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Gutes Tun mit der Nähmaschine

Vielleicht bist Du wie viele Andere durch das Masken nähen zu diesem Hobby gekommen. Oder hast es wie ich für Dich wieder entdeckt.

Nähen macht Spaß, doch nicht jeder hat die Geduld um Kleidungsstücke zu fertigen. So geht es mir auch. Wenn ich Lust habe zu Nähen, dann möchte ich gerne schnell Ergebnisse sehen. Am Liebsten in 1-2 Stunden irgendwas fertig haben. Ein Kleidungsstück wo man erst mal die ersten paar Stunden nur Zuschneiden und Vorbreiten muss nervt mich und ich schiebe das immer ewig vor mir her.

Kleine Schnelle Nähprojekte

Für mich muss es schnell ein Ergebnis geben. Deshalb suche ich mir gerne kleine schnelle Nähprojekte aus. Doch irgendwann fragt man sich, was mache ich mit den vielen kleinen, hübschen, aber eigentlich unnötigen Kleinigkeiten?

Ich habe schon so viele TaTüTas und Untersetzter genäht. TaTüTa bedeutet Taschentüchertasche und dazu habe ich sogar eine Nähanleitung gebastelt. Wenn Du noch keine gemacht hast schau Dir diesen Artikel mal an. Diese Täschchen sind hübsch und schnell gemacht und eignen sich gut als Geschenk oder Mitbringsel. Doch irgendwann mal hat man genug davon.

Nähprojekt das einen Sinn hat

Deshalb war ich auf der Suche nach Nähprojekten die einen echten Sinn haben. Die ähnlich wie die Behelfsmasken jemandem wirklich helfen. Und ich bin fündig geworden:

Onkomützen

Onkomütze ist eine Interessengemeinschaft aus handarbeitsbegeisterten Menschen, die für Menschen, denen durch die Chemotherapie die Haare ausfallen, ehrenamtlich eine Mütze nach Wunsch nähen, häkeln oder stricken. Sie organisiert sich über Facebook, sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in den Niederlanden.

So die offizielle Erklärung bei Google. Auf diese Gruppe bin ich bei Facebook aufmerksam geworden. Unter anderem weil sie Nähanleitungen für Mützen zur Verfügung stellen und auch viele Tipps für Nähanfänger geben.

Hier kann man sich mit anderen Nähern austauschen, mit betroffenen Krebspatienten die auf der Suche nach Mützen sind und wenn man viele Mützen nähen möchte gibt es sogar Leute die einfach nur Stoff spenden möchten. Das ist eine tolle Winwin Situation. Jemand der Spenden möchte spendet, jemand der Nähen möchte näht und jemand der Mützen braucht, weil die Haare von der Chemotherapie ausgegangen sind bekommt kostenlos Mützen zugeschickt. Eine tolle Sache finde ich!

Dennoch war dieses Projekt nicht mein Favorit, weil ich nicht so gerne mit Jerseystoff nähe und meine Mützen-versuche bisher alle sehr hässlich geworden sind.

Trotzdem konnte ich mich in der Gruppe schon einbringen. Denn die Spenderinnen der Mützen legen jeder Lieferung irgendwelche Kleinigkeiten bei um dem Empfänger eine kleine Freude zu bereiten. Eine Mützennäherin, bat mich ob ich ihr nicht für diesen Zweck ein paar genähte Herzen zur Verfügung stellen könnte. Sie liebt es Mützen zu nähen, kriegt aber keine Herzen hin. Also haben wir unsere Nähkünste vereint und ich habe ihr kleine Stoffherzen beigesteuert. Ein Foto davon habe ich am Tag 64 in meinem Lockdown Tagebuch gezeigt.

Onkokissen

Ganz ähnlich struckturiert ist die Gruppe “Onkokissen”. Diese sind nur bei Facebook zu finden und haben noch keine externe Webseite. Aber es gibt zahlreiche Kliniken die zum Nähen von bestimmten Herzkissen aufrufen. Ein Beispiel dazu sind die Hamm-Kliniken. Nach einer Brustkrebs bedingten Operation hilft solch ein Kissen bei der schmerzarmen Lagerung. Mittlerer Weile verteilen fast alle Kliniken die diese OPs anbieten an die Patientinnen solch gespendete Herzen.

Auf der Facebookseite von Onkokissen findest Du das Schnittmuster und die Nähanleitung für dieses Herzkissen. Aber auch für weitere hilfreiche Dinge für Krebspatienten. So zum Beispiel “Portkissen”. Das sind kleine Kissen mit einer Halterung für das Sicherheitsgurt im Auto. Denn Patienten die wegen einer Chemotherapie einen dauerhaften Port haben, haben sehr oft das Problem das der Gurt genau dort drauf drückt, was schmerzhaft sein kann.

Diese Kissen und auch weitere sinnvolle Artikel werden für Näh-Neulinge verständlich erklärt und jeder kann und darf sich einbringen und solche benötigte Hilfsmittel fertigen und spenden.

Nähen für Sternchen

Wenn Du gerne Babysachen oder Patchwork nähst, dann könnte dieses Projekt was für Dich sein. Herzenssache ist ein Verein der für “Sternenkinder” näht. Ein Sternenkind ist ein Baby das nicht lebensfähig geboren wird. Diese Kinder sind meistens viel zu Klein um in Babykleidung beigesetzt zu werden. Für die Eltern ist es aber oft wichtig sich von dem Kind nochmals verabschieden zu können. Für genau diesen Moment braucht es irgendwas zum anziehen oder einwickeln. Da diese Situationen logischerweise nicht geplant werden können, brauchen Kliniken und Entbindungsstationen immer wieder geeignete Dinge “auf Lager”.

Nähen für Frühchen

Wen Du gerne für Babys nähst, dann kannst Du Dich auch einer der Organisationen die für zu früh geborene Kinder tätig sind, engagieren. Hier gibt es allerdings sehr strenge Auflagen an Material und Beschaffenheit der gespendeten Näharbeiten. Denn die Kleidungsstücke müssen sehr oft im Brutkasten einsetzt werden. Dafür gibt es eine Vielzahl an Nähanleitungen und Schnittmustern nach denen man arbeiten kann. Kleidungsstücke in diesen extrem kleinen Größen sind immer wieder kurzfristig gefragt, denn im Handel gibt es so kleine Dinge nicht. Auch hier macht es Sinn “auf Vorrat” zu fertigen und zu spenden, denn die Geburtsstationen brauchen derartiges immer sehr sehr kurzfristig. Die betroffenen Eltern haben in der Situation oft gar keine Zeit und Kraft sich um Kleidung für das Kleine zu kümmern.

Nähen für den Weihnachtsbasar in der Gemeinde

Ich kenne einige Damen die regelmäßig für ihre Kirchengemeinde nähen und diese Verkaufen die Dinge auf einem Weihnachtsbasar. Das sind dann oft klassische Dekosachen (Engel, Sterne, Baumschuck) oder auch Dinge die viele Menschen brauchen könnten wie Taschen oder ähnliches. Auf diesem Feld habe ich meinen persönlichen “Dauerbrenner” noch nicht gefunden und ich teste dieses Jahr das erste Mal aus wie meine selbst genähten Dinge bei den Basar-Besuchern ankommen.

Nähen für keine Geschenke

Zum Jahreswechsel hatte ich die Idee Freunde, Bekannte und Nachbarn mit einem Glückskeks zu überraschen. Die Dinger sind eigentlich zu nix gut, außer einem kleinen Gruß darin zu verstecken. Sie kamen gut an, aber ich bezweifle das die Beschenkten sie noch lange aufgehoben haben. Die Nähanleitung habe ich hier aufgeschrieben.

statt Geschenkpapier

Bei mir gibt es kein Geschenkpapier mehr, sondern selbst genähte Geschenkbeutel, die ich mir in allen möglichen Farben und Formen auf Vorrat nähe. Hier findest Du die entsprechende Nähanleitung.

Anderen eine Freude machen mit der Nähmaschine

Du siehst es gibt viele Möglichkeiten mit dem schönen Hobby Nähen anderen Menschen eine Freude zu machen. Ich hoffe ich konnte Dir ein paar Anregungen geben. Sicher gibt es noch viel viel mehr Möglichkeiten. Wenn Du ein Projekt kennst wo man mit wirken kann das ich noch nicht erwähnt habe, dann schreibe mir bitte einen Kommentar.

Vielen Dank für Deinen Besuch auf unterwegsistdasziel.blog