke und Größe genau angeben können.
E-Mail von der Fundstelle Karlsruhe
Schon am nächsten Tag erhielt ich eine E-Mail von der Fundstelle in Karlsruhe das mein Koffer vermutlich gefunden wurde. Ich sollte mich unter der angegebenen Rufnummer melden und noch ein weiteres Detail nennen.
Was die Mitarbeiterin am Telefon eigentlich zuerst hören wollte konnte ich nicht beschreiben. Sie fragte mich nach dem Reißverschluss ob der defekt sei oder hängen würde. Aber bis dato hatte er noch gut funktioniert. Während des Telefongesprächs versuchte sie den Koffer zu öffnen und zog den erstbesten Gegenstand heraus. Das waren meine blauen Badelatschen. Und die Tatsache das ich beschreiben konnte was auf diesen Latschen abgebildet ist identifizierte mich als den Eigentümer dieses Koffers.
Wie bekomme ich meinen Koffer wieder?
Ist mal geklärt das es sich um das richtige Fundstück handelt gibt es mehre Möglichkeiten:
Abholung in der Fundstelle, also in meinem Fall in Karlsruhe für 5 €
Oder Zusendung der Fundsache nach hause, bei Koffern wird dafür allerdings 35€ berechnet.
Ich entschloss mich für Abholung und plante schon einen Tagesausflug nach Karlsruhe. Doch dann kündigte meine Schwester einen Besuch an und da sie mit dem Auto dort vorbei fährt durfte sie ihn abholen.
Dazu benötigte es nur eine E-Mail mit den Angaben der Fundstücknummer und ihrem Namen und Adresse. Sie musste sich vor Ort ausweisen und die 5 € bezahlen.
ein altes Bild von einer Früheren reise mit dem Besagten Koffer
Alles ist wieder Da
Nach 10 Tagen hatte ich meinen Koffer mit dem Gesamten Inhalt wieder. Es fehlte nichts, nur ist der Reißverschluss nicht mehr in Ordnung. Dies halte ich jetzt aber nicht für ein Verschulden der Bahn, sondern einfach nur Verschleiß. Den Koffer habe ich nun schon fast 8 Jahre und ich war sehr viel mit ihm unterwegs.
Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar das ich die Kleidung aus dem Koffer wieder habe. Es war zwar nichts extrem Wertvolles dabei, aber zum Beispiel alle meine Badeanzüge. Diese jetzt ersetzen zu müssen wäre etwas ärgerlich gewesen.
Den Koffer werde ich in Kürze ersetzen müssen. Er hat ja auch schon viel mitgemacht… Über meine Kofferwahl werde ich Euch hier gerne berichten, denn beruflich sitze ich ja diesbezüglich “an der Quelle”
Durch die Corona-Reisebeschränkungen musste ich wie sehr viele andere Kunden der deutschen Bahn mehrere bereits bezahlte Tickets stornieren. Leider bekommt man nach einer Stornierung von der Bahn nur eine Gutschrift per e-mail in Form eines Gutschein-Codes, und nicht jeder war damit wirklich glücklich. Denn uns alle bedrückt die Angst das wir die nächste Zeit diese Gutschriften gar nicht einlösen können.
Die App DB-Navigator nutze ich seit Jahren permanent auf meinem Handy, denn es ist nach wie vor die praktischste Lösung um Zug und Busverbindungen zu suchen. Auch kaufe ich am liebsten meine Tickets damit, weil es einfach praktisch ist. Darüber habe ich bereits unter “DB Navigator” oder ” Ups ich habe mich verbucht” geschrieben.
Da ich die letzten Monate gleich mehrere Fahrten mit der deutschen Bahn geplant hatte, habe ich jetzt leider gleich mehrere dieser Gutschrift-E-Mails der deutschen Bahn hier liegen. Unter anderem einen Gutschein für über 80€ und einen für mehr als 50€. Bisher war ich der Meinung ich könnte diese Gutschriften nur mit Tickets die dem Wert entsprechen oder teurer sind verrechnen. Dementsprechend hoch war mein Frust.
Angesichts der momentanen Situation, das man sich immer noch nicht wirklich an weite Reise traut. Und das alle Konzerte und Veranstaltungen abgesagt sind, eine schlechte Aussicht.
Doch heute hab ich es einfach mal ausprobiert ob ich die für in einer Stunde geplante Fahrt zu meiner Mutter (ca 30km) nicht vielleicht doch mit dem Gutschein bezahlen kann.
Die heutige Fahrt kostet 5,85€ (ich habe die Bahncard 25 in der App hinterlegt).
Unter Zahlungsmittel erscheint neben meiner hinterlegten Kreditkarte auf das Feld “Gutschein” und hier habe ich einfach den Code meines 87€ Gutscheins eingegeben.
wie löst man Gutscheine der deutschen Bahn ein?
Der Code wurde sofort akzeptiert und es wurde mir mein Guthaben vor der Buchung und nach der Buchung korrekt angezeigt.
Mit der Buchungsbestätigung wurde mir auch die Einlösung des Gutscheins bestätigt und nur wenige Sekunden später erhielt ich eine weitere E-Mail mit einem neuen Gutscheincode über den neuen Betrag.
Das freut mich total das es so einfach ist, diesen hohen Betrag auch mit keinen kurzen Fahrten aufzubrauchen.
Kleiner Tipp: mit dem DB-Navigator kann man auch Tickets für fast alle regionale Verkehrsverbünde kaufen, und im Bedarfsfall mit einem DB-Gutscheincode bezahlen
Für die Rückfahrt heute Abend, die ich noch nicht buchen möchte, weil ich noch nicht weiß wann und wie ich fahren will, stecke ich mir den Gutscheincode einfach ein… dann kann ich nachher meine gewünschte Fahrkarte damit später bezahlen.
übrigens noch ein Vorteil:
durch die Buchung hat sich die Gültigkeit meines Gutscheins über den Restbetrag verlängert. Vorher war er bis 27.2.2023 Gültig und jetzt sogar bis 2025 !!!
Heute möchte ich die wichtigsten Tipps für eine entspannte und auch noch preiswerte Reise mit dem Zug zusammentragen. Es gibt ein paar Kleinigkeiten auf die man achen sollte, die einem ein Zugreise und die Planung erleichern und stressfreier machen.
Planung:
Wenn Du schon früh weißt wann Du wohin fahren willst und auch bereit bist dich dann auch schon auf eine bestimme Fahrzeit festzulegen, dann kannst Du schon Wochen und Monate vor der Reise buchen.
Die Sparpreise und Supersparpreise der deutschen Bahn kann man bereits Monate vor dem Reisetermin buchen. Hierbei sollte man allerdings beachten, das man Sparpreise nur Teilweise und Supersparpreise gar nicht bei einer Stornierung erstattet bekommt. Die normalen Tickets kann man sich bei einer Reiseabsage komplett erstatten lassen.
Während die Sparpreise eine Zugbindung beinhalten bist Du mit dem teureren Flexticket flexibel und darfst alle Züge an dem Reisetag verwenden. Ideal also wenn Du nicht genau weist wie lange eine Veranstaltung oder ähnliches geht.
Genaue Reisezeit festlegen lohnt sich
Wenn man aber bereit ist schon frühzeitig fest zu legen wann man fahren will, dann kann an richtig viel Geld sparen.
Wie findet man die Sparpreise?
Ich benutzte für alle eine Recherchen und Buchungen bei der deutschen Bahn die Handyapp DB-Navigator und habe darüber bereits geschrieben. In der App kann man sich konfortabel alle Verbindungen anzeigen lassen und auch gezielt nach Sparpreisen suchen. Das lohnt sich wirklich, ich persönlich bezahle meisens nur einen Bruchteil des Flexpreises. Sich mit dieser App selbst über Preise und Reisemöglichkeiten zu informieren lohnt sich immer. Denn die Mitarbeiter im DB-Reisezentrum sind auch nur Menschen die in den Computer gucken und können schnell mal ein Schnäppchen übersehen. Verständlicher Weise sind sie ja auch eigentlich gar nich daran ineressiert Dir die billigste Reisemöglichkeit zu nennen.
Begehrte Reisezeiten meiden!
Montags morgens fahren alle Pendler zur Arbeit, und Freitags Nachmittag wieder zurrück. Wenn Du bei deinen Freizeitreisen diese Zeiten meiden kannst dann tue das auch. Belohnt wirst Du durch weniger volle Züge und günstigeren Resepreis. Manchmal hilft es einen Reisetag nach vorne oder hinten zu schrieben und man bezahlt für die gleiche Fahrt viel weniger.
Auch die Reisezeit macht viel aus, oft sind unbegehrte Reisezeiten wie ganz früh morgens oder spät Abends viel billiger.
Billigeres Ticket bedeutet nicht stressigere Fahrt
Viele Leute meinen wenn man ein billiges Ticket erhascht muss man mit Abstrichen Rechnen und eventuell in überfüllten Zügen ausharren. Aber in Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall!
Es werden pro Zug nur eine gewisse Zahl an Spartickets verkauft, sind diese Ausgebucht gibt es nur noch teurere. Im Umkehrschluss heißt das wenn Du für eine Zugverbindung kurzfristig noch ein Sparticket bekommst, dann ist der Zug nicht sehr voll. Denn die Bahn möchte ja die “Sparfüchse” in die leereren Züge lenken.
Wenn Du ganz sicher gehen willst kannst Du auch zu eine ganz billigen Sparticket (oder Superspar-Tiket) separat eine Sitzplatzreservierung buchen. Dies geht auch später noch unabhängig von der Fahrkarte. Über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer Sitzplatzreservierung habe ich bereits geschrieben.
Was Passiert bei Verspätung?
Die Angst vor einer Verspätung ist völlig unbegründet, denn als Bahnkunde sollte man das schon gewöhnt sein… Früher oder Später betrifft es Dich. Weil das eigentlich alle wissen, informiere einfach die Leute die Du besuchen willst “ich komme mit dem Zug” und schon bist Du nicht mehr der Buhmann wenn Du zu spät kommst.
Am besten planst Du Deine Reise immer so, das es nicht schlimm ist wenn Du eine Stunde oder mehr später ankommst. Ich versuche meine Anreise nie zu knapp zu planen. Wenn man dann wirklich pünktlich vor Ort ist und dann 1-2 Stunden Leerlauf hat ist das doch nicht schlimm noch eine kleine Kaffeepause in einem Kaffee am Zielort zu machen.
Was ist mit der Zugbindung wenn es viel Verspätung gibt?
Ist der ICE so sehr verspätet das Du Deinen Anschlusszug nicht mehr erreichen kanns… dann kannst Du Dich entspannen… denn ab einer Verspätung von mehr als 20 Minuten verliert Dein Ticket seine Zugbindung und Du kannst fahren wann und womit Du willst ! Du solltest Dir dies nur im Zug bestätigen lassen.
So eine Bestätigung zu kriegen ist allerdings manchmal schwierig, denn genau dann wollen fast alle Fahrgäste im Zug irgendwas von dem Zugbegleiter und dieser ist überlastet. Alternativ dazu kannst Du auch am Zielbahnhof des verspäteten ICEs am Serviceschalter eine Bestätigung erhalten… allerdings auch hier wollen das dann wieder ganz viele Leute.
Eine echte Abhilfe schafft da die DB-Navigator App wenn Du Dein Ticket darin gekauft und gespeichert hast. Wichtig ist dann nur das Du in dem verspäteten Zug “kontrolliert” wurdest. Denn wenn der Bahn-Mitarbeiter dein Ticket mit seinem Gerät abscannt wird automatisch gespeichert das Du in diesem Zug warst.
Fährst Du dann in einem anderen Zug als geplant weiter, sieht das der Kontrolleur dort in System und alles ist paletti. Mehr darüber unter “Was ist wenn der ICE verspätet ist”.
Was Deine Reise entspannter macht:
frühzeitig am Bahnhof sein, um evtl Änderungen am Gleis usw mitzubekommen
DB-Navigator auf dem Handy haben denn da werden Dir alle Verspätungen und Alternativen angezeigt
sinnvolle Kleidung (nicht zu warm anziehen, dennoch leichte Jacke dabei)
nimm Dir Beschäftigung mit
Zugfahren muss nicht stressig sein!
Wenn Du ein paar Kleinigkeiten im Vorfeld beachtest muss eine Reise mit dem Zug absolut nicht stressig sein.
Plane Dir zum Umsteigen genügend Zeit ein. Auch dies kann man in der Navigator-App einstellen. Das ist besonders wichtig wenn Du auf die Aufzüge angewiesen bist, denn diese sind sehr oft am Ende des Bahnsteigs und je nach dem vielleicht voll (Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle) und man muss auf den nächsten warten. Wenn Dich solche Momente unter Stress setzten dann plane Deine Reise doch einfach so, das Du an jedem Umstiegbahnhof etwas länger Aufenthalt hast. Etwas frische Luft oder eine Tasse Kaffee können da manchmal sehr gut tun.
Wenn Du Mühe hast mit vielen Menschen, dann reserviere Dir einen nicht sehr ausgelasteten Zug in einem Abteil. Dann hast Du maximal 5 Leute in Deiner Nähe.
Wenn Du Mühe hast mit engen Räumen, dann steige unbedingt in den Großraumwagen und setzt Dich ans Fenster.
Welche Koffergröße ist am sinnvollsten für eine Bahnfahrt. Dieser Artikel bezieht sich vor allem auf Fahrten mit der Deutschen Bahn innerhalb Deutschlands.
Die Meisten großen Bahnhöfe haben an die Züge angepasste Bahnsteighöhen und Aufzüge. Man muss also nicht mehr allzu viel Angst vor dem Tragen am Bahnhof und den Einstieg in den Zug machen. Dennoch sollte man sich klar machen das man nicht endlos viel Gepäck mitnehmen kann.
Bei Flugreisen ist die zulässige Größe für Handgepäck in der Kabine klar definiert und jeder hält sich daran weil er einsieht das in einem Flugzeug nicht viel Platz ist. Aber wie ist das im Zug? Darf man so viel mitnehmen wie man will?
Wer mit der Bahn verreisen will ist dadurch schnell dazu verführt einen viel zu großen und zu schweren Koffer mit zu nehmen. Aus diesem Grund habe ich mal genauer nach gesehen was eigentlich wirklich erlaubt und erwünscht ist und was nicht.
Die Deutsche Bahn macht klare Angaben
Die Deutsche Bahn macht zum zulässigen Gepäck klare Angaben, die aber kaum jemand findet und sich eigentlich auch keiner wirklich daran hält.
Auf der Webseite der deutschen Bahn findet man irgendwo weit verschachtelt und für nicht so versierte Internetnutzer schwer auffindbar Angaben zur Koffergröße. Bei der Konstruktion der Fächer für die Gepäckstücke wird von den Maßen 70x50x 30 cm ausgegangen. Also sind alle Fächer wo Koffer und andere Packstücke rein passen sollen darauf ausgerichtet und alles was viel größer ist kriegt man kaum irgendwo unter.
Wo sollen die Koffer hin passen?
Laut der Entwickler der ICE Wagons sollen kleine Koffer unter den Sitz und in die Gepäckfächer über den Fenstern. Doch meistens nutzt kaum jemand diese beiden Orte.
Ich selbst habe meinen Koffer fast nie unter dem Sitz, weil er entweder nicht drunter passt oder mir der Boden zu schmutzig ist. Im ICE habe ich ihn meistens vor dem Sitzplatz neben mir und ich lege meine Beine darauf
Beine ausstrecken im ICE
Dieses Verhalten sorgt auch dafür das sich so schnell nicht jemand neben mich setzt. Aber eigentlich ist das nicht korrekt einen zweiten Platz zu blockieren. Deshalb gebe ich diesen Platz frei wenn der Zug recht voll wird.
Die meisten Leute nutzen die Gepäckfächer über den Köpfen auch erst wenn es voller wird. Und sehr oft merkt man erst dann wem sein eigener Koffer zu schwer ist. Ein Koffer sollte immer nur so groß und schwer sein das man ihn auch selber hoch heben kann.
Das Fach oben, das sogenannte “Gepäcknetz” benutze ich persönlich fast nie, es ist mir zu mühsam meinen Koffer so hoch zu heben, außerdem habe ich Angst das er bei einer Notbremsung herunter fällt und jemanden verletzt.
Wie viele Koffer darf man mitnehmen?
Es steht weder auf der Fahrkarte noch kann man das am Automaten oder Schalter nachlesen. Aber man darf nicht beliebig viele Gepäckstücke haben. Offiziell darf jeder Fahrgast außer dem Handgepäck ein “Packstück” mit in den Zug bringen. Als “Packstück” ist ein einzelnes zusammenhängendes Teil definiert das so groß ist das eine einzelne Person tragen kann. Also es darf auch ein Roller (Zusammengeklappt), Faltrad (Verpackt) oder Schachtel sein. Aber es darf nicht so sperrig und schwer sein das man es zu zweit tragen muss.
Kinderwägen sind zulässig, sollten aber nach Möglichkeit im Eingangsbereich bleiben und evtl zusammen geklappt werden. Allerdings ein Zwillingskinderwagen passt NICHT in die Gänge eines ICE und sollte nicht mitgenommen werden.
Fahrräder und Rollstühle müssen vor Fahrtantritt angemeldet werden, denn es dürfen in einen Wagon immer nur ein Rollstuhl oder 2 Fahrräder. Für Rollstühle gibt es bestimmte Plätze.
Diese Regelung halte ich auch für sinnvoll, stell Dir mal vor ein Zug muss evakuiert werden. Wie sollen die Menschen schnell aus dem Zug wenn eine Person 10 Koffer hat?
In der Praxis wird nicht kontrolliert wie viele Koffer jemand hat.
Die Praxis hat aber gezeigt das es eigentlich niemand kontrolliert wer wieviele Koffer mit in den Zug bring. Das stellt auch meistens kein Problem dar, außer zu Stoßzeiten in den Zügen von und nach Frankfurt oder Zürich. Fernreisende haben oft viel zu viel und zu großes Gepäck dabei.
Oft sind diese Leute auch der Meinung das sie für die überzähligen Koffer bei der Flugbuchung für den Zug mit bezahlt haben. Dem ist aber nicht so. Auch wenn in einer Reisebuchung Zugfahrt bis zum Flughafen enthalten ist und man für den Flug zusätzlich für die überzähligen Koffer bezahlt, im Zug ist das nicht der Fall.
Stell Deinen Koffer so hin das es niemanden behindert!
Jeder Fahrgast ist dazu verpflichtet sein Gepäck so zu verstauen das es keine anderen Fahrgäste behindert. Und genau da liegt das Problem manche Reisende sind so mit dem Gepäck überfordert oder einfach ignorant das sie schwere Koffer im Eingangsbereich stehen lassen. Das ist verboten! Der Bereich der Türen muss frei bleiben!
Der Zugbegleiter muss die Fahrgäste darauf hinweisen und notfalls auch unfreundlich den Fluchtweg frei machen. Ich finde es unmöglich wenn Fahrgäste mit dem Zugpersonal darüber Diskussionen beginnen. Das Zugpersonal ist weisungsbefugt und der Fahrgast hat sein Zeug da weg zu nehmen. Und egal ob 80 Jahre alt, Bandscheibe oder sonst was. Jeder sollte nur so viel Gepäck mit in den Zug nehmen das er auch selbst in die dafür vorgesehenen Plätze bringen kann.
Du musst den schweren Koffer nicht schleppen
Kaum jemand weiß das es noch immer eine Alternative gibt. Früher war es Gang und Gebe das man vor Zugreisen den Koffer “aufgegeben hat”. Diesen Service den Koffer bringen zu lassen gibt es noch immer. Allerdings braucht der Koffer mindestens 2 Werktage und wird an eine Hausadresse oder Hotel geliefert.
Also entweder man packt nur so viel ein wie man auch tragen kann oder man beauftragt den Gepäckservice der Bahn.
Für ganz eilige gibt es sogar einen Overnight Service , der allerdings einen Stolzen Preis hat.
Welche Gepäckstücke sind im Zug am praktischsten
Meiner Meinung nach sind Trollikoffer der kleinen und mittleren Größe am praktischsten. Und zwar die mit 2 Rollen. Die mit 4 Rollen sind zwar auf dem Bahnsteig ganz praktisch, aber im Zug auf dem Teppich im ICE und bei den Rillen zwischen den Wagons rollen diese schlechter. Da haben sich die zum kippen und ziehen als praktischer erwiesen.
Sportliche junge Männer finden diese pseudo Sporttaschen mit Rollen ganz cool, aber ich beobachte oft das diese Taschenform im Zug nicht mehr ganz so praktisch ist. Außerdem habe ich bei diesen Taschen immer den Eindruck das sie halb leer und sinnlos überdimensioniert sind.
Rucksäcke sind beim Umsteigen und für längere Strecken zum laufen sehr gut, aber im Zug sollte man damit besonders vorsichtig sein. Vor allem wenn der Zug sehr voll ist haut man leicht mal den Rucksack einem anderen sitzenden Fahrgast ins Gesicht. Besonders ekelhaft sind dann auch noch zusätzlich angebundene Gegenstände wie Wanderschuhe usw. Wenn schon mit dem Rucksack in den vollen Zug, dann nimm ihn wenigsten solange bis Du Deinen Platz gefunden hast nach vorne.
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Bahnfahren muss nicht teuer sein, wenn man weiß wie man die besten Sparpreise findet kann man sehr viel Geld sparen. In meinem Artikel verrate ich Euch die besten Tricks um an preiswerte Bahntickets zu kommen.
Nächsten Monat habe ich eine Woche Urlaub und möchte gerne Freunde in Hamburg besuchen. Heute fast 4 Wochen vor dem gewünschten Reisetermin habe ich mich um Zugtickets bemüht. Das ist ein idealer Abstand. Denn je eher man bucht, umso leichter kriegt man einen Sparpreis.
Der normale Flexpreis Lörrach Hamburg wäre 306 € (hin und zurrück)
Bahncard 25 oder 50?
Jeder der mehrmals im Jahr mit der deutschen Bahn weitere Strecken fährt sollte eine Bahncard haben. Für mich rechnet sie sich sowieso. Aber wenn Du wissen willst ob sich eine Bahncard für Dich lohnt gibt es dazu Rechenbeispiele.
Mit meiner Bahncard 25 wäre der Flexpreis 229,50 €
Sparpreis-Finder von DB Navigator
Die App DB-Navigator habe ich permanent auf meinem Handy installiert, weil diese App unerreicht praktisch ist um Zug und Bus Verbindungen nach zu schauen. Also auch im Alltag für den Nahverkehr nutze ich sie regelmäßig. Außerdem buche ich fast alle meine Zugtickets damit.
Innerhalb dieser App gibt es den sogenannten “Sparpreis-Finder” , zu finden wenn man auf die 4 roten Striche oben links antippt. Die Bedienung ist eigentlich genauso wie wenn ich eine normale Verbindung suche, nur das ich die Uhrzeit nicht eingegeben wird. Angezeigt werden alle Verbindungen allerdings nach Preislage sortiert.
Diese Sortierung ist am Anfang etwas irritierend, aber da sieht man gleich wann man am billigsten ans Ziel kommt.
Bei diesem Beispiel, könnte ich am 31.8. für 26,90€ nach Hamburg fahren ! Doch nur einen Tag eher sieht es ganz anders aus:
Daher auch mein nächster Tipp, sei flexibel und fahr nicht dann wenn alle fahren.
Sei flexibel bezüglich Reisetag und Uhrzeit
Wenn Du nicht wie die meisten auf Freitag Mittag/Abend und Sonntag Abend fixiert bleibst kannst Du richtig viel Geld sparen.
Für meinen Urlaub im September kommt Freitag für die Anreise für mich sowieso nicht in Frage, weil ich am Samstag arbeiten muss. Aber nur bis 17 Uhr, da könnte ich den Samstag Abend für die Anreise nutzen.
Auf diesem letzten Screenshot unten sehen wir die Auswahl wenn man schon gleich in der ersten Suchmaske “Hin und Rückfahrt” anklickt. Ich finde es allerdings übersichtlicher wenn man zuerst zum Suchen den Haken weg lässt. Ich suche immer erst ein Weilchen und probiere verschiedene Möglichkeiten aus. Erst wenn ich Buchen will dann setzte ich den Haken.
die Übersicht für Hin- und Rückfahrt
Ich habe mich dazu entschlossen am späten Abend samstags zu fahren. Zwar bin ich dann die ganze Nacht unterwegs, aber ich kann in dem gleichen Zug bleiben und muss nur in Basel umsteigen. Mir war es sehr wichtig das ich nicht mitten in der Nacht irgendwo umsteigen muss, denn das finde ich als allein reisende Frau etwas riskant. Und wenn ich die ganze Nacht im gleichen Zug bin kann ich sicher etwas schlafen. Und selbst wenn nicht. Ich werde in Hamburg am Bahnhof abgeholt und kann dann bei einer Freundin im schlimmsten Falle noch mal schlafen.
Warum Hin und Rückfahrt zusammen buchen?
Wenn man den normalen Flexpreis bucht, ist es eigentlich egal ob man zwei einzelne Buchungen macht oder eine für beide Strecken zusammen. In der App wird das Ticket später gleich dargestellt.
Aber wenn Du Sparpreis (ohne Super) gewählt hast würde ich immer zur Buchung zusammen raten. Und der Grund dafür ist ganz einfach. Solltest Du das Ticket wieder erwarten doch stornieren müssen, dann werden die 10€ Gebühr nur einmal berechnet.
Auf dem Rückweg habe ich eine echt angenehme Verbindung mitten am Tag erwischt. 10-!7:30 Uhr finde ich sehr angenehm. Und wenn ich mich richtig erinnere bin ich genau mit diesem Zug schon zweimal gefahren.
Im Übrigen macht es mir nichts aus so lange unterwegs zu sein. Mit dem richtigen Reiseproviant und etwas gezielter Beschäftigung macht man sich lange Zugfahrten erträglich.
Super-Sparpreis oder Sparpreis?
Auf den Sceenshots oben sind jeweils die Super-Sparpreise angezeigt. Doch es gibt jeweilig noch den geringfügig teureren Sparpreis. Aber was genau ist der Unterschied? Der Super-Sparpreis ist NICHT STORNIERBAR, das heißt wenn Du die Verbindung aus welchen Gründen auch immer nicht nehmen kannst, dann ist dein Geld weg.
Beim Sparpreis (ohne Super) ist Dein Ticket gegen einen Abzug von 10€ stornierbar. Das heißt Dir gehen nur 10€ durch die Lappen.
Bei meiner gebuchten Reise wäre der Super-Sparpreis 46,30€ [mit BC25) gewesen.
Falls ich doch nochmal was ändern muss habe ich mich für den Sparpreis entschieden und zahle jetzt effektiv : 53,80 €
Vorteil von Sparpreis
Ein weiterer Vorzug von Sparpreis gegenüber Super-Sparpreis, es ist in 128 Städten in Deutschland die City-Option mit drin. Das heißt der Nahverkehr im jeweiligen Stadtgebiet ist im Preis enthalten. Das ist in meinem Fall in Lörrach und Hamburg beides der Fall. Diese Option sollte man nicht unterschätzen, denn nicht selten gibt man am Zielort nochmals Geld aus für S-Bahn, Straßenbahn oder Bus.
Fazit: Dank Bahncard und Sparpreis-Finder zahle ich jetzt für eine Fahrt die mit dem normalen Ticket 306,- bezahlt hätte nur 53,80€ !