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Hamburg Insider-Tipp Veddler Fischgaststätte

Ich hatte meiner Freundin, die gebürtige Hamburgerin ist gebeten ich möchte richtig klassisch Fisch essen. Und sie zeigte mir einen absoluten Insidertipp, die Veddeler Fischgaststätte. Dort gab es frischen Backfisch in einer urigen Kneipenatmosphäre.

Ein Echter Insider-Tipp

Eine Freundin von mir ist gebürtige Hamburgerin und lebt schon ihr Leben lang in der Hansestadt. Sie kennt sich in der Stadt sehr gut aus, und liebt es ihrem Besuch “ihre Stadt” zu zeigen. Ich bat sie mit mir in ein richtig typisches Fischlokal zu gehen. Und der Bitte kam sie sehr gerne nach.

“Du kennst doch so klassische Kneipen, oder?” begann sie ihre Einleitung. Ich wollte aber was richtiges Essen und nicht in eine Kneipe… dachte ich, zugegeben ich hatte Hunger…

Sie erklärte mir das wir auf eine Insel in der Elbe müssen, die nur über eine der viel befahrenen Brücken erreichbar ist. Für mich, als Südbadenerin, die den Rhein bei Basel schon als großen Fluss empfindet fast unvorstellbar das in Hamburg ganze Industriegebiete auf Inseln in der Elbe untergebracht sind.

Wir fuhren also über die Brücke und waren umgeben von zahlreichen LKWs mit Containern und einem Verkehr wie im Taubenschlag (Wochentags um die Mittagszeit). Die Gebäude rund herum sind eher hässliche Industriebauten und vor allem Lager und Speditionen.

Mitten drin das Stage-Theater wo gerade König der Löwen aufgeführt wird. Das Gelände um das Theater und den Parkplatz ist gepflegt und hübsch, doch nur eine Straßenecke weiter wieder leicht marode und vom rauen Wetter gezeichnete Industriebauten. Hafengebiet eben…

Wir fuhren an der Zufahrt zum Cruise Center vorbei, der Anlegestelle für die großen Kreuzfahrschiffe, ein Gelände mit einem riesigen ein gezäunten Parkplatz. Doch dann wieder Hafengebiet und ganz viele LKWs. Viele Brücken und Unterfühungen und eine Verkehrsführung die mich schon lang die Orientierung verlieren liessen. Dann hielten wir auf einem Kopfstein gepflasterten Parkplatz, Nebenan wohl ein Firmenparkplatz, jedenfalls standen dort ganz viele weiße Lieferwägen des gleichen Typs. Aber ein Restaurant konnte ich hier nicht ausmachen.

“Was ist los hast Du Dich verfahren” fragte ich meine Chauffeurin doch diese meinte “nein wir sind da!”.

Hier? An der Ecke des Parkplatzgeländes befand sich ein kleines Gebäude, leicht herunter gekommen und Schmucklos doch mit einer Astra-Bierwerbung über der Türe. Ich dachte “was ist das für eine Spelunke?” denn mein Eindruck war das da in dem keinen Haus sicher nur eine Kneipe ist aber sicher kein Speiselokal. Doch meine Begleitung war sich ganz sicher das wir hier richtig sind. Ich war mit ihr schon an vielen tollen Orten und ich vertraue ihr. Mit jemand Fremden wäre ich dort nicht rein gegangen.

Veddeler Fischgaststätte in Hamburg ein echter Insider-Tipp
Nicht leicht zu finden ist das Gebäude der Veddeler Fischgaststätte

Hinter eine altbackenen Zugluftvorhang steht man sofort mitten in dem Gastraum, der echt nicht groß ist aber voller Leute. Menschen aller Altersklassen und Bevölkerungsschichten drängen sich an eng gestellten einfachen Holztischen. Man sitzt auf ganz einfachen, leicht unmodernen Holzstühlen und es herrscht in dem Raum reges Stimmengewirr aber eine entspannte und gesellige Atmosphäre.

Der Gastraum ist herrlich altmodisch, an den Fenstern hängen Gardinen die Aussehen als seien sie aus den 60er Jahren. Seit dem scheint die Zeit still gestanden zu sein. Nach der schlimmen Sturmflut Katastrophe 1962 als dieser Bereich überflutet war, wurde die Gaststätte wieder so her gerichtet wie sie vorher war.

Veddeler Fischgaststätte in Hamburg
Der Tresen sieht aus wie 1932

Wir setzen uns gleich an den ersten Tisch wo schon Leute sitzen die uns freundlich zunicken. Ein älteres Ehepaar bekommt gerade ihr Essen das die Bedienung im weißen Kittel mit “und hier zwei Kleine” kommentiert. Diese beiden “kleinen Portionen” Backfisch mit Kartoffelsalat passen gerade noch so auf die Teller !!!

Die Karte liegt auf dem Tisch und das Speiseangebot füllt nicht mal eine halbe Seite. Es gibt Backfisch in “Gross”, “Klein” und “Baby” wahlweise mit Kartoffelsalat oder Pommes, Brathering oder Scholle … dann hat es sich schon.

Fischessen in der Veddeler Fischgaststätte 
Backfisch mit Pommes kleine Portion
zweimal Backfisch “kleine Portion”

Fast jeder hier ist Backfisch, und den isst man mit zwei Gabeln! Die Bedienung ist freundlich und schnell und wuselt zwischen den Tischen hin und her, das ich mich frage wie sie den Überblick behält. Denn es geht zu wie im Taubenschlag. Im Minutentakt verteilt sie Teller mit frisch zubereiteten Backfisch und nimmt neue Bestellungen auf. Zum Bezahlen muss man zu Tresen gehen und dort bei der Chefin bezahlen. So geht es schneller und die Bedienung hat mehr Zeit um neue Portionen zu verteilen.

Denn hier kommt keiner rein um nach dem Essen länger sitzen zu bleiben. Es gibt zwar Kaffee in der Karte (1,80€) doch in der vollen Gaststube konnte ich niemanden sehen der Kaffee trank. Der erfahrene Gast kommt rein, bestellt, isst seinen Fisch, steht auf und zahlt.

Und es sind fast nur erfahrene Gäste hier, Einheimische und Arbeiter die an den Tischen angeregt miteinander schnacken. Und die wissen was gut und preiswert ist. Meine Portion hat 11,30 gekostet und war soooo lecker!

Wer mal was richtig authentisches erleben will und deftig und lecker essen will, für den ist die Veddeler Fischgaststätte ein guter Tipp.

Die Veddeler Fischgaststätte ist schwer zu finden

Die Adresse lautet Tunnelstraße 70, 20539 Hamburg

Am besten in Google-Maps eingeben und damit navigieren denn die meisten Navis finden den aktuellen Weg nicht richtig, weil in dem Gebiet gerade sehr viel neu gebaut wird und die Straßenführung sich in den letzten Monaten mehrfach geändert hat.

Und man fährt sehr leicht daran vorbei, weil man es schlicht übersieht. Wenn ihr bei eine Kreisverkehr seid, der durch zwei benachbarte Brücken durch geht, seit ihr eigentlich in Sichtweite…

Parkplätze gibt es ausreichend. Für Rollstuhl oder Kinderwagen nicht geeignet da schlicht zu eng.

Die Älteste Fischgaststätte Hamburgs

Die Veddeler Fischgaststätte gilt als älteste Fischgaststätte Hamburgs, denn sie wird seit 1932 an diesem Ort betrieben und sie hat damit schon längst Kultstatus. Das Lokal wirbt sogar damit das sie “Hamburgs kleine Speisekarte” haben.

Mein Fazit

Die Fischgaststätte ist einen Besuch wert, aber man muss Fisch mögen. Denn es gibt schlicht nichts anderes, außer vielleicht einen Salat.