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Unterwegs im MRT meine Erfahrungen mit der Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie ist kein Verkehrsmittel aber dennoch möchte ich Euch heute meine Erfahrungen damit mitteilen. Es handelt sich um ein Bildgebendes Verfahren um Organe oder Gelenke darzustellen. Damit kann der Arzt also in den Körper sehen und Erkrankungen und Verletzungen erkennen.

Ich war in den letzten Monaten gleich zweimal „in der Röhre“ und möchte Euch berichten wie es für mich war.

Diese Untersuchungsmethode wird nicht an jeder Ecke angeboten, kein Wunder denn die Geräte dazu sind extrem groß und schwer und es benötigt ausgebildetes Fachpersonal sie zu bedienen. Soweit ich weiß gibt es in meinem Wohnort Lörrach nur zwei Stellen an denen MRT Untersuchungen gemacht werden, und beide habe ich erlebt.

Was passiert beim MRT?

Bei einer Magnetresonanztomografie kreisen Magnete um das abzubildende Körperteil. Das funktioniert so das der Patient auf einer Liege in das ringförmige Gerät hinein geschoben wird. Leider nicht so ganz angenehm hinzukommt, dass das zu untersuchende Körperteil fixiert werden muss.

Bei mir war es nur der Fuß, also wurde ich mit den Beinen voraus nicht mal halb in das Gerät geschoben. Weniger angenehm ist es dann, wenn Schulter, Hals oder gar Kopf untersucht werden müssen. Dann steckt man komplett in einer Röhre. Ich habe gelesen, dass es MRT Geräte mit einem Röhrendurchmesser von nur etwa 50 cm gibt, aber ich denke das die beiden Geräte, die ich erlebt habe, weit größere Öffnung haben, so zumindest mein Empfinden.

photo of doctor looking deeply unto the screen
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Warum ist ein MRT so laut?

Ein MRT ist laut, um es besser zu beschreiben, es macht richtig Lärm. Das kommt daher, dass mehrere Elektromagneten Magnetfelder herstellen, um den Körper herum fahren. Man kann diese zwar nicht sehen, da sie innerhalb des Gerätes sind, aber ich kann mir vorstellen, dass diese Teile nicht sehr klein sind. Alleine deren Bewegung macht Geräusche. Aber auch die Magnete selbst machen Lärm. Der Hauptmagnet, der ein Magnetfeld von bis zu 100 000-fachen des Erdmagnetfeldes muss dafür gekühlt werden. Dieser Elektromagnet wird mit flüssigem Helium gekühlt, was eine Temperatur von minus 269 Grad Celsius bewirkt, nur dann wird das Metall so supraleitend, dass so ein Magnetfeld aufgebaut werden kann. Weitere Magneten kreisen um das zu untersuchende Körperteil und reagieren auf unterschiedliche Frequenzen und zeichnen diese auf. Daraus errechnet dann der Computer eine Abbildung der Zellen im zu untersuchenden Organ.

Was macht beim MRT Angst?

Das, was im Körper während der Untersuchung passiert, spürt man eigentlich nicht, denn unser Organismus ist auch im natürlichen Umfeld wechselnder Magnetfelder unterlegen und das tut ihm nichts. Unangenehm wird es, nur wenn Metall im Spiel ist, deshalb muss man vor einer MRT Untersuchung alle Schmuckteile und Metallhaltige Kleidungsstücke ablegen (BH nicht vergessen!!!)

Nun mein Hinweis an alle, die Piercings und Tattoos toll finden… Piercings müssen raus, egal wo sie sind! Denn Metallteile werden durch die Magneten angezogen oder abgestoßen und weil das auch noch wechselt, können diese heiß werden!!! Ich möchte mir das jetzt nicht mit einem Piercing im Intimbereich ausmalen…

Die Farben von Tattoos enthalten manchmal Metalle, vor allem ältere Tattoos. Diese können die Bildgebung stören oder gar Verbrennungen in der Haut verursachen weil sie zu heiß werden. Liegt ein größeres Tattoo in dem Bereich der untersucht werden soll, kann es passieren das ein MRT gar nicht möglich ist.

Was mir persönlich etwas Angst gemacht hat, ist das die Geräusche so unterschiedlich sind… also es rumpelt und brummt nicht permanent. Bei meinem ersten MRT dachte ich schon, das Gerät ginge gerade kaputt.

Was bringt der Kopfhörer beim MRT?

wie gesagt ich hatte zweimal innerhalb weniger Monate jeweils eine MRT Untersuchung am gleichen Fuß. In zwei unterschiedlichen Geräten. Einmal mit und einmal ohne Kopfhörer… Und der Durchgang mit dem Kopfhörer war um Welten angenehmer! Durch den großen geschlossenen Kopfhörer nahm ich vom MRT-Gerät nur dieses regelmäßige rummsen war, das wohl von der Kühlung her rührt, denn man hört es permanent… es klingt ein wenig wie schlechte und zu langsame Techno-Musik. Alles unregelmäßig knarrende klopfende nahm ich diesmal nicht wahr. Also kam bei mir diesmal nicht die Angst auf das MRT Gerät könnte jeden Moment auseinander fallen oder explodieren.

Die meisten Menschen haben vor der Enge Angst, deshalb wird auch vor der Untersuchung über das Thema Platzangst gesprochen. Jeder Patient bekommt einen sogenannten Panikknopf mit dem er die Untersuchung stoppen/ unterbrechen kann. Ich habe diesen nie betätigen müssen.

Ich kenne jedoch mehre Personen, bei denen die Untersuchung abgebrochen werden musste, manchmal kann nach einem klärenden Gespräch oder nach der Einnahme von Beruhigungsmittel weiter gemacht werden. Eine Person in meinem Bekanntenkreis warten gerade auf einen Termin für ein MRT bei Vollnarkose, dieses machen die Ärzte extrem ungern und das kommt in der Regel auch meist nur bei Untersuchungen des Kopfes vor.

Was hilft gegen die Angst?

  • Ich hatte beide Male Glück und Termine gleich morgens, das fand ich ganz angenehm, denn so hatte ich nicht so viel Zeit darüber nachzudenken. Auch bin ich zu beiden Terminen so gekommen, dass ich nicht zu lange im Wartezimmer warten musste, denn ich finde das oft noch „aufregender“. Genauso geht es mir beim Zahnarzt oder anderen unangenehmen Untersuchungen… zu früh da sein und lange warten macht hibbelig und nervös.
  • Ich habe vor der Untersuchung nicht viel gegessen, und war kurz vorher auf der Toilette. Die Angst, dass man gleich aufs Klo müssen könnte, ist auch nicht zuträglich.
  • Kaugummi kauen, natürlich nicht, wenn der Kopf untersucht wird.
  • Bequem liegen, also lieber rechtzeitig einmal mehr nach einem Kissen fragen als zu wenig.
  • An etwas anderes denken! Ich hatte mir vorgenommen über Textideen für meinen Blog nachzudenken… das ist der Grund warum ich diesen Text schreibe 😉

Mein Fazit:

Ich fand beide Male die Untersuchung gar nicht so schlimm wie es andere Leute beschreiben, und es hat mir geholfen zu wissen, was da genau in dem Gerät passiert. Okay ich hatte ja Glück, das das Körperteil untersucht wurde was meinem Kopf am entferntesten ist.

Diese Untersuchungsmethode ist aufwändig und teuer (und sicher nicht umweltfreundlich) aber ich bin froh und dankbar, dass es sie gibt und mir so eine klare Diagnose gestellt werden konnte.

Ich wünsche allen Lesern, dass sie am besten nie ein MRT brauchen und gesund bleiben.