Diese Woche hatte ich gleich mehrfach die Situation, dass ich mit dem Taxi fahren musste. Allerdings nicht zum Vergnügen, sondern weil wir zu Zeiten unterwegs waren, wo einfach NICHTS mehr fährt.
Am Sonntag hatte ich eine kurzfristig geplante Schicht, die schon so geplant, war das, ich meinen ICE nur bis Freiburg begleite. Der Zuglauf war bereits in den aktuellen Fahrplänen und im DB-Navigator angepasst und somit hatten wir keine Fahrgäste im Zug, die nach Basel, in die Schweiz oder gar nicht weiter wollten.
Der Grund für diese Änderung waren wohl diese schon langfristig angekündigten Bauarbeiten an der Strecke. Wenn es Dich interessiert, oder Du öfters auf der Strecke mit dem Zug fahren willst, sieh Dir diese Webseite über den Umbau der Strecke mal an. Interessante Einblicke in die Arbeiten gibt es auch bei Facebook und Instagram.
Taxi als letztes Mittel
Mein Dienst endet grundsätzlich wieder in meiner Heimatdienststelle im Badischen Bahnhof. Doch vergangenen Sonntag nach 22 Uhr war es nicht mehr möglich mit dem Zug dorthin zu kommen. Die ICEs endeten in Freiburg im Breisgau und der Nahverkehr konnte nur noch teilweise bis Weil am Rhein fahren.
In der Theorie hätte ich mit dem Nahverkehr bis Weil fahren können und dann mit dem Taxi nach Basel, das wäre sicher weitaus preiswerter gewesen. Aber die Fahrt hätte viel zu lange gedauert und ich wäre dann über meine zulässige Arbeitszeit gekommen.
Aus diesem Grund war meine Schicht so geplant, dass wir ab Freiburg mit einem Taxi nach Basel fahren. In solchen Fällen erhalten wir von der Deutschen Bahn einen Gutschein, mit dem der Taxifahrer eine Rechnung schreiben kann. Doch offensichtlich wissen nicht alle Taxiunternehmen, wie das genau funktioniert. Deshalb wollte der erste Taxifahrer den Gutschein nicht akzeptieren und brachte uns inmitten eines Wolken buchartigem Regens nur bis zum nächsten Taxi. Das war schon etwas abenteuerlich, aber ich habe mich dabei nicht aufgeregt… ich kannte das Spiel schon und ich wusste früher oder später finden wir einen motivierten Taxifahrer der uns für viel Geld nach Basel bringt. Und so war es auch.
Taxi in die Schweiz
nicht jeder Taxifahrer hat wirklich Lust, in die Schweiz zu fahren. Bei manchen herrscht das Vorurteil, man müsse am Zoll länger warten. Was absolut nicht stimmt. Selbst wenn kontrolliert wird, sehen die Zöllner oder Polizisten unsere Uniform wird sofort durchgewunken.
Ein weiteres Hindernis ist, dass die Autobahnnutzung in der Schweiz eine Vignette erfordert. Hat ein Taxi diese nicht, muss man einen kleinen Umweg fahren, den nicht jeder Taxifahrer kennt. Aber diesmal hatten wir Glück und der Wagen hatte eine Vignette und der Fahrer offensichtlich Erfahrung mit dem Befördern von Bahnmitarbeitern. Denn Lok oder Triebfahrzeug-Führer müssen fast regelmäßig Taxi fahren.
Nachtschicht bis Frankfurt Süd
Diese Woche hatte ich auch mal Nachtschicht. Ich muss zugeben, dass ich diese Schichten nicht sonderlich mag. Nicht, weil viel zu tun wäre… nein, weil so wenig zu tun ist und wir die meiste Zeit nur mit warten verbringen.
Wir begleiteten den Nightjet der als Schlafwagen und auch als normaler IC verkehrt und allein deswegen zwei verschiedene Zugnummern hat. Das allein ist schon für viele Fahrgäste etwas verwirrend, wenn dann noch weitere Änderungen dazu kommen wirds „beratungsintensiv“…
Wir begleiteten den Zug bis Frankfurt Süd, und hatten erst mal Pause. Von 2 Uhr bis nach 4 Uhr. Dieser Bahnhof ist nicht gerade groß und es gibt nur einen kleinen und unattraktiven Pausenraum, zu dem man auch noch etwas laufen muss. Mitten in der Nacht nicht gerade toll!
Deshalb hatte ich mit der Verkehrsleitung abgesprochen, dass wir uns gemeinsam mit dem Lokführer ein Taxi nehmen und zum Frankfurter Hauptbahnhof fahren. Bei drei Personen lohnt sich das schon etwas. In Frankfurt ist es zum Glück kein Problem auch um diese Uhrzeit ein Taxi zu finden.
Im Pausenraum am Hauptbahnhof verbrachten wir nicht ganz zwei Stunden, weil wir ja rechtzeitig zurück nach Fankfurt Süd sollten. Und der Lokführer muss ja auf jeden Fall rechtzeitig vor Ort sein.
Wir fuhren also zum Südbahnhof und erfuhren erst vor Ort das der Zug verspätet kommt… erst 10, dann 20, dann 30 Minuten. Weil es doch etwas kalt war gingen wir hinunter zur U-Bahn. Der einzige Ort im ganzen Bahnhof wo man sich hinsetzen kann.
Glücklicherweise hatten wir ja den Lokführer im Schlepptau, und der hat mal eben den bisherigen Lokführer angerufen, was los sei. Mit der entsprechenden Information entschieden wir uns dann doch noch den 10 Gehminuten entfernten Pausenraum aufzusuchen. Dieser ist wirklich sehr versteckt und ohne den erfahrenen Lokführerkollegen hätten wir das niemals gefunden.
Erst über 70 Minuten später ging es dann endlich zurück Richtung Basel. Da in Nachtzügen wegen der Nachtruhe keine Durchsagen gemacht werden, mussten wir dann einigen Fahrgästen erst mal erklären, wo wir gerade sind. Ansonsten war es eine sehr ruhige Fahrt.
Letztlich kam ich 1,5 Stunden später als geplant und völlig übermüdet zu Hause an. Aber na ja so macht man Überstunden, während dem warten. Jetzt hab ich erst mal zwei Tage Frei und Zeit mich zu erholen.
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