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Meine Erfahrung mit dem Varizen Stripping / Krampfadern ziehen

Hier möchte ich meine Erfahrungen mit der Varizenstripping Methode bzw. Venenstripping beschreiben. Es handelt sich um mein persönliches Erleben und stellt keine medizinische Beratung dar. In meinem Text beschreibe ich wie ich das Krampfadern ziehen erlebt habe.

Ich bin 49 Jahre alt und arbeite in einem stehenden Beruf. Eigentlich habe ich keine blauen “Krampfadern” oder Besenreiser. Oberflächlich sahen meine Beine eigentlich gut aus.

Doch in den letzten Jahren hatte ich immer bei sehr warmen Temperaturen Probleme mit den Beinen. Regelmäßig hatte ich bei über 30 Grad dick geschwollene Füße und hässlich hervortretende Adern. Besonders über dem Knie was mich optisch sehr störte, dann wenn schönes Wetter war, waren meine Beine potthässlich. Seit drei Jahren trage ich bei Wärme lange Röcke und Kleider und Kniestrümpfe mit Kompression (Klasse 3 vom Arzt verschrieben)

Dieses Foto zeigt mein “besseres” Bein, das zu dem Zeitpunkt noch nicht operiert war. Klar zu erkennen ist auch das das andere bereits operierte Bein dieses Problem nicht mehr hat.

Diagnose schon vor 3 Jahren

Schon vor über 3 Jahren hatte meine Hausärztin mich zu einem Phlebologen überwiesen. Dieser untersuchte meine Beine mit Ultraschall und diagnostizierte Varizen und schlug damals schon eine Operation vor.

Allerdings hatte ich große Angst vor der OP und habe es deshalb immer wieder vor mir her geschoben. Da bisher meine Beschwerden in der kalten Jahreszeit von alleine besser wurden, ging das auch eine Weile gut.

Bisher hatte ich eine Operation und damit eine Krankmeldung von etwa 14 Tagen und Stützstrümpfe für mindestens 4 Wochen verhindern wollen… Doch nun ging das nicht mehr.

Dieses Jahr, während des langen Lockdown wurden meine Beine im tiefsten Winter schlimm. Die Symptome die sich sonst nur im Sommer einstellten waren jetzt bei Winterlichen Temperaturen dauerhaft da.

Meine Symptome waren:

  • geschwollene Füße
  • schwere Beine
  • heraustretende Adern am ganzen Bein (am knie beginnend und bis zu Fuß ausbreitend)
  • Abendliche/Nächtliche Schmerzen
  • Druckgefühl in Fuß und Wade (dadurch Albträume das meine Beine eingeklemmt seien)

Wo wird Operiert?

Ein Varizen-Stripping kann entweder Stationär im Krankenhaus gemacht werden (beide Beine gleichzeitig) oder Ambulant in einer Tagesklinik. Die Stripping-Methode benötigt fast immer eine Vollnarkose.

Angesichts der Corona-Situation hatte ich mich für Ambulante OPs entschieden. Ich wurde in der Tagesklinik Weil am Rhein behandelt.

Wie wird werden die Krampfadern gezogen?

Eine sehr gute Erklärung findest Du unter Leading Medicin Guide. Auch gibt es auf Youtube Videos die solche Operationen zeigen. Diese sind nichts für schwache Nerven und ich muss zugeben das ich froh bin das ich sie nicht vor der ersten OP gesehen habe. Denn das hätte mir evtl mehr Angst gemacht.

Nur so viel: Es ist nicht so gruselig und schlimm wie man es bei dem Umgangssprachlichen Begriff “Krampfadern ziehen” erwarten würde. Wobei dies den eigentlichen Vorgang sehr gut beschreibt. Die erkrankte Ader wird wirklich herausgezogen. Wobei das lange nicht so blutig ist wie ein Leihe sich das vorstellen würde.

Die Operation ist minimal invasiv, also die Wunden sind sehr klein, aber eben über das ganze Bein verteilt. Es gibt keine großen Schnitte und die Wunden heilen recht schnell zu. Nach einer Woche können die Fäden gezogen werden.

Allerdings passiert das meiste innerlich, im Bein, denn das Blut muss sich ja neue Wege suchen und das führt zwangsläufig zu Blutergüssen.

Blutergüsse sind normal

so sah mein Bein nach der OP aus

Die Blutergüsse am Oberschenkel hatten sich in den darauf folgenden Tage über die gesamte Fläche verteilt. Mein Oberschenkel war also ein paar Tage komplett Blau/Lila. Allerdings hatte ich keine starken Schmerzen.

Beim zweiten Bein war dies jedoch nicht so viel.

Verbandswechsel am 2. Tag nach der OP

Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt war bei mir beim zweiten Bein das Hauptsächliche OP Gebiet weiter unten als beim ersten. Wo genau geschnitten wird ist sehr indivduell.

Auf dem oberen Bild kann man es nur erahnen das ich der Wade unten links zwei Wunden hatte. Bei dem anderen Bein war war nichts an der Wade und stattdessen mehrere Löcher am Oberschenkel.

Hat es sehr weht getan?

Das fragt mich jeder, und jeder der diese Bilder sieht denkt das es fürchterlich weh tun muss. Aber Nein! Die Schmerzen waren weit nicht so schlimm wie es aussieht.

Die einzelnen kleinen Wunden tun kaum weh. Wenn Du Dich in den Finger geschnitten hast, tut es danach ja eigentlich auch nur weh wenn Du mit dem Finger etwas berührst. Mit dem Oberschenkel oder der Wade berührst Du normalerweise sehr wenig. Empfindlicher ist da der Bereich um das Knie, ins besondere weil hier die Wunden durch die Beugung etwas gespannt werden. Das tut die ersten 2-3 Tage etwas weh. Dadurch kann man das knie kaum anwinkeln, hinsetzen und aufstehen ist ein wenig schmerzhaft. Die ersten zwei Tage ist es etwas umständlich in ein Auto ein zusteigen. Selber Autofahren darf man dann noch nicht.

Nach der Operation sollte man nicht allein sein

Nach der Operation sollte man mindestens 24 Stunden nicht alleine sein. Denn sollte es zu Komplikationen kommen, muss jemand da sein der einen in die Klinik bringt.

Außerdem ist man die ersten 1-2 Tage etwas hilfsbedürftig. Denn aufstehen und setzen tut weh, sich beugen und stecken ebenso. Da ist es ganz angenehm wenn jemand der einem hilft.

Diese Person muss vielleicht auch mal beim Strümpfe an und ausziehen helfen, denn man kommt durch die Wunden am Knie und in der Leiste zeitweise nicht an den Fuß.

Wie es mir einen Tag nach der ersten (schlimmeres Bein) OP ging habe ich hier beschrieben.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Wie bei jeder Narkose bestehen die bekannten Risiken. Je nach schwere der Erkrankung dauert die Operation 30-120 Minuten. Für mein linkes Bein das zuerst operiert wurde lag ich etwa eine Stunde in der Narkose. und ich brauchte danach über 4 Stunden um wieder einigermaßen “normal” zu sein. Zuhause habe ich dann den ganzen Nachmittag ebenfalls geschlafen.

Beim zweiten Bein war die Narkose viel kürzer und ich war nach 2 Stunden schon viel orientierter. Auch am Nachmittag fühlte ich mich besser und wacher. Eigenartiger Weise konnte ich in der Nacht nicht einschlafen (also genau das Gegenteil wie nach der ersten OP)

Nachblutungen möglich

Wie nach jeder Operation kann es auch hier zu Nachblutungen kommen, das ist selten und nicht lebensbedrohlich. Aber mich hat es extrem erschreckt! Mehr dazu kannst Du unter 12. Mai nachlesen.

Wie lange kann man nicht Arbeiten?

Selbstverständlich hängt das individuell davon ab, wie viel Adern betroffen sind. Mindestens jedoch 10 Tage. Meistens 2-3 Wochen. Sicherlich hängt das auch vom Beruf ab.

Was man noch wissen muss

Nach der OP kannst Du Dich etwa eine Woche lang nicht richtig duschen. zwar werden die Wunden am Bein nach dem Verbandswechsel mit Wasserfesten Pflastern versorgt, dies ist aber bei der Wunde in der Leiste nicht möglich.

Die Wunde in der Leiste ist die größte und unangenehmste. Dadurch kannst Du Dich tagelang nicht richtig bücken. Schuhe binden usw. geht ein paar Tage nicht.

Nach der Operation soll man möglichst schnell wieder laufen. Aber am Anfang strengt das über die Maßen an, und man geht sehr sehr langsam. Trotzdem ist genügend Bewegung ganz wichtig damit sich das Bein schneller regeneriert und die Blutergüsse zurück gehen. Zuviel Schonung ist hier also kontraproduktiv.

Wenn man sitzt Beine hochlegen !

Stützstrümpfe tragen nach der Varizen-Stripping-OP

Nach dem Varizen Stripping / Krampfadern ziehen muss man mindestens 4 Wochen Stützstrümpfe tragen! Und das sind leider die langen hässlichen Dinger. Das Anziehen dieser angepassten Strümpfe erfordert etwas Übung.

Mein dringender Tipp daher: gewöhne Dir die Dinger ein paar Tage vor der Operation schon an, denn die ersten Tage nach dem Eingriff ist das an und ausziehen der Strümpfe leicht schmerzhaft und wenn Du Dich dann noch ungeschickt anstellst erst recht. Also unbedingt vorher üben.

18. Mai, sechster Tag nach der OP

Heute war der sechste Tag nach meiner zweiten Varizen-OP. Mir geht es dem entsprechend recht gut. Weiterhin habe ich kaum Schmerzen, aber meine Beweglichkeit und Belastbarkeit sind stark entgeschränkt.

Heute Nacht konnte ich gut und durchgehend schlafen, ohne beim Umdrehen aufzuwachen. Offensichtlich gelingt es mir besser, mich zu drehen als nach der ersten Operation. Denn ich habe aus den Erfahrungen bei der ersten OP gelernt und festgestellt, dass es weit angenehmer ist, wenn der Oberschenkel (dickste Stelle, wo der dunkelste Bluterguss ist) auch nachts fixiert ist.

Immer noch viel schonen und hoch legen

Auch heute bin ich fast permanent nur mit hoch gelegten Beinen auf der Couch gesessen. Wirklich fleißig oder produktiv war ich dabei nicht. Aber ich habe ein paar Hintergrund Kleinigkeiten für den Blog gefummelt.

Einen neuen Artikel habe ich allerdings nicht zustande gebracht. wobei ich mir nicht sicher bin ob es an mangelnder Konzentrationsfähigkeit oder an Faulheit lag. Vielleicht sollte ich nicht alles auf die OP schieben…

Hausarbeit?

Diese liegt seit einer Woche mehr oder weniger brach. Heute habe ich das erste Mal wieder gekocht. Ansonsten läuft nur die Spülmaschine regelmäßig und alles andere bleibt liegen. Ist ja auch nicht weiter schlimm wenn keiner da ist den es stört und ich weis das es mir bald besser gehen wird.

Mein Spaziergang heute:

Mein Ziel war heute von vorne herein auf jeden Fall länger und weiter zu gehen als gestern. Das ist mir geglückt:

Begonnen habe ich die Runde als gerade ein Sonnenregen einsetzte. Sonnenschein und riesige Regentropfen. Doch bis ich beim Rosenfels-Park war, war der Regen schon vorbei.

Zu Anfang gehe ich noch etwas Pinguin-Gang doch je länger ich gehe umso besser wird mein Gang. Die Wunde in der Beinbeuge/Lende tut kaum noch beim laufen weh. Dafür hat mich heute die Wunde auf der Knie Innenseite geärgert. Je länger ich gelaufen bin umso mehr “ziepte” sie. Es fühlte sich beinahe an als würde der Strumpf an einem Wundfaden reiben. Nur das genau dort gar kein Faden ist!

Später zu Hause habe ich erkannt, was diese unangenehme Reibung ausgelöst hatte. Gestern Abend kurz vor dem Schlafengehen hatte ich das Pflaster ausgetauscht und nicht bemerkt, das da noch eine Trägerfolie drauf ist … Diese klebte also auf der Oberseite und durch den Strumpf und die Bewegung rieben die Ecken an meiner Haut. Dadurch aber das dort überall kleine Schnitte sind, ist meine Empfindung etwas irritiert. Deshalb habe ich nicht gleich gemerkt, was und wo das Problem ist.

Ich hab mich also wieder mal selbst erschreckt, und das was ich als Wundschmerz wahr genommen hatte war nix anderes als Reibung von dieser Folienkante.

Trotzdem habe ich es geschafft bis nach Lörrach Stetten zu laufen. Im Nahkauf habe ich mir ein Getränk gekauft und dies auf dem Platz vor der Fridolin-Kirche getrunken. Zu dem Zeitpunkt schien gerade angenehm die Sonne und ich hab es mir ein paar Minuten auf einer Bank gemütlich gemacht.

Ich brauchte eine Pause

Um Ehrlich zu sein, ich brauchte die Pause. Ich war da schon leicht erschöpft. Wie ihr auf dem Bild seht hab ich auch gleich wieder das Bein hoch gelegt. Es war gerade so warm das man die Jacke ausziehen konnte.

Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich zugeben das ich ganz froh bin um dieses Wetter. Viel wärmer wäre für mich momentan sehr unangenehm. Deshalb werden dieser Operationen eigentlich nur in den Wintermonaten durchgeführt. Mitte Mai ist absolut nicht ideal, das war jetzt nur weil wir meinen OP-Termin verschieben mussten.

Wenn Du am überlegen bist solch eine Varizen-Stripping-Operation machen zu lassen, dann peile dafür auf jeden Fall die kalte Jahreszeit an.

Rhododendron

In meinem Artikel gestern hatte ich nach diesen Büschen mit den tollen Blüten gefragt. Es handelt sich tatsächlich um Rhododendren.

Ich kenne diese Pflanze sonst nur von sehr spießigen Vorgärten als kleine Büsche, mit viel kleineren Blüten. Mir war nicht bewusst das es auch Sorten gibt die richtige Bäume werden. Nach einem Hinweis von einer Aufmerksamen Leserin habe ich mal gegoogelt und mich echt gewundert wie viele verschiedene Rhododendron-Sorten es weltweit gibt.

Auf Mein schöner Garten gibt es einen sehr interessanten Artikel über diese Pflanze. Die Exemplare im Rosenfelspark sind sicher schon viele Jahre alt, sie sind nicht weit weg von dem großen Mammutbaum und blühen momentan in unterschiedlichen Farben.

Damit ihr mal seht wie groß die Büsche sind, hab ich mich mal davor gestellt. Und sorry, meine Frisur sieht aus wie bei einer kranken 49-Jährigen. Hier noch ein paar hübsche Detailaufnahmen ohne störende Köpfe:

weißer Rhododendron Baum

Die weißen Blüten sind an einem Baum, die fotografierte Blüte befindet sich oberhalb meiner Kopfhöhe. Der Baum hat eine Gesamthöhe von mindestens 3m, leider ist er schon fast am verblühen.

Die meisten Rhododendren im Rosenfelspark blühen lila. Es gibt aber auch weiße und kleinere orange Blühende. Einen Busch mit weißen und Lila Blüten habe ich entdeckt, der gerade erst richtig aufblüht. Ich werde die kommenden Tage mal hin humpeln und ihn in voller Blüte fotografieren.

Mittagsschlaf

Als ich nach etwa 1.5 Stunden von meinem Spaziergang zurück kam war ich richtig erledigt, mehr wie wenn ich sonst 10km gehe… Dann habe ich mich erst mal zu einem Mittagsschlaf hin gelegt und über zwei Stunden geschlafen. Auch das sei wohl normal nach solche einem Eingriff.

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