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Ausflugsziel: Feldberg Gipfel mit öffentlichen Verkehr

Letzten Sonntag haben meine Schwester und ich ganz spontan entschlossen einen Ausflug auf den Feldberg zu machen. Diesmal allerdings mit Bus und Bahn.

Wir hatten den Ausflug nicht lange voher geplant und kompliziert die Reiserute herausgesucht, sondern haben ganz spontan kurz vor Abreise in der DB-Navigator App nach einer Reisemöglichkeit gesucht. Über diese App habe ich schon vor längerer Zeit einen Blogpost verfasst und ich buche fast alle meine Fahrkarten darüber.

Verbindung ab Lörrach

Wir sind mit der S-Bahn S6 nach Zell gefahren und dort auf den Bus 7300 der nach Titisee fährt umgestiegen.

Diese Verbindung gibt es täglich stündlich auch Sonntags.

Der Bus in Zell fährt direkt am Bahnhof ab. Direkt gegenüber des Bahnsteigs. Die Verbindung ist so getaktet das man ohne Hektik umsteigen kann und wenn man flott ist sogar nebenan in der Heitzmann-Filiale noch ein Brötchen oder Süsses Teilchen holen kann.

Buslinie 7300

Der Bus ist ein knallroter Gelenkbus. Er hat die Möglichkeit bis zu 5 Fahrräder mit zu nehmen, die hinten an den Bus angehängt werden. Das Einhängen der Räder übernimmt der Fahrgast normal selber, nur wenn es sein muss hilft der Busfahrer dabei. Für die Fahrräder muss eine separate Fahrkarte erworben werden.

Hunde sind in diesem Bus auch zugelassen, ob diese ein Ticket brauchen und ab welcher Größe ist mir allerdings nicht bekannt.

Der Linienbus klappert alle Dörfer entlang der B317 ab und fährt so manchen Umweg durch die Ortskerne. Deshalb braucht er von Zell bis zum Feldberg etwa eine Stunde. Aber dadurch sieht man auch viel mehr als wenn man mit dem PKW nur die Bundesstrasse lang fährt.

Haltestelle auf dem Feldberg

Oben auf dem Feldberg gibt es gleich mehere Haltestellen. Ich empfehle nicht an der ersten, die direkt an der Passstraße befindlich ist auszusteigen. Man kann sitzen bleiben bis zur Haltestelle “Feldberg Busbahnhof”. Wobei man ein Bahnhofsgebäude vergeblich sucht. Es handelt sich um eine Wendeplatte mit mehren Haltepunkten.

Von hier aus sind es nur noch wenige Schritte bis zu der Seilbahn oder den Skiliften. Der Weg zur Seilbahn ist eben und auch für Kinderwägen und Gehbehinderte machbar.

Ob die Seilbahn Rollstuhltauglich ist, ist mir leider nicht bekannt, mir sind oben auf dem Gipfel keine Rollstuhlfahrer aufgefallen.

Nachtrag: Laut dieser Webseite ist die Seilbahn barrierefei: https://www.feldbergbahn.de/Informationen/Barrierefrei

Bergstation der Feldberg Seilbahn.

Feldberg Seilbahn

Die Seilbahn ist nur etwa 900 Meter lang und überwindet dabei 175 Höhenmeter. Die Fahrt kostet rauf und runter für Erwachsene 12€.

Meine Schwester und ich haben uns dafür entschlossen den Weg bis zum Gipfel hoch zu laufen. Dafür gibt es mehre Wege und wir haben uns für den kürzesten (aber auch steilsten) paralell zur Seilbahn entschlossen.

Dieser Weg ist nicht sehr weit, aber echt steil. Zum Teil gibt es Treppen

Fussweg auf den Feldberg Gipfel. Im Hintergrund ist ein Skilift zu sehen

Frei nach dem Motto “Unterwegsistdasziel” haben wir uns für den Aufstieg sehr viel Zeit genommen und mehrfach Pause gemacht um die Landschaft zu genießen. Deshalb kann ich keine genaue Angabe machen wie lange man für den Weg braucht.

Feldberg Gipfel?

Die Seilbahn endet nahe dem sogenannten Vorgipfels an dem ein Steinobelisk den höchsten Punkt markiert. Dieser Punkt ist 1449 Meter hoch und heißt eigentlich “Seebuck”, denn von hier aus sieht man den nahe gelegenen Feldsee.

Der Eigentliche Gipfel liegt etwa 2 km in westlicher Richtung und ist über einen moderaten Wanderweg erreichbar. Dieser ist nicht sehr steil und ist mit Kinderwagen und Kleinkindern machbar.

Das markanteste an dieser Strecke: es gibt keine Bäume, wir befinden uns knapp über der Baumgrenze. Bei Sonne, Wind und Regen kriegt man alles volle Kanne ab!

Auch wenn man nicht bis zum eigentlichen Gipfel rüber geht kann man von hier aus eine beeindruckende Aussicht genießen.

Der Feldberg Gipfel: Das hier ist gar nicht der höchste Punkt. Es handelt sich nur um den “Seebuck”

Feldberg Gipfelturm

Auf dem Foto weiter oben mit der Seilbahn ist der Feldberg Gipfelturm zu sehen (der auch nicht auf dem höchsten Punkt steht!). Der Gipfelturm ist von der Seilbahn aus auch für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte und bei nicht so gutem Wetter erreichbar. Die Aussichtsplattform ist Barrierefrei und im Turm ist außerdem noch ein Schinkenmuseum untergebracht.

Ein Ausflug auf den Feldberggipfel lohnt sich also auch bei nicht ganz idealem Wetter.

Einkehr am Fuß der Seilbahn

In unmittelbarer Umgebung der Talstation der Seilbahn gibt es mehere Möglichkeiten zur Einkehr. Wir hatten uns für die Seebuck-Hütte entschieden und hier einen leckeren Wurstsalat und Flammwaie gegessen.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen das die Corona-Auflagen hier unaufdringlich und angenehm integriert wurden. Selbstverständlich holt man sich das Essen an der SB-Theke mit Mundschutz ab und füllt die Kontaktkarte aus (sonst kriegt man kein Essen).

Das Preisniveau ist für die tolle Lage echt okay. Mein Wurstsalat hat 7,50€ gekostet. Eine Tasse Kaffee gibt es für 2,50€. Die Sanitären Anlagen im UG sind nicht barrierefrei und etwas Skihütten-Niveau aber sauber !

Danach haben wir uns wieder auf den Weg zum Bus gemacht. Der Bus 7300 fährt von hier aus in beide Richtungen stündlich. Echt praktisch. Meine Schwester ist mit dem Bus nach Titisee gefahren und von dort weiter zu ihrem Wohnort und ich bin mit der gleichen Linie in die andere Richtung nach Zell um dort auf die S-Bahn umzusteigen.

Die Anbindung an die S-Bahn funktioniert super! Der Bus war pünktlich. Und das obwohl Fahrräder verladen werden mussten.

Genauer Reiseplan:

  • Abfahrt Lörrach Hbf 10:58 Uhr
  • Ankunf in Zell 11.26 Uhr
  • Abfahrt Bus in Zell 11:35 Uhr
  • Ankuft auf dem Feldberg 12:35

Rückfahrt:

  • Abfahrt auf dem Feldberg 16:25 Uhr
  • Ankunft in Zell 17:27 Uhr
  • Abfahrt S-Bahn 17:34 Uhr
  • Ankunft in Lörrach 18:00 Uhr

Fahrkosten Lörrach-Feldberg und zurück:

Badenwürtemberg-Ticket für 24,- €

Wenn man diese Fahrt zu zweit macht oder als Gruppe wird es noch günstiger!

Fazit:

Es war ein sehr schöner Ausflug! Durch das Bawü-Ticket und das wissen das der Bus jede Stunde fährt auch sehr entspannt und stressfrei. Wir hätten jederzeit früher oder später fahren können.

Winterausflug zu Rodeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Ein Winterlicher Familienausflug mit Rodeln und das ganz ohne Auto und Schlitten schleppen… ja das ist möglich und nicht mal so sehr teuer.

Da hier im Raum Lörrach und Freiburg kein Schnee in Sicht ist hatte ich die Idee zur Allwetter-Rodelbahn in Todtnau zu fahren. Der Hasenhorn-Coaster wie die Anlage auch genannt wird hat bei dieser Witterung täglich geöffnet. In meinem Blogpost zur Allwetter Rodelbahn findet ihr noch mehr Informationen über dieses tolle Ausflugsziel, das nicht nur für Familien mit Kindern attraktiv ist.

Ich habe die Bahn zwar im Sommer bei größten Hitze besucht (und mir Sonnenbrand geholt) aber mit er richtigen Kleidung ist das auch bei diese Wetter ein tolles Erlebnis.

Der Hasenhorn Coaster ist nicht nur im Sommer ein tolles Ausflugsziel

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Todtnau

Es ist gar nicht so kompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Todtnau zu kommen. Es fahren Busse von Zell oder Kirchzarten.

Von Freiburg (Hbf) braucht man zwischen 1 Stunde und 1,5 Stunden und muss nur einmal von der Bahn auf den Bus umsteigen. Das ist eine Fahrzeit die auch für kleine Kinder zumutbar ist.

Von Lörrach fährt man mit der S-Bahn bis nach Zell und steigt dort in den Bus um. Gesamtfahrzeit etwas über eine Stunde.

Wo findet man die Fahrpläne?

Also ich als Oft-Bus-und-Bahn-Fahrer habe die App der Deutschen Bahn auf meinem Handy installiert, sie heißt DB-Navigator und hiermit kann ich auch alle Busverbindungen finden. Über diese App habe ich auch schon einen Blogartikel geschrieben: DB-Navigator,

Wenn Du Dir die App nicht installieren magst kannst Du unter eine dieser Links im Internet die exakten Verbindungen suchen:

Oh weia, was kostet das?

Keine Panik, wenn man es richtig anstellt ist Bus und Bahn Fahren gar nicht so teurer!

Im Bereich des RVL (Verkehrsverbund Lörrach) kannst Du für diesen Ausflug die Solocard24 oder als Familie die Teamcard24 nutzen. Beides habe ich auch schon mal in eine Blogpost beschrieben: Tagesticket Solocard24/Teamcard24.

Mit der Teamcard24 können bis zu 5 Personen den ganzen Tag fahren!
Mit der Solocard reisen minderjährige Kinder kostenlos mit!

Diese Tickets bekommst Du an allen Fahrkarten Automaten im Bereich des RVL oder in der Navigator App . Achtung im Bus vermutlich nicht erhältlich.

Was kostet das wenn ich aus Freiburg komme?

In diesem Falle ist wohl das Baden-Würtemberg-Ticket die günstigste Lösung. Auf jeden Fall billiger als Einzelfahrscheine.

Hierzu etwas interessantes aus dem Kleingedruckten:

Wenn das Baden-Würtemberg-Ticket von bis zu zwei Personen genutzt wir, kann eine er Personen beliebig viele eigene Kinder oder Enkel unter 15 Jahren mitnehmen.

Also mit dem Baden-Würtemberg-Ticket fahren bis zu 4 Erwachsene ( oder 2 mit Kindern) den ganzen Tag für 24,- €.

Fazit:

Es ist gar nicht so teuer mit der ganzen Familie oder als Gruppe mit Bus und Bahn zu fahren.

Ein Herbstausflug auf den Belchen mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Meine Mutter hatte sich gewünscht das ich mal wieder einen Ausflug mit ihr mache. Sie ist nicht der Typ Mensch der gerne Städte und Geschäfte anguckt sondern genießt lieber die Natur. Die Reise darf auch nicht zu lange dauern, und es sollte nach Möglichkeit fast nichts kosten. Meine Mama ist sehr sehr sparsam. Und so fand sie auch heraus das man mit ihrer Punktekarte bis auf den Belchen fahren kann.

Es handelt sich hier um einen Ausflug von 2017, ich habe den alten Blogpost über eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Belchen, überarbeitet und ergänzt.

Der Belchen ist mit 1414 m der dritthöchste Berg des Schwarzwald und im Gegensatz zum Feldberg vom Küchenfenster meiner Mutter aus zu sehen, deshalb entstand wohl die Idee das sie dort hin will.

Wir fuhren zuerst mit dem Zug nach Bad Krotzingen und stiegen dort auf die Münstertal-bahn um. Diese Zugstrecke ist eher Sbahn-artig ausgebaut und wird regional betrieben. Diese Stecke ist sicher nicht die schnellste Verbindung aber landschaftlich sehr reizvoll.

Wir fuhren bis Münstertal um dort auf einen Bus umzusteigen. Leider sind die Abfahrtszeiten nicht ideal getaktet so das wir Wartezeit hatten. Diese haben wir jedoch bei einem Kaffee vom Bäckereishop des nahegelegenen Rewe-Marktes genossen.

Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück, je höher wir kamen umso schöner wurde es. Bei der Abfahrt in Müllheim war es noch sehr bedeckt und wir fürchteten das es regnen würde. Aus diesem Grunde gibt es auch keine Fotos von dem ersten Teil unserer Fahrt. Die hier gezeigten Bilder entstanden erst nach dem Umstieg in Münstertal.

Aussicht vom Aufstieg auf den Belchen am linken Bildrand ist die Seilbahn zu sehen
Aufstieg auf den Belchen, links ist die Seilbahn zu sehen

An der Talstation der Belchen Seilbahn bei Aitern trennten wir uns. Meine Mutter wollte Seilbahn fahren, aber ich wollte unbedingt nach der Fahrerei etwas laufen und entschied mich das letzte Stück bis zum Gipfel zu laufen.

Dabei hatte ich die Wahl den kürzesten aber auch steilen Weg zu nehmen oder aber einen flacheren aber längeren Zickzack Weg der mehrfach die Trasse der Seilbahn kreuzt. Ich habe den längeren genommen und bin wirklich sehr oft zum fotografieren stehen geblieben und habe mich nicht beeilt… und war trotzdem in etwa einer Stunde oben.

Meine Mutter war logischer Weise viel schneller oben, die Fahrt in der Seilbahn dauert etwa 10 Minuten. Die Seilbahn auf den Belchen Gipfel verkehrt ganzjährig, Preise und Fahrpläne findet man unter www.belchen-Seilban.de.

Die Talstation der Belchen-Seilbahn erreicht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch aus Lörrach per Sbahn bis Zell und ab da mit dem Bus 7300 Richtung Titisee. Oder aus Freiburg kommend mit dem Zug nach Titisee und ab da der Bus Richtung Zell.

Mit dem PKW darf man nur bis zur Talstation der Seilbahn fahren, es gibt zwar eine Straße zu dem Gasthof unterhalb des Gipfels doch diese ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.

Die Belchen Seilbahn hat eine interessante Geschichte

Über die Belchen-Seibahn gibt es etwas interessantes zu berichten. Die Gondeln die seit Dezember 2001 am Belchen verkehren sind sozusagen recycelt. Diese waren 2000 für die Expo in Hannover gebaut worden und waren dort jedoch nur für die Dauer der Ausstellung im Einsatz. Seit dem Fahren sie hier am Belchen.

Die Seilbahn verfügt über Behindertengerechte Ein und Ausstiege und durch die geschlossene Form können auch etwas ängstlichere Personen gut damit fahren.

Da die Gondeln relative Bodennah verkehren ist so eine Fahrt auch für Personen mit Höhenangst geeignet.

Obwohl ich mich nicht beeilt habe, war ich nach etwas über einer Stunde oben. Diese Strecke ist also auch für Ungeübte oder kleine Kinder zu schaffen.

Zu Anfang ging es durch den Wald.

Aufstieg zum Belchen, so ist der Weg beschaffen

Wunderschön und geheimnisvoll… Aber jetzt seht Ihr warum man für den Weg unbedingt geeignetes Schuhwerk braucht. Für meine 78 jährige Mutter wäre der Weg allerdings nichts mehr. Man muss schon trittfest sein.

Herbstsonne im Schwarzwald, stimmungsvoller Aufstrieg zum Belchen Gipfel

Bei so viel schönen Farben und tief stehender Sonne muss ich einfach innehalten und genießen… und zwanghaft gaaaanz viele Fotos machen.

Was leider dazu führte das mein Akku auf dem Gipfel bereits leer war und ich von der uns bietenden Aussicht keine Bilder machen konnte.

Neben der Bergstation der Seilbahn befindet sich ein Gasthof, angeblich der höchste von Baden-Württemberg. Dieser ist auch für ältere oder leicht gehandycapte Personen erreichbar. Dort gibt es Kaffee und Kuchen sowie warme Speisen (kleine Karte, je nach Saison ).

Vom Gasthof aus geht es noch ein kleines Stück bis zum Gipfel. Der Weg ist nicht sehr steil aber meine Mutter hat sich das nicht zugetraut. Die Aussicht ist auch von hier schon sehr toll.

Der Gipfel selbst ist recht Flach, beinahe erkennt man den Höchsten Punkt nur an dem Gipfelkreuz.

Mein Fazit:

Ein Ausflug auf den Belchen ist mit öffentlichen Verkersmitteln machbar und erschwinglich. Auch für Senioren geeignet.

In Bruchsal wird eine Gleisquerung gebaut. Baustelle in der Unterführung

Das Wort Gleisquerung kannte ich bis eben auch noch nicht. Weil ich wissen wollte was hinter dieser Wand in der Unterführung am Bahnhof Bruchsal ist habe ich einfach mal gegoogelt. In Bruchsal wird die Gleisquerung neu gebaut. Früher hätten wir gesagt “die Unterführung wird verlängert”.

Gestern war ich mit dem Zug unterwegs und musste das erste Mal in Bruchsal umsteigen. Ich kannte den Ort bisher nur vom durchfahren. Und ich hab effektiv nicht viel davon gesehen, weil ich nur kurzen Aufenhalt hatte. Der Bahnhof ist nicht sehr groß, aber hier halten ICE und IC.

Beim Gleiswechsel ist mir einer Unterführung etwas lustiges aufgefallen… Ein Spiegel. Und ein Hinweis zu einem Gleis 5 zu dem man momentan gar nicht hin kommt. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich das es sich eigentlich nur um einen gut gemachten Bauzaun handelt. Ich fand die Idee so  gut das ich die Wand fotografiert habe. Und es ist mir sogar gelungen einen Moment ohne viele Passanten abzupassen.

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Mein erster Gedanke war “wir sind in Bruchsal, brechen die dort einen Saal?” Manchmal  habe ich so alberne Gedanengänge. Einen Spiegel an dieser Stelle anzubringen ist eine gute Idee, im ersten Moment meint der Besucher der Gang ist unheimlich lang. Dabei gibt es momentan ja nur Zugang zu 4 Gleisen.

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Über dem Spiegel steht “hier gehts weiter in die Bahnstadt”. Dies soll de Hinweis auf das geplante Bahnstadt-Carre ein neues Stadtentwicklungsprojekt mit 113 Wohneinheiten und Geschäftgebäuden sein. Die Bauarbeiten dazu haben begonnen.

Da ich seit meiner Jugend viel mit dem Zug reise, habe ich schon viele Bahnhöfe erlebt und meistens waren die Haltepunkte wo gerade gebaut wurde besonders ungemütlich und caotisch. Fast immer glotzt man nur auf hässliche und oft beschmierte Holzwände. Hier haben sich die Planer mal echt was gutes einfallen lassen.

Ich frage mich ob Euch meine Bahnhof-Erlebnisse gefallen, über einen Kommentar dazu würde ich mich sehr freuen.

Historische Standseilbahn Stuttgart – eine Schräge Sache

Im Stadtführer für Stuttgart als “schräge Sache” beschrieben, erweist sich die Standseilbahn als Naturerlebnis und echte Bahnromantik. Ein interessantes Zeugnis historischer Nahverkehrsmittel. Eine Standseilbahn ist eine Bahn bei der die Fahrgastzellen zwar auf Schienen laufen, jedoch hauptsächlich über Seile bewegt werden. So fährt die Stuttgarter Standseilbahn, die den Stadtteil Heslach mit dem Waldfriedhof verbindet sehr energiesparend.

Die 85 Höhenmeter werden dadurch ohne viel Energie Aufwand überwunden weil beide Wagen am gleichen Seil hängen. Fährt ein Wagen hinunter zieht er durch sein Gewicht den anderen Wagen hoch.

Die Holzkabine der Standseilbahn Stuttgart im oberen Bahnhof beim Waldfriedhof
Die Holzkabine im oberen Bahnhof

Die Stuttgarter Standseilbahn wurde 1929 erbaut um den Besuchern des auf dem Berg liegenden Waldfriedhofs den Besuch zu erleichtern. So wurde die Bahn anfangs vorallem von Beerdigungsbesuchern benutzt und erhielt deshalb von der Bevölkerung den Kosenamen “Erbschleicherexpress”.

Innenansicht der Standseilbahn stuttgart Holzbänke

Auf dem Bild nur wenig erkennbar wie schräg die gesamte Kabine ist. Jeder Fahrgast sitzt auf einwm anderen Niveau.

Aufgrund der Bauweise ist die Bahn nicht geeignet für Kinderwägen und Rollstühle. Rollschuhe und Fahrräder sind ebenfalls nicht erlaubt.

Die Bahn verkehrt im 20 Minuten Takt und die Fahrt dauert nur etwa 10 Minuten. Die Geschwindigkeit beträgt nur etwa 11 km/h also kann man die beschauliche Fahrt durch den Wald echt geniessen.

Standseilbahn Stuttgart aussicht aus dem Cockpit. Gegenverkehr,  die zweite Kabine kommt uns entgegen

Beinahe das spekulärste auf der Fahrt… der Gegenverkehr! Logischerweise müssen sich die beiden Kabinen begegnen.

Detail der Holzkabine standseilbahn Stuttgart, historisch steht unter Denkmalschutz

Die Kabinen stehen unter Denkmalschutz und sehen noch genauso aus wie vor 90 Jahren.

Das tolle ist, man braucht keine separate Fahrkarte, es gilt das normale Nahverkehrsticket der SSB (Busse und Straßenbahn).

Der untere Bahnhof der Standseilbahn Stuttgart steile Trasse

Wie Steil die Fahrt ist erkennt man hier, kurz vor Einfahrt in die Talstation.

So sieht die Trasse der Standseilbahn von unten aus.

Die Trasse von der Talstation aus.

Für Technik Interessierte: an beiden Stationen ist die Technik hinter Glasschreiben und gut beleuchtet zu sehen und es gibt Infotafeln mit den wichtigsten Daten.

In der Kabine fährt immer ein “Fahrer” mit, der gerne Auskünfte gibt und fragen beantwortet.

Fazit: ein wirklich cooles Fahrerlebnis mit dem ich nicht gerechnet hatte…

Angeblich gibt es in Deutschland nur noch 4 Bahnen mit dieser Bauart.

Ich habe bei Youtube ein gut gemachtes Video von einer Fahrt auf der Standseilbahn entdeckt: Standseilbahn Stuttgart

Flexibele Verkehrsmittelwahl

Facebook hat mich gestern an dieses Bild von Nino de Angelo und die zugehörige Reise erinnert. Das war echt eine Besondere Fahrt mit deutsche Bahn, Stadtmobil, S-Bahn, Fernbus… fast allem.

Nino de Angelo auf der Bühne in Bühl bei Mannheim

Nino de Angelo auf der Bühne in Bühl bei Mannheim

Aufgenommen ist das Bild in der Disco Terminal in Bühl bei Mannheim.

Um die Kosten gering zu halten bin ich damals mit dem Baden-Württemberg-Ticket der Deutschen Bahn nach Mannheim gefahren. Mit dieser Fahrkarte kann man so weit fahren wie man möchte, allerdings nur mit Nahverkehrzügen. Dieses hatte ich fast die längsmögliche Strecke von Basel nach Mannheim ausgereizt. Was allerdings bedeutete das ich mindestens in Offenburg und Karlsruhe umsteigen muss.

Ich weiß nicht mehr genau die Uhrzeiten aber ich war mindestens 5 Stunden unterwegs.

In Mannheim traf ich mich mit einer Freundin und unser erstes Ziel war die Bahnhoftoilette. Wir wollten uns gleich für die Disco umziehen, um dann auf ein Carsharing Auto von Stadtmobil umzusteigen.

Umziehen im oder am Auto war bei Minus Temperaturen keine Option.

Die Toiletten in Mannheim waren total überlaufen und man musste Schlange stehen. Eine Reinigungskraft versuchte die Schlange zu reduzieren und schickte uns beide gleichzeitig in die Gehbehinderten Toilette. Riesen Platz zum Koffer öffnen und umziehen.

Dann mussten wir erstmal den Leihwagen suchen. Ich hatte das Auto über die Stadtmobil Webseite gebucht und mir die Wegbeschreibung zum Stellplatz aufgeschrieben. Wohl gemerkt ich war das erste mal in Mannheim und hatte zuvor noch nie einen Wagen in einer fremden Stadt angemietet.

Das mit dem Auto finden klappte einwandfrei und auch der Bordcomputer erkannte meine Mitgliedskarte und ich konnte los fahren. Nur hatte der Wagen ein Autoradio/ Navigationssystem das offensichtlich einer der Vormieter durch zuviele Falscheingaben blockiert hatte. Wie sollten wir jetzt diese Disco finden?

Meine Freundin hatte seit wenigen Tagen ein nagelneues Smartphone und meinte sie könne damit Navigation machen. Zu dem Zeitpunkt war mir das total neu das sowas so einfach geht.

Wir probierten zusammen Googlemaps aus und das Gerät navigierte und problemlos und schnell zu dem Veranstaltungsort!

Der Auftritt von Nino de Angelo war toll aber sehr spät. Zuvor hatten wir Zeit einige Freunde der offiziellen Nino de Angelo Fangemeinschaft kennenzulernen.

Nach dem Auftritt war uns klar das es nun schwierig sein würde mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zu kommen.

Deshalb hatte ich den Wagen auch bis 7 Uhr reserviert damit wir uns notfalls darin aufhalten könnten. Doch dafür war es viel zu kalt.

Meine Begleitung fand herraus das es eine S-Bahn Richtung Karlsruhe gab. Von dort aus sei es leichter und wahrscheinlicher Richtung Stuttgart zu kommen.

Diese S-Bahn war sehr begehrt bei den regionalen “Partypeoples” und fast voll. Wir fühlten uns allerdings fast wie Ausserirdische, denn wir waren im ganzen Zug die einzigen über 25 und nicht besoffen!

Über eine Stunde lang zuckelten wir mit dieser ratternden Bahn durch die Dörfer und die Besoffenen Kids um uns herum stiegen nach und nach aus. Irgendwann erreichten wir endlich den Bahnhof Karsruhe wo wir die Haltestelle der Straßenbahn nach Heilbronn suchten.

Ich war schon lange nicht mehr wirklich orientiert und dankbar das meine Begleitung zielbewusst das Gleis fand… dort hieß es 30 oder mehr Minuten warten. Mitten in der Nacht, etwa 1 Grad, völlig übermüdet mit Gepäck…

Dann endlich die warme Bahn… nochmal ne Stunde oder so. Da es hier nicht so voll und laut war döste ich die meiste Zeit.

Gegen 7 uhr !!! Waren wir dann endlich in der Wohnung der Freundin. Endlich ein warmes Bett.

Am Nachmittag nach ein paar Stunden Schlaf bin ich dann weiter mit dem Nahverkehrzug nach Stuttgart zu meiner Schwester gefahren.

Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau ob ich an dem Abend mit dem Fernbus nach Lörrach gefahren bin oder am nächsten Tag.

Insgesamt war es ein Erlebnisreiches aber anstrengendes Wochenende bei dem ich die meiste Zeit in irgendwelchen Zügen saß.

Handarbeiten und Reisen

Ich habe festgestellt das geht sehr gut zusammen. Wann sonst ist man gezwungen lange ruhig an einer Stelle zu sitzen als im Bus und Zug.

Auf kurzen Strecken von 30 oder 60 Minuten kann man sich noch damit beschäftigen einfach aus dem Fenster zu sehen oder zu dösen. Aber meistens kommt einem dann die Fahrt nur unnötig lang und langweilig vor. Wenn man aber etwas aktiv tut vergeht die Zeit wie im Flug und schwups ist man am Ziel Bahnhof.

Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen auf langen Fahrten immer etwas zum Stricken oder Häkeln dabei zu haben:

Diese Häschen sind zum Großteil in Bus und Bahn entstanden. Nach 2 bis 3 Stück hatte ich die Anleitung im Kopf und musste unterwegs nicht mehr nachgucken. Solch kleine Teile sind ideal wenn man umsteigen muss usw. Ich konnte mir einteilen “bis zum nächsten Umstieg mach ich den Kopf, im anderem Zug dann die Ohren” .

Bei kleinen Einzelteilen kann man auch gut zwischendurch aufhören ohne das man den Überblick verliert und später aufwändig nach zählen muss wo man war. Ausserdem sind sie ganz praktisch zu transportieren. Und ein persönliches  Mitbringsel.

Sockenstricken ist auch Ideal. Mein persönlicher Rekord ist eine ganze Socke fertig im Fernbus von Lörrach nach Stuttgart.

Beim Sockenstricken ist es allerdings wichtig das man nicht zu oft umsteigt, denn bei jedem aus und einpacken kann was schief gehen. So habe ich zum Beispiel mal eine Nadel des Nadelspiels verloren… mit nur 4 Nadeln weiter stricken geht nur am Schaft und Fusslänge.

Richtig unangenehm kann es werden wenn man sich versehentlich auf sein Strickzeug setzt… aua…