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Samstagsplausch am 16.9. “Endrunde meiner Ausbildung”

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch den ich wieder wie gewohnt bei der lieben Andrea von Karminrot verlinke. Wer von Euch gerne liest sollte unbedingt mal in ihrem Karminroten Lesezimmer vorbei gucken.

Ausbildung zum Zugbegleiter im Fernverkehr

Wie ich schon mehrfach erwähnt habe mache ich momentan eine Umschulung zum Zugbegleiter im Fernverkehr. Das heißt geplant war eigentlich das ich jetzt schon fertig bin. Doch leider habe ich die notwendige Abschlussprüfung nicht bestanden. Das ist aber für mich kein Grund um aufzugeben. Wir sind zwei “Prüflinge” die recht knapp durchgerasselt sind und wir bekommen noch eine Chance. Fast 3 Wochen durften wir die erlernten Inhalte nochmal wiederholen und vertiefen und nächste Woche werden wir erneut geprüft. Für diese Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Vor dem Bahnhof Fulda steht ein goldener Schriftzug. Diese Woche war ich gleich zweimal da.

Ein Arbeitgeber der auf den Menschen schaut

Das entspricht ganz dem Bild das ich von meinem neuen Arbeitgeber, der deutschen Bahn, bekommen habe. Es wird auf den Mitarbeiter geschaut! Es wird geschaut warum wir zwei die Prüfung nicht auf Anhieb gemeistert haben… interessanter Weise waren wir in unserem Ausbildungsgang die beiden ältesten Teilnehmer. Also für uns ist das Lernen eher was neues als für die jüngeren bei denen Berufsausbildung oder Schule gar nicht so sehr lange her ist. Aber es hat sich auch herauskristallisiert das wir die beiden verlässlichsten waren. Wir waren immer da.

Gar nicht wahr, ganz am Anfang habe ich einen Schulungstag ausgesetzt. Ich hatte dieses vorher mit dem Trainer und der Führungskraft abgesprochen und die entsprechenden Inhalte von dem Schulungstag habe ich aus eigener Kraft nachgeholt.

Da gab es ganz andere, die mal wegen “verschlafen” oder “falsch im Plan gucken” zu spät oder gar nicht kamen. Das jemand der permanent unzuverlässig ist keine Chance bekommt die Prüfung zu wiederholen kann ich absolut verstehen!

So war meine Woche:

Am Montag hatten wir einen “Selbstlerntag” in der Dienststelle. Dafür konnten wir den Besprechungsraum neben dem Büro unseres Chefs nutzten. Zuerst dachte ich das sei so geplant damit dieser überwachen kann ob wir wirklich da sind oder nicht. Aber er kam nur mal um uns zu begrüßen und Infos zu unserer Prüfung zu bringen.

Am Dienstag hatte ich eine Schicht. Allerdings durfte ich keine Sicherheitsrelevanten Tätigkeiten übernehmen. Ich fand das aber dennoch gut und lehrreich, denn so hatte ich ausreichend Zeit mich mit den Tätigkeiten im Zug während der Fahrt zu konzentrieren. Das half mir da auch mehr Routine zu bekommen. Die ersten Schichten war es halt oft dieses “Boah so viel und alles gleichzeitig!!!” das ist aber nur Empfindungssache bis man mal genau weis was wie lange dauert und in welcher Reihenfolge man das am besten erledigt.

Die Arbeit macht Spaß

Von meinem früheren Arbeitgeber war ich es nicht gewohnt das man mich fragt ob mir eine Tätigkeit Spaß oder Freude bereitet. Es war eher so “Mach Deine Arbeit und funktioniere gefälligst”. Bei er deutschen Bahn ist das ganz anders. Es wird immer wieder gefragt “wie geht es Dir damit?”, “Wie gefällt Dir das?” und zu Anfang hat mich das schon etwas irritiert. Doch jetzt habe ich gelernt meine “Problemzonen” offen zu benennen und auch mal zu sagen “das mache ich gerne”.

So gibt es wohl nicht wenige Kollegen die ungern Kaffee und Getränke im Zug verkaufen. Zum einen weil sie nicht so gerne “verkaufen”. Ich bin das gewohnt und ich sehe den Menschen schon an wer für ein Angebot empfänglich ist und wer nicht. Ich hab genügend Menschenkenntnis um auch mal lustig auf Leute zu zu gehen und zu sagen “Sie sehen aus als bräuchten sie eine Tasse Kaffee”.

Die größte Herausforderung dabei ist allerdings das tragen der Speisen und Getränke bis zum Sitzplatz des Kunden. Witziger weise hilft auch hier die Kenntnis der gefahrenen Strecke. Es gibt Streckenabschnitte da ist das Gehen mit einem befüllten Tablett viel schwerer als auf anderen. Die Schaukelbewegung eines Zuges ist sehr unterschiedlich und je mehr Routine man damit hat umso eher hört man am Geräusch ob jetzt weiterlaufen eine gute Idee ist oder nicht. Aber dann kommt es ja auch noch darauf an in welchem Zug wir sind! Also wieder Wissen über die einzelnen Fahrzeuge… Deshalb mussten wir das in der Fahrzeugkunde lernen.

Lernen!

Am Mittwoch hatten wir dann nochmal Schulung bei unserer Trainerin die wir schon von Anfang an kennen. Das war erst anders geplant doch wir bekamen am Dienstag als wir beide in verschiedenen Zügen unterwegs waren die Info per Mail. Unabhängig voneinander haben wir entschieden wir antworten mal das wir es gelesen und zur Kenntnis genommen haben. Und im Nachhinein denke ich war auch das ein Test ob wir richtig reagieren… denn im Bahnbetrieb gibt es immer wieder Änderungen und da ist es enorm wichtig das man sich meldet und mitteilt “ja ich habs gelesen und ich komme dann und dann da und da hin.”

Wir waren also pünktlich am richtigen Ort. Das wichtigste in unserem Job!

Am Donnerstag waren wir dann wieder auf uns alleine gestellt im Besprechungsraum. Ich denke das mir auch diese Zeiten in denen ich vor allem bereits gelernte Sachen immer wieder durchgelesen habe was gebracht haben. Aber es nervt mich langsam weil ich mittlerweile das Gefühl habe die gelernten Informationen kommen mir bald aus Nase und Ohren wieder raus…

Hauptsache sie kommen im richtigen Moment in der Prüfung !!!

Am Freitag hatte ich wieder die gleiche Schicht wie am Dienstag, gleiche Strecke aber andere Kollegen. Das war auch lehrreich. Und diesmal konnte ich meine Stärke “Kaffee verkaufen” perfektionieren. Die beiden Männlichen Kollegen, die eher Bock auf Technik und “grobe Sachen” hatten, waren ganz dankbar das ich das übernommen habe. Ich konnte “mein Ding” machen und die Kollegen ihres. Echt toll und gemeinsam waren wir für unsere Fahrgäste da. Der Arbeitstag war lang, von kurz vor 5 Uhr bis nach 15 Uhr aber ich war nicht über die Maßen erschöpft, weil mir meine Tätigkeit Freude bereitet hat.

Einkaufsgewohnheiten ändern sich

Die Tage hatte ich gleich zwei Artikel die ich immer bei meinem Penny Markt um die Ecke einkaufe nicht bekommen. Und ich ärgerte mich ein wenig weil ich nicht nochmal in Lörrach in nen anderen Laden wollte. Am Freitag hatte ich eine Stunde Aufenthalt in Mannheim, der Mannheimer Bahnhof ist riesig und hat viele Geschäfte. Dort fand ich beide Artikel sogar preiswerter als im Penny… und das ohne Umweg und während meiner “Arbeitszeit”, denn “Tätigkeitsunterbrechung” weil wir auf nen Zug warten zählt zur Arbeitszeit.

Die Tatsache das ich mich im Bahnhof Mannheim alleine so gut orientiere und dann auch noch weis was ich einkaufen wollte zeigt mir das ich so langsam diesen veränderten Lebensrhythmus verinnerliche. Inspiriert zu dieser neuen Denkensweise hat mich die Kollegin die mir auf der Fahrt am Dienstag erzählt hat “In Fulda kaufe ich mir das Deo bei Rossmann”. Ich dachte zuerst hääää? Aber hey, wenn ich weis wo welcher Laden ist, ist es doch Wurst ob das mein Wohnort ist oder nur mein Aufenthaltsort für eine Stunde.

Diese Woche neu: “Ich fahr nach Fulda”.

Samstagsplausch am 9.9.

Heute habe ich endlich wieder Zeit und “Kopf” für einen Samstagsplausch. Die letzten Wochen habe ich ausgesetzt weil ich mich voll und ganz auf das Lernen für meine Abschlussprüfung konzentrieren zu können. Viele andere private Aktivitäten hatte ich dafür etwas zurück gestellt.

Als Vorbereitung auf die Praktische Prüfung hatte ich eine Woche lang einen realistischen Arbeitsplan inklusive der berüchtigten Wechselschichten. Was bedeutet das jeder Arbeitstag anders ist als der nächste. Somit habe ich meine erste Nachtschicht gefahren und dabei lernen wie das ist wenn man morgens um 7 Feierabend hat. Körperlich hab ich das ganz gut vertragen. Ich konnte immer dann wenn ich das wollte schlafen und die Verdauung tut auch was sie soll. Was mir schwer fiel war im Gespräch mit anderen irgendwas zu erzählen… “war das jetzt gestern oder vorgestern?” ich hab da paar Tage lang die Wochentage verpeilt. Aber ich denke das bekomme ich mit mehr Routine auch in den Griff.

Dieses Bild ist bei meiner ersten Nachtschicht, um 3 Uhr morgens am Frankfurter Hauptbahnhof entstanden. Ich finde ich seh da eigentlich noch ganz wach aus. Ich trage die Unternehmensbekleitung für die “Trageeerleichterung” ausgerufen war weil an dem Tag heißes Wetter herrschte. Somit konnte ich Jacke und Halstuch weg lassen.

Zeitlich orientieren

Immer mehr habe ich mich daran gewöhnt alle Nase lang auf Handy zu gucken, um Datum und Wochentag zu sehen. Mein versuch mir den Fahrplan des aktuellen Zuges einzuprägen ist noch nicht geglückt. Auch wenn ich in Basel auf den Plan guck weis ich später nicht mehr wann wir in Freiburg oder Offenburg halten… das ist etwas an dem ich noch arbeiten muss… aber erst nach der Prüfung. Mein Gedächtnis kämpft gerade mit zahlreichen Richtlinien-Nummern und ähnlichem.

Prüfung? War die nicht schon?

Leider muss ich zugeben das die schriftliche Abschlussprüfung schon war und ich sie nicht bestanden habe. Ich hatte zwar die notwendige Mindestpunktzahl weit übertroffen aber ich hatte eine sehr wichtige Sicherheitsfrage falsch und damit zählt die ganze Prüfung als nicht bestanden! In der Folge davon durfte ich nicht zur Mündlichen und zur Praktischen Prüfung.

Aber ich bekomme nochmal eine Chance. Ich darf noch mal zwei Wochen lang lernen und werde danach erneut geprüft. Für diese Zusätzliche Chance bin ich sehr sehr dankbar.

Was offensichtlich nicht jeder Prüfling so gesehen hatte, denn 2 von 4 Teilnehmern haben sich alle Chancen auf eine Wiederholung durch diverses Nichterscheinen versaut. Für deren Verhalten habe ich keinerlei Verständnis, selbst wenn man es sich nicht zutraut solle man es doch wenigstens versuchen !!!

Lernen Lernen Lernen

So habe ich auch meinen Blogpost genannt. Aber wir werden auch jetzt nach unser geplanten Ausbildungszeit nicht alleine gelassen. Im Gegenteil, je weniger Teilnehmer umso individueller können die Trainer auf uns eingehen. Allerdings müssen wir weil in Basel keine Trainer frei sind mehrfach nach Karlsruhe ins Schulungszentrum. Was den Nebeneffekt hat das ich mich auf der Zugstrecke nach Karlsruhe schon sehr zuhause fühle. Einzelne Streckenabschnitte erkenne ich schon am Geräusch und Fahrgefühl. Nicht nur den Katzenbergtunnel, über den ich plane bald mal einen Blogpost zu schreiben… aber alles erst nach der Prüfung. Denn nun will ich mich noch mehr auf das lernen konzentrieren.

Hauptbahnhof Karlsruhe vom Schulungszentrum aus gesehen.

Wobei ich nach wie vor das Gefühl habe den unentspanntesten Sommer der letzten 20 Jahre zu erleben. So viel an frischer Luft (Radweg bis Basel und zurück) war ich andere Jahre nicht. Ich habe Zeit um auf meinem Balkon! Und hey… ich habe heute Morgen schon Wäsche auf dem Balkon aufgehängt… Samstags war das früher eigentlich fast nie möglich! Der typische Einzelhandelstrott ist nun endlich von mir abgefallen.

Dieses Bild ist auf dem Weg zur Arbeit entstanden… kurz nach Sonnenaufgang ganz früh. Weil das Licht gerade so schön war habe ich für dieses Bild angehalten. Ich liebe diese morgendlichen Radfahrten. Es tut total gut um die Zeit mit dem Rad durch diesen Wald zu fahren. Muss ich früher da sein nehme ich einen anderen Weg durch Riehen, dort gibt es einen beleuchteten Radweg. Denn im Dunkeln ist dieser Wald dann doch etwas gruselig, das habe ich auch schon ausgetestet.

Ich freue mich auf die Zeit nach der Prüfung wenn ich dann endlich dauerhaft unterwegs bin und hier im Blog darüber schreiben kann. Ich werde zukünftig weiterhin bei Karminrot regelmässig im Samstagsplausch mitmachen. Und selbstverständlich werde ich meine Artikel um ein paar Bahnthemen erweitern.

Ich freue mich über jeden einzelnen Besucher auf unterwegsistdasziel und besonders über Eure Kommentare. Vielen herzlichen Dank auch für die Glückwünsche und Gebete für meine Prüfungen!

Samstagsplausch am 19. August

Heute habe ich nochmal einen ganz normalen Samstag denn ich zähle noch bis Ende des Monats als “Schüler”. Die letzten Tage meiner Ausbildung zum “Zugbegleiter im Fernverkehr” als Quereinsteiger bestehen vor allem aus Praxis. Das heißt ich bin jetzt kommende Woche viel unterwegs.

Ob ich nächste Woche wie gewohnt einen Samstagsplausch schreiben kann weis ich noch nicht. Ich muss erst mal beobachten wie ich mit dem neuen Arbeitsrhythmus klar komme.

Duzt Du?

Heute möchte ich die Frage die Andrea aufgreifen. In ihrem Samstagsplausch 33-23 stellt sie die Frage ob man zu fremden Menschen Du oder Sie sagt.

Bei mir wandelt sich das gerade sehr massiv. Seit 1.7. bin ich bei der deutschen Bahn und da ist es normal das sich alle Mitarbeiter auch wenn sie sich vorher nicht kennen per Du ansprechen. Du und Vornahme ist hier der offizielle Usus. Es gibt die ungeschriebene Regel Kollegen über 50 erst mal zu siezen bis sie das Du anbieten.

Aber bei weiblichen Kollegen, da möchte man ja eigentlich nicht nach dem Alter fragen… So kam es das mein direkter Vorgesetzter ganz am Anfang unserer Einweisung etwas ins Schlingern kam:

Meine Umschülergruppe ist nicht sehr groß und ich bin mit Abstand die älteste. Alle anderen “Neuen” sind zweifellos als unter 50 erkennbar. Und ich bin mir sicher die meisten schätzten mich auf jünger als ich bin. Am ersten Tag hatten wir eine Vorstellungssunde bei der sich unsere zukünftigen Führungskräfte vorstellen und das lief in etwa so: (Namen frei erfunden)

“Ich bin der Erwin und gebe das Wort weiter an Dich, Anton”

Das die Personen sich gegenseitig Duzen hat mich gar nicht irritiert, nur das ich zuerst mal nicht wusste wer Herr Meier und Herr Müller sind… aber jetzt wo man die Namen der Personen immer wieder liest gewöhnt man sich daran Anton Müller zu lesen und nur Anton zu sagen.

Bist Du jung oder sind Sie schon alt?

Als dann die Vorstellungsrunde zu mir kam war mein zukünftiger Chef etwas in der Zwickmühle, er kannte ja meine Bewerbungsunterlagen, und damit mein Geburtsdatum und wollte nicht unhöflich sein, aber er wollte mich vor der Runde auch nicht als “die Alte” darstellen. Deshalb druckste er etwas herum und bildete Sätze in denen beides vor kam Du und Sie… und er fragte mich höflich ob ein Du für mich in Ordnung wäre.

Natürlich sagte ich ja, denn ich wollte nicht im ganzen Raum die einzige sein die gesiezt wird. Denn das finde ich eigenartig, wenn die Chefs geduzt werden aber eine von den “Azubis” nicht.

Wie machst Du das mit Kunden?

Im Alltag mit den Kunden im Zug benutze ich das Du oder Sie sehr unterschiedlich. Je nach Situation wechsele ich da auch mal hin und her. Senioren die ich nicht kenne Sieze ich grundsätzlich. Wenn ich nicht ganz abschätzen kann wie alt eine Person auch eher Sie… Es sei denn ich will die Person gezielt “mit ins Boot holen”… wenn ich beispielsweise einen jüngeren Mann bitten möchte das er beim einsteigen in den Zug bei einem Kinderwagen kurz helfen soll… dann sage ich “könntest Du bitte kurz helfen?” denn dann ist es ja wichtig das die Person sich sofort direkt angesprochen fühlt.

Bei der Fahrkartenkontrolle umschiffe ich Du oder sie oft mit Sätzen wie “kann ich auch den Ausweis sehen?” oder “Die Bahncard dazu noch”. Nur selten sage ich “Hätten Sie mir bitte noch den Ausweis dazu”.

Wie machen die Kunden das?

Während der Arbeit trage ich eine Art Uniform. Die Kleidung heißt korrekt Unternehmensbekleidung und dient vor allem dazu das die Kunden uns klar erkennen. Und ich stelle fest, sobald ich die Sachen trage siezen mich die Leute eher. Aber es kommt auch vor “Kannst Du mir sagen ob das der richtige Zug ist?”.

Dabei fällt mir auf das Personen aus dem Ausland die gebrochen oder mit Akzent sprechen eher das Du verwenden. Ich denke das hat dann nix mit Unhöflichkeit zu tun sondern nur weil es einfacher ist. Und sich sicher dem Umstand geschuldet das es in vielen anderen Sprachen gar kein Sie gibt. Und diese verwirrende Gramatik “du hast” und “sie haben”… effektiv kommt dann oft “du haben” bei raus.

Ganz witzig war aber die Tage eine Situation als eine junge Frau auf mich zu kam “Darf ich sie was fragen?” Wir standen dicht gedrängt im Türbereich des Zuges und direkt neben mir standen Bundespolizisten in voller Uniform mit Schussichereren Westen. Als ich ihre Frage beantwortet hatte wollte sie an dem Polizist vorbei drängen und fragte ihn “Willst Du jetzt meinen Ausweis?”… schon bissel komisch, aber ich denke die Frau war in dem Moment einfach nur irritiert.

Dieses Selfie stammt noch von letzte Woche als wir zu Schulungszwecken im Abstellgleis in Karlsruhe unterwegs waren, dabei ist eine Warnweste Pflicht.

Diese Woche gab es zwei neue Blogbeiträge:

Dieser Beitrag wird bei Karminrot im Samstagsplausch verlinkt. Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

Samstagsplausch am 12. August

Den heutigen Samstagsplausch möchte ich dazu nutzen Euch von meinem gestrigen Schulungs/Arbeitstag zu erzählen. Diesen Artikel verlinke ich wie jeden Samstag bei der lieben Andrea vom Karminroten Lesezimmer.

Wie ihr vermutlich alle schon wisst mache ich zur Zeit eine Quereinsteiger Umschulung zur “Zugbegleiterin im Fernverkehr”. Diese Ausbildung umfasst einiges mehr als sich der Laie normalerweise denkt. So müssen wir unheimlich viel über die genutzten Fahrzeuge wissen. Und im deutschen Fernverkehr sind das viele unterschiedliche Produkte und Fahrzeuge. Mein zukünftiger Tätigkeitsbereich wird ICE Züge sowie IC und EC Züge beinhalten. Die zuletzt genannten Züge enthalten auch oft ausländische Wagen über die wir auch Bescheid wissen müssen.

Praxistag auf unterschiedlichen ICEs

Gestern hatten wir einen Praxistag auf unterschiedlichen ICEs. Dabei ging es darum in unterschiedlichen Fahrzeugen das theoretisch erlernte zu vertiefen. Dazu gehören viele Dinge die wir in Gefahrensituationen schnell wissen müssen. Sowas wie “Wo sind die Evakuierungsstege” oder “Wie schalte ich bei Feuer ganz schnell die Klimaanlage aus”… Alle technischen Informationen über alle Züge in denen wir eingesetzt werden können finden wir in unseren elektronischen Geräten und können wir dort jederzeit nachlesen. Deshalb sind wir verpflichtet das Handy und das Tablett immer geladen und aktualisiert dabei zu haben. Aber mal ganz ehrlich, wenn es brennt kann ich nicht mehr lange in irgendwelchen Richtlinien suchen wo was sein könnte.

Deshalb mussten wir gestern sehr früh unterwegs sein um die entsprechenden Züge zu erreichen.

Arbeitsbeginn 5:10 Uhr

Schon im Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt wie ich das mache wenn mein Dienst morgens um kurz nach 5 beginnt. Denn natürlich ist es meiner Führungskraft klar das die erste S-Bahn in Lörrach erst um 5:20 los fährt. Eigentlich wollte man von mir wissen ob ich einen Führerschein und einen PKW besitze. Führerschein habe ich zwar aber ich nutze kein eigenes Auto. Die Frage beantwortete ich mit “ich komme mit dem Fahrrad”.

Das habe ich bisher während der Schulung fast jeden Tag durchgezogen. Lediglich an ein paar Regentagen habe ich die Bahn genommen.

Gestern war nun das erste Mal der Fall das wir vor Verkehrsbeginn der S-Bahn schon in Basel sein mussten. Und natürlich wollte ich mit dem neuen E-Bike zum Badischen Bahnhof in Basel fahren.

Den Weg kenne ich ja nun schon sehr gut. Aber im Dunkeln war ich ihn bisher noch nicht gefahren. Seit einer Woche erst habe ich dieses gebrauchte E-Bike und ich komme damit auch sehr gut zurecht. Auch habe ich rechtzeitig daran gedacht den Akku zu laden damit ich morgens um 4:30 Uhr ohne Verzögerung fahren kann.

Allerdings hatte ich versäumt die eingebaute Beleuchtung des E-Bikes intensiv zu testen. Ja sie leuchtet… aber wie?! Die Frontbeleuchtung des Rades ist sehr schwach. Im Stadtgebiet mit Straßenbeleuchtung ist das kein Problem… aber auf den Wander und Radwegen an der Wiese (Fluss) gibt es keine Lampen! Zusätzlich führt mein Weg durch einen kleinen Wald…

Hilfe es ist dunkle Nacht

Das die Beleuchtung des Rades nicht ausreicht realisierte ich schon an der nächsten Kreuzung und deshalb drehte ich um. Ich wollte die abnehmbare Fahrradlampe die ich für mein altes Rad hatte in der Wohnung holen. Das war ganz gut so, denn ich hatte versehentlich das Licht im Wohnzimmer angelassen. Also Lampe sofort gefunen, Licht aus und … oh schreck… die Akkustandanszeige der Lampe zeigte nur noch einen Balken. Und wo ist Halterung? Im Keller an dem alten Rad.

Also musste ich nun mitten in der Nacht in den Keller. Was mir sehr unangenehm war, denn die Kellertüre lässt sich nicht geräuschlos öffnen und schließen und die Beleuchtung da unten ist selbst am Tag suboptimal. Wie gut das ich mein altes Fahrrad im Winter öfters im Dunkeln ertastet habe und ich fand die Halterung schnell und ich investierte die gesparte Zeit darin die Türe so wieder zu zu machen das nicht das halbe Haus aufwacht.

Halterung im Dunkeln an das neue Fahrrad, Lampe rein… zum Glück funktionierte das gut. Ich entschloss mich die Lampe aus zu lassen bis ich auf dem Radweg an der Wiese bin um Akku zu sparen.

Um die Lampe einzuschalten musste ich anhalten… auf dem unbeleuteten Radweg… äääähm. Die Dynamo getriebene Radlampe des E-Bikes leutet im Stand nicht. Buh gruselig. Die Akkuleuchte funzelte müde vor sich hin. Hilfe dieser schwachen Beleuchtung möchte ich nicht allein vertrauen.

Zum Glück hatte ich eine Idee wie ich für Licht sorgen konnte. Mein Diensthandy hat einen langen Bändel, den ich mir um den Hals hängen kann, so das das Handy auf meiner Brust hängt. Außerdem ist der Akku des Handys frisch geladen und so konnte ich die Taschenlampen-Funktion als Notbeleuchtung nutzen.

Naja ein Handy ist nicht als Fahrzeugbeleuchtung gedacht und so reichte das Licht gerade so um die seitlichen Ränder des Radweges zu erkennen. Die Akku-Fahrradleuchte gab kurz nach der Grenze den Geist auf und so fuhr ich mit dieser spärlichen Beleuchtung durch die “Natur”…

Ich überlegte mir kurz ob es eine Alternative gibt. Ich könnte über Riehen fahren, was von hier aus ein Umweg wäre und vermutlich käme ich dadurch zu spät. Das war also keine Option, denn unser Trainer hatte eine klare Ansage gemacht “Der Zug fährt wenn er fährt und wer nicht pünktlich da ist zählt als nicht erschienen”. Ganz klar daran müssen wir uns gewöhnen.

Augen zu und durch!

Nein Augen weit auf und direkt durch den Wald. Eigentlich sollte man bei so kurzer Sicht etwas langsamer fahren aber ich entschied mich für “so schnell wie möglich” denn ich hatte in dem Waldstück wirklich etwas schiss… Seitlich sah ich wirklich nur bis zum Wegrand, nach vorne nur wenige Meter mehr. Ich betete innerlich das mir kein Wildwechsel oder gar Hindernisse auf dem Weg begegnen.

Boah war ich froh als ich die ersten Gebäude und beleuchteten Straßen erreichte!

Wir fahren auf der “Lederhose”

Es gibt einen einzigen ICE der von Basel über Karlsruhe und Stuttgart nach München fährt. Dieser wird liebevoll “Lederhose” genannt. Er startet auch hier am Badischen Bahnhof den der Fahrzeugtyp ICE 3 ist für das Schweizer Schienennetz nicht zugelassen. Wir fuhren heute diesen Zug um uns hier alles in der Praxis anzusehen. Für die Fahrgäste sind die Unterschiede zwischen ICE 3 und 4 kaum wahrnehmbar. Doch für uns gibt es ganz andere Dinge zu beachten.

Diesen Zug fuhren wir bis Karlsruhe, wobei wir nicht als offizielle “Zugbegleiter” unterwegs waren sondern als “Praktikanten/Lernende” damit dies erkennbar ist mussten wir unsere Warnwesten permanent tragen.

Wir hatten die Erlaubnis mit unseren Schlüsseln die Schaltschränke usw zu öffnen. Eine unserer Aufgaben war es defekte Beleuchtungselemente zu finden und diese korrekt in das elektronische Bordbuch des Wagons einzugeben. Dabei lernten wir sehr schnell das dies früh morgens wenn es noch dunkel ist und weniger Fahrgäste unterwegs sind viel einfacher ist als später.

Ein leerer Wagen im Dunkeln … Kontrolle und Fehlersuche

Der ICE 1

In Karlsruhe mussten wir “die Lederhose” verlassen und sind zu Fuß zum Rangiergleisbereich gelaufen. Mir persönlich hat der Spaziergang in der Morgensonne ganz gut getan, aber einige der anderen Teilnehmer stießen wohl schon an ihre Grenzen und jammerten über den weiten Weg…

Im Gleisbereich mussten wir wie im Gänsemarsch exakt hintereinander gehen und Rucksäcke oder Taschen mussten an der Hand getragen werden, denn eine Warnweste darf in diesem Bereich nicht verdeckt sein. Auch ist es nicht erlaubt zu telefonieren oder fotografieren weil dies ablenken könnte und ein Stolpern oder Stürzen mit verheerenden Folgen bewirken. Hier können immer mal wieder Fahrzeuge bewegt werden.

Wir kamen zu einem ICE 1 der ältesten ICE Reihe die 1990 gebaut wurde. Da der Einstieg bei der Lok niedriger ist als an den Wägen (hier gibts kein Bahnsteig) durften wir durch die Lok einsteigen. Die Lok hin an der Oberleitung und zog fahrbereit Strom. Dadurch war es im Innern wo wir durch die Technikräume gehen mussten sehr laut. Der Gang hier ist schmal, war und laut. Einer unserer Teilnehmer hatte schon fast Platzangst. Hier mussten wir übrigens unsere Rucksäcke auf den Rücken nehmen, sonst wären wir kaum durch gekommen… Die Mädels mit den chicen Handtaschen hatten da etwas Mühe.

In dem Zug hatten wir dann ganz ähnliche Aufgaben. Fehler suchen, wenn möglich beheben und im Bordbuch dokumentieren. Dabei stellte wir sehr eindrücklich fest wie sehr sich die Computertechnik seit den 90er Jahren entwickelt hat! Die verbauten Rechner sind riesig !!!

Da die Technik viel mehr Platz beansprucht, sind auch alle anderen Dinge anders verbaut als in den neueren Zügen… manches mussten wir erst suchen. Und einige Fächer sind verschlossen. Ich war etwas überrascht als man mir sagte “Du hast den Schlüssel er hat die Nummer soundso”. So langsam wird mit klar warum wir einen so umfangreichen Schlüsselbund erhalten haben. Anderer Zug, andere Schlüssel…

In dem Abgestellten Zug durften wir auch wieder ein paar Quatsch-Durchsagen machen:

Bis zu der Ansage des Triebfahrzeugführers (Lokführer) “Ich fahre jetzt zum Bahnsteig” ab da wurde der Zug “getauft”, also mit einer Zugnummer versehen und dann war wieder ernsthaft angesagt. Denn nun würden wieder Fahrgäste kommen.

Am Hauptbahnhof angekommen hatte der Zug etwas Aufenthalt und wir konnten ein paar in der Theorie erlernten Vorgänge an den Türen in der Praxis sehen. Deshalb hatten wir auch Zeit um ein paar Fotos am Zug zu machen:

Und auch wenn auf dem Bild meine Haare etwas hoch fliegen, der Zug fährt nicht!!! Wir stehen am Bahnsteig und im Hintergrund sieht man Fahrgäste ein und aussteigen.

Mit diesem Zug ging es dann nach Stuttgart. Wobei wir von der Großbaustelle am Stuttgarter Hauptbahnhof (Siehe “Unterwegs mit Stuttgart 21“) nichts zu sehen bekamen. Wir hatten gerade mal Zeit das Bahnsteig zu wechseln und mit dem nächsten ICE zurück nach Karlsruhe zu fahren. Wieder ein anderer Zug, auch hier mussten wir “Fehler suchen” und entsprechend melden. In den modernen Zügen geht das ganz anders als im ICE 1, wir müssen beides beherrschen.

Feierabend in Karlsruhe

Um Punkt 12 Uhr hatten wir dann schon Feierabend. Geplant war nur noch eine “Gastfahrt” nach Basel. Ob wir diese sofort oder später antreten wollen blieb uns selbst überlassen. Einzelne Teilnehmer nutzten den Besuch in Karlsruhe zum Shopping, die meisten fuhren gleich nach Basel und ich entschied mich noch ein paar Stunden dort zu bleiben. Ich hatte mich mit einer Freundin verabredet die nicht weit weg wohnt und wir waren zusammen in einem Biergarten gemütlich Mittagessen.

Wir waren im “Erste Fracht” direkt gegenüber des Hauptbahnhofs. Direkt daneben ist der Eingang zum Zoologischen Stadtgarten.

Frische Strozzapreti Pasta mit Fruchtigen Tomatenpesto mit Walnüssen und Rucola

Mein Mittagessen war sehr lecker, meine Begleitung hatte einen Kuchen den sie an der reichhaltigen Kuchentheke ausgewählt hatte. Die Bedienung war sehr nett und wir können das Lokal sehr empfehlen. Allerdings ist es nicht Barrierefrei und die Toiletten befinden sich im Untergeschoss.

Spontanes Treffen in Karlsruhe

Die Freundin hatte mal den Spruch gemacht “wenn Du mal in Karlsruhe bist melde Dich”… also habe ich ihr gestern morgen um 4 Uhr geschrieben “hey ich hab um 12 Uhr in Karlsruhe Feierabend… hast Du Zeit und Lust?” sie hat es spontan möglich gemacht. Ich fand das total cool von ihr. Das Treffen war schön und gemütlich.

Völlig Stressfrei bin ich dann danach mit dem Zug nach Basel gefahren. Diese Strecke sollte ja für mich keine nennenswerte Entfernung mehr sein… Schließlich ist das jetzt mein “Arbeitsplatz”.

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Samstagsplausch am 5. August

Hui schon wieder eine Woche rum. Die Zeit vergeht wie im Fluge und wir lernen momentan jeden Tag sooo viel das ich schon beinahe die Wochentage verwechsle.

Diese Woche war sowieso eigenartig für uns, denn am Dienstag war in der Schweiz Feiertag. Der erste August ist der Nationalfeiertag der Schweiz und somit für die meisten Arbeitsfrei. Dies hat auch Konsequenzen für deutsche Firmen die in der Schweiz tätig sind. Für uns von der Deutschen Bahn gibt es da gewisse Unterscheidungen: Mitarbeiter die hauptsächlich auf Schweizer Gebiet arbeiten haben einen Feiertag. Zugbegleiter haben ihren Arbeitsplatz jedoch in den Zügen die hauptsächlich auf Deutschem Gebiet unterwegs sind und deshalb zählen bei “Fahrendem Personal” die deutschen Feiertage.

Feiertag in der Schweiz aber nicht für uns

Das bedeutete für unsere Umschülerguppe das wir Dienstag normal arbeiten mussten. Der Trainer, also unser Lehrer hat seinen Hauptsächlichen Arbeitsplatz aber in Basel und damit auf Schweizer Gebiet und hätte eigentlich Feiertag. Weil das aber für unseren Lehrnstoff sehr ungünstig lag wurde unser “Selbstlerntag” bei dem wir ohne Trainer alleine lernen mussten auf Freitag verlegt.

Lernerfolgskontrolle

Nach unserer Zwischenprüfung letzte Woche war klar wir werden noch ein paar solcher “Lernerfolgskontrollen” durchführen müssen. Dies ist wichtig weil wir nach dieser Umschulung als ausgebildete Fachkraft angesehen werden. Es muss also nachweisbar sein was wir gelernt haben. Im Samstagsplausch von letzte Woche habe ich beschrieben wie es uns mit der ersten Prüfung ging. Diese Woche folgte schon die zweite, allerdings wurde uns diese nicht so wie eine Zwischenprüfung angekündigt.

Nach einigen Übungen mit dem Tablet in der Bahneigenen Lernwelt kam der Trainer zu jedem Einzelnen und stellte eine neue Übung ein. Mir überreichte er mein Tablet mit den Worten “Deine Zeit zählt sobald Du diesen Button drückst, Du hast 30 Minuten”. Ich dachte das sei einfach nochmal so eine Lernschleife wie wir sie zuvor an dem Tag ein paar durchgearbeitet hatten und ich machte mich sofort an die Aufgaben.

Hellhörig wurde ich erst als einer der anderen Teilnehmer fragte “Wieso meine Zeit? Zählt das wie eine Prüfung?” Die Antwort lautete Ja!

Ohne das wir es vorher wussten startete der Trainer mit jedem von uns individuell die unangekündigte Prüfung! Ich war weit vor dem Zeitlimit fertig und durfte dann mit dem Trainer zusammen den Button “Auswerten” betätigen:

92 % richtig beantwortet !

In etwa der halben geplanten Zeit hatte ich meine Fragen beantwortet und dabei 92 % der möglichen Punktzahl erreicht. Da es keine 100 Fragen waren, habe ich keine der Fragen falsch beantwortet. Vermutlich fehlte irgendwo ein Häkchen bei einer Frage wo mehrere Antworten richtig gewesen wären.

Das bedeutet ich habe somit die Prüfung für den zweiten Themenbereich mit Bravour bestanden. Um zu bestehen waren lediglich 70 % Notwendig.

Also wenn ich an die Aufgaben ganz locker ran gehe hab ich fast alles richtig. Ich würde sagen diesen Themenbereich habe ich erfolgreich gelernt!

Grünes Licht!

Damit ist sichergestellt das ich für die Praktische Prüfung Ende August zugelassen werde. Bis dahin müssen wir nun an einzelnen Fahrzeugen (ganze Züge!!!) und Geräten ausgebildet werden. Jetzt geht es also in den Themenbereich Fahrzeugtechnik.

Wetter und Co.

Das Wetter war diese Woche nicht ganz so sommerlich wie sich das viele wünschen. Aber ich war sehr froh das es nicht heiß ist, denn bei Hitze kann ich nicht gut lernen, bei Temperaturen über 26 Grad kann ich kaum noch richtig denken!

Es war nicht heiß und es hat auch nicht zu viel geregnet. Eigentlich bin ich sehr dankbar für das bissel sanfter Sommerregen das wir abbekommen haben. Sieht man die Nachrichten aus Österreich und Slowenien dann wird einem klar: Bei uns hat es nicht zu viel geregnet!

Gestern hat mich Facebook an einen Eintrag von mir von vor 4 Jahren erinnert. Da hatte ich morgens um 8 Uhr gejammert das es in meiner Wohnung schon 29 Grad hatte und für den Tag 36-38 Grad angesagt waren!!!

Wir sollten uns lieber öfter ins Bewusstsein rufen wie gut es uns geht und für die augenblickliche Wetterlage dankbar sein. Lieber ein wenig kühler und nasser als solche Extreme!

Das dies schnell anders werden kann haben wir ja Anfang Juli erlebt. Bei einem kurzen heftigen Gewittersturm hat es hier in der Umgebung viele Bäume umgerissen und auch ein paar Dächer beschädigt. Auch auf meiner Täglichen Strecke an der Wiese liegen noch immer viele Äste und und umgestürzte Bäume.

Ein krasses Beispiel habe ich bei meinem Heimweg am ersten August fotografiert:

Am Wiesenufer hat es einen großen Baum entwurzelt.

Die Krone und der Stamm sind schon abtransportiert aber der Stumpf erinnert noch an den Sturm vom 11. Juli.

Die Krone des umgestürzten Baumes hat eine Parkbank getroffen und diese fast vollständig zerschlagen. Zum Glück waren hier keine Menschen unterwegs und es wurde niemand verletzt.

Jammert nicht über das Wetter

In diesem Sinne, jammert nicht über das Wetter. Ärgere Dich nicht über ein paar Wolken oder Regentropfen. Woanders ist es viel zu heiß oder es regnet so viel das es Überschwemmungen gibt. Ich bin dankbar das hier niemand verletzt wurde.

Diesen Artikel verlinke ich wie gewohnt im Samstagsplausch auf Karminrot.Wo die liebe Andrea auch über den Sommerregen schreibt, bei ihr findest Du auch das Karminrote Lesezimmer.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

Samstagsplausch am 29.7. “Ein Monat Ausbildung”

Diese vierte Woche meiner Umschulung ist wie im Fluge vergangen. So viel Neues und Herausforderndes ist auf mich herein geprasselt. Aber es macht mir extrem viel Freude das alles zu entdecken und immer mehr zu verstehen.

Nach vier Wochen lernen hat sich dabei schon etwas Routine entwickelt und mir fällt es immer leichter neue Informationen einzuordnen. Zurückblickend waren nur die ersten zwei Tage so, daß ich dachte, es könnte mir zu viel werden.

Zwischenprüfung bestanden!

Dieses Bild hab ich unmittelbar nach dem Ergebnis geteilt Mehr dazu unter Prüfung bestanden

Am vergangenen Montag hatten wir eine Zwischenprüfung. Der erste Themenbereich war abgeschlossen und wir mussten einen schriftlichen Test schreiben, der als Nachweis gilt das wir in diesem Themenbereich ausgebildet wurden.

Es war also eine richtige “Prüfungssituation” mit zwei für uns bisher fast fremden Aufsichtspersonen. Für den schriftlichen Test mit 30 Fragen hatten wir 90 Minuten Zeit. Anders als früher in der Schule durften wir währenddessen unser dienstliches Tablett als Nachschlagewerk nutzen. Das war allerdings nur dann wirklich hilfreich, wenn man genau wusste in welchem Nachschlagewerk man wo schauen musste,um die entsprechende Information zu finden. Da für jede Frage maximal 3 Minuten Zeit zur Verfügung standen brachte, das also nur was wenn man sich wirklich im “Handbuch Tarif” oder den “Regelwerken” auskannte.

Und genau darum ging es! Wir müssen auch im Arbeitsalltag nicht immer alles wissen, aber wir müssen wissen wo wir im Bedarfsfall nachschauen können.

Das Ergebnis der Prüfung wurde uns wenige Stunden später mündlich mitgeteilt und es folgte ein persönliches Feedbackgespräch. Und beides war für mich äußerst positiv. Denn überraschender Weise haben nicht alle Teilnehmer die Prüfung bestanden. Ein paar der anderen Umschüler dachten zuerst ich könnte “Durchgerasselt” sein… aber das Gegenteil war der Fall. Mein Ergebnis war das Zweitbeste!

Offensichtlich hatten alle anderen viel mehr Angst als ich. Denn ich bin an die Aufgaben sehr entspannt heran gegangen, weil ich mir bewusst ist, daß ich zu Fehlern neige, wenn ich mich zu arg beeile. Daher bin ich in Ruhe an die Aufgaben heran gegangen und habe alle Fragen in der vorgegeben Zeit geschafft.

Neue Gruppenkonstellation

Ab Dienstag wurde unsere Teilnehmergruppe größer, denn für den technischen Teil wurden wir mit den Auszubildenden im letzten Lehrjahr zusammen gelegt. Logischer Weise sind die vier Hinzugekommenen alles ganz junge Leute. Zum Teil hatten sie die Lerninhalte schon, aber trotzdem haben wir “Quereinsteiger” nicht das Gefühl das sie schon alles wissen. Für die nächsten 3 Wochen werden sie mit uns gemeinsam lernen.

Damit keine unerwünschte Gruppenbildung “Alt gegen Jung” entsteht werden wir für fast jede praktische Übung neu gemischt und in 2er oder 3er Teams eingeteilt. Es wird also nebenbei trainiert das jeder mit jedem klar kommt. Und ich stelle fest, ich kann auch mit einer mir zuvor komplett unbekannten 20 jährigen “Fashionista ” im Signalhandbuch die gewünschte Information unter Zeitdruck finden.

Spreche Dich ab und finde eine Lösung

Ich denke das ist eine der wichtigsten Lektionen die wir momentan lernen müssen. Im Bedarfsfall schnell zusammenraffen und eine gemeinsame Lösung finden. Das heißt innerhalb von wenigen Sätzen herausfinden “Was weist Du schon und welche Information müssen wir gemeinsam suchen”. Witzig war dabei das wir beide im gleichen Nachschlagewerk das gleiche gesucht haben und dabei ganz verschieden vorgegangen sind. Während sie nach den entsprechenden Stichworten sucht, scrolle ich mich durch alle Signalabbildungen bis ich was finde das ich denke das zum gesuchten passt. Mit dieser Taktik waren wir plötzlich schneller als die anderen Gruppen, die ähnliche Aufgaben zu beantworten hatten…

Rückfallebene

Dieses Wort hatte ich bisher nie in meinem Sprachgebrauch obwohl mir schon immer klar war was es bedeutet. Im Rahmen dieser Ausbildung brauchen wir es fast ständig. Denn bei allem lernen wir auch noch einen zweiten Weg. Wenn das Programm nicht geht dann nimm dies oder das. Wenn der dies oder das nicht funktioniert das dann das, usw. Ich muss mein Tablett stets dabei haben, um meine Arbeit die ich sonst mit dem Handy mache notfalls mit dem Tablett tun kann. Das Tablett ist also die Rückfallebene für das Handy.

Diese Woche haben wir aber gelernt was passiert wenn ein Mitarbeiter im Zug nicht da ist oder während der Fahrt plötzlich ausfällt. Wir lernen wo es in den Regelwerken die korrekten Vorgehensweisen gibt für alle Eventualitäten. Denn unterwegs kann so manches auch kurioses passieren. Sowas wie ein Mitarbeiter wird versehentlich am Bahnhof zurück gelassen… was dann?

Aber auch “was tun wir wenn dies oder das ausfällt”. Was passiert wenn der Zug am falschen Ort anhält, wie ist vor zugehen wenn der Zug länger ist als der Bahnsteig…

Wenn was nicht so ist wie gewohnt

Ja was passiert wenn der Zug nicht so ist wie erwartet. Wenn ein anderes Modell gefahren wird. Wenn es ein IC oder EC mit Lokomotive und älteren Wagons ist und was ist zu beachten wenn diese Wagons aus anderen Ländern kommen. Im Fernverkehr sind die Züge international unterwegs und können Wagen aus unterschiedlichen Ländern beinhalten. Die Bezeichnungen und die Bedienung kann hier sehr unterschiedlich sein.

Während die Frage “Wie geht die Türe auf und zu?” ist dabei noch eine ganz einfache. Richtig kompliziert wird es wenn beim Triebfahrzeugführer (Lokführer) etwas nicht so wie gewohnt funktioniert. Fällt sein Hilfsprogramm aus, braucht er einen “Triebfahrzeugführerassistenten”… und dieser kann unter Umständen jemand vom Zugpersonal (also wir !!!) sein. Es kann also passieren das einer von uns vorne in der Lok bzw Triebfahrzeug mit fahren muss. Für diese Fälle müssen wir alle mit den wichtigsten Signalen vertraut sein! Deshalb pauken wir momentan Signale obwohl wir hoffen diese nie zu brauchen. Genauso ist es mit diversen Notsignalen… wir müssen jederzeit wissen wie wir sie abgeben können, hoffen aber sie nie zu brauchen.

Aber ich sehe das so ähnlich wie die Stewardessen im Flugzeug mit den Schwimmwesten… keiner will sie wirklich mal ausprobieren!

Ein Zugbegleiter macht viel mehr

Diese Woche hatten wir auch zwei “Praxis-Ausflüge”. Einer davon hat uns an drei S-Bahn Stationen in Lörrach geführt. Wir lernten dort vor Ort die vorhandenen Signale zu benennen und zuzuordnen. Lustiger Weise sogar an meiner “Heimatstation” das war Lustig… fast direkt vor meine Haustüre hatten wir echte Aha-Erlebnisse. Schon interessant wie man die Dinge die man schon viele Jahre kennt nun ganz anderes war nimmt.

Auch wenn das Stoppschild hier unten steht. Ich schaue auf das Signal das mir bald grünes Licht zeigt

Der zweite Praxis-Ausflug führte uns nur vom Badischen Bahnhof in Basel zum Bahnhof SBB… aber dafür dreimal hin und her mit unterschiedlichen Zügen. Dabei ging es um die unterschiedlichen Fahrzeuge und wie wir diese unmittelbar vor der Abfahrt zu behandeln haben. Wir lernten ganz praktisch was wir bei der “Zug Fertigmeldung” zu tun ist. Zuvor hatten wir in der Theorie gelernt was alles passieren muss in der letzten Minute vor der Abfahrt und was unsere Aufgaben dabei sind. Die Notwendigen Informationen passen fast nicht auf ein A4 Blatt!

In der Realität machen wir alles notwendige innerhalb von Sekunden. Aber auch das muss erst mal gelernt werden. Haha war ich stolz auf meine ersten zwei “Fertigmeldungen”…

Richtig cool war das wir am SBB dann schon gleich dabei einen Sonderfall erlebt haben. Weil die Rollstuhl-Hebebühne wegen einer Säule nicht richtig an den Zug heran fahren konnte musste der ganze ICE komplett fertig gemeldet werden, paar Meter weiter fahren und dann nochmal halten. In so einem Fall muss der gesamte Ablauf erneut beginnen. Das war sehr lehrreich, weil wir so verstehen konnten warum manche Regeln so sind wie sie sind. Binnen weniger Sekunden mussten alle Beteiligten über das Manöver informiert werden. Da wir aber nur “Lernende” waren, wurden wir nicht informiert und standen wir kurz mal mit einem “Hä???” neben dem Zug. Egal, als er wieder stand konnten wir uns wieder einfinden und mit dem erlernten weiter machen. Wieder eine Lektion gelernt 😉

Sehen und Lernen

Während eines unserer Umstiege konnten wir beobachten wie an einem EC (also auch ein von uns betreuter Zug) die Lokomotive getauscht wird. Einen einfachen Rangiervorgang hatte ich früher schon öfter beobachtet. Aber jetzt war es interessant, weil wir die einzelnen Teile benennen konnten und nun wissen was dahinter steckt.

Selbstverständlich habe ich vorher gefragt ob ich Fotos machen darf. Fahrzeuge und wie hier “Tätigkeiten” darf ich zeigen. Nur gibt es dazu niemals genaue Daten wie Zugnummer oder Uhrzeit.

Vor dieser Tätigkeit eines Rangierers habe ich höchsten Respekt und ich verstehe das er bei dieser Arbeit auf keinen Fall gestört oder unterbrochen werden darf! Denn ich weis nun was da im wahrsten Sinne des Wortes “dranhängt”.

Vielen Dank für Deinen Besuch im Samstagsplausch, den ich wieder wie gewohnt bei Karminrot verlinken werde. Wenn Du Dich für Bücher interessierst sieh Dir doch auch mal das Karminrote-Lesezimmer an.

Samstagsplausch am 22.Juli

Das wichtigste zuerst mein Laptop funktioniert wieder! Ich kann diesen Text für den Samstagsplausch wieder ganz normal auf meinen gewohntem Gerät verfassen.

Ganz herzlichen Dank an Andrea von Karminrot, die mir geholfen hat die entsprechende Verlinkung in der Linkparty zu setzten. Das ging mit dem anderen Gerät nicht richtig. Danke für die Hilfe!

Wasserschaden

Als ich am letzten Freitag in mein Wochenende starten wollte ist mir ein kleiner Super GAU passiert. Ich wollte direkt von der Schulung auf den Zug nach Hamburg. Für die Zugreise hatte ich mir zwei Flaschen Wasser abgefüllt und diese erst kurz vor dem Aufbrechen im Rucksack verstaut (schön frisch und gekühlt). In diesem Rucksack befand sich auch mein Laptop, mein Handy und das Dienst-Tablett mit dem ich während der Zugfahrt lernen wollte…

Ich zog den Rucksack an und unterhielt mich noch kurz mit der Trainerin. Mit einem “Scheisse”-Schrei unterbrach ich das Gespräch weil ich etwas nasses am Rücken spürte! Ich riss mir die Tasche vom Rücken und zog als erstes das Dienstliche Gerät heraus. Die Trainerin war im ersten Moment von meiner Reaktion irritiert.

Eine der beiden Flaschen hatte sich geöffnet und es war so viel Wasser im Rucksack das es schon unten heraus tropfte. Ich musste alles heraus holen und trocken legen…

Mein Laptop hatte das meiste abbekommen… eine Seite des Gehäuses war richtig nass. Sobald ich das realisierte nahm ich den Akku heraus. Selbst schon beim umdrehen tropfte es … ehrlich gesagt ich dachte das Gerät ist nun hin!

Nachdem ich alles abgetupft und neu verpackt hatte habe ich meinen Zug tatsächlich noch erreicht! Das gesamte Wochenende habe ich den Laptop überhaupt nicht in dem Betrieb genommen weil ich hoffte das er wieder geht wenn er vollständig getrocknet ist.

Und Tatsache! Am Montag Abend ging er wieder!!!

Meine UBK ist da!

UBK bedeutet Unternehmensbekleidung, denn unser Outfit wird nicht mehr Uniform genannt, weil wir nicht alle immer gleich aussehen. Die Unternehmensbekleidung besteht aus ganz vielen verschiedenen Kleidungsstücken in Dunkelblau und Burgund und die weißen Blusen bzw Hemden gibt es auch in verschiedenen Formen und Ausführungen. Das heißt wir können innerhalb gewisser Regeln variieren und kombinieren.

Diese Kleidungsstücke werden uns kostenlos vom Arbeitgeber gestellt. Als Erstausstattung ist ein ganzes Sortiment fest gelegt und später können wir dann individuell nachbestellen. Diese Woche ist nun meine Erstausstattung angekommen!

Angekündigt waren gleich mehrere Pakete, die ärgerlicher Weise auch noch zu zwei verschiedenen Post-Shops geliefert wurden. Am Dienstag bin ich auf dem Heimweg mit dem Fahrrad zu einem der beiden Shops gefahren. Ich war schon leicht irritiert als die Postmitarbeiterin das Paket nicht trug sondern über den Boden schob… das große Paket auf dem Bild war so schwer das die Postmitarbeiterin es gar nicht auf den Tresen hob… und ich mit dem Fahrrad!!!

Da der Shop nur etwa 1km von meiner Wohnung entfernt ist dachte ich es sei vielleicht möglich das ich zu Fuß mit Hilfe des Rollkoffers die Pakete nach hause kriege. Aber das ging gar nicht… ich kam keine 5 Meter weit. Also telefonierte ich ein paar Freunde ab, ob jemand Zeit hat mich mit dem ungewöhnlichen Gepäck abzuholen…

Es fand sich jemand und wir waren so rechtzeitig, das ich auch in der zweiten Post meine Sendungen abholen konnte (das war nur noch ein kleines Teil, aber das wusste ich zuvor ja nicht).

In den Kisten waren Hosen, Hemden, Blazer, Westen, Winterjacke, Strickjacke, Mütze, Schal, Halstücher und sogar Handschuhe! Sehr viele Teile von denen ich die meisten erst mal anprobieren musste. Eigentlich passt alles nur ist bei der Bestellung der Winterjacke ein Fehler passiert und ich habe das Männer-Modell erhalten. Das macht mich aber bei diesem Wetter nicht nervös, ich kann die Jacke umtauschen.

Das erste Mal mit UBK

Am Freitag war ich dann das erste Mal beim Praxistag im Zug in meiner offiziellen Dienstkleidung unterwegs. Das macht echt einen Unterschied, denn die Fahrgäste reagieren ganz anders auf uns.

Ich hatte mich wegen dem schönen Wetter für das Burgundyfarbene Kleid entschieden. Das Kleid gefällt mir extrem gut, die Passform ist für mich genau richtig und ich fühle mich sehr wohl darin.

Dieses Foto hat meine Kollegin am Frankfurter Hauptbahnhof gemacht. Da dies ein Kopfbahnhof ist, muss man so oder so am Triebwagen des ICE vorbei laufen. Vielen Dank an den Trainer, der die Geduld hatte mit den “Newbies” eine kleine Fotosession zu machen.

Bitte wundert Euch nicht über die Fahrgäste im Hintergrund die keine Köpfe haben… diese habe ich weg retouchiert, denn ich darf keine Gesichter von Personen zeigen.

Basel-Frankfurt und zurück

Diese Woche hatten wir gleich zweimal “Training on the Job”, also in echten Zügen mit echten Fahrgästen unterwegs. Am Dienstag ging es nach Frankfurt Flughafen und wieder zurück. Weil das für uns alles ganz neu war, haben wir uns den riesigen Fernbahnhof etwas mehr angeschaut. Wobei wir dann aufgrund von Verspätung des Zuges zurück nach Basel unerwartet viel Zeit dafür hatten. Wenn alles neu und spannend ist, ist das ja ganz nett… aber wir müssen auch lernen das es diese Art der “Überstunden” zukünftig öfters geben wird. Der Trainer blieb total gelassen, das ist normal, das ich während der Schicht mal irgendwas ändert.

Weil ich das erste Mal dienstlich dort war hab ich ein paar Fotos gemacht, aber ich bin mir auch bewusst das dies bald alltäglich sein wird.

Aber mir ist nun eingefallen das ich schon mal von hier Fotos gepostet habe. Ich bin mal unverhofft hier umgestiegen. Im Blogbeitrag “Was ist wenn der Zug verspätet ist” (April 2019) erzähle ich von einem unerwarteten Umstieg hier, und es könnte sein das ich im Hintergrund genau dieses Schild fotografiert habe. Ich konnte ja nicht ahnen das ich irgendwann mal beruflich hier vorbei komme…

Am Freitag ging es wieder nach Frankfurt doch diesmal eine andere Strecke nach Frankfurt Hauptbahnhof wo das Foto mit dem Kleid entstanden ist. Hier gibt es ein sehr angenehmes Mitarbeiter Casino (anderes Wort für Kantine) wo wir unsere Pause verbracht haben um dann wieder Richtung Basel zu fahren. Die Tätigkeit im Zug war sehr spannend und facettenreich und macht mir sehr viel Spaß!

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsististdasziel.blog.

Samstagsplausch am 8. Juli 2023

Eine ganz besondere und erlebnisreiche Woche liegt hinter mir. Die erste Woche meiner Umschulung zu einem ganz neuen Beruf. Die erste Woche in einem anderen Unternehmen. Und es ist so enorm viel Neues auf mich eingeprasselt.

So viel neue Technik

Schon am ersten Tag haben wir Umschüler ganz viel Geräte und Zubehör erhalten. Zum Teil Dinge von denen wir am ersten Tag noch dachten “Hä? Wozu brauch ich das?”. Ausrüstungsteile die wir zuvor nicht mal benennen konnten.

Aber die Angst vor der Menge der neuen Dinge wurde uns durch unseren Vorgesetzten und die Trainerin schnell genommen “Ach das wirst Du noch lernen wozu Du das brauchst”… Also erst mal einpacken und sich hoffentlich merken wohin und erst später erfahren was es damit auf sich hat. Also als erstes lernt man vor Unwissenheit keine Angst zu haben. Wenn der Chef sagt “das brauchst Du irgendwann” einfach glauben und nicht panisch hinterfragen.

Eine besondere Herausforderung waren da das Diensthandy und das Diensttablett. Zu jedem Gerät gehören ja die PIN und PUK Nummern und da sollte man wissen wo man diese aufbewahrt… Zu Anfang hatte jedes Gerät seine eigene Pin … Und die Software darauf auch noch mal eine andere Zugangsnummer… HILFE!

Auf einen Schlag gleich mehre Pins und Passwörter wissen und auseinander halten können, wo brauche ich was?! Das war für mich am Anfang das allerschlimmste. Denn ich habe ja auch noch ein privates Handy und einen Privaten Laptop …. und und und…

Aber wir haben schnell gelernt wann wir wo was eingeben müssen um uns dieses Passwortgewusel zu erleichtern. Boah da war ich froh und ich glaube alle im Raum haben gehört wie mir der Stein vom Herzen geplumpst ist.

Wo ist was?

Oh ja diese Frage musste ich mir diese Woche sehr oft selbst beantworten und diese wird mich auch zukünftig in meinem Beruf immer begleiten. Denn ich muss mich daran gewöhnen das ich und mein Arbeitsplatz immer unterwegs sind und ich meine Ausrüstungsgegenstände immer wieder mit mir herum trage.

Welche Unterlagen habe ich im Koffer? Wo ist mein geschäftlicher Schlüsselbund, wo ist mein Privater. In welcher Tasche ist mein Tablett und wann nehme ich es nicht und wann nicht…

Das ist nur eine meiner Taschen die ich für meinen täglichen Dienst benötige. Als ich am ersten Tag dieses Foto gemacht habe war sie noch leer… Jetzt ist die bereits prall gefüllt und nächste Woche lerne ich welche der Arbeitsmaterialien ich besser im Koffer aufbewahre. Der “Zugbegleiterkoffer” ist ein wichtiges Element unserer Arbeit, denn da drin muss ganz viel mitgenommen werden das wir nur eventuell im Ausnahmefall benötigen.

So viel lernen wie schon lange nicht mehr !!!

Diese Woche musste ich mich und mein Gehirn komplett umstellen. Denn es geht nun darum das ich in kurzer Zeit sehr viel lernen muss. Da meine Schulzeit aber nun schon etwas zurück liegt bin ich es nicht mehr gewohnt zu lernen.

Aber ich stelle fest das mich mein privates Interesse an Computer/Internet und moderne Medien jetzt dabei hilft mit den neuen Apps und Arbeitsprogrammen, die ich hier kennenlerne, klar zu kommen. Viele der neuen Programme sind intuitiv bedienbar und ich kann mir die Handhabung schnell aneignen weil ich irgendwann schon mal mit etwas ähnlich funktionierendem zu tun hatte.

Doch es gibt auch ganz neue Vorgänge und Zusammenhänge wo ich echt noch viele “Aha” Erlebnisse habe. Wobei ich feststelle das ich oft die ganz einfachen Lösungen nicht gleich sehe und manchmal zu sehr um die Ecke denke.

Die allerwichtigste Lerneinheit:

Doch das aller wichtigste was wir gleich gelernt haben: Was mache ich wenn etwas nicht so funktioniert wie erwartet? Das ist in unserem Beruf enorm wichtig! Was mache ich wenn ich ein Lernvideo gucken will aber das Wlan nicht richtig funktioniert? Welche alternativen habe ich? Wo suche ich eine Lösung? Und vor allem: “Wen frage ich wenn ich nicht weiter weis?”

Für fast alle Funktionen und Vorgänge die wir an unseren Geräten verarbeiten müssen gibt es auch noch eine Alternative. Einen Plan B wenn was nicht funktioniert. Das finde ich gut. Denn so muss man nicht zu viel Angst vor einem Defekt oder Ausfall haben. Aber für uns Neulinge bedeutet das halt auch das wir beide Wege erst mal kennenlernen müssen… Aber genau das finde ich sehr spannend.

Die ersten Tage haben wir uns vor allem mit unserem Handy und Tablett beschäftigt, mit den Zugängen zu den einzelnen Funktionen usw… Wofür wir die im einzelnen brauchen kommt nun erst Stück für Stück dazu.

Moderne Lehrmethoden!

Dies komplexen Inhalte werden uns sehr modern vermittelt. Also nicht nur langweiliger Frontalunterricht sondern auch Einheiten in denen wir uns Themen selbst erarbeiten. Mal schauen wir dazu Lehrvideos, mal suchen wir die gebrauchten Informationen selber heraus… Es ist immer wieder spannend und abwechslungsreich.

Meine Angst, mit dem langen Stillsitzen nicht klar zu kommen wurde mir genommen. Ich darf jederzeit aufsehen und an einem Stehtisch dem Unterricht folgen. Darüber bin ich sehr sehr glücklich und dankbar. Denn mein Körper ist nach über 30 Jahren im Verkauf das stehen mehr gewohnt als das lange sitzen.

Umschulung zum Zugbegleiter im Fernverkehr

Die Lerninhalte sind umfangreich und es gibt einen ganz ausgeklügelten Lehrplan, der jedoch darauf ausgerichtet ist Lernende mit unterschiedlichem Bildungshintergrund abzuholen. Also auch für Menschen wie mich im Alter von 50 plus!

In unserer Gruppe sind wir bunt gemischt, der Jüngste Teilnehmer ist 19 und ich mehr als doppelt so alt… dennoch sind die Inhalte so gestaltet das wir beide es verstehen können. Wobei wir gerade echtes Glück haben das wir eine so kleine Gruppe sind und deshalb die Trainerin auf jeden einzelnen optimal eingehen kann.

Vor meine Entscheidung ob ich den Schritt wagen möchte und noch mal etwas ganz anderes machen will, hatte ich keine Ahnung wie so eine Umschulung organisiert ist. Hätte ich gewusst das es so toll aufbereitet und strukturiert ist wäre mir die Entscheidung sicher leichter gefallen.

Ich bereue es nicht! Im Gegenteil ich bin der Meinung das ist das beste was ich machen konnte. Hier werde ich mit meinen Fähigkeiten und Interessen optimal gefördert! Klar ist es viel, und ich muss mich auf den Hosenboden setzten um alles zu lernen, aber es macht richtig Spaß.

Was tue ich um optimal lernen zu können?

Momentan versuche ich alles zu tun um ideal lernen zu können… also ich bemühe mich um ausreichend Schlaf und Bewegung. In meinem alten Beruf hatte ich aufgrund meiner Tätigkeit immer viel Bewerung im Arbeitsalltag, das fällt nun weg. Deshalb ist es jetzt wichtig das ich mir einen Ausgleich schaffe. Das einfachste war für mich den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren. Das sind morgens und abends jeweils 7 km. Das ist nicht viel aber schon mal viel mehr als ich die letzten Jahre geradelt bin.

Als zusätzliche Motivation habe ich mich sogar beim Stadtradeln angemeldet. Was das ist habe ich im gleichnamigen Blogpost beschrieben.

Viel Schlafen?

Unser Schulungstag beginnt um 8 Uhr, um genügend zeitlichen Puffer zu haben fahre ich um 7 Uhr mit dem Rad los. In der Regel stehe ich 1-2 Stunden eher auf… also 5-6 Uhr, was mir jetzt im Sommer gar nicht schwer fällt, denn die frühen morgenstunden sind schon hell und es ist noch erfrischend kühl. Und ich liebe es dann erste mal gemützlich mit nem Kaffee auf der Couch (oder auf dem Balkon) zu sitzen und dabei meine Social Medias zu checken.

Oder eben wie heute morgen an meinem Blog zu schreiben.

ieUm für dieses Rhythmus fit zu sein gehe ich zur Zeit zwischen 21 und 22 Uhr zu Bett. Das ist früh, aber ich denke das brauche ich momentan damit mein Gehirn all diese neuen Eindrücke und Informationen verarbeiten kann. Fernsehen und sowas kann ich auch noch wenn meine Umschulung vorbei ist. Das ist mir nicht so wichtig!!!

Weiterhin bloggen!

Also jetzt ist es entschieden, ich werde weiterhin hier für Euch bloggen. Meine Themen werden sich vielleicht ein wenig verschieben. Aber ich denke der Name meinen Blogs wird zukünftig noch besser passen als bisher. Als ich 2017 mit “Unterwegs ist das Ziel” begonnen hatte konnte ich noch nicht ahnen das ich nun bald einen Beruf “unterwegs” ausüben werde.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf Unterwegs ist das Ziel. Diesen Beitrag werde ich bei Karminrot-Blog im Samstagsplausch verlinken.

Samstagsplausch am 1.7.2023

Herzlich willkommen zu meinem Samstagsplausch. Diese regelmäßige Linkparty auf dem Karminrot-Blog nutze ich gerne um meine vergangene Woche zusammen zu fassen. Geplant ist aber das ich auch zwischen den Samstagen hier für Euch schreibe.

Ob das alles so klappt wie ich mir das vorstelle muss ich erst noch sehen, denn auf mich kommen jetzt massive Veränderungen zu! Seit heute habe ich einen neuen Arbeitgeber. Diese Situation ist für mich völlig ungewohnt, denn zuvor war ich fast 35 Jahre immer bei der gleichen Firma. Seit meinem 16. Lebensjahr fand meine berufliche Tätigkeit immer im gleichen Gebäude in Lörrach statt. Das wird sich nun ganz krass ändern.

Umschulung in Basel

Am Montag beginnt meine sechs- bis achtwöchige Umschulung in Basel. Für alle Leser die nicht aus dieser Gegend kommen vielleicht eine irritierende Ortsangabe. Ja ich mache eine deutsche Ausbildung bei einer deutschen Firma, aber diese findet in der Schweiz statt. Dies ist möglich, weil das “Badische Bahnhof” in Basel wie eine Insel deutsches Gebiet mitten in der Schweiz ist. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist einem Staatsvertrag von 1852 geschuldet. Mehr über die Geschichte des Bahnhofs findest Du hier: Badischer Bahnhof Basel bei Wikipedia

So war diese Woche

Mein Arbeitsvertrag beim alten Arbeitgeber lief offiziell bis 30.6. und diese Woche hatte ich meinen “Resturlaub”. Diesen hatte ich nicht für Reisen oder Ausflüge geplant sondern wollte die Tage nutzen um mich innerlich auf neue Aufgaben vorzubereiten.

Wenn Du jetzt denkst ich war einfach nur zuhause und hab gechillt, Pustekuchen dazu hatte ich kaum Zeit. Diese Woche musste ich vieles erledigen für das ich die kommenden Wochen wohl keine Zeit haben werde. So hatte ich diese Woche Dinge im Rathaus und im Landradsamt zu erledigen.

In meinem Nebenjob hatte ich keinen Urlaub und konnte dort nochmal paar Stunden arbeiten, wobei sich das ab nächste Woche auch ändert. Ob ich überhaupt noch einen Nebenjob machen darf bzw kann muss ich noch abklären. Dieses Wissen das ich nicht mehr “muss” aber noch bissel “kann” hat mich irgendwie befügelt und das Schaffen hat mir richtig Spaß gemacht. Ich fand das ganz okay so, eine Art Abschied in Raten von meinem alten Arbeitsalltag.

Endlich abgeschlossen!

Wie ich im Samstagsplausch vom 3. Juni erwähnt habe, wollte ich einen neuen Rasenteppich für meinen Balkon. Als ich krank zuhause war wartete ich tagelang auf die Lieferung einer Onlinebestellung. Doch diese klappte nicht und die Ware ging zurück an den Verkäufer und ich habe mein Geld zurück bekommen. Ich hielt das Angebot damals für sehr günstig. Doch ein Freund hat mich auf ein Sonderangebot in einem Baumarkt in der Nähe aufmerksam gemacht. Dort gab es Meterware zu einem extrem günstigen Preis:

Dank diesem Tipp habe ich nun endlich einen Rasenteppich auf meinem Balkon der verhindert das die Fläche rutschig wird. Das ganze hat mich nur ein Bruchteil von dem gekostet was der bestellte Teppich gekostet hätte !!!

Also mein Tipp, wenn Du so etwas brauchst guck erst mal im regionalen Baumarkt bevor Du online was bestellst.

Den Balkon fertig machen war eines meiner Unternehmungen dieser Woche. An einem anderen Tag habe ich einer Freundin geholfen ein Bett und einen Schrank im Möbelhaus abzuholen. Dabei war es meine Aufgabe den geliehenen Lieferwagen zu fahren… Boah gruselig. Das Fahrzeug ist eine offizielle Serviceleistung des Möbelhauses… aber in Wahrheit eine olle Klapperkiste mit Beulen an allen Seiten. Das war in so fern entspannend, denn man brauchte wirklich keine Angst mehr zu haben das man da nen Kratzer oder Beule rein macht. Das Fahren mit diesem Teil war ein Abenteuer… 6 Gang Getriebe das für mich “falsch herum” geschaltet wird war schon komisch. Noch schlimmer die ungewohnt hohe Sitzposition und die Tatsache das man beim Rückwärts fahren effektiv nichts sieht… Ein dumpfes Geräusch verriet mir dann das ich wohl irgendwas unsanft berührt habe… zum Glück war es nur ein Hinweisschild am Parkplatz wo wir die Sachen entladen wollen. Gott sei Dank war ich langsam genug das weder am Schild noch am Wagen Schaden entstanden ist.

Freunden zu helfen so lange ich noch Zeit dazu habe war mir diese Woche ein großes Anliegen. Deshalb habe ich mich bereit erklärt eine Freundin heute morgen um 5 Uhr zur Arbeit zu bringen… die Schwierigkeit dabei war nur das ich gestern Abend bis 1:30 Uhr bei einer Karaokeparty war… nach nur 3 Stunden Schlaf habe ich das erledigt und danach sogar noch für eine Bekannte die gerade verreist ist die Katze gefüttert. Um kurz nach halb sieben war ich wieder zuhause und hab danach weiter geschlafen…

Ich sehe das jetzt einfach mal als Training für meine zukünftigen unregelmäßigen Arbeitszeiten. Für alle diejenigen die immer noch nicht mit bekommen haben wo ich zukünftig arbeiten werde: lies mal “Willkommensgeschenk der deutschen Bahn” oder “unterwegs zu neuen Aufgaben”.

Ich freue mich auf den Neuanfang

Ich freue mich schon richtig auf den neuen Start am Montag. Ob ich dann gleich Zeitnah darüber berichten kann oder nicht hängt davon ab wie anstrengend die ersten Tage werden. Geplant ist das ich mit dem Fahrrad zum Badischen Bahnhof fahre, mal sehen ob ich das wirklich durchziehe.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog

Samstagsplausch am 24. Juni 2023

Diese Woche war eine ganz denkwürdige besondere Woche für mich! Ich habe mich nach fast 35 Jahren von meinem Arbeitsplatz verabschiedet.

Klar ich gehe freiwillig und ich wollte es so… doch je näher der “letzte” Arbeitstag kam um so eigenartiger wurde es für mich. Der allerletzte Arbeitstag war am Mittwoch den 21.6. ich habe an dem Tag Fotos von allem möglichen gemacht. Als Erinnerung. Selbst völlig alltägliche Dinge wie “Mülleimer leeren” oder “Aufzug benutzen” fühlten sich plötzlich ganz besonders an.

Am Mittwoch Abend habe ich kurz vor Ladenschluss ein letztes Selfie mit “meiner Stoffabteilung” gemacht. Diese Aufnahme ist nächste Woche schon Geschichte, denn dann beginnt der große Umbau. Als allererstes sollen diese Tische im Bild in ein anderes Stockwerk wandern… ganz ehrlich ich bin froh das ich diesen Umzug nicht mehr mitmachen muss.

Mein letzter Arbeitstag war genau zum richtigen Zeitpunkt. Am Donnerstag als wir im Mitarbeiter-Teil des Restaurants mit meiner Abschiedsfeier begonnen haben waren zwei Mitarbeiter einer Fremdfirma genau daneben noch dabei die Stoffe für die Inventur zu wiegen. Bis letztes Jahr mussten wir das noch selber machen. Unter “Inventur in der Stoffabteilung” hab ich mal erklärt wie das funktioniert. Als ich den Text im September 2021 verfasst habe konnte ich mir nicht vorstellen das ich zwei Jahre später es nur noch am Rande wahrnehmen würde…

Abschied von den Kollegen

Mich von der Ware und meiner Tätigkeit zu verabschieden fällt mir nicht schwer. Aber von den Stammkunden und den Kollegen schon viel mehr. Wie befürchtet habe ich bei der kleinen Abschiedsfeier ein paar Tränen geweint. Auch war ich sehr gerührt von dem Abschiedsgeschenk für das gesammelt wurde. Zu meiner großen Freude war es kein Gutschein der Firma aus der ich ausscheide sondern enthielt Bargeld. Angesichts der Tatsache das ich nicht mehr so oft vor Ort bin kann ich damit weit mehr anfangen. Ein paar vereinzelte Mitarbeiter haben mir auch noch einzeln Abschiedsgeschenke gebracht. Ich habe mich sehr über jeden einzelnen Gast gefreut.

Donnernder Abschied

Für Donnerstag Abend gab es eine Unwetterwarnung. Für Lörrach war ein Gewitter um etwa 19 Uhr angekündigt und die meisten Gäste nahmen das als Anlass vorher zu gehen. Also begannen wir Verbliebenen mit dem Aufräumen. Innerhalb von paar Minuten verdunkelte sich der Himmel und wir konnten in der Ferne Blitze sehen und beobachten wie sich die Gewitterwolken schnell auf uns zu bewegten. Als der Starkregen einsetzte waren wir schon fast fertig mit einräumen und wir beschlossen etwas zu warten bis das Gewitter vorbei ist.

Als dann nach 19:30 Uhr der Schliessdienst kam um das 5. Stock zu schließen schob ich den Einkaufswagen mit dem ich die Getränke und die Bäckereikisten mit meinen belegten Brötchen gebracht hatte in den Kundenlift. Die Ladenbeleuchtung war bereits ausgeschaltet aber man versicherte mir das der Lift “Nachtstrom” hat. Als sich die Türe schloss dachte ich ganz kurz “hoffentlich gibts kein Stromausfall ich war in den 35 Jahren nie im Lift stecken geblieben”… aber es klappte alle einwandfrei.

Doch im Erdgeschoss wunderte ich mich über die vielen Menschen… über 30 Kunden standen noch im Windfang des Seitenausganges und wollten das Gebäude nicht verlassen. Mittlerer Weile wurde auch im Erdgeschoss das Licht schon ausgeschaltet. Also soo spät noch so viel Leute drinne gab es in den letzten 35 Jahren nur sehr selten.

Draußen tobte das Unwetter! Gegenstände und Äste flogen durch den Starkregen!

Wir schoben unseren “Einkaufswagen” durch die wartenden Leute. Als der Regen etwas weniger wurde waren wir die Eisbrecher die es als erstes durch die Glastüre gingen und die anderen Menschen folgten uns bis vor die Türe… da standen wir nun unter dem Vordach und beobachteten das ungewöhnliche Wetterschauspiel.

Ein Stammkunde sprach mich an “ich habe gehört sie hören auf, ich wünsche Ihnen alles gute für die Zukunft”… ich hatte schon wieder Tränen in den Augen!!!

Meine Schwester nahm ein Tablett mit übrig gebliebenen Schnittchen und verteilte diese unter den Leuten die mit uns unter dem Vordach warteten. Ein ganz spezieller Ausklang für mein Abschiedsfest.

Das “Unwetter” war hier in Lörrach allerdings nicht so schlimm wie befürchtet lediglich ein paar abgebrochene Äste aber keine nennenswerten Schäden.

Warum der Samstagsplausch so spät kommt

Heute war ich mit meiner Schwester und meiner Mutter im Schwarzwald unterwegs. Wir waren bei den Todnauer Wasserfällen und haben die neue Hängebrücke besucht. Allerdings wollte meine Mutter lieber auf uns warten…

Blackforrestline

Die Blackforrestline ist ganz neu Eröffnet. Die 450 Meter Lange Hängebrücke führt 120 Meter über den Wasserfall und bietet eine fantastische Aussicht. Durch die hängende, bewegliche Konstruktion bietet sie Nervenkitzel und Naturerlebnis gleichzeitig.

Obwohl ich fest vor hatte ganz viele Fotos zu machen war mir zeitweise so mulmig das ich beide Hände zum festhalten gebraucht habe.

immer eine Hand am Geländer, auf dem Hinweg war ich noch etwas unsicher… zurück ging das schon besser.

Nicht immer war es so leer wie auf diesem Bild. Gerade wenn größere Personengruppen auf einen zu kommen bewegt sich die Brücke etwas… der Boden besteht aus Gitter, also nichts für Menschen mit Höhenangst.

Die Brücke ist ein Erlebnis, wenn Du mehr darüber wissen willst und wie sie zu erreichen ist, gibt es die Webseite https://blackforestline.de/anreise/

Danke für Deinen Besuch

Diesen Artikel verlinke ich bei Karminrot im Samstagsplausch (wenn auch schonwieder sehr sehr spät)

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog