Herzlich willkommen zum fünfzigsten Eintrag im Lockdown-Tagebuch. Hier schreibe ich seit fünfzig !!! Tagen was ich während des Lockdown täglich erleben.
Als ich hiermit angefangen habe, hab ich nicht damit gerechnet das ich das über 50 Tage lang tun würde… Aber in diesen eigenartigen Zeiten macht so mancher etwas das er vorher nie gedacht hätte.
Morgens früh um 6:25 zum Joggen
zum Beispiel. Wie ich in meinem Text gestern angekündigt, habe ich mich für heute morgen mit meiner Schwester zum Joggen verabredet. Das spezielle daran ist, sie joggt in Stuttgart und ich in Lörrach. Da sie danach ins Homeoffice muss, hat sie die Uhrzeit vorgegeben.
Mein Wecker klingelte um 6 Uhr, dann sofort Kaffee Kochen, Tabletten nehmen, Toilette und gleich Jogging–klamotten angezogen. Statt sonst stundenlang am Kaffee nippen, jetzt nur kurz. Um 6:31 stand ich fertig im Treppenhaus… ein wenig zu spät, doch meine Schwester schreibt per Whats-App “ich gehe jetzt los”. Ich antworte nur mit einem Foto meiner Haustüre von innen… sie versteht das, ich bin unterwegs!
Wenn ich sonst jogge, mache ich das meistens mit der Samsung S-Health App auf dem Handy. Da gibt es ein Trainingsprogramm für Anfänger. Damit habe ich schon während des ersten Lockdown Erfahrungen gemacht und darüber geschrieben: “in Meinem Handy steckt ein Jogging-Trainer”. Leider hatte ich den heute morgen nicht aktiviert. Denn ich bin vermutlich zu schnell los gelaufen. Mir war kalt und ich fands in den dunklen leeren Straßen etwas gruselig. In den noch dunkleren nahen Park wollte ich aber noch weniger. Nach knapp 10 Minuten war ich völlig ausgepowert und bin das Reststück nach hause nur noch gegangen.

Der Sieg geht ganz klar an meine Schwester, sie hat 2.8 KM in 25 Minuten erreicht.
Danach war ich erst mal platt und musste unter die Dusche. Danach gab es dann ein langes gemütliches Frühstück und eine Pause auf der Couch.
Verabredung zum Spazieren-Gehen
Da ich festgestellt habe das ich wenn ich mit jemand anderem zusammen gehe viel weiter laufe und das gar nicht so wahrnehme habe ich mir wieder jemanden zum Spazieren gesucht. Diesmal eine gute Bekannte aus Weil am Rhein. Sie läuft regelmäßig sehr viel.
Da sie am Vormittag arbeiten musste hatten wir uns nur grob für “irgendwann mittags” verabredet. Ich schrieb ihr eine Nachricht, das ich schon mal Richtung Weil los gehen würde und sie mich einfach anrufen solle wenn sie fertig ist und je nach dem wo ich dann bin finden wir einen Treffpunkt.
Das Hochwasser geht zurück
Das erste Stück ging ich also die gleiche Strecke wie gestern an der Wiese entlang. Das Hochwasser ist schon zurück gegangen. Hier ganz gut erkennbar:




Treffpunkt im Dreiländergarten/ LGS Gelände
Über den Dreiländergarten habe ich schon mal geschrieben, aber ich werde den Artikel wohl neu schreiben müssen, denn meine Begleitung hab mir heute so viel dort gezeigt, das ich noch nicht kannte. Sie konnte mir auch von der Landesgartenschau 1999 erzählen, wie das Gartenschau Gelände damals aussah.
Fast das Gesamte Gelände war früher mal ein Kieswerk, also eigentlich eine verschandelte Landschaft. Das Thema Kies und Gestein war allgegenwärtig auf dem Ausstellungsgelände und meine Bekannte beschrieb es so das es heute alles viel schöner sei als damals.
Kieswerk Spielplatz
Das Thema Kies wurde auch in Form von einem Spielplatz behandelt. Hier können die Kinder (oder auch Erwachsene) Kies baggern und Schaufeln und mittels Förderbändern bewegen.

Mit Bagger und Kran kann man Hängeloren befüllen und diese auch richtig bewegen.

Diese Geräte sind zwar mal für Kinder gebaut worden, aber Kleinkinder bekommen das Gerät nicht bewegt… da braucht man schon etwas Kraft.
Leider habe ich versäumt den Turm mit den Förderbändern und Rüttelanlage zu fotografieren. Ich muss also nochmal wieder kommen. Wenn Du Kinder im Haus hast, die etwas zum Auspowern brauchen, dann geh mit ihnen mal auf diesen Spielplatz. Aber rechne damit das sie beim Spiel Unterstützung von erwachsenen brauchen. Kleiner Tipp: für ein Kind alleine langweilig, weil nur eine Person alleine die Sache nicht richtig zu laufen bringt.
Von der Mondlandschaft zum Naturschutzgebiet
Wir gingen eine steile Treppe hoch, die auf einen Hügel führt und oben mit einer Gallerie und Aussichtsplatform mündet. Heutzutage sind Treppe und Galerie beinahe im Wald versteckt, doch zu Landesgartenschau 1999 führte die Treppe über zerklüftete Felsbrocken zur ehemaligen Abbaukante für Kies. Von der Aussichtsplattform sah man damals auf die hässlichen Spuren eines ehemaligen Kieswerks. Der Gedanke dahinter war das man vom schönen grünen Garten raus schaut auf karge zerstörte Umwelt.
Das Gelände ist mittlerer Weile Naturschutzgebiet und es haben sich zahlreiche Pflanzenarten angesiedelt. Das Gebiet ist heute bekannt für seine Vogel und Insektenbestände. Wohl gemerkt 1999 war das alles noch Mondlandschaft.
Mit soviel Hintergrund Informationen schaut man sich die Sachen auch ganz anders an. Außerdem hatten wir zwei Frauen auch sonst viele Gesprächsthemen so das ich gar nicht merkte wie viel und wie weit wir gelaufen sind.
Schrittziel erreicht
Heute habe ich mein Schrittziel 10 000 Schritte pro Tag mehr als erreicht. Dank einer hoch interessanten und lustigen Führung durch eine Anwohnerin. Vielen Dank für die Motivation.

Vielen Dank für Deinen Besuch in meinem Lockdown-Tagebuch und ich hoffe Du schaust mal wieder bei mir vorbei.