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Wo sind meine Nähanleitungen?

Heute haben mich gleich zwei Personen darauf angesprochen das sie meine Nähanleitungen hier im Blog nicht finden können.

Speziell mit dem Handy wird mein Menu momentan wohl nicht vollständig angezeigt deshalb schiebe ich heute diesen Artikel ein. Ich hoffe ich kann Euch damit schnell weiter helfen:

Anleitungen

Mein Blog hat eine Unterseite die “Anleitungen” heißt. Folge diesem Link dann kommst Du direkt dort hin. Dort findest Du eine Liste mit allen meinen Anleitungen zu den Themen “Häkeln”, “Makramee” und “Nähen”.

Wenn es schnell gehen muss:

Zu meinen Handstulpen mit Daumenloch kommst Du Hier. Unglücklicherweise habe ich die Fingerlosen Handschuhe damals “Armstulpen” getauft. Wenn Du sie also über Googel finden willst brauchst Du dieses Suchwort.

Wenn Du totaler Anfänger bist solltest Du vielleicht mit den “Armstulpen ganz einfach” anfangen. Das sind einfache Handgelenkwärmer oder auch Schweizerdeutsch (ist es Allemanisch?) Ammetliesle

Nähanleitung Geschenkbeutel

Mein Wunsch nachhaltiger zu leben und weniger Müll zu produzieren hat dazu geführt das ich mir auch das Thema Geschenke verpacken neu überlegt habe.

Gerade zu Weihnachten wird so viel verschenkt und alles und jedes ist in bunt bedrucktes und am besten noch glänzendes Papier verpackt. Meistens landet dieses schon kurz nach dem Auspacken im Müll. Geschenkpapier kostet Geld, Energie und wertvolle Ressourcen, die es gilt einzusparen. Es ist einfach zu schade um es nach wenigen Minuten Bescherung achtlos weg zu werfen.

Bei uns zuhause war das anders, meine Mutter hat mir von klein auf beigebracht Geschenke vorsichtig auszupacken um das Papier nicht zu sehr zu beschädigen. Denn sie war sehr sparsam und hat gebrauchtes Geschenkpapier aufgehoben, gebügelt und im nächsten Jahr wieder verwendet. Als Kinder fanden wir das völlig normal. Geschenkpapier als Einwegprodukt habe ich erst im Erwachsenenalter kennengelernt.

Stoffbeutel als Geschenkverpackung

Die Idee Geschenkverpackungen mehrfach zu benutzen finde ich nach wie vor gut, doch mit Papier geht das nur bedingt. Deshalb kam ich auf die Idee mit den Beuteln aus Stoff.

Gerade für Weihnachten gibt es viele schöne Stoffe die dafür ideal geeignet sind. Da die meisten Weihnachtsstoffe aus Baumwolle sind, sind diese auch für Nähanfänger einfach zu verarbeiten.

Geschenkbeutel für Weihnachten nähen

In meinem Beispiel zeige ich Dir wie man hübsche Beutel für kleine Geschenke näht. Selbstverständlich funktioniert das auch in größer, das Prinzip ist das gleiche.

So wird es gemacht

etwa 1-2cm umbügeln

An der langen Seite einen schmalen Saum von etwa 1-2 cm um bügeln. Wie breit das genau ist, ist gar nicht so wichtig. Es sollte nur gerade sein. Wenn Du kein gutes Augenmaß hast dann messe es an 2-3 Stellen ab. Hier hat sich herausgestellt, das einen etwas breiter einfacher ist als nur mit einem knappen Zentimeter.

nochmal ca 4-5 cm umklappen und bügeln

Nun klappst Du nochmal etwa 4-5 cm um und bügelst. So das der der schmale Streifen von oben innen liegt.

knappkantig nähen

Nun nähst Du einmal gerade drüber. Ich habe hier absichtlich einen kontrastfarbenen Faden genommen damit die Naht gut zu sehen ist.

nochmal bügeln

Nun den Saum nochmal falten das Kante auf Kante liegt und kurz bügeln. Diesen Knick klappst Du jedoch wieder auf, er dient nur zur Orientierung denn nun nähst Du nochmals genau da wo der Knick ist.

etwa 2cm von der ersten Naht wird genäht

Der Kniff mit dem gebügelten Knick hilft Dir gerade und genau zur ersten Naht parallel zu nähen. Wenn Du geübter bist und Dich ohne orientieren kannst, kannst Du den gebügelten Knick auch weg lassen. Ich finde jedoch einen Knick zu machen geht schneller und einfacher ist, als einen Strich mit Linieal und Kreide ziehen.

Tipp: ich schneide und bügele immer gleich mehrere Teile vor, das spart Zeit und ich muss nicht dauernd wieder von der Nähmaschine weg.

Beutel zusammenklappen

rechts auf rechts zusammenklappen

Wir legen nun den Stoff rechts auf rechts, so das die bereits genähte Kante genau übereinander liegt.

Nun folgt das zusammen nähen, wir beginnen an der unteren linken Ecke. Also da wo das “e” von dem Schriftzug auf dem Foto ist. Wir nähen etwas Steppfussbreit. Bis zur Ecke und dann die obere Kante entlang bis zur ersten Naht. Dort bitte unbedingt die Naht gut verriegeln. (vor und zurück nähen, damit die Naht nicht auf geht).

bis hier her geht die Naht

Auf diesem Bild kannst Du erkennen wie ich das meine, Die Umlaufende Naht geht bis zur ersten Naht. Jetzt kannst Du auch schon den Tunnel für das Zugband erkennen. Der Bereich auf dem Bild ganz unten ist die “Rüsche” an unserem Geschenkbeutel.

Nun kannst du wenn Du wie ich Baumwollstoff vernähst die Nahtzugabe noch mit einem Zickzackstich versäubern (gegen ausfransen schützen). Wenn Du Filz oder anderen nicht ausfansenden Stoff verwendest kannst Du Dir diesen Arbeitschritt sparen.

Beutel wenden und Band einziehen

Bevor Du den Beutel wendest solltest Du alle Fadenenden weg schneiden, damit es schön ordentlich aussieht. Beim Wenden darauf achten das die Ecken schön nach außen gestülpt sind. Notfalls mit einem Kochlöffelstiel heraus drücken.

Das Band kommt in die zweite Lücke von oben

Nun kannst Du das Band oder Kordel einziehen. Beachte dabei das Du in den zweiten Tunnel gehst nicht in den ganz oben.

Band einziehen ganz einfach

Dein Band oder Kordel sollte etwa doppelt so lang sein wie das flach liegende Beutelchen. Du kannst hier Satinband, Samtband oder Kordel verwenden. Wenn Du magst kannst Du auch eine Kordel aus farblich passenden Wollresten selber drehen. Hier ein Video zum Kordeldrehen.

Nur im Notfall würde ich hier einfaches Geschenkband verwenden, weil dieses nicht waschbar ist. Dein Geschenksäckchen aus Stoff kann man waschen.

Das Band bzw. Kordel ziehst Du mit einer großen Sicherheitsnadel in den Tunnel, indem Du den Stoff auf die Nadel stauchst. Dann forderes Ende fest halten und Stoff rechts von der Nadel runter ziehen. Wieder wechseln, von Links so viel Stoff wie geht auf die Nadel stauchen, wechseln und rechts abziehen. Einmal kapiert geht das super einfach!

Wenn Dir nicht klar ist wie das gemeint ist kannst Du Dir dieses Video dazu ansehen. Wobei ich finde das die Dame am Anfang sich bissel blöd anstellt. Aber es ist im zweiten Teil dann gut zu sehen was sie macht.

Fertig ist Deine nachhaltige Geschenkverpackung.

sobald das Band zusammengezogen wird entsteht die Rüsche

Fertig ist Deine umweltfreundliche und nachhaltige Geschenkverpackung. Der Beschenkte kann diesen Beutel einfach weiter verwenden. Etwas darin aufbewahren oder ihn bei der nächsten Gelegenheit weiter verschenken. Wer weis, vielleicht bekommst Du in ein paar Jahren deinen eigenen Beutel neu befüllt zurück…

Viel Freue beim nach nähen und verschenken!

Nähen lernen: Tatüta eine Nähnanleitung auch für Dummies

Eine Tatüta ist eine Taschen-Tücher-Tasche. Eine hübsche Aufbewahrung für Papiertaschentücher. Auch geeignet als kleines Geschenk oder Mitbringsel.

Nachdem ich diese Tatütas paarmal in meinen täglichen Berichten was ich so nähe gezeigt habe, kam die Frage nach einer Anleitung. Dabei muss ich allerdings zugeben das ich sie nicht selbst entwickelt habe sondern in einem Youtube Video entdeckt habe. Da nicht jeder Videos mag, gibts jetzt hier eine Bilderanleitung:

Material

Wir benötigen nur eine sehr kleine Menge Stoff, dieser sollte nicht dehnbar sein. Es eignen sich also Baumwollstoffe, Leinen und alle gewebten Mischungen.

Da wir jeweils sehr kleine Schnitt-Teile brauchen eignet sich dieses Projekt auch für recycelte Materialien wie defekte Kleidung oder Jeans.

Allerdings finde ich hier gemusterte Stoffe schöner als Uni, oder man mischt es.

Zuschnitt

Der Zuschnitt ist denkbar einfach. Wir benötigen 3 Stücke 10×15 cm und 2 Stücke 10×10 cm

Du kannst entweder alle Teile aus dem gleichen Stoff schneiden oder bunt mischen. Ganz wie Du magst.

Eines der großen Stücke wird der “Boden”, alle anderen werden die Oberseite der Tatüta. Wenn Du unterschiedlich dicke Stoffe verwendest, würde sich der dickste als Boden eignen.

Bügeln

Ich weiß, die meisten von Euch haben wenig Lust auf Bügeln, doch in diesem Fall hilft das Bügeleisen sehr. Und wir brauchen es auch wirklich nur ganz kurz.

4 Schnitt-Teile werden gebügelt

Wir bügeln die beiden Quadrate und zwei der Rechtecke jeweils zur Hälfte links auf links zusammen. Also schöne Seite außen. Das fünfte Teil bleibt flach, dies wird der Rückseite der Tasche.

Teile absteppen

Das klingt jetzt ganz altbacken und spießig, ich weiß. Da wir die Teile aber schon vor gebügelt haben ist es aber gar nicht mehr schwierig die gewünschte Steppnaht gerade zu machen.

Damit diese Naht noch schöner und exakter aussieht habe ich noch einen Trick für Dich. Ich verwende dazu diesen Nähfuß:

Nähfuß mit verstellbarer Führungskante

Dieser Nähfuß war bei meiner Nähmaschine beim Kauf dabei, bei fast allen Maschinen liegt dieser Fuß beim Zubehör bei. Bisher hatte ich ihn nie benutzt weil ich keine Idee hatte wozu er benutzt wird. Korrekt heißt dieses Teil “Blindstich-Fuß” und den kann man auch einzeln kaufen. Bei diesem Projekt kommt er jetzt zum Einsatz und ich bin echt begeistert wie sehr er hilft eine schön gerade Ziernaht hin zu kriegen.

Genauso wenig hatte ich bisher die Einstellung “Gradstich Nadel links” benutzt. Diese Einstellung hat so gut wie jede Maschine.

Auf der Seite von Singer wird dieser Fuss Blindstichfuss genannt und als Sonderzubehör verkauft. Bei meiner AEG war er standardmäßig dabei.

Wenn Du keinen hast, diesen gibt es auch einzeln bei Amazon.

So nähen wir:

Wir stellen an der Stellschraube oben rechts die Kunststoffschiene so das sie mittig vor dem Nähfuß ist. Die Nadel näht allerdings links davon. Wenn wir nun die Stoffkante an der Schiene entlang führen erhalten wir eine Supergerade exakte Naht.

So nähen wir alle vier gebügelten Kanten.

Nicht wundern, aber hier habe ich andere Stoffe verwendet, weil ich bemerkt habe das man bei dem Streifenstoff nicht alles gut sieht.

Zusammen nähen

Das nicht geknickte Teil ist unser Boden, den legen wir mit der rechten Seite nach oben flach vor uns. Auf dem Bild hebe ich die Ecke hoch damit Du siehst wo die Schöne Stoffseite ist.
eines der beiden langen Teile legen wir exakt an die lange Kante, die Steppnaht zeigt zur Mitte.
Eines der kurzen Teile darüber, wieer Steppnaht zu Mitte, Offene Kante zu Rand
das dritte Teil wieder darüber. Alle offenen Kanten zeigen nach außen
das vierte Teil liegt über dem grünen und unter dem ersten Teil.

Zur besseren Visualisierung habe ich hier gleich 4 verschiedene Stoffe verwendet. Du kannst hier frei wählen ob Du gemischt oder gleichfarbig arbeiten willst.

Damit Du hier gut siehst wo die Nähte sind habe ich hier bunten Faden verwendet.

Auf dem Bild siehst Du auch das ich die Lagen mit einer Stecknadel zusammengefügt habe. Je nach bedarf kannst Du hier mehr Nadeln verwenden. Wichtig ist das die übereinander gelegten Teile nicht verrutschen.

Nähen

Ich verwende dazu weiterhin den “Blindstichfuß” (Singer nennt ihn so) und die Einstellung Nadel links. Allerdings drehe ich nun an der Stellschraube die weiße Führung weiter nach rechts. So ca 1 cm

so nähen wir jetzt einmal rund herum alle Teile zusammen

Du kannst selbstverständlich auch mit dem normalen Standard-Fuss nähen. Bei diesem Schritt etwa 1cm Nahtzugabe rechnen. Wenn das paar Millimeter mehr oder weniger sind, ist das nicht schlimm. Wichtig ist das Du durch alle Lagen nähst.

wir nähen einmal rund herum, das Ergebnis sollte so ähnlich aussehen.

Am besten kontrollierst Du hier ganz kurz ob Du die Unterste Lage, den Boden unserer Tatüta, rund herum mit gefasst hast.

so sollte es auf der Unterseite etwa aussehen

Kanten “versäubern”

“Versäubern” sagt man dazu, wenn man die Stoffkanten so behandelt das sie nicht mehr ausfransen können. In diesem Fall machen wir das mit einem einfachen Zickzackstich rund herum.

Wähle dafür einen nicht zu breiten Zickzackstich (etwa mittel, bei mir Einstellung 3). Der Trick ist hier die Naht so zu setzen das der linke Einstich in etwa auf die vorhandene Naht kommt.

so sollte es etwa aussehen

Wenn Du das jetzt nicht auf Anhieb triffst ist das nicht weiter Schlimm, denn wir nähen ja gerade auf der Nahtzugabe, dem Teil, der nachher bei der fertigen Tasche nicht sichtbar ist. Mach Dir also nicht zu viel Sorgen um eventuelle Fehler.

Die Ecken kannst Du mit dem Zickzack eigentlich aussparen. Also nicht bis zur Stoffkante nähen. Denn die Ecken werden später weg geschnitten.

Mit der Schere wird die Nahtzugabe und die Ecken zurück geschnitten

Dazu schneidest Du mit der Stoffschere den überstehenden Stoff bis zur Zickzack-naht ab. An der oberen Kante siehst Du wie es vorher aussah. Die Ecken werden schräg abgeschnitten, bis fast zur Geradstich-Naht. Je Besser Du das Zurückschneiden an der Ecke machst umso leichter ist es gleich die Ecke umzudrehen.

Umdrehen

Wenden

Das Wenden ist je nachdem wie steif Dein Stoff ist das fummeligste von allem. Wichtig ist das Du alle Ecken richtig schön mit dem Finger oder einem Kochlöffelstil nach außen schiebst.

Wenn Du magst kannst Du das Endergebnis nochmals Bügeln. Aber ich denke das ist nicht unbedingt nötig.

Fertig ist Deine Tatüta… Taschen-Tücher-Tasche

Diese Tasche eignet sich als kleines Geschenk oder Mitbringsel. Wenn Du nur etwas kleines aber persönliches Schenken möchtest. Es ist eine hübsche Kleinigkeit über die sich auch Senioren freuen. Die ältere Generation freut sich umso mehr über etwas Handarbeit.

Weitere Näh-Ideen findest Du auch auf unterwegsistdasziel/Anleitungen

Nähen lernen: Rock aus Jersey supereinfach ohne Schnittmuster

Heute möchte ich Euch zeigen wie man ganz einfach einen schmalen Rock näht. Ganz ohne Schnittmuster ! Ein Projekt für Anfänger und und Ungeduldige, denn es geht sehr schnell.

Auf die hier gezeigte Art und Weise kann man auch einen knappen Minirock machen, mein Beispiel ist jedoch etwas länger. Ich würde die Länge “Knieumspielend” bezeichnen. Wie lang Du Deinen Rock machst bleibt Dir überlassen. Für eine Länge bis zu den Knöcheln ist dieser Schnitt allerdings nicht geeignet (zu eng).

Rock nähen ohne Schnittmuster. Nähanleitung für diesen eleganten Rock aus Jersey. Schritt für Schritt erklärt für Anfänger
Dieser Stoff ist auch Jersey obwohl er so “gewebt” aussieht. Hier kannst Du gut erkennen wie ich mich an dem Muster orientiert habe. Also keine Angst vor Karos und Streifen!

Welcher Stoff ist geeignet?

Für diesen Rock brauchst Du einen “schweren” Jersey. Also einen etwas dickeren gestrickten Stoff, der dehnbar ist. Baumwolljersey oder Viscosejersey ist für dieses Projekt zu dünn. Dieser Rock soll für den Herbst/Winter sein und ein einfacher T-Shirtstoff wäre zu dünn. Ausserdem könnte es leicht passieren das er an der Stumpfhose hoch wandert.

Im Herbst werden im stationären Handel sogenannte Romanitjersey oder Struckturjersey in verschiedenen Zusammensetzungen angeboten. Dabei handelt es sich meistens um Mischungen aus Polyacryl mit einem Anteil Baumwolle, Viscose oder sogar Wolle. Für dieses Projekt ist so eine Mischung sehr willkommen.

Wichtig ist das Du beim Kauf den Stoff richtig anfässt und beurteilst ob dieser nicht zu weich ist. Wenn der stoff sehr weich und fließend ist, kann es passieren das sich zu viel abzeichnet, sprich man eventuell Unterhose oder Naht der Strumphose durchdrücken sieht. Das wäre gar nicht schön.

Der Stoff sollte also etwas Fester sein, aber dennoch ein Bißchen “fallen”. Das kannst Du beurteilen, wenn Du eine Ecke des Stoffs hoch hebst. Dann fragst Du Dich am besten, fühlt sich das ähnlich an wie ein Rock oder Kleid das ich bereits besitzte.

Wichtig: Der Stoff solle auf der Rückseite möglichst glatt und rutschig sein. Denn wir wollen den Rock ohne Futter nähen. Eine Rauhe Unterseite könnte das Hochrutschen an der Strumpfhose bewirken.

Wieviel Stoff brauchen wir für diesen Rock?

Am besten überlegst Du Dir schon vorher wie lang Du den Rock haben willst. Ich wollte ihn etwa bis zum Knie. Also habe ich mir die Länge von der Taillie (da wo der Rock sitzten soll) bis zum Knie abgemessen.

Achtung das geht nicht wenn Du Dich bückst. Entweder bittest Du jemand das mal schnell im Stehen abzumessen oder Du lässt ein Meterband mal eben bis zum Knie runter hängen.

Aktueller Hinweis: Momentan darfst Du NICHT die Verkäuferin bitten Deine Länge abzumessen, denn Aufgrund der Corona-Auflagen sollte diese gar NICHT NAH GENUG an Dich heran kommen:

Bei mir komme ich auf etwa 60 cm. Diesem Maß zähle ich noch 10cm hinzu. Für mich reichen also 70cm Stoff.

Wenn Du wie auf dem Bild zu sehen passende Armstulpen machen möchtes brauchst Du noch etwa 30cm mehr. Also einen Meter.

Was brauchen wir noch?

  • Gummiband 2-4 cm breit
  • Nähfaden in passender Farbe
  • Nähmaschine

So wird Maß genommen

Zuerst nehmen wir Maß, wir brauchen den Taillienumfang, den Hüftumfang und die ungefähre Höhe wie weit diese beiden Linien auseinander sind.

Taillie ist da wo die dünnste Stelle ist, hier wird dieser Rock später sitzen. Wenn Du ihn lieber auf der Hüfte tragen willst, dann nimm das Maß. Das zweite Maß ist dort wo der dickste Punkt ist. Je nachdem wie Dein Hintern/Becken geformt ist, ist das mal etwas höher oder tiefer, deshalb müssen wir den Abstand der dünnsten und der dicksten Stelle mit notieren.

Bei mir ergeben sich etwa folgende Zahlen:

  • Taillie 100cm
  • Hüfte 114 cm
  • Abstand der beiden oberen Werte ca 20cm

Diese Zahlen teilen wir durch 4:

  • Oberkante 25 cm
  • breiteste Stelle 28,50 (ich runde ab auf 28)
  • Höhe dazwischen 20cm plus doppelte Breite des Gummibands

mein Gummiband ist 2cm breit, also rechne ich zur Höhe 4cm dazu.

Der Zuschnitt

Jetzt wird es spannend, denn nun kommen wir zu dem wichtigsten Schritt dem Zuschnitt. Der Zuschnitt ist eigentlich das entscheidende ob ein Kleidungsstück gelingt oder nicht. Nicht umsonst heißt der Beruf “Schneider” und nicht “Näher”. Dennoch brauchst Du davor nicht allzuviel Angst haben, denn wenn wir mit dehnbaren Stoffen arbeiten, sind die Schnitte meistens ziemlich einfach und banal.

Rock Nähen ohne Schnittmuster. Schritt für Schritt Nähanleitung für Anfänger um aus Jersey einen eleganten Rock zu nähen
Rock nähen ganz einfach ohne Schnittmuster

Lege den Stoff so vor Dich wie oben auf dem Bild zu sehen. Auf der rechten Seite liegen die Aussenkanten des Stoffs übereinander.

Rock Nähen ohne Schnittmuster. Nähanleitung für Anfänger um einen Simplen Rock aus Jersey zu nähen
Rock nähen ganz einfach ohne Schnittmuster, aus Jersey

Jetzt klappst Du den Stoff einfach auf, wenn bei Deinem Stoff kein Knick in der Mitte sichtbar wird, markiere die Mitte mit einer Stecknadel oder ähnlichem (am besten oben und unten, damit Du eine gerade Linie hast)

einfachen Rock nähen aus Jersey, ohne Schnittmuster

Jetzt klappst Du die Aussenkanten zur mitte. der Knick oder die Markierte Linie helfen Dir dabei das es gerade ist.

So muss es jetzt aussehen. Die Aussenkanten des Stoffs liegen jetzt in der Mitte

Auf diese Weise haben wir jetzt zwei “Stoffbrüche”, das heist Kanten wo der Stoff zusammen geklappt ist. Du siehst auf den Fotos, das ich die rechte Seite außen liegen habe. Das ist im Augenblick allerdings noch egal.

Nun Markieren wir an der oberen Kante jeweis den ermittelten Wert für die Oberkante. Also jeweils 25cm (oder ein Viertel Deiner Taillie) von der Seite in Richtung der Mitte.

Auf dem hier gezeigten Stoff funktionierte meine Schneiderkriede nicht, das ist bei Dir vermutlich genauso, weil der Stoff zu sehr nachgibt. Also benutzte zum Markieren eine Stecknadel. Dabei darauf achten das die Nadel durch beide lagen Stoff geht.

Deine Markierung könnte so aussehen

Wenn es für Dich leichter ist kannst Du nun eine leicht gebogene Linie von dem Markierungspunkt an der Oberkante zu dem zweiten Punkt ziehen. Auf dem hier fotografierten Stoff geht das allerdings nicht und deshalb habe ich diese Imaginäre Linie gleich mit der Schere geschnitten. Achtung! Durch beide Stoffschichten.

So wird genäht

Jetzt stecken wir die beiden Rockhälften rechts auf rechts an einer Seite aufeinander. Wenn Du wie ich den Bogen von Hand ausgeschnitten hast, könnten die Teile jetzt ganz leicht unterschiedlich sein. Das macht nichts, denn wir haben ja dehnbaren Stoff und diese Abweichung wird man später nicht mehr bemerkten.

Wichtig ist jetzt nur das Du die Kanten ungefähr aufeinander kriegst. Wenn Dein Stoff wie bei meinem Beispiel gemustert ist kannst Du Dich jetzt etwas an dem Muster orientieren und gucken das Streifen oder ähnliches aufeinander treffen. Aber auch das muss nicht 100%ig sein.

Erst mal eine Seite mit Stecknadeln fixieren und Nähfüßchenbreit mit einem mittleren Stich nähen. Wenn Deine Nähmaschine einen spreziell dehnbaren Stich hat kannst Du diesen hier verwenden. Aber ich habe meine Nähte in Längsrichtung alle mit dem normalen geraden Stich genäht. Da der Rock unter normalen Umständen nicht in die länge gezogen wird ist das okay.

Danach machst Du das gleiche auf der anderen Seite.

Wer jetzt gut aufgepasst hat wird bemerken das ich keine Nahtzugabe erwähnt habe. Das ist Absicht! Wir nähen unseren Rock bewußt schmaler als Deine Tailie und Hüfte., denn wir haben ja dehnbaren Jersey der Figurnah sitzen soll.

Erste Anprobe

Nun schmuppfst Du einfach mal kurz in den unfertigen Rock. Vermutlich ist er leicht zu weit. Falls ja, Stecke ihn an 2-3 stellen mit einer Stecknadel so wie es besser sitzt.

Wenn Dir das mit dem abstecken schwer fällt, dann zieh den Schlauch doch einfach links herum an. Also das die schöne Seite zum Körper zeigt. Dann hast Du seitlich die Nähte abstehen. Diese kannst Du nun entsprechend enger fassen und Dir den Abstand zur Näht merken, oder eben mit Nadeln fixieren.

Bei mir waren es beim ersten Versuch auf jeder Seite etwa 2 cm. Vor paar Tagen habe ich einen solchen Rock für meine Schwester gemacht, nach ihren Angaben und bei der Anprobe war der Rock auch zu weit.

einfach enger Nähen!

Da mein erster Versuch zu weit war, habe ich einfach die vorhandene Naht als Orientierung genommen und nochmal 2cm daneben genäht. Bei gemusterten Stoff kann man dazu das Muster als Hilfe nutzen. Bei Einfarbigen Stoff kann es hilfreich sein sich den Abstand zu markieren. Aber ganz ehrlich, das war mir zu aufwändig, ich hab einfach geschätzt und versucht überall den gleichen Abstand zur vorhandenen Naht einzuhalten.

Danach einfach nochmal rein schlupfen und wenn die neue Naht stimmt, dann kann man die Überschüssige erste Naht weg schneiden.

Je nach Stoffart kann es sinnvoll sein die Kanten jetzt mit einem Zickzackstich zu versäubern. Bei meinen drei Beispielen habe ich nur den grauen Stoff “gezackelt”. Bei den meisten Jerseys ist das nicht nötig.

Nähen lernen: Rock aus Jersey, supereinfach ohne Schnittmuster

Tunnel nähen für den Gummi.

Nun schlagen wir oben etwas mehr wie der Gummi breit ist nach innen um. Zum Nähen finde ich es einfacher wenn der Rock auf links gedreht ist und wir oben nach außen klappen. Du könntest jetzt hier super exakt ausrechnen wieviel Du umklappen musst und das alle paar Centimeter abstecken. Okay das wäre dann korrekter und hunderprozentig gerade, braucht aber erheblich mehr Zeit.

So Messen wir den Tunnel für den Rockbund. Etwas breiter als das Gummiband. Nicht zu knapp damit man den Gummi gut einziehen kann.

Wenn Dein Stoff gemustert ist wie bei meinen Bildern, dann kannst Du einfach nur das Muster als Orientierung verwenden. Bei einem einfarbigen Stoff kannst Du an 4 Stellen die Höhe abmessen und markieren, damit es nicht zu schräg wird. Bei meinem Stoff auf dem Bild oben habe ich einfach die Kästchen als “Lineal” benutzt. funktioniert auch.

Wie mach ich, daß die Naht elastisch ist?

Der hier verwendete Stoff ist elastisch. Und gerade beim an und ausziehen zieht man ihn etwas in die Breite. Eine normale Naht könnte hier aufgehen. Deshalb verwenden wir für alle Nähte die quer gehen einen Zickzack-Stich. Wenn Deine Nähmaschine einen spreziellen Jerseystich für Elastische Nähte hat, kannst Du diesen verwenden. Aber wenn nicht, einfach einen normalen Zickzack Stich wählen. Etwa mittlerere Breite und die stichlänge auch etwa mittel.

Auf meinen Bildern kannst du die Nähte nicht sehen, da die Stiche in dem Muster komplett untergehen. Also noch ein Argument für gemusterte Stoffe als Anfängerprojekte.

Gummi in den Tunnel einziehen

Den “Tunnel” nähen wir rund rum, lassen aber das letzte Stück etwa 5-10 cm offen. Denn das Gummitband muss ja noch hinein. Dazu gibt es hier eine gutes Erklärungsvideo.

In dem Video spricht die Dame von “Bund berechnen und Nahtzugabe…” mach Dir darum keinen Kopf. Der Gummit muss so lang sein das er leicht gespannt um die Tailie geht auch wenn die Enden etwas überlappen.

Gummi zusammen Nähen und den Tunnel mit Zickzackstich schließen.

Saum Nähen

Wenn der Gummi eingezogen ist kannst Du den Rock nochmal anprobieren und nun festlegen wo der Saum sein soll. Denk beim Abmessen/ Abstecken daran das Du Dich bückst und von daher der Rock länger wirkt. deshalb lieber abstecken und nochmal vor einem Ganzkörperspiegel die Länge checken.

Wenn Du es Dir einfach machen willst kannst du auch die Länge eines bestehenden supergut sitzenden Rocks abmessen. Wenn Du schon mehere Röcke gemacht hast weißt Du auch schon Deine Länge.

So wird der Saum genäht

Es gibt Leute die raten vor dem Säumen die Kante mit einem Zickzackstich zu versäubern. Gerade Anfängern möchte ich davon abraten! denn es kann viel zu leicht passieren das sich die Kante dann kräuselt oder in die Breite zieht. Deshalb wenn Du meinst Kanten versäubern ist notwendig, mach dies besser nach dem Umnähen.

Steck deinen Saum am besten mit Stecknadeln vor. Die Nadeln allerdings so einstechen das Du sie während dem Nähen bevor die Stelle unter den Nähfuss kommt herausziehen kannst. So ein Muster wie in meinem Beispiel ist enorm hilfreich, denn daran kann man sich super orientieren.

Setze die Naht so weit weg von der Unterkante wie möglich, aber schon so das das komplette Nähfüßchen auf dem Saum liegt. Wir nähen also mit der Rechten Seite Unten und der Saum guckt uns an. Genau wie oben beim Tunnel. Auch wieder mit einem mittleren Zickzack-Stich.

Bei Dieser Näht ist es wichtig das Du ordentlich und gleichmäßig nähst, denn im Gunde ist das die einzige Naht die man nachher sehen kann. Mein Tipp, mach einfach Langsam. Paar cm nähen, wieder Stoff zurecht legen, wieder ein Stückchen, wieder zurecht legen.

Solltest Du merken das Du schräg bist, dann kannst Du das noch leicht korrigieren. Mit nur ganz leichten Richtungsänderungen, denn einen Bogen oder Knick könnte man hier jetzt sehen.

Fertig ist Dein Jerseyrock!

Wichtig vor dem Tragen erst noch probieren ob er sich nicht an Deiner Strumpfhose statisch aufläd und hoch wandert. Diesen Test unbedingt mit Jacke und Schuhe machen, denn diese Materialien können sowas begünstigen.

Viel Spaß beim Nähen!

Ich hoffe ich konnte Dir mit meiner Anleitung helfen und Dir hilfreiche Tipps geben. Bei Fragen und Anregungen kannst Du mir gerne eine E-mail schreiben oder hier kommentieren. Weitersagen und Teilen erwünscht.

Passende Handstulpen nähen

Wenn Du noch etwas Stoff übrig hast kannst Du daraus ganz einfach passende Armstulpen nähen. Wie das geht erkläre ich dir unter Armstulpen Nähen.

Upcycling Nähprojekt: Waschlappen aus alter Kinderbettwäsche und Handtuch

Heute möchte ich Euch eine Upcycling Idee aus einer alten Kinderbettwäsche und aus ausgedienten Handtüchern vorstellen. Um diese nachhaltige Nähidee nachzuarbeiten brauchst Du ein altes Handtuch und ein Stück Kinderbettwäsche (muss noch nicht mal vollständig sein).

Nähanleitung für Anfänger 
Waschlappen für Kinder aus Kinderbettwäsche und altem Handtuch. Nachhaltige Nähidee. Kinderbettwäsche Recycling, Upcycling
Nähanleitung Waschlappen aus Kinderbettwäsche und Handtuch.

Da ich während des Corona-Shut-Down ehrenamtlich Masken für Seniorenheime und Pflegedienste genäht habe, habe ich diverse Material Spenden erhalten. Tischdecken, Bettwäsche und alles Mögliche aus Baumwolle wurde zu Behelfsmasken verarbeitet. Die Kinderbettwäsche ist übrig geblieben, weil ich dachte es will kaum jemand mit einem Teddy im Gesicht rumlaufen. Zum Wegwerfen oder als Putzlappen finde ich sie aber viel zu schade. Deshalb habe ich mir diese Upcycling-Idee einfallen lassen:

Kinderwaschlappen aus alter Bettwäsche

Diese kleinen praktischen Waschlappen kann jede Mutti von kleinen Kindern gut gebrauchen. Um unterwegs die Hände zu waschen oder mal schnell den schokoverklebten Mund ab zu wischen.

Der Stoff mit den Teddybären ist ganz weiche Biberbettwäsche auf Baumwolle gewesen. Baumwollbettwäsche eignet sich für solche Projekte sehr gut, weil man den Stoff genauso wie Baumwoll-Frottee heiß waschen kann.

Welches Material brauchst Du für dieses Projekt?

  • ein altes Handtuch (ganz neuer Frottee ist schwieriger zu nähen, als totaler Anfänger würde ich zu einem schon länger genutzten Handtuch raten
  • ein Stück Kinderbettwäsche (Kuschelige Biberbettwäsche finde ich hier idealer, aber es geht auch jede andere aus Baumwolle)

Die hier gezeigten Waschlappen habe ich aus einem einzigen Handtuch gemacht. Das Handtuch ist schon älter, ich habe es mal “geerbt” aber ich mochte es nicht mehr, weil die Farbe so gar nicht zu meinen anderen passt.

Das Handtuch und die Bettwäsche sollten einigermaßen farblich zusammen passen. Die Bettwäsche sollte nicht zu groß gemustert sein. Eine Arielle die über 30 cm groß ist, oder ein Deckenfüllender Spongebob sind hier leider nicht geeignet.

Zuschnitt:

Ich habe mir zuerst das Frottee-Handtuch in 6 Quatrate à 20×20 cm zugeschnitten.

Frottee schneiden ist nicht ganz einfach. Wichtig ist das Du eine richtig schön scharfe Stoffschere hast.

Um gerade Kanten zu erhalten, bin ich immer von den Rändern des Handtuchs ausgegangen. Zuerst habe ich die Kante des Handtuchs der Kantennaht folgend abgeschnitten. Die Kanten aufheben! Daraus kann man super farblich passende Aufhänger machen.

Das Handtuch glatt vor sich legen. (ich mache das gerne am Bügelbrett, weil mit solche Sachen im Stehen leichter fallen als im Sitzen). Von der unteren Kannte 21 cm abmessen und den Stoff kennzeichnen.

An dieser Stelle hab ich festgestellt das Schneiderkreide oder Kreidestift nicht gut sichtbar sind auf Frottee. Deshalb habe ich einen gewöhnlichen Kugelschreiber verwendet. Die Striche mit den 21 cm von der Unterkante alle 5-10 cm wiederholen. Darauf unbedingt darauf achten das das Lineal oder Metermaß wirklich gerade im rechten Winkel zur Unterkante liegt. Im Zweifelsfall funktioniert ein eckiger Gegenstand als Lineal.

Danach die einzelnen Punkte mit dem Gegenstand als Lineal verbinden. Und erst schneiden wenn alle Kanten angezeichnet sind. Denn je kleiner das Stoffstück ist umso schwieriger ist es darauf gerade Linien zu zeichnen.

Entlang der Kugelschreiberlinien schneiden. Am besten immer den Stoff so hin legen das man gerade von sich weg schneidet. Nur so kann man wirklich gut gerade schneiden.

Motive Suchen:

Da ich weit mehr Teddystoff als Frottee hatte, konnte ich gezielt die Motive suchen. Das solltest Du auch machen, denn ein halber Teddykopf oder nur die Füße einer Prinzessin sind nicht so hübsch.

Dazu habe ich die ausgeschnittenen Frottee-Quadrate auf den ausgebreiteten Teddystoff (rechte seite oben) gelegt. Immer genau auf die hübschesten Teddys. Mit 4 Stecknadeln an den Ecken fixieren und nun mit der Stoffschere grob herum schneiden. Dabei bleibt dann der Teddy-Stoff ein klein wenig größer, aber das schneiden wir nach dem zusammen nähen ab.

Wenn Dein Stoffmotiv ein Oben hat, dann solltest Du Dir merken welche Ecke oben ist, ggf markieren.

Aufhänger nähen?

Ein kleiner Aufhänger an einem Kinderwaschlappen kann ganz praktisch sein. So kann man ihn zum trocknen an einen Haken hängen oder unterwegs irgendwo befestigen.

Oftmals ist es ein Problem ein passendes Material zu finden. Spezielles Baumwollband gibt es meistens nur in weiß oder paar Standardfarben. Und wir wollen ja für dieses Upcycling-Projekt kein neues Material kaufen. Jetzt kommen unsere abgeschnittenen Handtuchkanten ins Spiel:

Nähanleitung Kinderwaschlappen. Selbst der Aufhänger wird aus wiederverwendetem Material gemacht. Handtuch Recycling. Nachhaltig nähen. Upcycling
Aufhänger nähen aus ehemaliger Handtuchkante. Unten seht ihr wie ich es abgeschnitten habe. Links das “Band” und oben rechts ist es bereits als farblich passender Aufhänger verarbeitet

Die Kanten eines Handtuchs sind manchmal das stabilste überhaupt. Wobei wenn Euer Handtuch so mürbe ist das die Ränder verschlissen sind, dann empfehle ich eher die Verarbeitung zu Putzlappen.

So wird genäht:

Wir stecken die Quadrate so zusammen:

Nähanleitung Kinderwaschlappen, Stoffe rechts auf rechts zusammenstecken

In die nun oben links im Bild zu sehende Ecke legen wir eine Schlaufe von unserem “Handtuchkantenband”. Wie groß Du sie machst bleibt Deinem Geschmack überlassen. Die Schlaufe liegt zwischen den beiden Stoffen, und die Enden gucken an der Ecke heraus. Ideal ist es wenn sich die Enden an der Ecke direkt kreuzen. Das muss aber nicht unbedingt sein. Es funktioniert auch wenn ein Ende rechts und ein Ende links von der Ecke raus guckt.

Aufhänger für Kinderwaschlappen

Das Feststecken ist hier nicht ganz so einfach, weil man durch die vielen Schichten nicht durch kommt. Das umgeht man indem man zwei Nadeln recht und links verwendet.

Kinderwaschlappen aus recyceltem Material nähen:

Wir beginnen mit der Naht in der Mitte einer Seite. Am besten gleich die ersten Stiche “sichern”, also vor und zurück nähen. Dann nähen wir etwa Nähfüßchenbreit einmal drum herum. An der letzten Seite eine Wendeöffnung von etwa 4-5cm lassen.

Jetzt schneiden wir den überschüssigen Motiv-Stoff zurück und schneiden an den Ecken auch das Frottee etwas ab. Nur die Ecken im 45 Grad winkel zurückschneiden. Nicht ganz bis zur Naht sondern nur kurz davor. An der Ecke mit dem Aufhänger würde ich diesen Schritt weg lassen.

Wenden: hierbei ist es wichtig das die Ecken schön ausgeformt werden. Je nachdem wie dick Dein Frottee ist kann das etwas aufwändiger sein. Wenn Du kein “Kantenformer” oder ähnliches besitzt, dann tut ein Stiel eines Kochlöffels hier sehr gute Dienste.

Die Wendeöffnung mit Stecknadeln zusammenstecken.

Kinderwaschlappen Nähen, rundherum absteppen

Nun noch einmal rund herum nähen. Hierbei darauf achten das Du nah genug an der Kante nähst das die Wendeöffnung sicher geschlossen wird.

Fertig ist der Kinderwaschlappen!

Dieser Wachlappen oder auch Spühltuch eignet sich wunderbar als Mitbringsel für Leute mit kleinen Kindern, Babygeschenk, Kindergeburtstags Gastgeschenk usw.

Ich habe nun einfach mal ein paar gemacht und lege sie zur Seite, sicher ergibt sich bald einen Gelegenheit wo ich sie verschenken kann.

Kinderwaschlappen nähen. Meine Teddy-Lappen sind nicht alle perfekt aber jeder anders

Ähnliche Nähprojekte:

Maske Nähen ohne Gummiband, Einfacher Schnitt für Brillen und Bartträger und “extra viel Luft”

Hast Du auch Probleme mit zu kleinen oder engen Behelfsmasken mit denen man kaum Luft bekommt? Seit dem 18. April muss ich bei der Arbeit permanent Behelfsmaske tragen und somit habe ich austesten können welche Formen und Schnitte auf Dauer angenehmer sind.

In meinem Artikel “Behelfsmaske Nähen”habe ich eine Nähanleitung vorgestellt, die echt einfach und schnell umsetzbar ist. Dabei verzichte ich auf komplizierte Schnittteile.

Maske nähen ohne Gummi hinter den Ohren

Auf der Basis meiner ersten Nähanleitung habe ich nun eine Variante entwickelt, die ganz ohne Gummi oder Bändel hinter den Ohren auskommt.

Leichte Mundnase-Maske, die nicht zu sehr warm macht und mit der man gut Luft bekommt

Gehalten wird die Behelfsmaske durch ein Jerseyband das einmal um den Kopf geht. Das Band wird nicht hinter dem Kopf geknotet, sodern man schlupft mit dem Kopf durch und es hängt über den Ohren.

Extrem einfach konstuiert!

Zuschnitt für eine Behelfsmaske, ganz einfach Formen

Mir ist es wichtig die Dinge so einfach wie nur möglich zu nähen. Kein aufwändiges Schnittmuster oder langes berechnen wieviel wir brauchen.

Der Stoff wird einfach nur 20 x 30 cm zugeschnitten, Du kannst als Vorlage auch einfach ein A4 Blatt nehmen, dieses hat 21x 29,7 cm.

Das Jerseyband das Du notfalls auch aus einem alten T-Shirt schneiden kannst sollte 38cm lang sein. Zu “Jerseyband selber machen” habe ich einen separaten Artikel geschrieben.

Schnitteile vorbereiten

Den Stoff knickst Du einmal in der Mitte, wenn Du es lieber super korrekt machen willst kannst Du diesen Knick bügeln, muss aber nicht sein.

Das Jerseyband beidseitig an dem Knick anlegen. Wenn Du magst kannst Du es feststecken, dabei darauf achten das die Nadel im rechten Winkel zu späteren Naht steckt.

Hier ein Bild aus meiner Schritt für Schritt Anleitung “Maske Nähen ganz einfach erklärt”

Das Bild ist aus meiner Schritt für Schritt Anleitung “Maske Nähen ganz einfach erklärt” . Wie auf dem Bild das Gummiband herauslitzt, so sollte jetzt auch das Jerseyband eingelegt sein.

Genau wie in der ersten Anleitung nähst Du bis zur Ecke und an der unteren Kante bis etwas zur Mitte. Nur das Du diesmal kein Gummi oder Band vor der Ecke mit einfassen musst. So nähst Du beide Seiten und lässt dabei eine Wendeöffnung offen. Wenden und dann sollte es so aussehen:

so sieht die Maske nach dem wenden aus

Nun legst Du die Falten, je nachdem wie leicht Dir das Fällt kannst Du das auch ganz ohne Stecknadeln oder Bügeln.

Das ist wieder ein Bild aus der ersten Anleitung, es soll nur verdeutlichen was ich mit Falten legen meine. Bitte entschuldige meinen kaputten Fingernagel

Mit nur einer Naht nähst Du die Falten der einen Seite, dann über die Breite (dabei wird die Wendeöffnung zugenäht) und auf der anderen Seite wieder hoch. Auf diese Weise sparst Du Dir mehrere einzelne Schritte und unschöne Fädchen.

So sieht nun die fertige Maske aus

Die Maske sieht nun etwas komisch und unvollständig aus… ist aber fertig!

so sieht die Maske angezogen aus

Zum Anziehen zieht man sich einfach den langen Bändel über den Kopf in den Nacken. Die Bänder laufen dann über die Augen zur Nase.

Die Oberkante auf der Nase Platzieren wie es angenehm ist und dann in der Mitte nach unten ziehen so das sich die Falten öffnen.

nach unten ziehen zum Falten öffnen
so fällt die Maske von alleine. Und sie bleibt auch dort!

Die Maske hängt überall dort wo wir uns laut Gesetzgeber bedecken müssen. Mund und Nase sind bedeckt. Husten und Niessen sowie Sprechen könne keine Tröpfchen in die Umgebungsluft abgeben. Einzig wenn man fürchterlich sappern würde könnte der Speichel unten heraus tropfen… stellt sich die Frage wie oft Du sowas gewöhnlich im öffentlichen Raum tust…

Anfänglich war man der Meinung eine Gesichtsmaske müsse die Wangen fest umschließen und möglichst “dicht” sein. Das ist aber gar nicht wirklich der Fall. Die industriell hergestellten Mundschütze die für den Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Läden sowie Restaurants vorgeschrieben sind, sind genauso “locker”.

Materialhinweis:

Verwendet habe ich für das Beispiel normalen dünnen Baumwollstoff. Ich habe es bereits mit mehren Stoffen die unterschiedlich weich waren ausprobiert.

Ganz weicher Voile aus Baumwolle oder Viscose ist nicht geegnet, da dieser zu weich ist und zu “wehen” beginnt… Man saugt den Stoff beim Atmen an, was als unangenehm empfunden wird.

Wichtig grundsätzlich Baumwollstoff immer vor dem Zuschneiden oder Verarbeiten waschen. Bügeln ist sinnvoll, weil es zusätzlich desinfiziert und außerdem ist ein einfacher einen glatten Stoff zu verarbeiten.

Upcycling: Untersetzer aus alten Jeans nähen

In diesem Beitrag möchte ich Euch zeigen wie man aus alten Jeans praktische Untersetzer macht. Dieses Nähprojekt eignet sich auch für Anfänger. Selbst Ungeübte können so mit der Nähmaschine schnell und einfach diese stylishen Unikate nähen. Die Untersetzer eignen sich als Schutz für die Möbel unter Blumentöpfe genauso wie als Tischdeko oder kleine selbst gemachte Geschenke.

Beim großen Ausmisten im Kleiderschrank habe ich gleich merhere Jeanshosen aussortiert die mir nicht mehr passen oder nicht mehr gefallen. Wenn wir ehrlich sind hat doch jede Frau irgendwo versteckt noch alte Jeans die sie mal geliebt hat aber eigentlich nicht mehr anziehen kann.

Jeans ist ein tolles Material, das eigentlich mit dem Alter immer schöner und interessanter wird. Deshalb Jeansstoff ideal für Upcycling Ideen und ist vielseitig einsetzbar. Es wäre doch schade wenn wir die ganze Hose nur weil sie nicht mehr passt oder einen Fleck hat einfach so in den Müll werfen.

Benötigte Materialien

Das schöne an diesem Nähprojekt ist, wir müssen eigentlich nichts dafür einkaufen gehen. Wir brauchen :

  • Eine alte Jeans (alter, Zustand, Material fast egal)
  • Eine Stoffschere (jetzt zeigt sich ob deine Schere wirklich scharf ist)
  • Ein Nahttrenner oder auch Trennmesserchen genannt
  • Eine kleine runde Schüssel oder große Tasse als Schablone
  • Nähmaschine
  • wenn Du dickes hartes Jeans-material verwendest ist es besser wenn Du eine Jeans-Nähmaschinenadel einlegt. Es geht aber im Notfall auch mit einer Universal-Nadel.
  • Einen Kreidestift oder notfalls einen Bleistift oder blauen Kugelschreiber
  • Stecknadeln

Das Schnittmuster ?

Das Schnittmuster für dieses Projekt ist eine Schüssel oder der Tasse aus deinem Küchenschrank. Such Dir irgendwas raus was deiner gewünschten Größe entspricht.

Da ich die fertigen Untersetzer auf dem Tisch für die heißen Kaffeetassen und ähnliches verwenden will habe ich mich für eine Müsli-schale mit einem Durchmesser von … cm entschieden. Also werden meine Untersetzer etwa … cm groß

Jeans vorbereiten

Am einfachsten ist es wenn Du die Beine unterhalb des Schritts einfach abschneidet. Aber sei nicht zu rigoros, schneide erst mal eines ab, denn der Bereich unterhalb des Po ist genau der, wo Du am meisten Stoff in der Breite hast… es ist für dieses Projekt also der “wertvollste Teil”. Bei einer Skinny-Jeans in einer kleinen Kleidergröße musst Du mit dem Material etwas sparsamer umgehen.

Das abgeschnittene Bein schneiden wir an einer Naht der Länge nach auf. Bei meiner Hose habe ich ein Bein an der Außennaht aufgeschnitten und das zweite an der Innennaht. Denn ich sollte beide Nähte sichtbar auf meinen Untersetzern nutzen, häufig sind diese unterschiedlich.

Jeans Upcycling mit unterwegsistdasziel.blog
Hosenbein aufgeklappt
Aufgeschnittenes Hosenbein, in der Mitte die Innenseite. Da ich diese sehr dekorativ finde platziere ich diese bewusst auf meinen Zuschnitteilen

Jetzt merkst Du schon wie gut Deine Schere ist. Wenn hier das Schneiden nur sehr schwer geht, dann solltest Du später nur mit doppeltem Stoff arbeiten und nicht wie ich das gleich auf den Fotos zeige mit 3 fachen.

Falte das Bein auseinander und such Dir die “schönsten Stellen”… Je nach Verarbeitungsart Deiner Jeans kann das gerne ein Stück mit Naht sein, die zum Beispiel richtig schön verwaschen ist.

Hast Du Dir einen Bereich ausgesucht der die “Oberseite” für Dein erstes Deckchen werden soll, dann klapp einfach den Stoff so um das ein weniger schöner Teil darunter liegt.

Hosenbein in Streifen geschnitten der etwas breiter ist als unser “Schnittmuster”

Wir legen den Stoff links auf links, also genau so wie die Jeans ursprünglich getragen wurde, die Schöne Seite sieht uns an. Bei dünnem Stoff klappen wir einfach noch eine dritte Lage darunter. Wichtig ist das alle drei Stofflagen glatt und ohne Falten aufeinander liegen. Einfacher wird es wenn Du einfach 3 Vierecke aus schneidest und aufeinander legst. Dabei darauf achten das oben und unten jeweils mit der rechten schönen Seite nach außen guckt. Also ganz einfach, was früher bei dem Hosenbein aussen war muss jetzt auch nach aussen liegen. Wie rum Du die mittlere Schicht legtst ist völlig Wurst.

Ein Stück Stoff als drittes Schnitt-Teil abmessen

Sollte die Hose unschöne Flecken haben, kannst Du diesen Bereich für die “Mittelschicht” verwenden.

Upcycling Idee auf unterwegsistdasziel.blog Untersetzer aus Jeanshose nähen
der Stoffstreifen von oben nun zusammengelegt, dazwischen liegt die dritte Schicht (nahtfreier Teil)

Die zwei oder drei Stofflagen mit einer oder mehr Stecknadeln fixieren. Damit sie nicht verrutschen. Du kannst hier auch kleine Stoffklammern verwenden, die musst Du jedoch während des Nähens weg nehmen und das kann zu ungewollten “Ecken” führen wenn man noch ungeübt ist. Ich persönlich arbeite viel lieber mit Stecknadeln, denn die kann man während dem Nähen drin lassen und dann verrutscht absolut nix.

Schnittmuster aufmalen

Jetzt malst Du dein Schnittmuster einfach direkt auf die rechte Seite des Stoffs. Genau das macht man bei allen anderen Projekten lieber auf der Rückseite doch hier darfst Du es auf die Oberseite machen.

Stülpe Deine Schüssel oder Tasse auf den Stoff und markiere eine Linie rund herum. Achte dabei darauf das die Schüssel nicht verrutscht und das der Stift auf dem Stoff sichtbar wird.

Jetzt geht´s an die Nähmaschine

Wenn Du hast, lege eine Jeans-Nadel ein, denn diese sind dicker und stabiler. Wenn Du nur Universal-Nadeln hast verwende die dickste die Du hast.

Auf meinen Bildern habe ich eine gewöhnliche Universal-Nadel verwendet. Denn der verwendete Stoff ist recht dünn und weich. Die verarbeitete Hose ist uralt und tausend mal gewaschen. Je älter der Jeansstoff ist umso weicher wird er.

Nähgarn kannst Du einfach weiß verwenden, denn da die meisten Jeansstoffe aus weißen und blauen Fäden gemacht sind wird sich weiß später kaum vom Material abheben. Es sei denn Du verarbeitest eine Schwarze oder bunte Jeanshose, dann sollte das Nähgarn entsprechend gewählt werden.

Einfach der Linie entlang nähen. Dieses Projekt ist super um die Bedienung der Nähmaschine zu üben.

Jetzt nähst Du einfach genau auf deiner markierten Linie einmal rund herum. Am besten gelingt das wenn Du schön langsam nähst und dabei den Stoff vorsichtig führst. Solltest Du mal kurz von der Linie abkommen ist das nicht so sehr schlimm, denn der später aufgefluste Rand verzeiht kleine Ecken.

Schritt für Schritt Nähanleitung . Untersetzer aus alter Jeanshose nähen. Supereinfach auch für Anfänger
ganz einfach der direkt auf den Stoff gemalten Linie folgen

Du solltest jedoch nicht absetzen und neu ansetzen sondern eine Naht am Stück durch nähen… bist Du wieder am Ausgangspunkt ankommst. Hier nähst Du 2-3 cm über deinen Anfang, so kannst Du die Naht dann gleich verriegeln.

Nach dem Nähen kommt das Veredeln

Mit nur einer einzigen Naht ist die Arbeit der Nähmaschine schon beendet. Nun geht es an das “Veredeln” der überstehenden Stoffkante.

Den Stoff auf etwa 5mm zurück schneiden

Ganz im Gegensatz zu allen anderen Nähprojekten wollen wir das dieser Rand ausfranst.

Schneide den Stoff auf etwa 5mm zurück… hier brauchst Du kein Lineal, das kannst Du nach Augenmaß machen. Einfach rund herum so viel abschneiden das ein gleichmäßiger Rand stehen bleibt.

Den Rand mehrfach einschneiden, der Schnitt muss nicht gerade und gleichmäßig sein. Auch darf die Schere eine etwas stumpfe sein, die nicht immer richtig schneidet.

Diese Kante schneidest Du kann mit einer anderen, gerne etwas stumpfen Schere mehrfach ein… immer nur paar Millimeter. Auch dies muss nicht so mega exakt sein, denn es soll ja am Schluss richtig verfranzt aussehen.

Dann kommt der Teil bei dem das Trennmesserchen bzw Nahttrenner zum Einsatz kommt. Diesen benutzt Du hier mal völlig anders wie sonst, um die Stoffkante kaputt zu reißen.

Die Kante des Stoffs regelrecht “zerfetzen” indem man mit dem Trennmesser in den Stoff sticht und nach oben zieht. Die Kante franst so schneller aus

Für diesen Arbeitsschritt braucht es etwas Geduld, und es fusselt ziemlich. Das Ausfransen kann man gut neben dem Fernsehgucken machen, oder bei schönem Wetter auf dem Balkon oder im Garten (damit die Fusseln draußen bleiben).

Wichtig beim Ausfransen ist nur das Du die Naht nicht mit dem Messerchen verletzt ansonsten kannst Du wild drauf los zupfen.

so sehen die Untersetzer aus alten Jeans nach dem Waschen aus

Auf diese Art und Weise kannst Du auch Topfuntersetzer oder Pfannenschoner herstellen.

Weitere Anleitungen auf unterwegsistdasziel.blog

Weitere Ideen und Anleitungen findest Du in meiner Übersicht “Anleitungen”.

Behelfsmaske Nähen ganz einfach erklärt

In diesem Blogpost erkläre ich mit vielen Bildern wie man eine ganz einfache Maske oder auch Mund-Nase-Abdeckung nähen kann, auch geeignet für Ungeübte und Leute die selten Nähen. ´Der Volksmund nennt die Dinger Mundschutz, was allerdings nicht ganz korrekt ist.

Auf einmal sind die in aller Munde, oder eben vor dem Munde. Selbst genähte Mund-Nase-Masken, Spuckschutz, Gesichtsabdeckungen, Behelfsmasken und wie man sie noch nennen möchte. Es handelt sich hierbei um aus Haushaltsüblichen Materialien gefertigte Masken oder Abdeckungen die die medizinischen Mundschütze ersetzen sollen. Denn diese sind einfach nicht in genügender Stückzahl verfügbar.

Eine solche Behelfsmaske schützt NICHT vor eine Ansteckung und filtert NICHT die Atemluft. Aber sie verhindert das beim Sprechen oder Husten kleinste Tröpfchen in die Umgebungsluft geraten und somit eventuell einen Erreger übertragen. Sie schützen also nicht den Träger, sondern eher alle anderen. Da keiner von uns weiß ob er vielleicht den Corona-Virus schon in sich trägt ist so eine Behelfsmaske eine Maßnahme um Menschen in seiner Umgebung zu schützen.

Materialien:

Wir brauchen einen Stoff aus Bauwolle, einen gewebten nicht dehnbaren dünnen Baumwollstoff.

Wenn Du sowas nicht im Haus hast eignen sich folgende Gebrauchsgegenstände auch: Geschirrhandtuch, Stoffservietten, Bettwäsche (100% Baumwolle, kein Biber und kein Microfaser), alte Herrenhemden aus Baumwolle, alte Tischdecken (die moderneren sind leider meistens aus Polyester)…

Pro Maske benötigen wir 40 cm Gummiband/Gummilitze mit einer Breite von 5mm. Wenn Du nur 7 oder 8mm breites hast geht das auch. 1cm und breiter ist leider unangehm. Wenn Du kein Gummiband mehr bekommen hast, wie derzeit Millionen Menschen in halb Europa zeige ich Dir in meinem Blogartikel “Was tun wenn man kein Gummi hat” praktikable Alternativen.

Da es momentan kein Gummiband zu kaufen gibt habe ich hier eine Anleitung gemacht wie Du aus alten T-Shirts Jerseyband herstellen kannst.

Zuschnitt:

Maske nähen aus einem einfachen Stoff Viereck

wir benötigen ein Rechteck 20 x 30 cm. Wie ihr auf meinem Bild erkennen könnt habe ich den Stoff nicht geschnitten sondern gerissen. Dünnere Baumwollstoffe kann man ,wenn man sie etwa 2-3cm ein schneidet und beide Ecken gut fest hält, fadengerade reißen. Das sollte man aber vorher etwas üben.

Das Gummiband oder auch Gummilitze genannt schneiden wir pro Maske 2 Stücke à 20 cm zu.

Vorbereitung:

Maske nähen ganz einfach erklärt. Mit vielen Bildern Schritt für Schritt erklärt

Maske Nähen ganz einfach und Schritt für Schritt erklärt

Wir knicken das Stoffstück rechts auf rechts (also die schöne beduckte seite innen) einmal zusammen und streichen die Kante mit den Fingern das es richtig schön geknickt ist. Diesen Schritt könnte man mit dem Bügeleisen machen. Ich finde das das aber viel zu lang dauert. Wenn Du als Kind viel mit Papier gebastelt hast, weißt Du wie man eine schön scharfe Kante faltet, mach das hier mit dem Stoff so.

Wenn Du wieder aufklappst sollte es so aussehen wie beim Bild oben

An diesen Knick legst Du den Gummibandabschnitt an. Dieser sollte 18 cm lang sein. Also er reicht nicht bis zur anderen Seite.

Beide Gummibänder an den Knick anlegen

So wie auf dem Bild oben sollte es etwa aussehen

Maske nähen ganz detailiert erklärt mit vielen Bildern
Hier zeige ich wie das Gummiband fixiert wird.
so fixiert man das Gummiband am Stoff

Nachdem wir den Stoff wieder zugeklappt haben (rechts auf rechts) fixieren wir die Gummibändern an den Ecken mit einer Stecknadel. Hierbei ist zu beachten das die Nadel nicht durch das Gummiband gestochen wird, sondern knapp daneben. Nur so nah das das Band nicht weg rutscht.

Das Gummiband darf ein kleines Stück raus gucken, aber höchstens so viel wie auf meinem Bild oben, denn wenn es hier mehr raus guckt wird es am Schluss zu kurz.

Jetzt wird genäht

Jetzt geht es schon los. Ich hoffe Du hast Deine Nähmaschine vorbereitet. Und einen weissen oder farblich passenden Faden eingelegt.

so beginnen wir mit dem Nähen

Auf dem oberen Bild siehst Du wie ich das Stoffstück in die Maschine lege. Wir nähen etwa nähfüsschenbreit, also ganz einfach!

Wichtig: Den Anfang “verriegeln”, das heißt Du nähst die ersten paar Stichen paar mal vor und zurück. Dies ist an dieser Stelle wichtig, damit der Gummi nicht raus rutscht.

Ich habe festgestellt das meine Nähmaschine manche Gummibänder nicht so mag… irgendwie zickt sie manchmal wenn ich mit der Lage wo der Gummit mit drin ist beginnge. Lösung: Fang einfach ein Stückchen weiter an und näh mit der Rückwärtstaste bis zum Ende und wieder zurück. Meistens funktioniert das besser. Wichtig ist das Du mindestens 2x über das Gummi genäht hast.

Wir nähen nicht die ganze Seite runter, sondern stoppen etwa 2-3 cm vor der Ecke. Nun kommt das fast schwierigste an dem ganzen Nähprojekt. Wir greifen zwischen die Stofflagen und holen das lose Ende des Gummis vor. Hier muss man etwas aufpassen das man den richtigen Gummi erwischt. Wir brauchen den, den wir gerade oben an unserer Naht angenäht haben. Ohne dabei versehentlich den noch fest gesteckten der anderen Seite raus zu siehen.

Aber das ist halb so schwer, Du kannst durch die Stofflagen ganz einfach ertasten welches welcher Gummi ist.

Wir ziehen das Ende des Gummis nur so weit zu uns, das wir es etwa so wie auf dem oberen Bild anlegen können. Auch hier wieder beachten, den Gummi nicht weiter wie auf meinem Bild heraus schauen lassen… sonst wird er am Schluss zu kurz.

Wenn Du diesen Schritt paar mal gemacht hast, kannst Du auch das nur ertasten.

Zum Verständnis für Anfänger: Der gleiche Gummi den wir am Anfang der Naht eingenäht haben, diesen nähen wir jetzt wieder mit an. Er liegt jetzt in einem Bogen zwischen unseren Stofflagen. Solltest Du Angst haben er sei verdreht… das ist nicht so schlimm und passiert sehr selten.

Hier siehst Du wie ich den Gummi zwischen die Stofflagen lege, ohne den Nähfuss zu heben, die Naht nicht beenden sondern einfach nur kurz anhalten.

Danach einfach über das Gummiband nähen bis zu Ecke.

Damit die Ecke schön und akkurat wird. Nadel unten lassen. Nähfuss heben, Stoff drehen und Nähfuss absenken. (wer öfter näht macht das automatisch so)

Nach der Ecke nur etwa bis zu Hälfte nähen…. Faden Abschneiden und einfach auf der anderen Seite das gleiche machen…Dazu einfach alles umdrehen! Denn oben und unten ist hier völlig egal!

Bei der zweiten Seite auch nur etwa ein Drittel der langen Seite nähen. So das ein Loch entsteht.

Arbeit aus der Maschine nähen und in das Loch greifen und einen der Gummis herausziehen und damit das ganze Teil wenden. Wenn das Loch kleiner ist, ist das etwas fummeliger. Deshalb die Öffnung ruhig etwa ein Drittel der ganzen breite auf lassen.

Nach dem Umdrehen sollte es so ungefähr aussehen (oben). Je nach Stoff wirkt es jetzt etwas zerknittert ist aber eigentlich egal. Wer möchte kann das Teil jetzt glatt bügeln. Aber meiner Meinung nach ist das nicht notwendig und hält nur auf. Mit den Händen glatt streichen.

Wichtig ist das die Ecken schön nach außen gestülpt sind. Wenn wir alles richtig gemacht haben befinden sich die Gummis an den Ecken und wir können die Ecken durch kurzes ziehen am Gummiband ordentlich nach außen bringen. Sollte mal eine Ecke nicht so super akkurat sein, ist das auch kein Beinbruch.

Nun eine Seite wie auf dem Bild oben in Falten legen. Ich mache das “Pi mal Daumen” nach Augenmaß… Wichtig ist das beide Falten in die gleiche Richtung gehen und sich in der Mitte nicht überlappen. Sonst würde es eine Dicke stelle geben, die erstens schwerer zu nähen ist, und zweitens eventuell beim Tragen drückt. Auch sollten die Falten nicht mit dem Gummi überlappen.

Legen die Falten mit der Hand so das das auf der Seite die Du gerade faltest gut und gerade aussieht… die gegenüberliegende Seite einfach ignorieren und hängen lassen.

So wie auf dem Bild oben in die Maschine einlegen. Darauf achten das die Kante gerade ist… also die einzelnen Lagen nicht schräg zueinander liegen. Wenn die Kannten grade sind, ist auch automatisch Deine Falte gerade.

Über die Falten nähen, dabei die Naht am Anfang auch wieder “verriegeln” ggf das Gummiproblem austricksen. Wichtig ist das wir auch wieder das Stück mit dem Gummi mit nähen.

Auf diesem Bild liegt die untere Falte ganz leicht schräg… aber auch das geht so, es sollte nur nicht viel mehr sein.

Nun über die Lange Seite (die mit dem Loch) nähen. Am Stück direkt nach der Seite mit den Falten, ohne absetzen.

Wer möchte kann das Loch mit einer Nadel fixieren, wie ich hier (gelbe Nadel etwas schlecht erkennbar) auf dem Bild oben. Mit etwas mehr Übung kann man die Nadel aber weglassen.

Während die Maske so in der Maschine liegt, legt man die Falten am unteren Ende auch wieder von Hand. Hierbei kann ein Muster im Stoff etwas als Orientierung dienen. Aber auch ohne Muster… wenn Du die Falten ähnlich groß wie auf der anderen Seite legst, und wieder darauf achtest das weder Gummi überlappt wird noch sich die beiden Falten in der Mitte überlappen, dann kommt das so schon hin!!!

Wichtig ist hier nicht die Exaktheit oder Schönheit, sondern nur die Tatsache das Du eine dringend benötigte Maske nähst. Näh lieber 3 Stück so-la-la und gib sie weiter als eine super perfekt!!!

Hier seht ihr die lange Seite, dort wo das Loch, die Wendeöffnung war. Wenn Du es richtig gemacht hast, sieht man davon nichts mehr. Wenn Du hier einen leichten Knick in der Naht hast ist das auch nicht extrem Schlimm, denn diese Seite kommt unter das Kinn.

So wie auf diesem letzten Bild sollte Deine fertige Maske jetzt aussehen. Auch wenn sie wie mein Beispiel hier etwas krumm und schief ist, macht das nicht viel. Denn im Gesicht werden die Falten aufgefaltet und die Seitenkanten sieht man kaum. Und sowieso nie gleichzeitig.

Ich möchte Dich ermutigen ein paar mehr Masken zu nähen und anderen weiter zu geben, auch wenn sie nicht perfekt sind. Sie sollen keinen Schönheitspreis gewinnen, und bieten keinen 100%igen Schutz, aber sie helfen wenigstens ein bisschen.