Am frühen Samstag morgen sitze ich mit meinem Kaffee und meiner Kuscheldecke auf der Couch und plausche mit Euch über meine Woche. Mit diesem Artikel mache ich beim Samstagsplausch von Kaminrot mit.
Diese Woche war für mich wieder mental sehr anstrengend. An beiden Arbeitsstellen hatte ich viel zu tun und zusätzlich gab es mehrere private Termine so das ich Anfang der Woche etwas Bedenken hatte ob ich das alles schaffen würde, Doch es wurde nicht ganz so anstrengend wie erwartet.
Befürchtungen
Momentan scheine ich leider wieder dazu zu neigen alles vorher als schlimmer und anstrengender anzusehen als es dann tatsächlich ist. Ich bastele mir meine unüberwindbaren Berge wieder mal selbst, Leider neige ich schon seit vielen Jahren immer im Herbst an dieser leicht depressiven Grundstimmung, Nun gilt es da rechtzeitig gegen zu steuern. Doch das ist leichter gesagt als getan.
In solchen Phasen brauche ich ganz dringend Anlässe auf die ich mich richtig freuen kann. Als Kind waren das mein Geburtstag im November und Weihnachten… aber als Erwachsene funktioniert das schon lange nicht mehr.
Seit vielen Jahren sind das für mich bestimmte Konzert Events auf die ich mich oft schon Monate vorher freuen kann. Wie im Samstagsplausch von letzte Woche beschrieben ist dieses Jahr eines dieser Highlights für mich weg gefallen, weil ich nicht wie seit 25 Jahren gewohnt zum “Thomas Anders-Fanday” fahren konnte. Um möglichst wenig Frust aufkommen zu lassen habe ich mir ganz schnell ein anderes Event gesucht auf das ich mich freuen kann.
Aber ich muss zugeben es fiel mir etwas schwer mit dieser Situation weiterhin eine positive Haltung zu bewahren. Denn als Grund warum ich nicht für das oben genannte Event frei nehmen konnte wurde angegeben. Man könne in der Augenblicklichen Situation die Kollegin am Samstag nicht alleine einplanen. Das habe ich verstanden und akzeptiert. Aber genau eine Woche später stand ich am Samstag alleine auf der Fläche! Allerdings war das nicht so geplant, eine Kollegin war krank. Trotzdem fand ich es scheiße. Ich musste mich wirklich sehr beherrschen keine Frust und Wut aufkommen zu lassen.
Also letzten Samstag war ich dann einfach nur froh den Arbeitstag überlebt zu haben.
Konzentriert Dich auf die schönen Dinge
Ab Sonntag habe ich mich dann ganz stark darauf konzentriert eine positive Haltung zu bewahren. Dabei hilft mir mein Glaube an Jesus Christus und das beten ganz massiv. Ich denke ohne die Hoffnung das Jesus bei mir ist und mir bei allem hilft, wäre ich mental schon längst zusammengebrochen.
Aber ich möchte nicht nur jammern, an dieser Stelle muss ich erwähnen das es mir körperlich besser geht, die eigenartigen Schmerzen in den Beinen waren nur paar mal wenige Minuten da.
Terminkollisionen
Diese Woche gab es mehrfach Terminkollisionen, was mich auch etwas frustriert. Am Dienstag hatte eine Freundin ihre erste Buchlesung. Darüber habe ich extra einen Blogpost geschrieben. Unter “Wie wird man Autorin” erzähle ich mehr darüber. Doch leider konnte ich selber bei der online-Lesung nicht dabei sein, weil ich Chorpobe hatte. Dieses war die erste Probe nach den Sommerferien und verlief leider sehr frustrierend, im Moment steht mal wieder im Raum das sich der Chor auflöst.
Die nächste Kollision am Mittwoch Abend löste sich von selber auf, denn der Bibelkreis musste abgesagt werden weil der Gastgeber Corona hat. Ich denke wir müssen uns alle daran gewöhnen das immer wieder irgendwas kurzfristig wegen dieser Krankheit ausfällt.
Donnerstag Abend war mein geplant “freier Abend” an dem ich endlich mal wieder Zeit für ein langes Telefonat hatte. Und was kam raus? Die Freundin die ich seit Wochen in einer Reha auf Sylt wähnte, konnte diese nicht antreten, wegen einem positiven Corona-Test…
Die massivste Terminkollision ist aber jetzt am Wochenende. Am Sonntag endlich wieder ein Konzert mit Nino de Angelo. Für dieses habe ich mir schon bevor mein Arbeitsplan für Oktober da war ein Ticket gekauft denn 2.Oktober war klar das ich da hin kann, denn der 3. ist ja Feiertag. Diesmal etwas durch das mir die Arbeit keinen Strich durch die Rechnung machen kann!
Doch genau an diesem Wochenende findet die seit zwei Jahren verschobene Konferenz mit internationalen Gastsprechern in meiner Gemeinde statt. Schon wieder am liebsten an mehren Stellen gleichzeitig sein können. Ich hab mich jetzt so entschieden das ich nur die Abendveranstaltungen am Freitag und Samstag besuche, Samstag tagsüber geht ja wieder mal nicht weil ich arbeiten muss. Sonntag und Montag geht nicht weil ich zu dem Konzert fahre.
Ganz nebenbei bemerkt, ausgerechnet dieses Wochenende gibt es hier in Lörrach zeitgleich zwei Karaoke Veranstaltungen, die ich jeweils fussläufig erreichen würde… beide muss ich sausen lassen!
Merkst Du was? Oben habe ich geschrieben das ich Highlights brauch auf die ich mich freuen kann. Und dann kommen gleich 4 Highlights und statt Vorfreude gibt es die Zwickmühle “Wo gehe ich denn nun hin”. Wie soll man dann da bitteschön nicht frustriert sein?
Worauf ich mich dieses Wochenende freue
Schon vor zwei Monaten habe ich mich für die Reise zu dem Konzert von Nino de Angelo entschieden. Die Konzertkarte habe ich gemeinsam mit ein paar anderen Fans bestellt, so das wir beim “Oktoberfest in Solingen zusammen an einem Tisch sitzen.
Und ich freue mich wie Bolle auf ein Wiedersehen mit den anderen Fans und dem Künstler. Doch das drum rum finde ich etwas strange…
Oktoberfest in Solingen? Das liegt bei Wuppertal, also ganz ganz weit weg von München. Wobei ich den Eindruck habe das momentan überall Oktoberfeste im Festzelt veranstaltet werden, weil es ein akzeptables Zwischending ist zwischen Open-Air und Hallenkonzert. Denn die Veranstalter haben Angst das die Zuschauer nicht in feste Hallen kommen wollen… denn es wurde uns ja zwei Jahre lang beigebracht das Menschenansammlungen in Innenräumen sooo gefährlich seien!
Offensichtlich gibt es noch genug Menschen die sich durch die Veranstaltungs-Verbote der letzten zwei Jahre nicht verarscht fühlen. Ich bin allerdings der Meinung wer diesen Sommer mit dem öffentlichen Nahverkehr gefahren ist, hat vermutlich keine Angst mehr vor Menschenansammlungen.
Viele Menschen
Gestern Nachmittag war ich zu einem Geburtstag eingeladen. Zu meiner Überraschung kannte ich viele der anderen Gäste, die meisten waren Mitglieder meiner Kirchengemeinde und dabei ist mir aufgefallen das ich diese zum Teil schon seit Monaten nicht mehr gesehen habe… statt in der Kirche trafen wir uns bei einer Freundin im Wohnzimmer. Eigenartig aber schön!
Gestern Abend dann die Eröffnungs-Veranstaltung der “Heaven Come” Konferenz in meiner Gemeinde. Also von der Geburtstagsgesellschaft waren fast alle da (so schnell sieht man sich wieder). Die Veranstaltung mit einem Gastsprecher aus USA fand in dem Saal statt wo sonst unser Sonntagsgottesdienst ist. Den Raum habe ich seit 2019 nicht mehr so voll erlebt. Wow ich fand schon alleine die Tatsache das so viele Menschen da waren schön.
Kennst Du das? Wenn auf einmal Enge und Platzmangel als etwas positives wahr genommen wird?
Achso, ein zusätzliches Erlebnis zum Thema Enge hatte ich im Vorfeld der Veranstaltung. Ich hatte mich freiwillig zum Spühldienst eingetragen. Zu meiner Aufgabe gehörte es das benutzte Geschirr mit einem Wagen im Untergeschoss abzuholen und in die Küche zu bringen. Soweit kein Problem, auch nicht das ich den Wagen etwas sehr voll gepackt hatte, weil ich nicht zweimal fahren wollte. Doch ich musste damit in den Aufzug. Das ist ein ganz kleiner, offener Aufzug der eigentlich nur für Rollstühle oder eben für den Geschirrwagen gedacht ist. Es ist ja auch nur ein Stockwerk das ich hoch fahren sollte.
Ich manövrierte den überladenen Geschirrwagen mit den offenen Essenbehältern oben drauf in den Aufzug zog die Türe zu und drückte den Knopf. Nichts! Mein Versuch die Türe zu öffnen und nochmal zu schließen scheiterte daran das ich mit dem Oberkörper über der Sauce und dem Kartoffelgratin hing und mein Arm nicht ausreichte. Ich begann die zwei Personen zu rufen, die mir vorher im Untergeschoss begegnet waren. Während von oben lautes Stimmengewirr zu hören war, denn so kurz Veranstaltungsbeginn war im Eingangsbereich viel los. Die Wahrscheinlichkeit das mich von oben jemand hört war sehr gering. Keiner hörte mich. Mit dem Soßenlöffel stieß ich die Türe auf um nochmals zu rufen. Mich hörte jemand und sie kam um mir zu helfen. Da ich vermutete das die Türe nicht korrekt verschlossen sei bat ich die Person die Türe noch mal kräftig zu zu drücken… Es half nichts. Mehrfach probierten wir Türe auf, Türe zu usw… Langsam wurde mir sehr warm, ich stand immer noch zwischen Saucenbehälter und offener Fahrstuhlwand. Meine letzte Idee war, “hol den FSJ-ler der mir den Schlüssel gegeben hat, der meinte vorhin etwas mit “da klemmt manchmal was” (FSJ= Freiwilliges soziales Jahr). Dieser kam und wusste wo das Problem lag, nicht innerhalb des Aufzuges wie ich angenommen hatte, sondern außen an der unteren Türe war ein Kontakt nicht so wie er sein sollte. Mit einer etwas groben Handbewegung brachte er dieses Teil das einrasten muss in die richtige Position und ich konnte endlich nach oben fahren. Boah war ich froh als ich da raus war. Das Spülen der Sachen war dann schon fast erholsam dagegen.
Definitiv bin ich lieber in einem vollen Saal mit vielen Menschen als alleine in einem Aufzug!
Huch, schon viertel nach Acht. Ich muss zum Schluss kommen und mich fertig machen zur Arbeit. Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende!