Vergangenes Wochenende war ich bei einer Veranstaltung in Dresden. Wer meinen Samstagsplausch vom 4.3. gelesen hat, weis das ich nicht gerade ausgeruht in Dresden ankam.
Aber ich konnte nochmal kurz schlafen. Eine Freundin war mit ihrer Familie am Freitag schon angereist und ein etwas ungewöhnliches Hotel ausgesucht. Die Schiffsherberge Poppelmann. In einem Ehemaligen Seitenraddampfer das zu DDR-Zeiten ein Ausfllugsschiff mit dem Namen “Karl Marx” war ist ein Hotel mit über 100 Betten untergebracht.
Schiffsherberge Pöppelmann

Die Zimmer, äh nein die Kajütten sind funktional eingerichtet und sauber und zu meiner Überraschung überall sehr gut geheizt. Ich hätte erwartet das es auf so einem alten Schiff kalt ist, aber überhaupt nicht. Die Sanitären Anlagen sind sehr modern und ebenfalls sauber und warm. Auch wenn man die Duschen auf dem Gang hat. Bei meiner Kajüte waren Toiletten und Duschen gerade mal zwei Türen weiter. Da bin ich dann auch mal im Pyjama auf die Toilette geflitzt. In den Schmalen Gängen sieht einen sowieso keiner. Ja eng und schmal ist es auf einem Schiff, damit muss man rechnen.
Die Familie meiner Freundin hat dort bereits ab Freitag übernachtet und dadurch hatte ich dann die Möglichkeit nach meiner Ankunft morgens um 7 mich als erstes nochmal bis 9 Uhr ins Bett zu legen. Das Bett war sehr bequem und ich konnte sofort einschlafen und wenigstens etwa 1.5 Stunden schlafen.
Wach werden und bleiben
Nach nur so kurzem Schlaf, aufstehen anziehen und parat machen. In ungewohnter Umgebung mit leicht schrägem Boden (auf dem alten Schiff war in jedem Raum der Boden irgendwie in eine Richtung schräg) war das richtig wach werden eine Herausforderung. Ich fragte mich “passiert das hier grad wirklich oder träume ich?”
Das wurde dann besser als ich im Frühstücksraum auf andere Gäste traf. Der Frühstücksraum ist auch gleichzeitig der Aufenthaltsraum. Hier gibt es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und eine Kaffeemaschine mit allen nur möglichen Kaffeespezialitäten. Das Frühstück muss man separat buchen, was die Familie meiner Freundin nicht gemacht hat. Sie waren “selbstversorger” und mit ihren selber mitgebrachten Lebensmitteln in dem Frühstücksraum/Aufenthaltsraum genauso willkommen wie die anderen Gäste. Wir durften das Geschirr und sogar das große Brotmesser benutzen.
Ich selber hatte mein eigenes “Fresspaket” dabei (schon alleine wegen der Zugfahrt) und war eigentlich nur auf Kaffee angewiesen.
Willst Du einen Energiedrink?
Meine Freundin begrüßte mich mit willst Du ein “Uplift”… von diesem “Energiedrink” hatte sie mir schon mal erzählt. Oh nein auf keinen Fall! Ich brauchte Kaffee. Für mich geht nichts über eine (oder zwei) anständige Tasse Kaffee.
Sie probierte mir dann nochmal dieses Zeug anzubieten. Ein Pulver in einem lustig geformten Tütchen das man in warmen oder kaltem Wasser anrührt und das dann eine Rote Farbe bekommt und aussieht wie eine Mischung aus Hagebuttentee und Red Bull. Sowas wollte ich in der Situation absolut nicht.
Convention in der Ballsportarena
Die Veranstaltung die wir besuchen wollten fand in der Ballsportarena statt. Darunter konnte ich mir vorher nicht viel Vorstellen. Ich rechnete mit einer “Turnhalle”. Aber das Gebäude ist eine moderne und super ausgestattete Eventlocation. Ideal für solche Veranstaltungen. Bei diesem Event waren etwa 2000 Teilnehmer.

Wenn gerade kein Event oder Handballspiel ist, dient die Halle als Trainingszentrum für diverse Sportarten. Im Hallenboden können die Spielfeldmarkierungen für Handball, Badminton, Tennis und mehr elektronisch angezeigt werden. Auch sonst ist in dem Gebäude alles auf dem neuesten Stand. Heizung, Lüftung, Toiletten und Gastronomie.
Auch der Einlass mit Taschenkontrolle waren sehr gut organisiert. Wobei ich nicht genau weis welche Tätigkeiten von Mitarbeitern der Halle und welche von Mitarbeitern vom Veranstalter gemacht wurden… das war nicht wirklich erkennbar.
Aufmerksam zuhören wenn man müde ist.
Ich hatte nach meinem langen Arbeitstag (Nebenjob und Hauptjob) am Freitag insgesamt vielleicht zwei Stunden geschlafen. Am Vormittag war ich noch fit und durch die vielen neuen Eindrücke wach und aufmerksam. Doch im Laufe des Nachmittags wurde es sehr sehr schwierig.
Das Programm war gut präsentiert, die verschiedenen Sprecher wurden mit kleinen Musik Einspielungen angekündigt und so hatte man immer wieder die Gelegenheit kurz aufzustehen. In vielen Beiträgen kam dann auch irgendwas vor bei dem man aufstehen und sich kurz bewegen sollte. Das half… war aber nicht genug für mich.
Mir war eine junge Frau auf der anderen Seite des Gangs aufgefallen, sie musste mehrfach aufstehen und ihrem kleinen vielleicht 2 Jährigen Kind hinterher hechten. Sie sah ziemlich müde aus und ich fragte mich “warum tut man sich sowas an und bringt so ein kleinen Kind mit zu so einer Veranstaltung”. Insgesamt waren sehr viele jung Muttis da. Das Thema der Veranstaltung spricht wohl Junge Familien sehr an.
Zufällig beobachtete ich diese Frau wie sie so ein Tütchen wie mir meine Freundin am morgen an statt Kaffee anbieten wollte einfach in eine Mineralwasserflasche schütte. Nach kurzem Schütteln trank sie die Flasche leer. Aha… Kalt geht das also auch.
Als ich beschloss lieber aufzustehen und meinen Platz zu verlassen um etwas Bewegung und Frische Luft zu kriegen wollte ich mich bei der Person hinter mir entschuldigen und erklärte “ich bin sooo müde ich muss raus” und sie “Hast Du Uplift?” Hä was? “Nimm eins” “Wie so wie die da drüben in der Wasserflasche” und sie “nee direkt in den Mund” Hä???
Sie hinter mir und meine Freundin ermutigten mich das Pulver direkt aus der schmalen Tüte in den Mund zu nehmen. “kannst ja nen Schluck Wasser hinerher trinken”.
In meiner Verzweiflung habe ich das probiert. Man sagte mir die Hälfte oder ein Drittel (so ein Mund voll reicht) würde ausreichen. Ja klar mehr von dem braunen Pulver kriegt man auf einmal auch nicht runter.
Naja gut schmecken ist was anderes, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Ich nahm also etwas aus dem Tütchen und den Rest steckte ich in die Hosentasche “Für später”.
Bewegen hilft
Den Rest des Beitrags hörte ich mir dann vom hinteren Bereich des Saals an. Gemeinsam mit zwei Muttis mit Kleinkindern im Tragegurt ging ich hin und her und im Kreis und wieder zurück. Die Muttis machten das damit ihre Kleinen schlafen, ich tat es um nicht selber zu schlafen. Aber ich muss sagen dem Sprecher, der gerade über Motivation und Psychologie sprach konnte ich trotzdem gut folgen.
Abendprogramm
Nach dem Programm das 18 Uhr ging sind wir dann zusammen zur Schiffsherberge gelaufen. Der Weg ist eigentlich nicht weit. Luftlinie wären es nur paar hundert Meter, aber dazwischen fließt die Elbe und so muss man einen Umweg bis zur nächsten Brücke machen. Am Abend waren wir dann mit weiteren Bekannten aus Lörrach und Umgebung zum Essen verabredet. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich da ausklinken können. Denn die anderen wussten ja von meiner Anreise in der Nacht. Doch ich hatte hunger und Lust auf Austausch mit den anderen. Also ging es am Abend dann wieder zu Fuss in die Innenstadt.
In Dresden herrschten Minustemperaturen und es ging ein eisiger Wind. Doch mir tat das laufen an frischer Luft sehr gut. Auch weil wir beim Gehen die ganze zeit quatschten
Nach dem Abendessen saßen wir noch länger zusammen und tauschten uns mit anderen die wir nicht so oft sehen aus. Bis wir dann wieder an unserem Schiff waren, war es schon nach 22 Uhr. Ich fiel ins Bett und schlief sofort ein. Die anderen Erwachsenen gingen dann noch zu einer “Party”.
Heimfahrt im PKW
Am Sonntag ging die Convention dann nur noch bis 16 Uhr. Und danach fuhr ich im Auto meiner Freundin mit. 6:45 Stunden Autobahn. Ich hätte im Auto schlafen können, aber ich habe nur zeitweise gedöst. Um Mitternacht war ich dann zuhause.
Montag musste ich um 6 uhr zum Nebenjob. Danach ab 9 Uhr meine normale Arbeit.
Ich habe diesem “Uplift” eine weitere Chance gegeben und als warmes Getränk genommen und… mit ging es den ganzen Tag gut. Ich denke ich werde mir davon gleich eine Packung bestellen. Heute Nacht habe ich von 22-6 Uhr geschlafen, dann war ich von allein wach, obwohl ich hätte ausschlafen können.
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