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Samstagsplausch am 16.9. “Endrunde meiner Ausbildung”

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch den ich wieder wie gewohnt bei der lieben Andrea von Karminrot verlinke. Wer von Euch gerne liest sollte unbedingt mal in ihrem Karminroten Lesezimmer vorbei gucken.

Ausbildung zum Zugbegleiter im Fernverkehr

Wie ich schon mehrfach erwähnt habe mache ich momentan eine Umschulung zum Zugbegleiter im Fernverkehr. Das heißt geplant war eigentlich das ich jetzt schon fertig bin. Doch leider habe ich die notwendige Abschlussprüfung nicht bestanden. Das ist aber für mich kein Grund um aufzugeben. Wir sind zwei “Prüflinge” die recht knapp durchgerasselt sind und wir bekommen noch eine Chance. Fast 3 Wochen durften wir die erlernten Inhalte nochmal wiederholen und vertiefen und nächste Woche werden wir erneut geprüft. Für diese Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Vor dem Bahnhof Fulda steht ein goldener Schriftzug. Diese Woche war ich gleich zweimal da.

Ein Arbeitgeber der auf den Menschen schaut

Das entspricht ganz dem Bild das ich von meinem neuen Arbeitgeber, der deutschen Bahn, bekommen habe. Es wird auf den Mitarbeiter geschaut! Es wird geschaut warum wir zwei die Prüfung nicht auf Anhieb gemeistert haben… interessanter Weise waren wir in unserem Ausbildungsgang die beiden ältesten Teilnehmer. Also für uns ist das Lernen eher was neues als für die jüngeren bei denen Berufsausbildung oder Schule gar nicht so sehr lange her ist. Aber es hat sich auch herauskristallisiert das wir die beiden verlässlichsten waren. Wir waren immer da.

Gar nicht wahr, ganz am Anfang habe ich einen Schulungstag ausgesetzt. Ich hatte dieses vorher mit dem Trainer und der Führungskraft abgesprochen und die entsprechenden Inhalte von dem Schulungstag habe ich aus eigener Kraft nachgeholt.

Da gab es ganz andere, die mal wegen “verschlafen” oder “falsch im Plan gucken” zu spät oder gar nicht kamen. Das jemand der permanent unzuverlässig ist keine Chance bekommt die Prüfung zu wiederholen kann ich absolut verstehen!

So war meine Woche:

Am Montag hatten wir einen “Selbstlerntag” in der Dienststelle. Dafür konnten wir den Besprechungsraum neben dem Büro unseres Chefs nutzten. Zuerst dachte ich das sei so geplant damit dieser überwachen kann ob wir wirklich da sind oder nicht. Aber er kam nur mal um uns zu begrüßen und Infos zu unserer Prüfung zu bringen.

Am Dienstag hatte ich eine Schicht. Allerdings durfte ich keine Sicherheitsrelevanten Tätigkeiten übernehmen. Ich fand das aber dennoch gut und lehrreich, denn so hatte ich ausreichend Zeit mich mit den Tätigkeiten im Zug während der Fahrt zu konzentrieren. Das half mir da auch mehr Routine zu bekommen. Die ersten Schichten war es halt oft dieses “Boah so viel und alles gleichzeitig!!!” das ist aber nur Empfindungssache bis man mal genau weis was wie lange dauert und in welcher Reihenfolge man das am besten erledigt.

Die Arbeit macht Spaß

Von meinem früheren Arbeitgeber war ich es nicht gewohnt das man mich fragt ob mir eine Tätigkeit Spaß oder Freude bereitet. Es war eher so “Mach Deine Arbeit und funktioniere gefälligst”. Bei er deutschen Bahn ist das ganz anders. Es wird immer wieder gefragt “wie geht es Dir damit?”, “Wie gefällt Dir das?” und zu Anfang hat mich das schon etwas irritiert. Doch jetzt habe ich gelernt meine “Problemzonen” offen zu benennen und auch mal zu sagen “das mache ich gerne”.

So gibt es wohl nicht wenige Kollegen die ungern Kaffee und Getränke im Zug verkaufen. Zum einen weil sie nicht so gerne “verkaufen”. Ich bin das gewohnt und ich sehe den Menschen schon an wer für ein Angebot empfänglich ist und wer nicht. Ich hab genügend Menschenkenntnis um auch mal lustig auf Leute zu zu gehen und zu sagen “Sie sehen aus als bräuchten sie eine Tasse Kaffee”.

Die größte Herausforderung dabei ist allerdings das tragen der Speisen und Getränke bis zum Sitzplatz des Kunden. Witziger weise hilft auch hier die Kenntnis der gefahrenen Strecke. Es gibt Streckenabschnitte da ist das Gehen mit einem befüllten Tablett viel schwerer als auf anderen. Die Schaukelbewegung eines Zuges ist sehr unterschiedlich und je mehr Routine man damit hat umso eher hört man am Geräusch ob jetzt weiterlaufen eine gute Idee ist oder nicht. Aber dann kommt es ja auch noch darauf an in welchem Zug wir sind! Also wieder Wissen über die einzelnen Fahrzeuge… Deshalb mussten wir das in der Fahrzeugkunde lernen.

Lernen!

Am Mittwoch hatten wir dann nochmal Schulung bei unserer Trainerin die wir schon von Anfang an kennen. Das war erst anders geplant doch wir bekamen am Dienstag als wir beide in verschiedenen Zügen unterwegs waren die Info per Mail. Unabhängig voneinander haben wir entschieden wir antworten mal das wir es gelesen und zur Kenntnis genommen haben. Und im Nachhinein denke ich war auch das ein Test ob wir richtig reagieren… denn im Bahnbetrieb gibt es immer wieder Änderungen und da ist es enorm wichtig das man sich meldet und mitteilt “ja ich habs gelesen und ich komme dann und dann da und da hin.”

Wir waren also pünktlich am richtigen Ort. Das wichtigste in unserem Job!

Am Donnerstag waren wir dann wieder auf uns alleine gestellt im Besprechungsraum. Ich denke das mir auch diese Zeiten in denen ich vor allem bereits gelernte Sachen immer wieder durchgelesen habe was gebracht haben. Aber es nervt mich langsam weil ich mittlerweile das Gefühl habe die gelernten Informationen kommen mir bald aus Nase und Ohren wieder raus…

Hauptsache sie kommen im richtigen Moment in der Prüfung !!!

Am Freitag hatte ich wieder die gleiche Schicht wie am Dienstag, gleiche Strecke aber andere Kollegen. Das war auch lehrreich. Und diesmal konnte ich meine Stärke “Kaffee verkaufen” perfektionieren. Die beiden Männlichen Kollegen, die eher Bock auf Technik und “grobe Sachen” hatten, waren ganz dankbar das ich das übernommen habe. Ich konnte “mein Ding” machen und die Kollegen ihres. Echt toll und gemeinsam waren wir für unsere Fahrgäste da. Der Arbeitstag war lang, von kurz vor 5 Uhr bis nach 15 Uhr aber ich war nicht über die Maßen erschöpft, weil mir meine Tätigkeit Freude bereitet hat.

Einkaufsgewohnheiten ändern sich

Die Tage hatte ich gleich zwei Artikel die ich immer bei meinem Penny Markt um die Ecke einkaufe nicht bekommen. Und ich ärgerte mich ein wenig weil ich nicht nochmal in Lörrach in nen anderen Laden wollte. Am Freitag hatte ich eine Stunde Aufenthalt in Mannheim, der Mannheimer Bahnhof ist riesig und hat viele Geschäfte. Dort fand ich beide Artikel sogar preiswerter als im Penny… und das ohne Umweg und während meiner “Arbeitszeit”, denn “Tätigkeitsunterbrechung” weil wir auf nen Zug warten zählt zur Arbeitszeit.

Die Tatsache das ich mich im Bahnhof Mannheim alleine so gut orientiere und dann auch noch weis was ich einkaufen wollte zeigt mir das ich so langsam diesen veränderten Lebensrhythmus verinnerliche. Inspiriert zu dieser neuen Denkensweise hat mich die Kollegin die mir auf der Fahrt am Dienstag erzählt hat “In Fulda kaufe ich mir das Deo bei Rossmann”. Ich dachte zuerst hääää? Aber hey, wenn ich weis wo welcher Laden ist, ist es doch Wurst ob das mein Wohnort ist oder nur mein Aufenthaltsort für eine Stunde.

Diese Woche neu: “Ich fahr nach Fulda”.

Ich fahr nach Fulda

Dieser Satz hat für mich eine doppelte Bedeutung und wenn ich genau sein will diese Woche sogar eine dreifache. (Achtung enthält Werbung)

Berufliche Bedeutung?

Diese Woche habe ich (weil noch als “Auszubildende” geltende) habe ich gleich zwei Schichten die mich nach Fulda führen. So weit war ich noch nicht “im Dienst”, Privat bin ich allerdings schon oft mit dem Zug durch Fulda durch gefahren. Aber bisher kenne ich davon nur das Schild auf dem Bahnsteig.

Das wird sich diese Woche ändern wenn ich gleich zweimal dort meine Mittagspause verbringe. Fulda liegt knapp 4 Zugstunden von Basel entfernt. Da wir Zugbegleiter jedoch vor und nach einer Zugfahrt noch ein paar Tätigkeiten zu erledigen haben ist dies eine Entfernung die gerade so noch in eine Schicht passt. Denn meistens werden unsere Schichten so geplant das wir auch wieder zurück zu unserem Heimatbahnhof “arbeiten”. Dies ist aber nicht immer der Fall, es kann auch passieren das wir weiter fahren und dann unterwegs “Feierabend” machen und als sogenannte Gastfahrt zurück fahren. Manchmal gibt es das auch das die Gastfahrt vor dem Dienstbeginn ist. Und hin und wieder gibt es Schichten bei denen wir länger in einer Richtung unterwegs sind und irgendwo übernachten und am nächsten Tag “nach-hause-arbeiten”

Zugegeben solche Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache und nicht gerade Familienfreundlich. Aber für mich als Alleinstehende finde ich das toll. Ich liebe Zugfahren, ich liebe Abwechslung und mag es neues zu entdecken.

Klar, schon bald werde ich den Bahnhof und die Aufenthaltsräume oder Kantine in Fulda genauso langweilig finden wie Karlsruhe oder Mannheim. Aber im Moment ist dies alles für mich neu und es macht mir Spaß.

Private Bedeutung?

“Ich fahre nach Fulda” bedeutet für mich persönlich aber noch was ganz anderes. Nein ich kenne bisher niemanden in Fulda und ich weis eigentlich noch gar nichts über die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten… das kommt erst noch.

Ich fahre am 30.9. zum Konzert mit Nino de Angelo der in Fulda seine große Deutschland Tournee beginnt. Und ich freue mich sehr auf dieses Premiere-Ereignis. Die Einzigartige Stimme von Nino de Angelo live mit Band und mit seiner neuen rockigeren Musik. Wird sicher fantastisch!

Wenn Du in der Nähe wohnst, die Musik von Nino magst und Du hast immer noch kein Ticket dann kann ich DirTickets kaufen” title=””>diesem Anbieter hervorragend. Über meine Erfahrungen Konzertkartenkauf für Rollstuhl habe ich HIER geschrieben:

Allerdings gibt es nur noch Tribünenplätze, das Konzert ist sehr gut ausgebucht!!!

Nino de Angelo auf Tournee

Dieses Jahr klappt das was ich mir vor 6 Jahren mal erträumt hatte. Damals war mein Traum die Tournee am Stück zu besuchen leider geplatzt. Damals mussten die Termine verlegt werden und ich hab darüber “Ein Traum ist geplatzt” geschrieben. Dieses Jahr klappt des das ich Urlaub nehme und ich habe Tickets für die ersten 6 Termine. Dank meines neuen Arbeitgebers sind die Entfernungen ja nicht mehr das Kostenproblem, denn als Bahnmitarbeiter habe ich ein Kontingent an Freifahrten die ich dafür nutzen kann. Nun muss ich mich nur noch um die Unterkünfte kümmern.

Aber Fulda ist bereits “geritzt”… ich treffe mich mit einer Freundin aus Hamburg und sie hat schon ein Hotel für uns reserviert. Nicht ganz billig, aber dafür extrem nah am Veranstaltungsort. Das Konzert findet in der Esperanto-Halle statt, welche sich im “Esperato-Center” befindet und das angeschlossene Hotel heißt natürlich auch Esperanto. Na wenn das mal kein gutes Omen ist!

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne und erfolgreiche Woche und hoffe Ihr schaut bald wieder hier rein auf unterwegsistdasziel.blog