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1. August Schweizer Nationalfeiertag

Am ersten August war in der Schweiz ein Feiertag. Am Schweizer Nationalfeiertag haben alle Läden und Firmen zu und somit war auch das DB-Casino in Basel geschlossen.

Der Schulungsraum in dem wir unsere Umschulung absolvieren befindet sich im gleichen Gebäude und eigentlich wäre dieses am Dienstag wegen dem Feiertag zu geblieben. Alle DB Mitarbeiter die ihren Arbeitsplatz fest in Basel haben hatten ebenfalls frei… Nur wir nicht, denn als angehende Zugbegleiter gehören wir zum „fahrenden Personal“ in Deutschland und somit gelten für uns nur die deutschen Feiertage.

Dieser Konflikt, das unser Trainer eigentlich auch zu den Mitarbeitern gehört die am 1.8. Feiertag haben wurde folgendermaßen gelöst: Wir haben am Dienstag Unterricht gemacht und er nimmt dafür den Freitag frei an dem wir einen „Selbstlerntag“ haben. Wir bekommen also ganz viel Hausaufgaben aber dürfen am Freitag zuhause bleiben. Das kommt uns allen sehr entgegen!

mit Bluse beim Spaziergang, ich war halt für die Schulung gekleidet

Feiertagswetter

Für Dienstag war nicht so gutes Wetter angesagt. Am Morgen regnete es und ich entschloss mich nicht mit dem Fahrrad zu fahren sondern die S-Bahn zu nehmen. Diese verkehrte wie an einem normalen Wochentag. Aber der Zug war fast leer man merkte das kaum jemand an diesem Feiertag nach Basel pendelt.

Im Laufe des Tages stellte unser Trainer fest das wir die geplanten Lerninhalte gut verstanden haben und er entschied spontan das wir früher nach hause gehen dürfen. Der Regen hatte aufgehört und bei angenehmen Temperaturen wechselten sich Wolken und Sonne ab. So entschloss ich mich den Weg nach Lörrach zu laufen.

Die Stecke an der Wiese entlang bin ich ja nun schon oft mit dem Fahrrad gefahren und ca. sieben Kilometer traue ich mir ohne weiteres zu.

Ich lies lediglich den schweren Ordner mit den Arbeitsblättern im Schulungsraum zurück. Ich war also mit „leichtem Gepäck“ unterwegs.

Der offizielle Weg vom Gelände meiner Dienststelle zum Fahrradweg an der Wiese führt über eine einzige riesige Kreuzung die sehr unübersichtlich und komplex ist. Hier ist der Verkehr durch eine Ampelanlage geregelt. So wenig Verkehr wie auf diesem Bild gibt es nur am Feiertag… Ich fand das ist ein cooles Motiv für meinen Blog:

Eine ganze Reihe grüne Ampeln = Unterwegs ist das Ziel

Direkt gegenüber geht es eine Treppe zum Fahrrad und Spazierweg und man merkt schon wieder nichts mehr vom Verkehr der Großstadt .

Übrigens: In der Schweiz gibt es dieses Buchstabe „Scharf-Ess“ nicht. Man schreibt hier Grüsse, Fuss und Grossstadt.

Zu Fuß unterwegs

Auch nach 4 Wochen Schulung muss ich zugeben das ich das ständig sitzen nicht gewohnt bin und ich sehr froh war endlich mal wieder einen längeren Spaziergang zu machen. Immer nur sitzen ist einfach nix für mich.

Noch ein Argument für meinen neuen Beruf. Je mehr ich über meinen neuen Job erfahre umso mehr weis ich das es das richtige für mich ist. Ich bin echt glücklich das ich diese Entscheidung getroffen habe. Der Beruf des Zugbegleiters beinhaltet so viel mehr als nur im Zug hin und her laufen und Fahrkarten Kontrollieren. Ich finde das drum herum sehr interessant und spannend. Genau das was ich in meinem alten Beruf als Einzelhandelskauffrau vermisst habe.

Radweg an der Wiese

Der Radweg an der Wiese kreuzt mehrere Bahnbrücken, diese hier ist schon etwas älter. Man kann gut erkennen das dieser Weg nicht erst in den letzten Jahre angelegt wurde. Dennoch ist hier alles sehr gepflegt und in gutem Zustand.

Im Weiteren Verlauf sind Fußweg und Radweg getrennt. Auf dem Schweizer Gebiet dürfen Fahrräder nur auf den geteerten Wegen fahren und der Schotterweg ist für die Fußgänger reserviert. Das ist ganz angenehm denn so wird man nicht ständig überholt.

In der Mitte des Bildes erkennt man ein Altes Hinweisschild, Obwohl ich hier regelmäßig vorbei fahre war es mir noch nicht aufgefallen… Nunja es verbietet die Jagt, also nicht schlimm, ich habe hier noch nie versucht Tiere zu jagen.

Auf dem Schweizer Gebiet haben alle Wege durch dieses Naherholungsgebiet eigene Straßennamen und an jeder Kreuzung gibt es Wegweiser. Daher weis ich das auch der Hebelwanderweg hier entlang führt. Diesen hatte ich in „Wanderung nach Basel“ mal erwähnt.

Direkt am Wiesenufer kurz nach dem Tierpark Lange Erlen findet man das Restaurant „Schliessi“. Dabei bitte das L nicht überlesen auch wenn es hier eine öffentliche Toilette gibt. Der Name kommt von dem kleinen Stauwehr direkt daneben welches den Wasserlauf der Wiese „schliessen“ kann.

Das Restaurant „Schliessi“ kann man auch für private Events anmieten. Es ist allerdings nur zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbar das dieses Gebiet wegen Wasserschutz für den Autoverkehr gesperrt ist.

Und noch eine Besonderheit ist mir beim Vorbeigehen aufgefallen: Am Eingang steht „Nur Kartenzahlung möglich“! Da hier direktes Grenzgebiet ist (deutsche Grenze weniger als 1km entfernt) wäre es für das Lokal zu aufwändig Wechselgeld in beiden Währungen vorzuhalten.

Naherholungsgebiet Landschaftspark Wiese

Dieser Bereich gehört zum Landschaftspark Wiese diesen habe ich im oben genannten Blogpost auch erwähnt. Schon interessant wie sich alles verändert hat, nicht die erwähnten Orte an sich, sondern mein Verhältnis zu ihnen.

Diese und ähnliche Ansichten vom Wanderweg an der Wiese hab ich schon paarmal fotografiert und hier auf dem Blog gezeigt. Und nun ist es schon bald Routine …

Ich genieße diesen Arbeitsweg momentan sehr. Denn die morgendliche und abendliche frische Luft tut mir sehr gut. Momentan ist das Wetter ja auch ideal dafür, mal sehen wie es im Herbst und Winter wird. Ich denke Mal da werde ich öfter S-Bahn fahren.

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Illegaler Grenzübertritt?

Am Sonntag Nachmittag war ich spazieren, ursprünglich wollte ich eine Freundin in Lörrach Stettten besuchen, doch diese hatte keine Zeit und so bin ich einfach weiter gelaufen. An der „Wiese“ (so heißt der Fluss) musste ich mich entscheiden, gehe ich Flussaufwärts oder Flussabwärts…

Folgt man dem Weg in Fließrichtung des Wassers, dann kommt man nach wenigen Metern in die Schweiz. In der Zeitung war berichtet worden das dieser Grenzübergang sowie andere „Grüne Grenzen“ wegen Corona geschlossen wurden. Doch in den letzten Tagen wurde mir von Leuten erzählt das zumindest dieser beliebte Radweg wieder geöffnet sei. Alleine diese unterschiedlichen Informationen machten mich neugierig.

Da mir auf den ersten 50 Metern schon mehre Radfahrer entgegen kamen war mir klar der Weg ist offen. Als ich dann zu der Stelle kam, wo mal die Absperrung gewesen ist, erinnerte rein gar nichts mehr daran!

In dem Artikel des Südkurier vom 11. Mai findet man Fotos wie es hier überall aussah.

Doch heute am Sonntag den 7.6. nachmittags war davon absolut nichts mehr zu sehen.

Übrigens über diesen Weg hab ich schon mal berichtet „Radtour am Wiesenufer“. Oder auch bei „Tierpark Lange Erlen„…

wie gewohnt merkt man erst an der Beschilderung das man in der Schweiz ist

Wie gewohnt, so wie es vorher war merkt man eigentlich erst an der nächsten Weggabelung an der anderen Beschilderung das man sich nun auf schweizerischen Gebiet befindet. In der Schweiz sind die Verkehrsschilder kleiner. Dieses Bild ist übrigens keine 1,5 km von meiner Haustüre entfernt aufgenommen.

Nicht ganz sicher ob ich das auch wirklich darf bin ich den belebte Fahrradweg entlang der Wiese weiter gegangen bis zu ersten Brücke. Diese befindet sich neben dem Naturschwimmbad Riehen . Vor dem so viele Fahrräder standen das ich mich gefragt habe ob das eventuell schon geöffnet ist.

Ganz kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt bis nach Weil am Rhein zu laufen, aber dann habe ich mich doch anders entschieden und wollte einfach mal ausprobieren ob man nicht eventuell am anderen Ufer der Wiese wieder zurück nach Lörrach gehen kann. Denn Auf diesem Fluss Abschnitt habe ich eigentlich noch nie Leute am anderen Ufer gesehen.

Dort steht ein Wegweiser zu einem Weingut, von dem ich dachte das es eigentlich zu Deutschland gehört… Nur eine kurve entfernt ist der Grenzübergang nach weil am Rhein. Eigentlich ist mir gar nicht klar, welche Gebäude die ich hier am Weinberg sehen kann nun zu Deutschland und welche Zur Schweiz gehören. Also bin ich einfach mal neugierig die Straße entlang.

Ich hatte erwartet das der Weg bei dem Weingut endet, doch der Weg ging weiter…

nur wenige Meter von der „Zollfreien Strasse“

Nur wenige Meter weiter ein richtiger Waldweg, noch kann man den Verkehrslärm der „Zollfreien Strasse“, die sich in einer Kurve über die Wiese windet um im Tunnel zu verschwinden. Paar Schritte weiter hört man nichts mehr davon, nur noch das rauschen der Wiese.

Knorrige Bäume und ein Nebenarm/ Kanal der Wiese

Fast wie ein Märchenwald, keine Passanten, und Walderdbeeren direkt am Wegrand.

hier ist die Grenze

Hier mitten in diesem kaum besuchten Waldstück befindet sich ein Grenzstein und ein Hinweisschild. Beides habe ich auf der anderen Seite an dem beliebten Radweg vergeblich gesucht.

Nun habe ich die Grenze zur BRD wieder übertreten und war somit wieder zurück in der EU. Für uns Lörracher absolut nichts ungewöhnliches, doch während der Corona-Zeit eigentlich verboten.

Innerhalb von wenigen Tagen hat sich die Situation komplett verändert, Bis Mitte März war es normal die „Grüne Grenze“ zu passieren. Dann war es Monatelang absolut verboten. Selbst für Anwohner und Pendler nach Weil am Rhein war ein Grenzübertritt absolut untersagt und die Zeitung berichtete das der Winzer des Weingutes an dem ich eben vorbei spaziert bin, Strafe zahlen musste weil er mit seinem Traktor von seinem eigenen Grundstück zu seinem eigenen Feld auf deutschem Grund ein kleines Stück schweizerische Straße gefahren ist.

Gerüchte besagen auch, das an dem Fahrradweg zeitweise schweizerische Soldaten eingeteilt waren um Grenzübertritte zu verhindern.

Ab kommenden Montag soll die Reisefreiheit zwischen Deutschland und Schweiz wieder hergestellt werden… Dann ist also so ein Spaziergang wie ich ihn unternommen habe wieder erlaubt…

Habe ich etwas verbotenes gemacht?

Noch immer bin ich mir nicht ganz sicher ob das überhaupt erlaubt war was ich gemacht hab. Ich bin letztlich wirklich am anderen Wiesenufer wieder zurück nach Lörrach gelaufen. Und bin auf der Strecke niemandem begegnet. Also diesmal bin ich mir ganz sicher das ich bei meinem Auslandstrip keinen Coronavirus eingeschleppt habe, da ich mit keinem Menschen Kontakt hatte.

Grillplatz an der Wiese in Lörrach Stetten, mal von der anderen Seite

Fazit:

Ein schöner Spaziergang, den ich jedoch erst nach dem 15.6.2020 empfehlen würde.

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