Willkommen! Hier kommt der 49ste Eintrag in meinem Lockdown-Tagebuch. Hier berichte ich jeden Tag was ich während des harten Lockdowns tue und erlebe.
Heute war mir gleich klar das ich mich vor allem um Bewegung für meine Beine kümmern muss, nachdem ich gestern mein Schrittziel aus zeitlichen Gründen nicht erreichen konnte. Aus diesem Grunde suchte ich heute Vormittag nach einer Begleitung. Wochentags bei strömenden Regen ist das allerdings nicht so einfach.
Just in dem Moment rief eine Bekannte an, die mich eigentlich etwas anderes fragen wollte, aber sie kam richtig ins erzählen und ich meinte dann. “Das kannst Du mir doch auch persönlich erzählen, wie wäre es wenn wir zusammen spazieren gehen?” Sie fand die Idee sofort gut und so verabredeten wir uns.
Ursprünglich wollten wir nach Weil am Rhein in den Dreiländergarten gehen… doch so weit kamen wir gar nicht. Wir trafen uns nahe der Lörracher Innenstadt und gingen in Richtung Stetten. Als wir dort an den Fluss Wiese kamen waren wir beide fasziniert von den tosenden Fluten. Die sonst so leise da hin fließende Wiese, durch die man stellenweise durchwaten kann ist zu einem riesigen braunen reißenden Fluss angeschwollen.
Hochwasser an der “Wiese”

Da wo sonst die Hundebesitzer Gassi gehen, oder im Sommer die Leute in der Sonne liegen, reißende Fluten! Ich hab schon paarmal Hochwasser an der “Wiese” gesehen, aber an so viel kann ich mich nicht mehr erinnern. De Büsche auf dem Bild stehen eigentlich am Ufer und nicht mitten im Wasser. Unter der Brücke, rechts von dem rechten Pfeiler habe ich noch vor ein paar Tagen einen Obdachlosen in einem Zelt gesehen. Ich hoffe er konnte sich und sein hab und gut rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Meine Begleitung und ich waren beide sehr beeindruckt von den Naturgewalten und so sind wir alle Naselang stehen geblieben um Fotos zu machen. So kamen wir nicht sonderlich schnell voran.

Auf dem Foto seht ihr mich wieder in meiner Regenwetterkleidung. Diese Jacke ist momentan mein ständiger Begleiter, denn sie ist auch bei starken Regen dicht. Dank dieser Kapuze brauche ich keinen Schirm mit zu nehmen (ich mag Schirme nicht).
Der Runde Gegenstand hinter mir ist der Grill auf dem bekannten Grillplatz an der Wiese. Er steht etwas erhöht, rund herum ist ein Beton-Oval auf dem man im Sommer sitzen kann… An dieser Stelle ist die Wasserfläche heute mehr als dreimal so breit wie normal.

Gleich neben dem Grillplatz ist eine kleine Arena in den Hang gebaut. Hier habe ich schon mehrfach Open-Air-Gottesdienste besucht. Auch andere Veranstaltungen finden hier manchmal statt. Hier ein Bild von der Einweihung.
Fußweg in die Schweiz
Meine Bekannte und ich sind dem Fahrradweg in die Schweiz gefolgt. Wobei wir uns kurz gefragt haben ob dies denn momentan erlaubt ist oder nicht. Unter “Illegaler Grenzübertritt” habe ich über die Situation während des ersten Lockdown geschrieben. Wir sind diesem Weg jedoch nur gefolgt um die nächste Brücke zu benutzen und nach Weil am Rhein abzubiegen.
und zurück
Später sind wir die gleiche Strecke wieder zurück gelaufen. mittlerer Weile hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten noch mal tolle Fotos machen.


Auf dem Rückweg begleitete ich meine Bekannte bis zur Tüllinger Brücke, dort trennten wir uns, sie ging nach hause und ich wollte noch meine mindestens 10 000 Schritte voll machen und ging bis zu einem Bekannten der direkt an der Wiese wohnt. Das ist eine der wenigen Personen bei der ich jederzeit auf Toilette darf… wenn man die ganze Zeit neben einem rauschenden Fluss läuft ist das unumgänglich.
Natürlich verquatschten wir uns und so kam ich erst kurz vor der Dämmerung dort weg. Auf dem Heimweg gab es eine ganz besondere Lichtstimmung! Es waren recht viele Spaziergänger unterwegs, und fast alle starrten gen Himmel…
Radfahrer hielten an um Handyfotos zu machen… viele blieben stehen um sich dieses faszinierende Abendrot anzusehen.



Heute habe ich mein Schrittziel erreicht!

Heute habe ich mein Ziel erreicht, ich bin mehr als 10 000 Schritte gelaufen. Ich hatte einen sehr schönen Tag obwohl ich im strömenden Regen los gelaufen bin. Die einzige Kunst dabei ist es sich zu überwinden und raus zu gehen. Ist man mal draußen gibt es überall etwas zu sehen.
Morgen früh mache ich ein Experiment, ich versuche gleichzeitig mit meiner Schwester in Stuttgart joggen zu gehen. Mal sehen ob es klappt.
Vielen Dank für Deinen Besuch im Lockdown -Tagebuch auf Unterwegsistdasziel.blog. Ich würde mich freuen wenn Du morgen wieder kommst.