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1000 Teile raus, Woche zwei

Als erstes möchte ich mich für die vielen interessierten Reaktionen zu dieser Aktion bedanken. Aus meinem Freundes und Bekanntenkreis haben mich mehrere Personen angesprochen und eine möchte sogar spontan mitmachen. Dabei besitzt sie gar keinen Blog aber möchte gemeinsam mit mir 1000 Teile im Laufe des Jahres aussortieren.

Sie ist genau wie ich der Meinung das so ein Bereinigungs-Vorhaben durchaus hilfreich und heilsam sein kann. Genau wie ich ist sie in der Lebensmitte angekommen und mag nicht mehr Unmengen Zeug für irgendwann mal aufheben. Denn so langsam ahnen wir das dieses „irgendwann mal“ nicht kommen wird.

Als Kind dachte ich manchmal „wenn ich mal Prinzessin bin dann mach ich dies oder das“… aber aus dem Alter „wenn ich mal wieder Kleidergröße XY habe ziehe ich das an“ sind wir doch auch schon herausgewachsen, oder?

Das rote Abendkleid!

Auf meinem Schlafzimmerschrank passte noch viel mehr als ich letzte Woche berichtet habe. Neben dem Refugium von Kartonagen hatte ich noch das rote Abendkleid liegen. Es war ein mal ein richtiges Traumkleid mit weitem Rock (passte deshalb nicht in einen Schrank). Angeschafft hatte ich es für die Hochzeit einer Freundin, das ist nun schon 12 Jahre her. Unmittelbar nach der Feier hatte ich es für viel Geld reinigen lassen, weil ich erhofft hatte es zu verkaufen. Doch dann kam irgendwas dazwischen. Nach meinem Umzug hatte ich es im Keller in der professionellen Verpackung der Reinigung in einem Schank hängen (sonst nichts anderes darin). Weil ich glaubte der Ort sei Ideal dafür. Pustekuchen…

2017 Wollte ich zu einem besonderen Event wo Abendrobe erwünscht war. Aber das Kleid stank nach Keller!!! Selbst nach mehren Tagen auf dem Balkon auslüften ging der moderige Gestank nicht weg. In meiner Verzweiflung schmiss ich das Kleid komplett mit Unterrock und allem in die Waschmaschine. Der rote Stoff färbte derartig aus, das selbst der Schaum in der Waschmaschine rosa war. danach war der Untrrock halt rosa… aber ansonsten wirkte der Stoff so als hätte er den Waschgang gut überlebt. Das Kleid war nach dem Trocknen wunderschön… aber der Reisverschluss Schrott! Mehrere Zähne einfach weg. Das hatte ich noch nie!

Seit dem lag das Kleid auf meinem Schrank im Schlafzimmer und wartete darauf das ich irgendwann mal Lust habe einen neuen Reißverschluss einzunähen… Das Kleid war Kleidergröße 42 und Dank eine Schnürung im Rücken hätte man es auch auf 44 oder mit Gewalt auf 48 weiter machen können… aber wie sieht das aus?! Außerdem finde ich es nicht mehr so passend zu mir… rot, glänzend, sexy Rücken und weiter Rock… passt nicht mehr wirklich zu mir.

Da ich es aber nicht einfach so in den Müll werfen wollte habe ich es zerschnitten weil ich den vielen Stoff des Rocks noch wiederverwenden wollte. Aus ein paar schmalen Streifen habe ich sogar schon ein paar Schleifen genäht. Diese gebe ich einer Bekannten, die jedes Jahr ganz viele Adventskränze bindet und immer wieder dankbar ist wenn ich dafür selbstgemachtes beisteuere.

Schleifen aus Stoffresten, die in der Mitte sind aus dem Abendkleid

Alltäglicher Kram

Angestachelt von den anderen Berichten in dieser Linkparty habe ich mir diese Woche mein „Sockendings“ vorgenommen. Das ist so Korb in den ich beim Wäsche abhängen einfach meine Socken werfe, und wenn das Ding voll ist (so alle paar Wochen mal) setze ich mich hin und sortiere meine Socken zusammen. Ich weis das ist nicht die aller ordentlichste Vorgehensweise. Aber für mich hat sich das so als praktisch erwiesen.

Dieses Sockendings musste mal ausgemistet werden, zu viele einzelne oder kaputte Socken dümpeln dort schon seit Monaten vor sich hin und erschweren mir nur jedesmal das Sortieren.

das ist mein Ausschuss in der zweiten Woche

Auf dem Bild seht ihr zusätzlich noch zwei Karaoke Adapter. Sie dienen dazu bis zu zwei Mikrofone an ein Fernsehgerät mit Chinch Anschluss anzustecken. Eines der beiden hatte ich früher mal an einem alten Röhren TV in Benutzung. Das zweite hatte ich mir für wenig Geld bei Ebay gekauft, weil das Set billiger war als ein einzelnes Mikrofon. Der alte Fernseher ist schon lange nicht mehr da und moderne Geräte haben gar nicht mehr diesen Anschluss. Außerdem besitze ich jetzt einen Karaokebox die viel praktischer ist. Warum ich diese Teile in der Schublade mit den Stützstrümpfen gelagert hatte kann ich Dir eigentlich nicht erklären.

Auf dem Bild siehst Du ein stark verfilztes Paar Wandersocken. Da gibt es eine Geschichte dazu:

Auf Socken im Warenhaus arbeiten?

Im Jahr 2002 wurde bei uns im Warenhaus renoviert. Das Stockwerk auf dem ich tätig war bekam neue Möbel, es wurde gestrichen und auch der alte Parkettboden wurde abgeschliffen und neu versiegelt. Am Tag vor der feierlichen Eröffnung der neu gemachten Etage sollten wir am Sonntag Nachmittag zusätzlich arbeiten kommen um die Waren einzuräumen. Alles war mit Betriebsrat und Mitarbeitern abgesprochen und wir bekamen dafür auch zusätzlich Geld. Aber es wurde versäumt mit der Firma die den Boden versiegelt abzusprechen ob wir am Sonntag überhaupt schon über den frischen Bodenbelag gehen durften… es stellte sich heraus das die Versiegelung noch zu frisch sei und das wir doch bitte nicht mit normalem Schuhwerk darauf laufen sollten… Ich musste aber meine Ware einräumen. Also Lösung gab es ein Geschenk aus der Sportabteilung. Man gab mir ein paar hochwertige Wandersocken aus Wolle die ich statt meiner Schuhe anziehen sollte. Das war fast wie Schlittschuhlaufen… auf frisch gebonerten Holzboden mit Wollsocken. Und diese doofen Socken hab ich nur wegen der Erinnerung daran aufgehoben.

So, da dieser Text, der daran erinnert nun im Internet ist kann ich die Socken ja endlich weg werfen!

Socken mit Kühe?

Vor 15-20 Jahren hatte ich einen Kuh-Fimmel ich sammelte alles mit schwarz-weissen Kühen. Bei einem Treffen mit Freunden hatte mir eine Freundin ein paar Socken mit Kühen drauf geschenkt. Ich fand die Idee damals „kuhl“ aber wirklich oft getragen habe ich sie nicht. Und eigentlich bin ich seit Jahren der Meinung das sei nur ein Paar gewesen… wieso ich nun 4 Socken mit Kühen drauf finde ist mir schleierhaft!!! Da ich diese Socken die letzten 15 Jahre kaum getragen habe können diese nun auch endlich weg.

Diese Teile gingen diese Woche raus:

  • 1 Abendkleid
  • 2 Karaoke Geräte
  • 13 einzelne schwarze Socken
  • 3 paar Graue Socken

= 19 Teile entsorgt

In der ersten Woche waren es 43 + 19 = 62 Teile raus

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog wenn Du etwas Zeit hast schau Dir doch auch mal ein paar Beiträge der anderen Teilnehmer an.

Erinnerungen an ein Konzert in Bretten

Ursprünglich wollte ich hier in meinem Blog ganz viel von meinen Konzertbesuchen und den Reisen dahin erzählen. Doch seit über einem Jahr findet gar nichts mehr statt und ich habe keine Gelegenheit irgendwo hin zu fahren.

Deshalb krame ich heute mal ein wenig in meinem Erinnerungen. Ich erzähle Euch von einem Erlebnis vom 9. Mai 2015 ,also vor 6 Jahren.

Nino de Angelo, ein Schlagersänger den ich seit meiner Jungend sehr verehre sollte in der Nähe von Karlsruhe auftreten. Das ist nicht allzu weit weg und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschwinglich. Als langjähriger Fan weis man aber noch mehr über diesen kleinen Ort wo der Auftritt stattfinden sollte.

Es handelte sich um Bretten einer sonst unbedeutenden Kreisstadt mit etwa 30 000 Einwohnern, etwa 23 km von Karlsruhe entfernt. Nino de Angelo ist in diesem kleinen Ort aufgewachsen. Wenn ein Künstler in seinem Heimatort auftritt, sind im Publikum zahlreiche Leute, die ihn von früher kennen oder dies zumindest behaupten und ihn deshalb wie einen Helden feiern. Diese Konzerte haben dann oft eine ganz besondere Stimmung.

Diese Erfahrung habe ich schon mehrfach auch mit anderen Künstlern gemacht. Selbst wenn der Sänger auf der Bühne das gleiche singt wie woanders ist ein Auftritt in seiner Heimat etwas besonderes.

Wie kommt man nach Bretten?

Da ich gerne mit der Bahn reise brauchte ich nicht lange überlegen. Ich fahre mit dem Zug. Da sich mein Ziel in Baden-Württemberg befindet bietet es sich an für diese Fahrt ein Baden-Württenberg-Ticket zu lösen. Das praktische daran ist das man mit diesem Ticket komplett flexibel bleibt und fahren kann wann man will.

Ich hatte also frei genommen, Ticket gekauft und ein paar Freunden erzählt das ich dort hin fahren will. Ich freute mich schon seit Wochen auf diesen Tag.

Doch dann kam der Streik der GDL. Die Gewerkschaft deutscher Lockführer bestreikte besonders an den Wochenenden den regionalen Nahverkehr. Welche Strecken und Züge das genau betrifft wurde oft nur sehr kurzfristig bekannt. Es war also etwas unsicher ausgerechnet an diesem Wochenende Zug fahren zu wollen.

Ich beschloss dennoch zu fahren, denn das Schlimmste, was passieren könnte, wäre ja, das ich irgendwo durch einen Zugausfall hängen bleibe und warten muss, bis der nächste Zug fährt. Solange dies mitten am Tag geschieht, sehe ich da kein Problem.

Also fuhr ich besonders früh schon los, um notfalls genügend Zeitpolster zu haben wenn das passiert.

Abreise in Lörrach

So sah das aus bei meiner Abreise. Ein Koffer mit Wechselklamotten und Schlafzeug und Stützstrümpfe.

Ich hatte noch kein Hotel oder ähnliches reserviert, weil bis zuletzt nicht klar war ob überhaupt Züge fahren. Wenn ich nicht dort hin kommen würde, wollte ich umdrehen und heim fahren. Oder wenn ich bis Karlsruhe käme würde meine Schwester mich Notfalls mit dem Auto dort abholen. Und ich anschließend bei ihr übernachten. Also alles noch offen…

Stützstrumpf und Bein hoch gelegt?

ja ich hatte damals mal wieder eine leichte Entzündung in den Beinvenen… ausgelöst durch eine Krampfader im Oberschenkel, welche ich dieses Jahr habe ziehen lassen. 6 Jahre später !

Bahnstreik bedeutet, man muss Glück haben

An diesem besagten Wochenende war das Reisen mit der Bahn ein Glücksspiel. Weil keiner genau wusste, welche Züge wirklich fuhren und welche nicht. Ich hatte Glück, mein Zug bis Karlsruhe plangemäß fahren konnte.

In Karlsruhe dann die schockierende Anzeigetafel. Zwei Drittel der abgehenden Züge fuhren nicht! Aber meiner Richtung Bretten sollte fahren, aber man wies mich darauf hin das dieser auch bestreikt werden könnte…

In dem Zug wurde während der Fahrt mehrfach durchgesagt „das es aufgrund des GDL Streiks zu erheblichen Verzögerungen und einem möglichen Ausfall dieser Fahrt kommen kann“. Mehrfach blieben wir länger in einem Bahnhof stehen als geplant… aber ich war ja zum Glück früh genug unterwegs. Fahrpläne konnte man in der Situation komplett vergessen und man musste froh sein, das der Zug überhaupt weiter fährt. Irgendwann dann die befürchtete Durchsage:

„Aufgrund des Streiks endet diese Fahrt in dem nächsten Bahnhof“

Ich hatte keine Ahnung wo wir genau sind, und wie weit es zu meinem Ziel Bretten noch sein würde. Notfalls müsste ich mit dem Taxi weiter fahren… und dann erschien das Bahnhofsschild…. Bretten!

Ich war genau in meinem Zielort gestrandet. Allerdings musste man davon ausgehen das heute keine Züge mehr von hier weg fahren würden … Also musste ich entweder meine Schwester mobilisieren oder hier übernachten.

Wohin jetzt?

Nino de Angelo postete gerade bei Facebook das er im Restaurant „La Piazza“ in Bretten sei. Und da ich eh nicht wusste, wohin, und Zeit hatte, suchte ich mir den Weg dorthin. Bis ich dort war, war das Restaurant allerdings geschlossen. Deshalb setzte ich mich in ein Kaffee nebenan. Dort durfte ich netterweise den Akku meines Handys laden. Deshalb saß ich im Innenraum und nicht draußen in der Sonne.

Händeringend versuchte ich entweder meine Schwester oder eine Freundin dazu zu überreden am Abend zu dem Konzert zu kommen und mich danach mit nach Stuttgart zu nehmen… doch das gelang mir nicht. Es kam alles zusammen: Autounfall, Vater im Krankenhaus, Migräne… keiner konnte mich abholen.

Da ich im Innenraum saß hörte ich ein Gespräch der Mitarbeiter mit, es ging um „Zimmer frei halten“… deshalb fragte ich „Habt ihr ein Zimmer für heute Abend oder wisst ihr wo?“ die Antwort irritierte mich … „man müsse erst nach sehen, das sei jetzt noch nicht ganz klar…“

Ich dachte „was ist das für ein Hotel, die nicht wissen ob ein Zimmer belegt ist oder nicht???“ Der eine Mitarbeiter sagte zum anderen „Chef sagt wenn Koffer nicht da ist dürfen wir das Zimmer vergeben“… eine Mitarbeiterin ging hoch in das Zimmer um nach zu sehen.

Mir war die Sache etwas suspekt und ich googelte schon nach anderen Hotel, nun so viele gibt es dort nicht, und angesichts des Events am Abend und des Bahnstreiks sah es sicher nicht gut aus.

Die Mitarbeiterin kam zurück und sagte mir, ich könne das Zimmer haben. Ich war erleichtert. Als ich in das Zimmer kam, wunderte ich mich etwas. Das Doppelzimmer war als Einzelzimmer her gerichtet, mit einem frischen Blumenstrauß und „Herzlich willkommen“ auf dem Kopfkissen. Ich war etwas überrascht, aber machte mir keine Gedanken mehr darum.

Später erfuhr ich, dass dieses Zimmer für Nino reserviert war, und er wohl kurzfristig entschieden hatte, lieber bei Verwandten zu übernachten. Huch, ich hab unabsichtlich in seinem Bett geschlafen …

Generalprobe?

Für gewöhnlich sind die Proben mit Nino nicht öffentlich und es ist nicht erwünscht das man sich Fans da schon am Veranstaltungsort rum drücken. Deshalb meine Taktik mich möglichst nicht wie ein Fan zu benehmen sondern wie ein normaler „Brettener“

Ich war schon früh an der Halle, dort ging es noch zu wie im Taubenschlag, zahlreiche Leute die irgendwas brachten oder dekorierten gingen durch die weit geöffnete Türe rein und raus. Mein Ziel war irgendeinen Grund zu finden auch einfach rein zu gehen und mich da drinnen unauffällig zu platzieren.

Als ich noch nach einer Idee suchte kam eine alte Dame mit einem Rollator mit dem Taxi an. Sie kam langsam auf den Eingang zu und blieb mit dem Rollator an einer Stufe hängen. Ich eilte herbei und half ihr. Auch konnte ich ihr sagen wo die Rampe ist. Sie bedankte sich und fragte ob ich auch zu dem Event am Abend wolle. Ich bejahte. Sie bat mich sie zu begleiten, sie wolle unbedingt sehr früh schon rein, weil sie ja einen Platz für ihren Rollator suchen müsse. Klar wollte ich helfen 😉

Aber es ging der Dame gar nicht wirklich um Hilfe, sondern sie suchte jemand den sie vollblubbern konnte. Sie erzählte mir wie gut sie Nino von damals kennen würde, wie toll sie ihn findet, blabla.

Wir gingen in die Halle. Das erste was ich wahr nahm war Nino, der direkt vor dem Eingang am Tisch saß und mit den Organisatoren sprach.

Meine Begleitung redete so auf mich ein, das sie gar nicht bemerkte das ich den Sitzplatz für sie wählte und nicht sie. Wir setzten uns an die gleiche Tischreihe an das andere Ende ,so das Nino mich sehen konnte. Aber alle anderen nicht checkten das ich ein gewöhnlicher Fan bin. Die Dame quasselte mich voll das sie Nino sofort erkennen würde wenn er hier wäre. Nun er saß nur 10 Stühle weiter. Ich fand die Situation recht lustig und tat weiterhin so als hörte ich ihr aufmerksam zu.

Zuerst probte Pippo Azzuro, den kannte ich zuvor nicht. Dieser Sang ein paar italienische Klassiker an. Er erkundigte sich bei Nino, ob die Play-backs in Ordnung seinen Nino bejahte. Auch das bemerkte mein Gegenüber nicht, das der Mann neben ihr auf die Frage antwortete.

Als die Veranstaltung offiziell begann war die Halle bis auf den letzten Platz voll. Halb Bretten schien auf den Beinen und es waren auch einige Nino de Angelo-Fans angereist. Zuerst traten unbekanntere italienische Künstler auf. Und dann kam Pippo Azzuro den ich schon in der Probe gesehen hatte. Er sang mehrere italienische Klassiker die jeder kennt. Ich ermutigte ein paar Fans die ich getroffen hatte mit mir vor die Bühne zu gehen und zu Pippos Musik zu tanzen, sie verstanden nicht gleich warum, aber vertrauten meinem Tipp.

Dann kam Nino dran. Er sang nur ein paar Titel kurz an, gab dem Tontechniker ein paar gezielte Hinweise. Er checkte den Sound auf der Bühne und im ganzen Saal und lief singend umher.

Er sang hochtrabende Texte wie „Dein Haar ist grau und meines nicht“. Soundcheck Version von „die Antwort ist“ von dem „Album das Leben ist schön“. Aus diesem Album sollte er am Abend mehre Titel singen.

Wenn das Programm mal länger wird

Während Pippo sang, sang er plötzlich paarmal „Nino ist da“… und die Tanzfläche vor der Bühne füllte sich zusehends. Ich hatte also rechtzeitig den richtigen Riecher. Nino tanzte zwischen den Leuten mit seiner Cousine. Die beiden Fans neben mir fielen fast um.

Pippo hatte sein Lied beendet und begrüßte Nino nun offiziell, der ganze Saal jubelte! Ein Gänsehaut Moment. Nino war von der ersten Sekunde an der Held, obwohl er noch gar nichts gemacht hatte. Pippo quasselte irgendwas von „weist du noch als wir zusammen gesungen haben?“ und meinte dann „ach was – hier hast Du ein Mikro“.

Nino testete mit dem Satz „wieso was singen, wir? ich hab gar nichts geprobt!“ … Zu den ersten Tönen von „una fiesta sui prati“ (oder so, sorry ich kann kein italienisch) kletterte er auf einen Tisch und die beiden schmetterten diesen Titel gemeinsam. Der Saal kochte!

Blitzlichtgewitter wenn Pippo und Nino auf dem Tisch singen

Danach ging Nino zu seinem geplanten Programm über, die Stimmung war von Anfang an fantastisch. Die Brettener feierten ihren Nino. Wir Fans waren überwältigt von der besonderen Stimmung. Normal kennen wir es das sich diese erst zum Ende des Auftritts steigert, aber hier waren die Leute schon von Anfang an am Jubeln und feiern.

Wenn man wie ich schon viele Auftritte von Nino erlebt hat, weis man wie der Ablauf so ist, und mir war klar das er sich nach „Jenseits von Eden“ und „Samurai“ langsam vom Publikum zu verabschieden beginnt. Je nach Stimmung kommen dann noch 2-3 Zugaben. Nicht so in Bretten. Nach der dritten Zugabe hatte er seine Jacke schon wieder anzogen und Pippo drängte ihn zurück auf die Bühne.

Mehr Zugaben als Programm

„aber ich habe nichts mehr dabei, das ich singen kann“, meinte Nino und Pippo meinte dazu „ich weis das Du das hier singen kannst“ und es folgte einer der Klassiker, die er zuvor gesungen hat. Ninos Ausrede, ich kann den Text nicht mehr wurde damit entkräftet, dass ihm Zettel mit dem Text auf die Bühne gelegt wurden. Aber es war auch egal das er hin und wieder „lala“ sangEs folgte noch ein und noch ein und noch eins…

Irgendwann kam auch noch das Adriano Celentano Double mit auf die Bühne, der zuvor aufgetreten war und die Drei sangen noch einen Celentano-Song gemeinsam. Es war sooo cool!

Das Schlussbild mit den drei Sängern mit rotem Halstuch/Handtuch hat mein mitgebrachtes Handtuch komplettiert. Was es damit auf sich hat erfährst Du unter „Woher kommt das Handtuch?“

Nino de Angelo 2015 mit dem roten Handtuch

Insgesamt dauerte der Auftritt fast doppelt so lange wie ursprünglich geplant. Die Reise hat sich also für mich wirklich gelohnt, auch wenn sie etwas abenteuerlich war.

Bilder aus Müllheim

Fußweg nach Müllheim

Heute bin ich mit dem Zug nach Müllheim gefahren. Keine weite Reise. Im schönen Markgräflerland gelegen.In dieser Kleinstadt, etwa 30 km südlich bin ich aufgewachsen und ich habe dort meine Mutter besucht.In Müllheim liegt der Bahnhof etwas ausserhalb. Früher fast nur von Feldern umgeben, heute erstreckt sich das Industriegebiet drum herum.

Vom Bahnhof führt ein Radweg in die Stadt und auf Wegweiser ist eine Distanz von 3 Km ausgewiesen. Meine Mutter wohnt aber noch ein kleines Stück weiter als der Ortskern. Noch immer in dem gleichen Gebäude in dem ich aufgewachsen bin.

Als ich 1988 in Lörrach meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begonnen habe gab es eine Busverbindung die Badenweiler zum Müllheimer Bahnhof , leider führen damals in den Wintermonaten weniger Busse, weil es weniger Kurgäste in dem Kurort gab.Für mich als Pendler in Richtung Lörrach war das doppelt unpraktisch, denn die wenigen Busse die fuhren waren auf die Zugverbindung Richtung Freiburg getaktet weil es in die Richtung weit mehr Pendler gab.So kam es das ich diesen Fussweg vom Bahnhof in die Stadt und umgekehrt etwa 5 Jahre lang sehr oft gegangen bin. Und meistens in der kalten und dunklen Jahreszeit. Oft bin ich auch mit dem Fahrrad gefahren, doch dieses war nicht selten am Abend platt oder sonst beschädigt. Zweimal wurde es mir komplett geklaut. Das eine mal stand es am nächsten Tag wieder da. Folglich war dieser Fußweg vom Bahnhof hoch nicht gerade mit sehr positiven Erinnerungen besetzt.

Ich habe niemals gezählt wie oft ich hier lang gelaufen oder mit dem Rad gefahren bin. Morgens war ich immer in Eile und sehr oft angenervt vom Wetter, denn oft wenn zu hause in der Oberstadt die Sonne schon schien lag hier unten in der Rheinebene noch unangenehmer Nebel.

Abends nach der Arbeit und über 40 Minuten Zugfahrt nervt einen so ein Weg auch.

Dieser Blickwinkel war für mich Jahrzehntelang der Inbegriff für nach Hause kommen.

Im Hintergrund sehen wir den Blauen, der mit seinen 1165 m in und um Müllheim stets zu sehen ist. Meine gesamte Kindheit diente er mir als Orientierung. Wenn seine Silouette genau so aussieht, dann schaue ich direkt dort hin wo ich gewohnt habe.

Noch heute vermisse ich oft in fremden Städten so einen Orientierungspunkt. Ich frag mich immer noch wie ihr das im Flachland macht, ohne Berg am Horizont oder meinem Handy (Google Maps) verliere ich schnell die Orientierung.

Solch schicke Wegweiser wie oben im Bild gab es damals nicht. Wurde dieser Fußweg doch höchstens von regelmäßigen Pendlern benutzt. Viel los war auf der Strecke nie .Heute ist der Weg ein Teil eines gut ausgebauten Fahrradwegenetzes:

Auf diesem Bild sehen wir im unteren Teil wie toll der Weg heute ausgebaut ist. Zu der Zeit in der ich hier täglich geradelt bin, war es nur ein schmaler Kiesweg mit Pfützen und Gras an den Seiten.

Auch sonst hat sich an der Strecke bis zu meinem ehemaligen Zuhause extrem viel verändert. Ich finde es fast erschreckend wie viele neue Gebäude überall „dazwischen“ gebaut wurden.

Klar viele große Gärten sind heute Wohnhäusern und Garagen gewichen. Aber eine Straße durch die ich bestimmt schon 20 Jahre nicht mehr gelaufen bin… ähm… ich habe zwei Gebäude wieder erkannt, alles andere ist neu gebaut! Und das im alten Ortskern von Müllheim.

Es ist schon erstaunlich wie viel sich in 30 Jahren verändert. Und zu weilen lustig welche Kleinigkeiten eben nicht.

Auf dem letzten Bild oben die Plantanenallee. Sie sieht noch fast genauso aus wie damals, nur das jetzt weniger Verkehr hindurch führt.

Unten: wieso kann man jetzt von der Mühlenstrasse aus die Martinskirche sehen? Bach, Kirche und Straße sind nach wie vor am gleichen Ort.

Ich nehme an das dazwischen ein paar große Bäume weg sind. Jedenfalls konnte ich mich an diesen Blick nicht erinnern.

Ich hoffe sehr liebe Blogbesucher, das ich Euch nicht zu sehr mit meinen Erinnerungen gelangweilt habe und freue mich wenn ihr wieder rein schaut.